rafikus
ww-robinie
Hallo
Ich hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit einen Ziehklingenhobel auf einem bekannten Gebrauchtwarenmarkt zu kaufen. Ich brauche zwar nicht unbedingt solch ein Werkzeug, da aber der Preis sehr niedrig war und ich von meinem Furnierschabhobel weiß, dass man ein solches Teil manchmal sehr gut gebrauchen kann, habe ich mich entschlossen ihm ein neues Zuhause zu geben.
Wie man auf den ersten Bildern vielleicht sehen kann, war der Hobel zwar nicht neu, aber so gut wie nicht gebraucht. Die kleinen Rostflecken waren recht schnell beseitigt.
Das Entsetzen packte mich aber, als ich mir die Ziehklinge genauer angeschaut habe. Da muß man sich doch fragen, womit der Hersteller die Klinge behandelt um solch tiefe Furchen da rein zu bekommen?
Es sollte sich aber herausstellen, dass es nicht das einzige Mal war, da ich so entsetzt davor stand.
Die Ziehklinge wurde von mir auf die schnelle bearbeitet um möglichst bald einige Hobelversuche zu unternehmen, deswegen wurde es nicht perfekt, wie man auf dem Bild mit der Ecke an der Fase sehen kann.
Nachdem der Hobel sauber war, hat er einen recht guten Eindruck gemacht. Bei mehreren Versuchen die Klinge einzuspannen mußte ich feststellen, dass irgendwas nicht richtig war. Auf Bild 8 sieht man, warum ich wieder so entsetzt war. Wie sollte da die Ziehklinge vernünftig eingespannt werden? Diesen Halte- und Schwenkmechanismus kann man herausnehmen, nachdem die Achsstummel aus den Seiten des Hobelkörpers herausgeschraubt wurden (dazu noch später). Ich wollte diese beiden Nieten, auf welchen das rot lackierte Teil gelagert ist, heraus schlagen, da fiel mir auf, dass sie (gewollt oder ungewollt) exzentrisch gearbeitet sind. Durch Verdrehen dieser Nieten konnte ich den Spalt für die Ziehklinge auf eine gleichmäßige Breite einstellen.
Nun konnte ich den Hobel zum ersten Mal über ein Stück Holz schieben, aber egal was ich eingestellt habe, es war nicht möglich einige Späne abzunehmen. Kein Vergleich zu meinem Furnierschabhobel.
Nach kurzer Überlegung bin ich darauf gekommen, dass ich noch gar nicht geprüft habe, wie Plan die Hobelsohle ist. Nachdem ich das gemacht habe war ich wieder entsetzt. Die Sohle war so konkav (Lineal quer über die Sohle gelegt) als ob es ein Profilhobel wäre. Den Gedanken an Schleifen habe ich schnell beiseite gelegt. Ich nahm meine Feilen in die Hand und tat was notwendig war. Die Spuren dieser Behandlung sind zwar noch zu sehen, aber dafür ist die Sohle nun plan (siehe Bild).
Leider war auch nach dieser Behandlung der Hobel nicht brauchbar. Es stellte sich heraus, dass der Schwenkmechanismus so viel Spiel an den Achsstummeln hatte, dass es unmöglich war die Ziehklinge vernünftig einzustellen. Entweder gab es keinen Kontakt zum Holz oder die Klinge ratterte über die Oberfläche und hinterließ tiefe Einstichmarken. Es gab keinen anderen Weg, als diese Bolzen mit Teilgewinde M6 neu herzustellen. Die originalen hatten einfach zu viel Spiel in den Hobelwangen. Zum Schluß spendierte ich noch zwei Scheiben um die Seitliche Bewegung des Schwenkmechanismus zu unterbinden und konnte endlich mit dem Hobel Späne machen.
Was mich bei diesem Hobel so geärgert hat ist die Tatsache, dass der Hersteller ein Werkzeug anbietet, welches selbst nach den arbeitsintensiven Vorarbeiten (Ziehklinge bearbeiten, Hobelsohle planen) einfach unbrauchbar ist. Der Preis ist zwar viel niedriger als bei einem z.B. Veritas, aber wenn der Hobel sowieso nicht funktioniert, dann ist es egal ob er nun mit 5€, 20€, 50€ oder eben 85€ zu Buche schlägt.
Unbrauchbar ist unbrauchbar.
Wäre es da nicht besser das Werkzeug gebrauchsfähig herzustellen und dann von mir aus 30€ oder 40€ mehr zu verlangen?
Das Schlimmste dabei ist, dass ich vor einigen Tagen auch einen neuen Kunz Schabhobel 51A gekauft habe und das Gleiche erlebt habe. Ohne massive Bearbeitung unbrauchbar! Er ist zwar auch recht preiswert, aber was habe ich davon, wenn er nicht funktioniert?
Auch hier gilt: wäre es nicht möglich etwas mehr Geld zu verlangen, aber dafür ein funktionierendes Werkzeug anzubieten?
