Lack in alter Kassettentür bricht - wie vorgehen?

PaLiPaLi

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Hallo zusammen,

ich habe mir im letzten Jahr im Rahmen der Kernsanierung unseres Hauses aus 1922 Türen aus der gleichen Zeit zusammengesammelt und Rahmen bauen lassen. Die Türen habe ich angeschliffen, fachgerecht lackiert und bin sehr zufrieden damit.

An einer der Türen bricht der Lack am Rand der Kassette. Der Grund ist einfach, die Tür spannt beim schließen leicht. So ist das nunmal mit Altbau-Türen, die ich unbedingt wollte. :emoji_sunglasses:

Ich frage mich nun, wie ich hier vorgehe. Wenn ich die Stelle anschleife und erneut drüber lackiere ist es vermutlich eine Frage der Zeit, bis es wieder bricht. Gibts eine andere Idee?

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IngoS

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Hallo,

Holz arbeitet. Es quillt und schwindet im Jahresverlauf.
Bei der gezeigten Tür handelt es sich wohl um Sperrholzfüllungen, die an sich sehr wenig arbeiten, aber die Friese dazwischen schon. Bei so dicker Lackierung ist es nicht möglich, dauerhaft den Übergang von Füllung und Rahmen ohne Risse in der Farbe hinzubekommen. Da muss man damit leben.
Sind doch schöne Türen.

Gruß Ingo
 

Schreinersein

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Was noch wichtiger ist: vor dem Lackieren dafür sorgen, daß die ohne Spannung schließen. Entweder Futter verdreht einbauen nach dem Türblatt oder halt mit dem Falzhobel nacharbeiten
 

ClintNorthwood

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Wenn die Profis Recht haben und das haben sie, hilft nur noch HOCHWERTIGES Acryl als Lösung. Würde mich sehr wundern wenn es nicht funktioniert.
In dem Fall würde es mich noch mehr verwundern, dass ich in 20 Jahren nicht eine Beschwerde vernommen habe falls das Pfusch ist.

Acryl ist nicht gleich Acryl. Gibt sehr sehr haltbare und super geeignete Dehnstoffe von nahmhaften Firmen mit gut erreichbarer technischer Hotline.
In Hamburg ist es am einfachsten bei Brillux anzurufen. Am besten am Hauptsitz. In Hamburg selber kann es sein, dass da "nur" ein Kaufmann am Telefon sitzt und halbfalsche allgemeingültige Worthülsen ausspuckt und nie einen Pinsel in der Hand hatte.

Oder du rufst bei der Malerapotheke Metzler in HH an. Auch die haben eine sehr sehr gute Beratung. Die nur noch von den Preisen getoppt wird.

Ein normaler Malerprofi würde keine 2 Sekunden darüber nachdenken, sein Cuttermesser nehmen und mit dem Finger Acryl breitschmieren.
 

ClintNorthwood

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Und was nützt Dir das weltbeste Acryl, wenn die darüber liegende Lackschicht reißt?
Scheint nicht dein Kerngeschäft zu sein.
Hallo

Ich möchte an meinen Füllungstüren kein Acrylgeschmiere haben.
Scheint aber Ansichtssachen zu sein.

Gruß Ingo
Eher eine Sache des Aufwandes.
Unauffällige kleine Fugen nebst wenig Aufwand sind mir lieber als gerissene Farbe. Das sieht allerdings jeder anders.

Ich könnte wetten, dass der erste Satz in #3 nicht die nötige Beachtung fand und man nur die Türbänder ein bisschen richten muss.
Ich gehe mal davon aus, dass die Tür gerade ist und die Zargen fachgerecht gebaut und montiert wurden.

Noch nicht mal der pingligste Kunde hat bei mir jemals über kleine und unauffällige Acrylfugen gemeckert.
Bei gefühlt 20 000 Farbschichten fällt das nicht sowieso nicht auf.

Klar bin ich kein Schreiner und oberdoof.
So stehe ich als Laie da und frage mich, wie zum Geier bei einer angeblich losen Füllung ringsherum nur an einer einzigen Stelle der Lack bricht.

Über sachdienliche Antworten von Spezialisten würde ich mich fast so viel freuen wie wundern.
 

Manohara

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Ich frage mich nun, wie ich hier vorgehe. Wenn ich die Stelle anschleife und erneut drüber lackiere ist es vermutlich eine Frage der Zeit, bis es wieder bricht. Gibts eine andere Idee?
wie ja bereits mehrfach erwähnt:
Diese Risse sind nix, was man sicher vermeiden kann. (es sei denn, - siehe oben - der des Lackes und der der Füllung sind nicht verbunden, also unabhängig von einander lackiert ... aber dafür ist es jetzt zu spät)
Nacharbeiten (schleifen) und neu lackieren.

Mir persönlich scheint es sinnvoll, möglichst einen "passenden" Lack zu nehmen.
Manche vertragen sich gut, manche schlecht und manche dazwischen.

Ich kenne mich nicht aus, habe das aber vielfach so erfahren.

Lässt sich das Material vom letzten Anstrich identifizieren? (wer's gemacht hat, weiß es vielleicht?)

... So 'ne Acryl-Paste drauf massieren wäre vielleicht eine einfache Möglichkeit? Handwerklich nicht so schick, aber durchaus machbar.
 

ClintNorthwood

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Dann springe ich mal...
Es ist tief gegriffen alleine in Deutschland eine seit etlichen Jahrzehnten milliardenfach ausgeübte gängige, fachgerechte und wirtschaftliche Verarbeitungsmethode, dafür geeignete Anschlüsse mit Acryl zu versiegeln und sie anschließend mit Kunststoffdispersion (Farbe) zu beschichten.
Für mich privat allerdings gibt es im ganzen Haus selbst bei Lehm oder Kalkputz oder Deckenanschlüssen keinerlei Acryl- oder Silikonfugen. Abgesehen im Nassbereich Bad.

Insofern bin ich da ganz bei @Ingo und vielleicht auch bei dir.

Und wenn du möchtest, schicke ich dir mal ein Bild eines Verteilerkastens, wo jedes einzelne Kabel wie mit Wasserwaage und Winkelmesser ausgerichtet ist. Soll ich?*
Es gibt Leute, die das montär zu schätzen wissen. Für alle anderen gibt es halt die gängigen Toleranzen und die Wirtschaftlichkeit. Oder Spezialisten aus Kleinanzeigen, die mit Acryl und Schaum notfalls ganze Häuser bau´n.

















*aber nur, wenn es dann keine Diskussion gibt. Nebenbei gesagt ist es auch nicht meine Arbeit.
 
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