Längsholz an Querholz leimen - Erfahrungen

wolfgang-K (RIP)

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Hallo Gemeinde,
Längsholz an Querholz leimen - dass das wegen der unterschiedlichen Ausdehnung unbedingt vermieden werden soll und eigentlich immer zu Problemen führt ist klar.
Nun habe ich einige gekaufte Frühstücksbrettchen aus Bambus, bei denen es genau so gemacht ist - und da funktioniert es komischerweise.
Rechteckiges Brett (25x40cm) mit Maserung in Längsrichtung und an beiden Enden ein schmales Querholz (3x25cm) drangeleimt. Genau so wie es eigentlich nicht sein sollte.

Nun sind mir mittlerweile nach und nach einige Brettchen "abgestürzt" und dabei ist das an den Enden angeleimte Querholz (längs) gebrochen. Seltsamer Weise keines in der Leimfuge, die ist jedes Mal heile geblieben, sondern immer in diesem schmalen Querholz ein oder zwei Zentimeter neben der Leimfuge. Und jedes Mal ließ sich der Schaden mit Standard-Weißleim und Zwinge problemlos und auch dauerhaft beheben.
(Nb: Die Dinger haben natürlich nie die Spülmaschine von innen gesehen)

Ob das mit der unterschiedlichen Längs-/Querausdehnung bei Bambus anders ist als bei "echtem" Holz?
Scheint mir fas so. Mich interessiert ob und welche Erfahrungen ihr da habt.

LG Wolfgang
 

Mitglied 30872

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Vielleicht liegt es an der Dimension. Bei einem Nähkästchen aus Esche hatte ich eine Griffleiste quer zum Deckel verleimt (heller Streifen links im Bild). Unproblematisch.
 

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Mitglied 30872

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...Bambus ist ein Gras und kein Holz, daher überrascht es mich nicht wenn es sich anders verhält.

Hier wird gerne ein falscher Zusammenhang hergestellt. Holz wird nicht nur von Bäumen "produziert", sondern auch von Gräsern. Das gilt übrigens für viele Gräser (und Sträucher). Sie verholzen. Dieses Holz hat bei Bambus aber auch verwertbare Dimensionen.
Mit anderen Worten: Bambus ist ein Gras, Esche ist ein Baum. Beide liefern Holz, was wir tischlerisch nutzen können.
 

msmufw

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Klar verholzt er, aber das bedeutet ja nicht, dass er die gleichen Eigenschaften hat wie das oben genannte "echte Holz" er lagert zum Beispiel sehr viel mehr Silikate ein weswegen er auch schlecht für Messerschneiden ist, obwohl er, weil billig oft für Schneidebretter verwendet wird. Und auch sonst ist der Aufbau von Bambus und der eines Baumes ja doch sehr verschieden auch der der verholzten Teile.

Aber du hast natürlich Recht ich hätte es sauberer formulieren sollen.
 
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Daniboy

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25cm ist schon kritisch, aber Bambus schwindet weniger.
Das Nähkästchen ist wahrscheinlich unter 20cm.

Bei solchen Vergleichen wären idealerweise Langzeit-Aufzeichnungen über die Temperatur und Luftfeuchteänderungen dabei.

Differentielles Schwindmaß (in % je % Holzfeuchteänderung):
radial/tangential
Bambus: 0,15/0,15
Buche: 0,2/0,41
Eiche: 0,16/0,36
Esche: 0,17/0,28
 

Holzrad09

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Hier wird gerne ein falscher Zusammenhang hergestellt. Holz wird nicht nur von Bäumen "produziert", sondern auch von Gräsern.
Ja schon aber ein Bambusbrettchen hat doch mit einem Bambusstock nun wirklich nichts gemeinsam, nicht mal wenn man ihn zu Brettern sägt, er ist innen hohl. :emoji_slight_smile:
Da werden nur die Fasern mit Epoxy vermengt und zu einem Block zusammengepresst, im Prinzip ein totes Material wie Spanplatte, was soll da groß arbeiten.
LG
 

InstantMuffin

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Unabhängig von der Holzdiskussion hier.
Beide Hölzer sind im Vergleich zur Leimfuge klein.
Kraft der Leimfuge: Leimkonstante*Leimfläche*Eindringtiefe.

Das ist einfach wenig Holzmasse, die gegeneinander arbeitet.
Lothar Greef hat mal Versuchsreihen zur Haltbarkeit verschiedener Leime gemacht. Ich glaube selbst bei Glutinleim brach eher das Holz. Bei Glutinleim ist aber auch mehr Erfahrung und Vorbeteitung notwendig um eine so kraftschlüssige Verbindung herzustellen.

Es ist auch nicht nur entscheidend ob Längs- und Querholz verbunden wird, sondern wie die Fasern verlaufen und welche Verformungen und wie stark sich daraus ergeben.
 

Mitglied 30872

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Klar verholzt er, aber das bedeutet ja nicht, dass er die gleichen Eigenschaften hat wie das oben genannte "echte Holz" er lagert zum Beispiel sehr viel mehr Silikate ein weswegen er auch schlecht für Messerschneiden ist, obwohl er, weil billig oft für Schneidebretter verwendet wird. Und auch sonst ist der Aufbau von Bambus und der eines Baumes ja doch sehr verschieden auch der der verholzten Teile...

Nunja, das Holz der verschiedenen Baumarten unterscheidet sich auch durchaus gravierend voneinander, bspw. Nadel- und Laubhölzer. Da ist das Holz von Bambus eben nur eine weitere Variante.

