Lösung für neuen Parallelanschlag an alter Säge gesucht

ernschd

ww-birke
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Hallo zusammen,

ich bin seit etwas über einem Jahr Besitzer dieser Kreissäge. Baujahr ist irgendwas um 1960. Den Schiebeschlitten muss ich noch aufarbeiten, das ist für dieses Jahr geplant.
Screenshot_20210310-173336_Piktures.jpg

Mittlerweile weiß ich, wo die Stärken und Schwächen der Maschine sind.
Vorteile sind definitiv der kräftige 3 KW-Motor (inzwischen mit einer elektrischen Motorbremse nachgerüstet), das entsprechend große Sägeblatt und die fast unzerstörbare Konstruktion.
Nachteil ist das nicht schräg stellbare Sägeblatt (Gehrungsschnitte gehen zwar, aber nur über das Schrägstellen des Tisches, und das ist mir zu heikel) sowie der Parallelanschlag (dieser verjüngt sich nach unten hin). Er muss zum Verstellen am Ende (also Richtung Sägeblatt) hochgehoben / gekippt werden, da er sich sonst keinen Millimeter bewegen lässt.
Möglicherweise habe ich ihn auch falsch montiert - er besteht aus zwei Teilen: einmal die Halterung an der Stange, und der Parallelanschlag selbst.
Dieser wird von oben in die Halterung gesteckt und mit dem Spanngriff festgeklemmt. Das rechtwinklige Ausrichten war ein kleines Geduldsspiel.:emoji_rolling_eyes:

Da mich das Verstellen jedes Mal beim präzisen Arbeiten stört, wollte ich hier fragen, ob vielleicht jemand einen Vorschlag für eine bessere Konstruktion hat?
Die Delta Unisaw von den Amerikanern scheinen eine ähnliche Stange für den Parallelanschlag zu verwenden.
Gibt es vielleicht eine fertige Lösung zu kaufen? Alternativ wäre ein Eigenbau auch machbar, wenn ich weiß, wie.

Ich bedanke mich im Voraus.

Viele Grüße
Sven
 

schreinerheiri5

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auf den Parallelanschlag (bereits Sonderanfertigung) einer nicht SEHR viel jüngeren Maschine habe ich unlängst einen längs verstellbaren Aluanschlag montiert. War einfach: Kleine Flacheisen (2 Stück) zugeschnitten passend für die Führungsnuten des Anschlags, Stück Gewindestange aufgeschweisst, Bohrungen in den bestehenden Anschlag und Flügelmuttern.
Bin allerdings unsicher, ob Du so was meinst. Als nur Gelegenheitsholzwerkler, allerdings mit gewissen familiär bedingten Ansprüchen, kann ich locker damit leben beim Einstellen der Maschine etwas mehr Zeit zu brauchen als die heutigen Profis auf den modernen Maschinen.

Sehe meine Maschine leider wohl erst in ca. 14 Tagen wieder; bei Bedarf folgen Fotos.
 
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raziausdud

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Der Kollege hat hinten eine kleine Rolle an den Anschlag gebaut , das Teil läuft jetzt " wie geschmiert " :emoji_slight_smile:
Ohne die spezielle Säge des Themenstarters zu kennen, hatte ich es so ähnlich gedacht, aber nicht getraut zu schreiben: irgendwie scheint sich der Parallelanschlag auf dem Sägetisch zu verhaken, denn angehoben funktioniert das Verschieben ja. Eventuell ist da irgendwo ein kleiner Grat.

Wenn ich so einen schönen und stabil aussehenden Anschlag hätte, würde ich auf jeden Fall versuchen, den in Gang zu bekommen, statt über einen neuen nachzudenken.

p.s.: noch eine Idee: ist der Rundstahl für die Führung des Parallelanschlag komplett rund oder ist da - im Foto nicht sichtbar - eventuell eine durchgehende Kerbe oder etwas ähnliches drin? Damit meine ich keinen Kratzer, sondern eine deutlich gewollt konstruierte Kerbe. Wenn die falsch steht, könnte (!) sich darin das vordere Teil verhaken.