Rafikus
Ich hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit einen Ziehklingenhobel auf einem bekannten Gebrauchtwarenmarkt zu kaufen. Ich brauche zwar nicht unbedingt solch ein Werkzeug, da aber der Preis sehr niedrig war und ich von meinem Furnierschabhobel weiß, dass man ein solches Teil manchmal sehr gut gebrauchen kann, habe ich mich entschlossen ihm ein neues Zuhause zu geben.
Wie man auf den ersten Bildern vielleicht sehen kann, war der Hobel zwar nicht neu, aber so gut wie nicht gebraucht. Die kleinen Rostflecken waren recht schnell beseitigt.
Das Entsetzen packte mich aber, als ich mir die Ziehklinge genauer angeschaut habe. Da muß man sich doch fragen, womit der Hersteller die Klinge behandelt um solch tiefe Furchen da rein zu bekommen?
Es sollte sich aber herausstellen, dass es nicht das einzige Mal war, da ich so entsetzt davor stand.
Die Ziehklinge wurde von mir auf die schnelle bearbeitet um möglichst bald einige Hobelversuche zu unternehmen, deswegen wurde es nicht perfekt, wie man auf dem Bild mit der Ecke an der Fase sehen kann.
Nachdem der Hobel sauber war, hat er einen recht guten Eindruck gemacht. Bei mehreren Versuchen die Klinge einzuspannen mußte ich feststellen, dass irgendwas nicht richtig war. Auf Bild 8 sieht man, warum ich wieder so entsetzt war. Wie sollte da die Ziehklinge vernünftig eingespannt werden? Diesen Halte- und Schwenkmechanismus kann man herausnehmen, nachdem die Achsstummel aus den Seiten des Hobelkörpers herausgeschraubt wurden (dazu noch später). Ich wollte diese beiden Nieten, auf welchen das rot lackierte Teil gelagert ist, heraus schlagen, da fiel mir auf, dass sie (gewollt oder ungewollt) exzentrisch gearbeitet sind. Durch Verdrehen dieser Nieten konnte ich den Spalt für die Ziehklinge auf eine gleichmäßige Breite einstellen.
Nun konnte ich den Hobel zum ersten Mal über ein Stück Holz schieben, aber egal was ich eingestellt habe, es war nicht möglich einige Späne abzunehmen. Kein Vergleich zu meinem Furnierschabhobel.
Nach kurzer Überlegung bin ich darauf gekommen, dass ich noch gar nicht geprüft habe, wie Plan die Hobelsohle ist. Nachdem ich das gemacht habe war ich wieder entsetzt. Die Sohle war so konkav (Lineal quer über die Sohle gelegt) als ob es ein Profilhobel wäre. Den Gedanken an Schleifen habe ich schnell beiseite gelegt. Ich nahm meine Feilen in die Hand und tat was notwendig war. Die Spuren dieser Behandlung sind zwar noch zu sehen, aber dafür ist die Sohle nun plan (siehe Bild).
Leider war auch nach dieser Behandlung der Hobel nicht brauchbar. Es stellte sich heraus, dass der Schwenkmechanismus so viel Spiel an den Achsstummeln hatte, dass es unmöglich war die Ziehklinge vernünftig einzustellen. Entweder gab es keinen Kontakt zum Holz oder die Klinge ratterte über die Oberfläche und hinterließ tiefe Einstichmarken. Es gab keinen anderen Weg, als diese Bolzen mit Teilgewinde M6 neu herzustellen. Die originalen hatten einfach zu viel Spiel in den Hobelwangen. Zum Schluß spendierte ich noch zwei Scheiben um die Seitliche Bewegung des Schwenkmechanismus zu unterbinden und konnte endlich mit dem Hobel Späne machen.
Was mich bei diesem Hobel so geärgert hat ist die Tatsache, dass der Hersteller ein Werkzeug anbietet, welches selbst nach den arbeitsintensiven Vorarbeiten (Ziehklinge bearbeiten, Hobelsohle planen) einfach unbrauchbar ist. Der Preis ist zwar viel niedriger als bei einem z.B. Veritas, aber wenn der Hobel sowieso nicht funktioniert, dann ist es egal ob er nun mit 5€, 20€, 50€ oder eben 85€ zu Buche schlägt.
Unbrauchbar ist unbrauchbar.
Wäre es da nicht besser das Werkzeug gebrauchsfähig herzustellen und dann von mir aus 30€ oder 40€ mehr zu verlangen?
Das Schlimmste dabei ist, dass ich vor einigen Tagen auch einen neuen Kunz Schabhobel 51A gekauft habe und das Gleiche erlebt habe. Ohne massive Bearbeitung unbrauchbar! Er ist zwar auch recht preiswert, aber was habe ich davon, wenn er nicht funktioniert?
Auch hier gilt: wäre es nicht möglich etwas mehr Geld zu verlangen, aber dafür ein funktionierendes Werkzeug anzubieten?
Rafikus
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