Kugellager Motor ersetzen

wasmachen

ww-robinie
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Servus miteinander,
Hab hier n Motor von einer etwas älteren Astlochbohrmaschine auseinander....
Da sind 6204 Kugellager drinnen, offen ohne Dichtung oder sonstwas.
Wollte die Neu geben, bin mir aber mit den ganzen Zusatzbezeichnungen unschlüssig bzw auch den Dichtungsvarianten....

Weiss wer Rat?
Falls relevant: Maschine muss Dauerlauffähig sein...
 

uli2003

ww-robinie
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Ich würde ein ZZ bzw. 2Z einsetzen, wenn du nicht nachfetten kannst.
Motorenlager sind in der Regel recht dicht verbaut.
 

blueball

ww-robinie
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Statt 2Z geht auch 2RS, sind dann statt Stahldichtung mit Kunststoffdichtung. Spielt bei dir aber keine wichtige Rolle. Also 6204 2RS oder auch 6204 2Z.

Lager mit erhöhtem Lagerspiel C-Qualifizierung wie zB C3 braucht es nicht. Meist bei hohen Umgebungstemperaturen nötig.

Reine Standardlager eines Markenherstellers wie zB SKF oder FAG mit Dichtscheiben wie oben geschrieben, genügen den Ansprüchen völlig.
 

Sel

ww-esche
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Kugellager mit Metalldichtung sind nicht sicher staubdicht. Spielt bei Holzbearbeitung sicher eine Rolle. Die Lager mit Plastikdichtungen sind staubdicht, aber das Lager läuft etwas schwerer. Bei Motoren spielt das jedoch keine Rolle. Für sehr hohe Drehzahlen geht wiederum nur eine Abdichtung mit Metall, wegen der Wärmeentwicklung.

Im Grunde reicht ein Lager mit einseitiger Abdichtung, da der Motor innen ja keinen Staub produziert. Der Preisunterschied zu beidseitiger Abdichtung ist jedoch so minimal, das man diese wählt. Beidseitig abgedichtete Kugellager sind für ihr Einsatzleben dauergeschmiert, es bedarf also keinerlei Wartung.

Sollte eine Reinigung des Motors erfolgen müssen, dann bitte niemals Lösungsmittel wie Spiritus oder Waschbenzin in der Nähe oder auf den Kugellagern verwenden! Diese Substanzen dringen ins Kugellager ein und zerstören dort die Schmierung. Ein Nachschmieren/Ölen ist jedoch unmöglich, das Lager muß dann getauscht werden!

Eine gute Übersicht findet sich auch hier: https://www.skf.com/de/products/rol...bearings/single-row-deep-groove-ball-bearings und auf anderen Seiten von SKF.

Werden Motoren mittels elektronischer Drehzahlregelung gesteuert, dann empfielt sich der Einsatz von Lagern mit mindestens Keramikkugeln. Diese isolieren den Rotor vom Stator des Motors. Würde eine elektrisch leitende Verbindung bestehen, so verursachen induktiv entstehende Ströme eine schnelle Abnutzung von Stahlkugeln. Manche Motoren sind aber so aufgebaut, das die Lager in isolierende "Gehäuse" oder mittels Plastik-Zwischenringen eingebaut sind, so das man dann normale Stahllager verwenden kann. Allerdings verwendet man als Austauschlager möglichst immer Typen mit abgedichtetem Käfig.

Spezielle Lager (rostfreie Lager, Keramiklager, Spindellager, andere Typen als Rillenkugellager) verwendet man nur bei Notwendigkeit. Auch wird man, je nach Motortyp, auch die Notlaufeigenschaften eines Lagers beachten müssen. Also wenn die Schmierung nicht mehr gegeben sein sollte oder zu größe Wärme entsteht. Manche Lager müssen schlagfest sein, dafür gibts wieder spezielle Lager. Und und und...

Ältere Motoren haben Schmiernippel o.ä. zum Nachschmieren der Lager, dort sollte man von Fall zu Fall entscheiden welcher moderne Lagertyp verwendet werden kann. Sind gar Gleitlager im Motor, so sollten auch genau diese wieder eingebaut werden (Bronzelager).

LG Sel
 
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uli2003

ww-robinie
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Im Grunde reicht ein Lager mit einseitiger Abdichtung, da der Motor innen ja keinen Staub produziert.
Es geht nicht nur um den Staub, sondern auch um den Fettverlust. Daher reichen bei (normalerweise schon recht gut gekapselten) Motorlagern Metalldichtungen. Die Lager werden dabei nicht so warm.

Wenn vorher keine isolierenden Lager verbaut waren, ist das nun auch unnötig.

Und wenn die alten Lager 30 oder 40 Jahre problemlos ihren Dienst verrichtet haben und das ungedichtet, können auch wieder ungedichtete hinein.
 
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