Rainer
 
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ernschd

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Zunächst mal vielen Dank an alle :emoji_slight_smile:
Hersteller ist "AWA Albert Wagner Maschinen und Werkzeuge Wiesbaden". Die Firma wurde anscheinend 1996 geschlossen. Eine Typenbezeichnung ist leider nirgends zu finden.
Der Elektromotor ist von der "Himmelwerk AG Tübingen (500783 / Typ 2 Qg 250)" - dort wollte mir aber niemand eine Auskunft bezüglich des Baujahrs o.ä. geben.

Hier sind Fotos von dem Anschlag und ein (schlechtes) Foto von der Halterung; ich muss noch mal in die Werkstatt und Detailbilder machen:
20190320_194530.jpg 20190320_200443.jpg 20190617_104445A.jpg
20190617_104745A.jpg

Eine Kerbe oder so ist nicht in dem Rundstahl. Am Ende auf der rechten Seite (erstes Bild im ersten Beitrag) ist eine Drehvorrichtung, mit der der Parallelanschlag nochmals millimetergenau justiert werden kann. Dabei verschiebt sich der komplette Rundstahl. Könnte das Verhaken vielleicht deswegen gewollt sein? Aber wozu braucht man dann noch die Arretier-Schraube unter dem Anschlag?

Das mit der Rolle wäre auf jeden Fall eine Idee, wenn sich das Problem nicht anders lösen lässt.
 
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GertG

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Da ich einige ältere Guß-Maschinen besitze, weiß ich, daß viele große Stützpunkthändler ihren Firmennamen in deutlich fetteren gegossenen Schildern auf der Maschine verewigten, als der Hersteller selbst.
Ich wäre mir drum nicht so sicher, daß "AWA Albert Wagner Maschinen und Werkzeuge Wiesbaden" der Hersteller, sondern eben nur der Händler war.
Wenn Du mit "1996 geschlossen" die Firma gleichen Namens meinst, die im Handelsregister steht, würde ich die als Hersteller ausschließen.
Die wurde 1972 gegründet und schon da wurden Kreissägen anders gebaut als Deine.

Kann jemand Bäuerle ausschließen?
Mich erinnern einige Konstruktionselemente stark an deren Sägen aus den 50ern.
 

ernschd

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Das könnten natürlich sein. Ich muss noch mal genau nachschauen.

Bei den Fotos von den Bäuerle Maschinen, die im Internet zu finden sind, ist das Logo meist groß und fett sichtbar, manchmal sogar in die Maschinen gegossen.

Der Verkäufer hat die Maschine in den 80ern in der Pfalz gekauft. Dort wurde sie verwendet, um Weinfässer herzustellen.
 

GertG

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Die Oberfläche der Gußteile sprechen nun aber nicht für eine Bäuerle. Die waren da eigentlich penibler.

Oder aber für eine Maschine deutlich älteren Alters. Vorkrieg oder kurz danach.
Die Konstruktion mit dem Kipptisch und dem langen dünnen Motor weist darauf hin, das man ein Modell, welches ursprünglich für Transmission ausgelegt war, motorisiert hat. Da war mal eine durchgehende Welle mit Treibrad vorgesehen.
Vielleicht sogar schon ab Werk, weil man dort die Gußformen nicht aufwendig ändern wollte und das Ursprungsmodell weiter produziert hat.

Trotzdem; sehr schöne Maschine.
 

ernschd

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Die große Kurbel auf dem Foto vom Beitrag #10? Damit kann der Tisch in der Höhe verstellt werden.
 

raziausdud

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Weitere Ideen:

Kannst Du die beiden Führungen für den Rundstahl in der Höhe verändern? Wenn die nämlich nur ein 1/10mm zu tief sitzen, wirkt ja ein sehr langer und schwerer Hebel des Parallelanschlags auf die Vorderkante des Sägetisches und könnte (wieder !) so das unerwünschte Klemmen verursachen.

