Kreissäge Winkligkeit Probleme

Tizzle

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Hallo,

ich habe Probleme mit meiner Metabo TK 1685 die mich so langsam zur Weißglut bringen, ich bringe kein rechtwinkliges Rechteck zustande.

Ich säge ein Brett/eine Platte entlang des Parallelanschlags, und zumindest mit der Maßgenauigkeit eines Maßbandes ist das Ergebnis parallel.
Dann säge ich mit dem Schiebeschlitten am Queranschlag einmal, dreh die Platte, sodass die Referenzseite gleich bleibt, säge ein zweites mal, halte einen Winkel dran und krieg einen zuviel.

Den Queranschlag habe ich eigentlich mittels der 5 Schnitt Methode ziemlich exakt eingestellt, nur eine marginale Abweichung.

Trotzdem bekomme ich als Ergebnis sowas wie auf dem angehängten Bild, der Draht hat 1,5mm und passt so nach 40cm zwischen Winkel und Platte, das kanns ja irgendwie nicht sein.
Ich habe sowohl mit einem großen Zimmermannswinkel als auch mit einem Starret Kombinationswinkel geprüft und die Ergebnisse sind immer ähnlich bescheiden.

Nur irgendwie seh ich nicht so wirklich, wo der Fehler liegen könnte, oder wo man anfängt zu suchen, gerade weil mit der 5 Schnitt Methode der Queranschlag recht akkurat scheint.

Vielleicht hat ja irgendjemand Tipps.

Danke vorweg & Gruß,

Tim
 

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IngoS

ww-robinie
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Hallo,

ich denke der Starret ist zu klein und ob der Zimmermannswinkel stimmt ist fraglich.
Es kann natürlich sein, dass dein Anschlag oder die Laufschienen in sich nicht gerade sind und je nach eingestellter Länge unterschiedlich große Fehler produzieren. Wenn du z.B. die Fünfschnitt Probe mit einer Platte 30 x 30 cm gemacht hast, kann es sein, dass bei 80 x 80 cm was ganz anderes rauskommt.

Gruß

Ingo
 

Tizzle

ww-buche
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Hallo,

ich denke der Starret ist zu klein und ob der Zimmermannswinkel stimmt ist fraglich.
Es kann natürlich sein, dass dein Anschlag oder die Laufschienen in sich nicht gerade sind und je nach eingestellter Länge unterschiedlich große Fehler produzieren. Wenn du z.B. die Fünfschnitt Probe mit einer Platte 30 x 30 cm gemacht hast, kann es sein, dass bei 80 x 80 cm was ganz anderes rauskommt.

Gruß

Ingo

Zimmermannswinkel und Starret haben halt immer eine sehr ähnliche Abweichung gezeigt, deswegen bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass der Winkel in etwa stimmen müsste. Die Anschläge sind beide Aluextrusion, die eigentlich noch keine Schläge oder sonst was abbekommen haben, ich kann nochmal versuchen zu überprüfen, ob da irgend ein Knick drin ist oder Ähnliches, aber eigentlich denke ich, dass mir das schonmal bei großen Werkstücken aufgefallen wäre... Aber andererseits hast du ja recht, irgendwo muss sich ja der Fehler verstecken.
Oder es ist ein Anwenderfehler, aber ich habe später wirklich peinlich genau drauf geachtet, dass die Anschläge staub- und spänefrei sind und ich das Werkstück sauber führe.

Gruß Tim
 

de_max89

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Überprüfe erstmal deine Winkel anhand der Umschlagmethode. Danach siehst du wirklich wie genau deine verschiedenen Winkel sind.

Hatte früher mal das gleiche Problem. Habe gesägt und gesägt und gemessen und gemessen und es hat nicht gepasst.
Ich bin aber immer davon ausgegangen dass der Winkel schon stimmt....Pusteblume
 

Tizzle

ww-buche
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Der Starret ist mit der Umschlagmethode überprüft und eigentlich auch kein Billigwinkel und sollte vernünftige Ergebnisse liefern. Insgesamt habe ich die Messungen mit drei unterschiedlichen Winkeln gemacht, die alle ähnliche Ergebnisse geliefert haben.
 

derniwi

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Hallo,

zum Winkel: den kannst Du überprüfen, indem Du auf einem Brett mit min. einer geraden Kante den Winkel anlegst und eine Linie zeichnest - das machst Du aber so, dass Du den Winkel an der Kante umklappen kannst. Also zuerst legst Du den Winkel wie ein richtiges L, dann wie ein gespiegeltes L. Wenn Du den Winkel gespiegelt legst und die gezeichnete Linie immer noch paßt, ist der Winkel ok. Wenn Du eine Abweichung hast, naja, musst Du selbst entscheiden.

