Kreissägeblatt in Tischfräse

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

ich weiß, es ist verboten, weil es gefährlich ist.
Aber ich möchte auch wissen warum.

Situation 1:
Tischkreissäge mit einem Sägeblatt für Längsschnitte, 30 mm aus dem Sägetisch.
In die Längskante eines Bohlenstückes wird ein Schlitz gesägt.

Ohne Zweifel eine alltägliche Sache.

Situation 2:
Auf den Fräsdorn einer Tischfräse ist das gleiche Sägeblatt montiert.
Ein Vorsatzbrett verschießt den Bereich zwischen den Anschlagbacken.
30 mm Sägeblatt rage daraus hervor, durch das Vorsatzbrett enger umschlossen als durch den Schlitz im Sägetisch.
Das Bohlenstück liegt mit der Breitseite auf dem Frästisch, also wesentlich stabiler als hochkant in Situation 1

Worin liegt die Gefährlichkeit?
Bitte liebe Profis, macht mich etwas schlauer.

Gruß
Roland
 

uli2003

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Die Frage hatten wir schon mal Roland.
-die Flansche der Fräse sind für die Dicke des Grundkörpers der Säge zu klein
-kein verschiebbarer Parallelanschlag
-kein Spaltkeil
-oft keine Spandickenbegrenzung
 

Holzfummler

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Moin Roland,

außerdem bedenke die Fliehkräfte. Die TF hat mind. 6000 U/min. 254 mm Sägeblätter sind meistens bis max 5000 U/min zugelassen. Es gibt aber spezielle Schlitz-/Nutfräser für die TF.

Gruß
Thomas
 

IngoS

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Moin Roland,
außerdem bedenke die Fliehkräfte. Die TF hat mind. 6000 U/min. 254 mm Sägeblätter sind meistens bis max 5000 U/min zugelassen. Es gibt aber spezielle Schlitz-/Nutfräser für die TF.
Thomas

Hallo,

das stimmt so nicht pauschal. Üblich sind niedrigste Drehzahlen von 3000 bis 4000U/min. Daher ginge das schon. Für Sägeblätter gibt es auch größere Spannflansche, damit die Gefahr des Aufschwingens geringer wird. Ein Problem ist die meist nicht vorhandene Spandickenbegrenzung. Außerdem sind viele kleinere Tischfräsen, wie sie im Hobbybereich eingesetzt werden nicht für Durchmesser von 300mm zugelassen.

Gruß

Ingo
 

Mitglied 30872

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Moin Roland,

außerdem bedenke die Fliehkräfte. Die TF hat mind. 6000 U/min. 254 mm Sägeblätter sind meistens bis max 5000 U/min zugelassen. Es gibt aber spezielle Schlitz-/Nutfräser für die TF.

Gruß
Thomas

Tischfräsen lassen sich in der Regel in der Geschwindigkeit ändern. Aber wo besteht dann der prinzipielle Unterschied zwischen Schlitzfräsern mit bspw. 4 Zähnen und Sägeblättern mit bspw. 12 Zähnen? Bitte jetzt nichts von 8 Zähnen schreiben. Felder bietet auch so 'ne Art Flansche an. Uli?
 

uli2003

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Habe ich oben ja schon geschrieben Stefan. Die Spandickenbegrenzung fehlt halt bei einigen Sägeblättern, und wenn, ist es meist nur der Räumer der begrenzt. Ob das dann zusätzlich die geforderten max. 1,1 mm sind, steht auch in Frage.

Grüße
Uli
 

Orgelbauer

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Moin,
also das mit der Sicherheit seh ich auch. Darum füge ich das auch in "" an... da "FRÜHER" (wo alles früher war) hab ich das noch in der Lehre beim Maschinentischler gesehen (!) - "Auftrennen von Bohlen an der TF mittels Sägeblatt mit Vorsatzbrett".
- Das ist also hier nur ein "Kenne ich" - und KEIN Hinweis auf NAchahmen !!! -

Da wird einem auch weniger die Bohle "um die Ohren gehauen" - als vielmehr die Spindel geschädigt. Und so ein UFO will sicher niemand landen sehen !!!
 

lunateide

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Hallo Klaus,
meine Frage bezieht sich auf Schlitzen an der Tischfräse.
Auftrennen - also komplett durchschneiden - halte ich für äußerst gefährlich, weil ja das obere Teil auf das rotierende sägeblatt fällt.

Gruß
Roland
 

predatorklein

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Hallo

meine Frage bezieht sich auf Schlitzen an der Tischfräse.
Auftrennen - also komplett durchschneiden - halte ich für äußerst gefährlich, weil ja das obere Teil auf das rotierende sägeblatt fällt.

Seh ich auch so .

Ich hab mal mit einem BG Mann darüber gesprochen .
Der meinte , daß früher sehr oft OHNE Schiebeschlitten an der Fräse mit dem Sägeblatt geschlitzt wurde .
Und da öfters das Holz verkantet hat und es einen Unfall gegeben hat .

Mein alter Meister hat Friese für Rahmentüren FREI HAND geschlitzt :emoji_scream:
Keine Schutzhaube , kein Anschlag , kein Schiebeschlitten , kein fixiertes Werkstück .

Ich schlitze hie und da auch noch mit einem Sägeblatt .