Wie wird der Parallelanschlag denn "normal" festgestellt/geklemmt? Ich dachte, die Hebel-/Knebelschraube vorn macht das. Oder ist die Knebelschraube nur dazu gedacht, den langen Teil des Anschlags in der vorn liegenden Führung zu sichern? Ist der Parallelanschlag denn ohne hinten anzuheben so fest, dass Du damit arbeiten kannst? Dann ist das möglicherweise ja sogar so gewollt ...

Rainer
 

ernschd

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Die Führungen für den Rundstahl sind leider nicht in der Position veränderbar.
Die Hebelschraube vorne fixiert den Parallelanschlag in der Halterung - festgeklemmt wird es mit der Knebelschraube von unten. Sieht man hier vielleicht etwas besser:
20190617_104523A.jpg
Der Anschlag liegt auch ohne festklemmen ziemlich fest auf, aber arbeiten würde ich damit aus Sicherheitsgründen lieber nicht.
 

GertG

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Vielleicht verstehe ich ja was grundsätzlich falsch.
Der Anschlag wird also nur vorne an dieser Rundstange fixiert?
Am anderen Ende (hinten) also nicht.
Dann wird doch nach dem Lösen der unteren, halb verdeckten Knebelschraube der seitliche Verfahrweg (die Schnittbreite) mit dem Anschlag eingestellt.
Vermutlich nur per Hand durch Schieben für die Grobeinstellung, denn dieser gerändelte Griff oben rechts im Foto wird wohl für die Feineinstellung sein.

Jetzt ist aber vorne rechts noch so ein Knebel, der in einem Langloch am Anschlag sitzt.
Wenn Du den jetzt kurz los- und dann wieder festdrehst, ist das Schiebeverhalten dann besser?
Falls dem so ist, klemmte der schwere Anschlag den Tisch und verspannte die ganze Mimik.

Wenn dann die Verstellung immer noch nicht leicht genug geht, liegts einfach am Gewicht des Anschlages und dem Reibungswiderstand des Gußtisches.
Dann kann man unter den Anschlag etwas Pertinax kleben. Oder Betoplan-Betonsperrholz.
Die Höhendifferenz läßt sich ja danach durch das Langloch ausgleichen.
Für den Anfang und zum Probieren geht auch PVC-Umleimer, auch wenn der keine so guten Gleiteigenschaften hat wie Phenolharz.
 
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Johannes

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Hallo Ernschd,
es gibt im Baumarkt so kleine selbstklebende Teflongleiter (ca. 1mm dick). Davon 3-4 Stück unter den Anschlg kleben und testen ob es dann ordentlich läuft. Wenn das funktioniert, kannst du den Anschlag durchbohren und ein umlegbares Aluprofil montieren.

Es grüßt Johannes
 

ernschd

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Der Anschlag wird also nur vorne an dieser Rundstange fixiert?
Am anderen Ende (hinten) also nicht.
Dann wird doch nach dem Lösen der unteren, halb verdeckten Knebelschraube der seitliche Verfahrweg (die Schnittbreite) mit dem Anschlag eingestellt.
Vermutlich nur per Hand durch Schieben für die Grobeinstellung, denn dieser gerändelte Griff oben rechts im Foto wird wohl für die Feineinstellung sein.
Genau so ist es.
Jetzt ist aber vorne rechts noch so ein Knebel, der in einem Langloch am Anschlag sitzt.
Wenn Du den jetzt kurz los- und dann wieder festdrehst, ist das Schiebeverhalten dann besser?
Falls dem so ist, klemmte der schwere Anschlag den Tisch und verspannte die ganze Mimik.
Das Problem ist, dass dieser Knebel den Parallelanschlag nicht nur in der Höhe fixiert, sondern auch in der Vertikalen. Wenn ich den Knebel löse, kippt der Anschlag sofort nach rechts, weil er dort schwerer ist (das Einstellen auf einen rechten Winkel hat gefühlt ewig gedauert). Ich wüsste auch nicht, wie ich das besser hinbekomme. Gibt es dafür einen Trick 17? Ein Kantholz auf den Tisch klemmen und den Anschlag dagegen drücken?

es gibt im Baumarkt so kleine selbstklebende Teflongleiter (ca. 1mm dick). Davon 3-4 Stück unter den Anschlg kleben und testen ob es dann ordentlich läuft. Wenn das funktioniert, kannst du den Anschlag durchbohren und ein umlegbares Aluprofil montieren.
Dafür müsste ich erst mal den Anschlag minimal nach oben bekommen - siehe vorherigen Absatz.
 