Ich habe bei meiner Bosch Tischkreissäge diese Woche festgestellt, dass der Parallelanschlag leider nicht immer richtig parallel ist. Ich habe ein 40cm breites Brett halbiert und verkehrt herum übereinander gelegt und mich über die "Dreiecke" gewundert, die dann sichtbar wurden, also ein Brett auf einer Seite zu kurz war. Dann mal schnell mit dem Meter an der Vorder- und Hinterkante der Säge den Abstand nachgemessen und da waren dann zwei Millimeter unterschied (hatte den Parallelanschlag zwischenzeitlich aber abgenommen). Ein paar Versuche haben mir hier ein Spiel von ca. 1mm bis 3mm aufgezeigt. Ein wenig im Internet recherchiert und festgestellt, dass das häufiger vorkommt. Dann noch ein paar Gedanken dazu gemacht. Auf der Tischtiefe ist 1mm ok und evtl. sogar sinnvoll (also hinten breiter als vorne!). Wäre hinten der Anschlag näher am Sägeblatt, würde das Brett beim Sägen eingeklemmt und könnte vom aufsteigenden Sägeblatt mitgerissen werden. Also lieber einen größeren Abstand wie einen zu kleinen. Und halt beim Feststellen des Anschlags ggfs. nochmal nachmessen.

Gruß
Nils
 

Tizzle

ww-buche
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Das beschriebene ist ja die Umschlagmethode, mit der ich den Kombinationswinkel bereits überprüft habe. Und bzgl. des Parallelanschlags, ich habe ja eigentlich auch vermutet, dass da irgendwo das Problem steckt, aber ich habe das mehrfach an diversen Werkstücken überprüft und diese hatten immer mindestens auf den Milimeter genau vorne und hinten das gleiche Maß.
Das ist mein Hauptproblem, der Parallelanschlag scheint zu tun was er soll, der Queranschlag tut laut 5 Schnitt Methode angeblich was er soll und trotzdem kommt am Ende nur Unfug bei raus.
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,
Dann säge ich mit dem Schiebeschlitten am Queranschlag einmal, dreh die Platte, sodass die Referenzseite gleich bleibt, säge ein zweites mal, halte einen Winkel dran und krieg einen zuviel.
Danke vorweg & Gruß,
Tim

Hallo,

Dann miss doch mal das Maß an der Anlageseite und das gegenüber liegende Maß deiner Platte.
Wie groß ist denn da der Unterschied?

Gruß

Ingo
 

derniwi

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Naja, parallel können die gesägten Seiten auch sein, aber damit musst Du ja nicht unbedingt auch ein Rechteck bekommen. Messe mal bitte noch die Diagonalen.
 

IngoS

ww-robinie
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Naja, parallel können die gesägten Seiten auch sein, aber damit musst Du ja nicht unbedingt auch ein Rechteck bekommen. Messe mal bitte noch die Diagonalen.

Hallo,

also, wenn man die Anschlagseite der Platte am Queranschlag beibehält und die beiden Seiten sägt, muss ein eventueller Fehler auf beiden Seiten gleich sein. Es ergibt sich ein Trapez. Also muss die, dem Anschlag gegenüberliegende Seite länger oder kürzer sein. Der Fehler verdoppelt sich.
Natürlich sind die Seiten dann weder parallel noch im rechten Winkel zur Grundseite. Ist die Gegenseite genau so lang wie die Grundseite, müssen die Winkel auch 90° betragen. Es ist doch sehr einfach, die beiden Seiten mal zu messen und zu vergleichen, weil sich ein eventueller Fehler auch verdoppelt. Auf jeden Fall einfacher als mit einem Winkel unbekannter Genauigkeit.