25cm ist schon kritisch, aber Bambus schwindet weniger.
Das Nähkästchen ist wahrscheinlich unter 20cm.

Bei solchen Vergleichen wären idealerweise Langzeit-Aufzeichnungen über die Temperatur und Luftfeuchteänderungen dabei...

Der Deckel ist 25cm breit und seit dem Bau vor über 10 Jahren unverändert. Da war nicht einmal eine Kante fühlbar. Aber ich denke auch, dass das aber einer bestimmten Breite nicht mehr funktioniert.

Ja schon aber ein Bambusbrettchen hat doch mit einem Bambusstock nun wirklich nichts gemeinsam, nicht mal wenn man ihn zu Brettern sägt, er ist innen hohl.

Ja, klar. Aber wo ist denn festgelegt, dass Holz nur in Vollzylindern wachsen darf?

Da werden nur die Fasern mit Epoxy vermengt und zu einem Block zusammengepresst, im Prinzip ein totes Material wie Spanplatte, was soll da groß arbeiten...
Eine Spanplatte besteht doch auch zum weit überwiegenden Anteil aus Holz.

Ich denke, dies ist für so manch einen nur ein kulturelles Problem, weil Bambus bei uns bis zum Beginn der Ausbeutung fremder Länder natürlich vollkommen unbekannt war. Das ist aber eigentlich kein Grund, sich dagegen zu wehren, dass Bambus Holz ist.

So, und jetzt zurück zum Schwund.
 

msmufw

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Ok,
eigentlich wollte ich dich einfach Machen lassen und mir denken was solls und es auf unsaubere Formulierungen schieben um meine Ruhe zu haben, aber da du hier die Goldwaage auspackst und kein Anderer etwas wissen kann, was du nicht noch besser weißt und das ganze mit Rhetorik auf Grundschulniveau verdeutlichst indem du einzelne unsauber formulierte Aussagen herauspickst die du dann "widerlegst" anstatt zum Thema beizutragen oder wenigstens die gesamte Aussage im Kontext zu beantworten.

Selbst Wikipedia weiß:

"Holz bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch das harte Gewebe der Sprossachsen (Stamm, Äste und Zweige) von Bäumen und Sträuchern."

Weiter

"Botanisch wird Holz als das vom Kambium erzeugte sekundäre Xylem der Samenpflanzen definiert."

Da Bambus kein Kambium hat kann es per Definition auch kein Holz sein, das es bildet, auch wenn es verholzt.

Wenn ich mir auch sicher bin, dass du als Förster weit weit mehr über Holz und Co weißt als ich heißt das nicht, dass du alles weißt und jeder andere nichts.

Und auch wenn es mir widerstrebt deine letzte rhetorische Spielerei, mit der du deine Aussage als allumfassendes Wissen darstellen willst "So, und jetzt zurück zum Schwund." indem du beschließt wann die Diskussion beendet ist, auf die gleiche Art zu beantworten ist mir meine Ruhe eine Weiterführung hier einfach nicht wert. Und somit bin ich dann auch raus hier.

Sorry hierfür @fitter2joiner ich wollte keinen Nebenkriegsschauplatz aus deinem Thread machen, aber diese Art des von oben herab "Diskutierens" nervt mich schon bei Leuten die wirklich Ahnung haben und da konnte ich mich nicht zurück halten Wenn dich der Beitrag stört, schreibe bitte kurz und ich lösche ihn.
 
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uli2003

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Der Deckel ist 25cm breit und seit dem Bau vor über 10 Jahren unverändert. Da war nicht einmal eine Kante fühlbar. Aber ich denke auch, dass das aber einer bestimmten Breite nicht mehr funktioniert.
Ich habe mal einen recht alten Esszimmertisch zur Aufarbeitung der Oberfläche in der Werkstatt gehabt. 80 cm breit, Platte aus massiver Eiche, kopfseitig quer über die ganze Breite mit einem etwa 80 mm breiten Riegel abgesperrt.
Da die Eigentümer Freunde von uns sind, sehe ich den Tisch ab und an wieder.
Da passiert gar nichts an dem Tisch - vielleicht kann man den Hauch einer Kante fühlen. Keine Risse, absolut nichts.
Geht nicht gibt's nicht.
 

SteffenH

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Hängt ja auch von der Holzfeuchte in Kombination mit der durchschnittlichen Luftfeuchte der Örtlichkeit ab. Wenn das passt, tut sich nichts.
 

wolfgang-K (RIP)

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Vielen Dank Leute
für eure zahlreichen Beiträge. Am interessantesten finde ich den Beitrag von #Daniboy, der das Schwindverhalten verschiedener Holzwerkstoffe anschaulich gegenüber stellt. Ausdrücklich Danke dafür :emoji_slight_smile:.

Ob Bambus nun Holz ist oder nicht war nicht meine Frage, vielmehr war eure Erfahrung zum Schwindverhalten des Werkstoffs gefragt.
"Bambus ist ein Gras, Esche ist ein Baum. Beide liefern Holz, was wir tischlerisch nutzen können" Diese kluge Aussage wird wohl kaum einem hier im Forum neu sein.
Ich finde es schade, dass aus so einem Ausgangsbeitrag immer öfter Nebenkriegsschauplätze entstehen, die oftmals wenig und manchmal leider gar nix mit dem ursprünglichen Beitrag zu tun haben.

Trotzdem Danke für fleißiges Tippen.
 
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