Lorenzo

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Im Endeffekt hast du die Lösung ja schon genannt. Spann dir was auf den Maschinetisch was du an den jetzt justierten Anschlag legst, dann hast du eine Referenzfläche parallel zur Schnittlinie und 90° zum Tisch. Dann die Gleiter unter den Anschlag, das ganz wieder gegen deine Referenzfläche schieben und auch festzwingen, und dann drehst du den Knebel fest. Danach müssts passen.
 

raziausdud

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Also Idee zurück: wenn der Parallelanschlag PA auf den Sägetisch gelegt wird und dann mit der vorderen oberen Knebelschraube festgeklemmt wird, ist das ja die angesprochene Höhenjustierung. Der PA kann dann meines Erachtens vorn eigentlich nicht die angesprochenen 1/10 mm zu tief sein (wenn sich die Position durch das Anziehen der Schraube nicht minimal verändert !). Am Rundrohr muss man meines Erachtens also an der Höhe nichts verstellen, deshalb ist es wohl auch gar nicht verstellbar. Trotzdem: ist das Rundrohr absolut parallel zur Tischoberfläche? Das könnte (!) noch eine Ursache für das Klemmen sein, dann müsste sich die unerwünschte Klemmwirkung aber beim Verschieben in ein Richtung erhöhen bzw. reduzieren.

Du könntest nochmal ein Stück Papier oder ein Stück dünnen Karton unter den PA legen und ihn dann fest ziehen. Er wird so dann minimal höher fixiert. Und dann halt schaun, ob das etwas verändert hat, mal mit Papier drunter, mal ohne.

Wenn es immer schwierig ist, die 90Grad zur Tischoberfläche beim erneuten Anbau des PA hinzubekommen, könntest Du an er freien Seite des PA selbst ein winkliges "Teil" fest anbringen, dann wird der PA in Zukunft allein durch Auflegen (schwer ist er ja) in der Richtung immer justiert sein.

Noch eine Möglichkeit wäre meines Erachtens, dass Du Dir dazu mal die Führung anschaust, in der der PA festgeklemmt wird und was man dort gegen zu viel Spiel machen könnte. Bei solch einem wertigen Anschlag fällt mir der Tipp dazu ein wenig schwer: ich (Amateur mit meist Amateur-Geräten) nehme für "so etwas" z.B. ein bis mehrere Lagen Isolierband ...

Rainer
 
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Johannes

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Hallo Ernschd,
hast du mal Fotos von der Unterseite und der Rückseite des Anschlags?
Ich war davon ausgegangen,das der Anschlag von alleine rechtwinklig aufliegt. Wenn das nicht der Fall ist, sollten wir zusehen, dies zu bewerkstelligen.

Es grüßt Johannes
 

tomkaes

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Das Problem ist, dass dieser Knebel den Parallelanschlag nicht nur in der Höhe fixiert, sondern auch in der Vertikalen. Wenn ich den Knebel löse, kippt der Anschlag sofort nach rechts, weil er dort schwerer ist (das Einstellen auf einen rechten Winkel hat gefühlt ewig gedauert). Ich wüsste auch nicht, wie ich das besser hinbekomme. Gibt es dafür einen Trick 17? Ein Kantholz auf den Tisch klemmen und den Anschlag dagegen drücken?

Ich schau mir die 3 Löcher in der Fläche deines Prallelanschlages an.
Sind da Gewinde drin für eine Nutschiene zu befestigen?
Dann würde sich auch die Frage Anschlagprofil muss zurückziehbar, aus zerspanbarem Material, und umlegbar sein lösen.
und wenn das verstellbare Vorsatzprofil davorgespannt wäre, würde er nicht mehr kippen.

Schau dir mal die Bilder meiner PK an, wie ich das meine:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/h...d/75787/sbj/pk100-anschlag-umbau-modell-1979/
 

schreinerheiri5

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tomkaes

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