Dafür hab ich breitere Frässpindelringe , die haben 50 mm Durchmesser .
Dazu wird immer der Schiebeschlitten benutzt , viele Fräsen haben gar keinen .
Und am Längenanschlag des Schiebeschlittens wird das Werkstück in beiden Nuten des Schiebeschlittens mit einer Exzenterzwinge fixiert .

Ohne Schiebeschlitten würde ich das auf keinen Fall machen !

Gruß
 

uli2003

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Mein alter Meister hat Friese für Rahmentüren FREI HAND geschlitzt :emoji_scream:
Hab ich auch oft gemacht. War halt so.
Kleine Schlitze mache ich heute noch manchmal so, man muss halt wissen was man tut.
Erlaubt ist es natürlich nicht, und wer da nicht mit aufgewachsen ist, sollte es tunlichst bleiben lassen.
 

Orgelbauer

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Hallo Klaus,
meine Frage bezieht sich auf Schlitzen an der Tischfräse.
Auftrennen - also komplett durchschneiden - halte ich für äußerst gefährlich, weil ja das obere Teil auf das rotierende sägeblatt fällt.

Gruß
Roland

Ok, Roland, nur kurze Rückmeldung ... durch das Video vielleicht mißverstanden ?.... Also, mein Beispiel meinte nicht das Hochkant-Trennen (s.o.) sondern aus dicken Bohlen (meist2) dünne zu schneiden. Da reicht dann das Sägeblatt nur hälftig durch. Wie schon angedeutet, bei 2m bis 3m Teilen ist da kein Rückschlag... nur eben die anderen Gefahren sind Nicht Ohne ! (also, was macht die Spindel, Belastung des Sägeblattes etc,)
 

uli2003

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Teile, die auf das Blatt fallen, purzeln einfach runter. Die Beschleunigung ist da eher marginal.
Stücke die auf der FKS von oben in die Bezahnung fallen, entwickeln hingegen beachtliche Geschwindigkeiten..

Der Spindel ist die Sägeblattbelastung völlig egal. Das macht der nichts.
Schlitzscheiben wollen auch gehalten werden.
 

predatorklein

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Moin

man muss halt wissen was man tut.

Das hat unser Schlosser auch immer gesagt , wenn einer seiner Jungs an der Baukreissäge mit 700 mm Blatt Brennholz gesägt hat .

" Hab ich früher auch so gelernt , mir ist nie was passiert " .
Aus der Portokasse hätte der locker 10 Wippkreissägen kaufen könen , aber wozu ?

Bis sich dann nach 10 Jahren ein Lehrling in die Hand gesägt hat .
BG mit im Boot , dicker Ärger .

Hat ihn " alles in allem " ( mit Schmerzensgeld ) 20 Kilo gekostet .
War imo noch zu wenig !

Gruß
 

uli2003

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Bis sich dann nach 10 Jahren ein Lehrling in die Hand gesägt hat .
BG mit im Boot , dicker Ärger .

Hat ihn " alles in allem " ( mit Schmerzensgeld ) 20 Kilo gekostet .
War imo noch zu wenig !

Ich habe geschrieben:
ICH bin damit aufgewachsen. Ein Azubi macht das natürlich nicht, und ich mache so etwas auch nicht in seiner Anwesenheit. Bei dem - sorry im Augenblick der - habe ich schon mit allen Sicherheitsvorrichtungen Angst, dass sie sich die Finger abschneidet.

Ein Stück weit spielt auch die Erfahrung eine Rolle zu beurteilen was geht, oder was zu gefährlich ist. Eine sehr gute Basis bieten sicherlich die Richtlinien der BG, das steht außer Frage.

Grüße
Uli
 

Georg L.

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Ich hätte wenig Probleme damit, mit der Fräse und einem Sägeblatt eine Nut zu sägen. Ist ja wie mit der Kreissäge, nur um 90° gedreht. Waum soll das gefährlicher sein als mit einer Tischkreissäge? Davon unabhängig müsste das Sägeblatt natürlich richtig am Fräsdorn befestigt werden können.
Womit ich allerdings erhebliche Probleme hätte wäre das im Video gezeigte durchgängige Sägen. Das untenliegende abgesägte Brett hat hier erhebliches Potential zur Rakete zu werden, da es ja quasi zwischen Sägeblatt und Anschlag eingeklemmt werden kann. Nicht umsonst soll an der Kreissäge der Anschlag zurückgezogen werden um ein Einklemmen des Werkstückes zu verhindern.
 

magmog

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Guuden,

zum Schlitzen gibt es zugelassene Schlitzsägen für die TF.
mit "man" bzw. BG-Test Kennzeichnung.
(Stand der Technik, zwingend vorgeschrieben, aber Selbstverstümmelung ist weiterhin zulässig!)

Ich habe einen Rückschlag mittels Sägeblatts an der TF erlegen dürfen,
eine Leiste von gerade mal 2000x20x10mm durchschlug dabei eine 19mm beschichtete Spanplatte,
ein 6mm Buchesperrholz und drücke eine Vertiefung von 6mm in eine HPL Arbeitsplatte.
Durch diese Überraschung rutschte die Hand des "Fachmanns" in das
schlagartig frei laufende Sägeblatt,
kürzte zwei Finger und schlitzte einen Daumen kräftig an.
 
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