Gruß

Ingo
 

Tizzle

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Hallo,

Dann miss doch mal das Maß an der Anlageseite und das gegenüber liegende Maß deiner Platte.
Wie groß ist denn da der Unterschied?

Gruß

Ingo

Auf die Idee hätte ich natürlich auch direkt mal kommen können.
Auf dem Bild die doppelt gezogenen Linien sind die, die am Parallelanschlag geschnitten sind, da stimmt das Maß. Der halbe mm ist geschätzt, anhand eines Millimeter skalierten Maßbandes.
Die Seite mit dem R wurde als Referenz für die beiden Schnitte mit dem Schiebeschlitten genutzt, die Differenz von 513 zu 514,5 spricht dafür, dass der Winkel hier nicht stimmt, warum ich dann aber gute Ergebnisse bei der 5 Schnitt Methode bekommen habe versteh ich nicht.

Danke für eure Hilfe.
 

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IngoS

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Hallo,

na, dann hast du also auf knapp 60 cm 0,5mm Abweichung. Ist ja nicht wirklich viel. Anschlag leicht Nachjustieren.
Wie groß war deine Platte für die Fünfschnitt Methode?
Der nun festgestellte Fehler kann schon durch die Elastizität von Führungen und Anschlägen bedingt sein.

Gruß

Ingo
 

Tizzle

ww-buche
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Ist eine Abweichung von 1,5mm, 513mm gegen 514,5mm. Ich hab ne Sauklaue, ich weiß.
Und da hab ich sorge, dass es sich gerade bei Geschichten die auf Gehrung verleimt werden, bemerkbar macht.
Die Platte für die 5 Schnitt Methode hatte sehr ähnliche Maße wie die hier genutzte und ich habe das ganze auch zwei mal wiederholt.
Prinzipiell wären mir solide Anschläge eines alten Eisenschweins auch am liebsten, leider weder genug Platz dafür, noch 400 Volt zur Verfügung. Vielleicht muss ich nächstes Wochenende nochmal mit einem ruhigen Kopf an die Justage gehen...
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

möglicherweise.... : am Queranschlag kann das Schnittgut verrutschen. Test: mal gröberes Schleifpapier ankleben oder das Schnittgut auf dem Schlitten wirklich (!) fixieren (!).

Und mir fällt auf der Zeichnung auf: wenn Du R beide Male als Anlege-Basis genutzt hast, dann muss Du das Werkstück gewendet haben. Das darfst Du bei der 5-Schnitt-Methode natürlich nicht machen (Entschuldige, wenn es eh klar war).

Zurück zur Zeichnung: dann muss bei falscher Einstellung ein Trapez entstanden sein. Beide Winkel an R müssen gleich (natürlich leicht) falsch sein (minimal größer als 90 Grad). Sonst ist da meines Erachtens (auch) ein Handhabungsfehler.

Grüße
Rainer
 

odul

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Ich habe meine Metabo nachdem ich sie gebraucht gekauft habe, wie folgt mit einer Aluminium-Latte (sind normalerweise top gerade) justiert:

1) Sägeblatt ganz nach oben stellen. Alu-Latte daneben leben und mit zwischengelegter Fühlerlehre (z.B. 1mm) parallel zum Sägeblatt ausrichten und festspannen. Dadurch hat man etwas Abstand zwischen Latte und Sägeblatt und schließt aus, dass man das ganze beim Ausrichten schief drückt.
Anschließend Sägeblatt stückchenweise drehen und mittels Fühlerlehre Abstand prüfen. Falls das Sägeblatt eiert, findet man das so raus.

IMG_3059.JPG
 

odul

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2) Schiebeschlitten nach vorne. Anschlag mit Fühlerlehre so einstellen, dass er einen definierten Abstand zur Latte hat. Schiebeschlitten stückchenweise nach hinten schieben und Abstand prüfen und nachjustieren.
Schiebeschlitten und Sägeblatt sind dann parallel eingestellt.
Alu-Latte entfernen.
IMG_3060.JPG IMG_3061.JPG
 

Frank73

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Wie oft ist denn der Queranschlag bei der Metabo befestigt?
Ich hatte längere Zeit eine EB UK 220, bei dieser war der Queranschlag nur einmal mittig am Schiebetisch befestigt.
Ähnliche Ergebnisse hatte ich auch je nachdem wo ich am Queranschlag ich geschoben habe beim sägen.
Habe mir dann einen zusätzlichen Klemmpunkt gebastelt, abgeschaut von der Erika.
Seitdem mit Werkstückfixierung exakte Ergebnisse.
Der Fehler trat aber stärker auf, je größer die Werkstücke waren.
Vielleicht auch ein Ansatzpunkt.
 

odul

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3) Wie hier schon beschrieben:
"Ich säge eine möglichst große Platte entlang des Parallelanschlags. Dann säge ich mit dem Schiebeschlitten (auf 0 Grad stellen) am Queranschlag einmal, dreh die Platte und säge zum zweiten mal." (Hab das Zitat etwas angepasst)
Dann Platte hinten und vorne messen. Bei Abweichungen Anschlag des Schiebeschlittens verstellen (also z.B. auf +0,1 Grad oder -0,1 Grad).
Das solange wiederholen, bis die Platten hinten und vorne gleich breit ist.
Einen Strich auf den Schiebeschlitten zeichnen, damit man die genaue Position wiederfindet.
Fertig.
IMG_3063.JPG
 

odul

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Zusätzlich habe ich mir am Sägetisch hinten und vorne zwei kleine Kerben eingeschnitten, die die Schnittbreite des Sägeblattes darstellen. Ist sehr hilfreich beim Einrichten.
IMG_3057.JPG IMG_3058.JPG
 

odul

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Noch eins: auf die "Qualität" von Winkeln bin ich auch schon übel reingefallen.

Seitdem messe ich alle 4 Seiten eines Rechteckes und die Diagonalen mit einem Stahlbandmaß. Das ist m.E. das zuverläßigste.
 

Dietrich

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Hallo,

Du erwähnst zig mal die 5-Schnitt Methode, bitte gib hierzu die Maße des Testrechtecks an und die mit der Schieblehre gemessene Differenz am oben und unteren Ende des beim 5-Schnitt entstehenden Leistchens, dann können weitere Aussagen getroffen werden, ich kann nur davor warnen Aluleisten am Sägeblatt fest zu zwingen!
Es gibt eine Methode die Winkligkeit und die Parallelität des Schiebetisches und dessen Queranschlags einzustellen.
Das gelingt nie unter Zeitdruck sondern mit Ruhe und dem Wissen das es geht.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/h.../winkel-u-paralellitaetseinstellung-der-1688/

Gruß Dietrich

PS: Achso ja bei Winkeln heißt glauben nicht wissen, bitte nur geprüfte Winkel verwenden.
 

Tizzle

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Hallo,

danke nochmal für die vielen Antworten.
Ich habe eben als ich die Platte gemessen habe nochmals beide Winkel mittels Umschlagtest überprüft, der Starret passt zu 100% der Zimmermannswinkel hat mittig eine kleine Abweichung.
Ich hatte gemäß der 5 Schnitt Methode nach mehreren Versuchen mit nachjustieren eine Abweichung von ca. 0.5mm auf 1m.
Gerechnet wie in dieser PDF ( http://hw.roesch.de/Downloads/5-Schnitt-Methode.pdf ).
Dietrich deine ausführliche Anleitung habe ich schon häufig gelesen und auch bereits versucht nachzumachen, muss aber zugeben, gerade beim ersten Teil, einfach nicht hundert prozentig vorstellen kann, was genau gemeint ist.
Lege ich von dem ersten Winkel den langen oder den kurzen Schenkel an den Queranschlag? Und an welcher Position sollen sich die Winkel treffen?
Ich hab mir das inzwischen einige male durchgelesen, bin aber irgendwie zu beschränkt mir das vorzustellen. :emoji_sweat_smile:
Ich kann leider nur am Wochenende in meine Werkstatt, werde aber aufjedenfall nächste Woche mal probieren das Werkstück beim Sägen zu fixieren und eventuell mit oduls oder Dietrichs die Säge nochmals neu zu justieren.
 
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