Manfred1955
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- Registriert
- 6. Januar 2011
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- 756
Bei meinem jüngsten Projekt „runder Esstisch“ stand ich vor dem Problem, eine 50 mm starke, massive Tischplatte mit einem Durchmesser von 150 cm exakt kreisrund zu bekommen. Da kein additiver Umleimer um die Tischplatte kommen soll muss die Stirnseite der Platte am Schluß über ein sauberes „Endfinish“ verfügen.
Nach einigem Überlegen habe ich mir eine Kreisfräsvorrichtung für meine Tischfräse überlegt und gebaut. Das ganze hat sich so gut bewährt, dass ich hier ein paar Bilder einstelle und das Tool kurz erklären möchte.
Voraussetzungen für den Einsatz: eine Führungsnut (haben viele Kombi-Maschinen zur Aufnahme von additiven Komponenten) im Schlitten und eine Einrastmöglichkeit des Schiebeschlittens.
Ich selbst habe eine Felder BF 6, die hat beides
Für die T-Nut des Schiebeschlittens wird aus einer Leiste eine entsprechende T-Form gefräst, damit man die Leiste gut in die Führungsnut einschieben kann. Im Anfangsbereich der Leiste wird eine Klemmvorrischtung mittels eines Holzstückes und 2 Schrauben realisiert.
Das wichtigste ist jetzt, im entsprechenden Abstand einem Aufnahmestift für das rund zufräsende Werkstück zu realisieren. Ich habe dazu eine M10 Schraube mit versenkbarem Kopf und eine selbstsichernde Mutter genommen (siehe Bild). Der Kopf darf nicht überstehen, damit die Trägerleiste sich noch gut in der Nut verschieben lässt. Und auch die Befestigungsmutter sollte nicht über den Schiebeschlitten ragen.
Bild 1: Leiste im Schiebeschlitten
Bild 2: Klemme am vorderen Ende
Bild 3 und 4: M10er Schraube von oben und unten gesehen
Funktionsweise:
Man schiebt den Schiebeschlitten bis er einrastet. Die Leiste wird an der Stelle in der Führungsschiene festgeschraubt, an der der Mittelpunkt der M10er Aufnahmeschraube zur Fräserschneide den gewünschten Radius des zu fräsenden Werkstückes hat. (In meinem Fall also 75 cm). Danach wird der Schiebeschlitten wieder zurückgezogen und der Rohling auf den Aufnahmestift gehoben (zuvor wird natürlich eine 10 mm Bohrung auf der Unterseite des Rohlings angebracht).
Nach Einschalten der Fräse wird der Schiebeschlitten langsam in Richtung Fräser gefahren bis der Schlitten einrastet. (Das Werkstück dabei festhalten)
Ist der Schlitten eingerastet kann man das Werkstück langsam drehen. Als Ergebnis erhält man ein perfektes, kreisrundes Werkstück.
Bild 5: Werkstück wird gefräst
Achtung: Fräsabdeckung wurde nur aus fototechnischen Gründen entfernt.
Beim eigentlichen Fräsvorgang unbedingt wieder montieren!
Vielleicht steht der ein oder andere von euch ja irgendwann mal vor ähnlichen Problemen. Vielleicht dient dieser Beitrag dazu, ähnliche Lösungen für die eigene Maschine zu entwickeln.
Grüße
Manfred
Nach einigem Überlegen habe ich mir eine Kreisfräsvorrichtung für meine Tischfräse überlegt und gebaut. Das ganze hat sich so gut bewährt, dass ich hier ein paar Bilder einstelle und das Tool kurz erklären möchte.
Voraussetzungen für den Einsatz: eine Führungsnut (haben viele Kombi-Maschinen zur Aufnahme von additiven Komponenten) im Schlitten und eine Einrastmöglichkeit des Schiebeschlittens.
Ich selbst habe eine Felder BF 6, die hat beides
Für die T-Nut des Schiebeschlittens wird aus einer Leiste eine entsprechende T-Form gefräst, damit man die Leiste gut in die Führungsnut einschieben kann. Im Anfangsbereich der Leiste wird eine Klemmvorrischtung mittels eines Holzstückes und 2 Schrauben realisiert.
Das wichtigste ist jetzt, im entsprechenden Abstand einem Aufnahmestift für das rund zufräsende Werkstück zu realisieren. Ich habe dazu eine M10 Schraube mit versenkbarem Kopf und eine selbstsichernde Mutter genommen (siehe Bild). Der Kopf darf nicht überstehen, damit die Trägerleiste sich noch gut in der Nut verschieben lässt. Und auch die Befestigungsmutter sollte nicht über den Schiebeschlitten ragen.
Bild 1: Leiste im Schiebeschlitten
Bild 2: Klemme am vorderen Ende
Bild 3 und 4: M10er Schraube von oben und unten gesehen
Funktionsweise:
Man schiebt den Schiebeschlitten bis er einrastet. Die Leiste wird an der Stelle in der Führungsschiene festgeschraubt, an der der Mittelpunkt der M10er Aufnahmeschraube zur Fräserschneide den gewünschten Radius des zu fräsenden Werkstückes hat. (In meinem Fall also 75 cm). Danach wird der Schiebeschlitten wieder zurückgezogen und der Rohling auf den Aufnahmestift gehoben (zuvor wird natürlich eine 10 mm Bohrung auf der Unterseite des Rohlings angebracht).
Nach Einschalten der Fräse wird der Schiebeschlitten langsam in Richtung Fräser gefahren bis der Schlitten einrastet. (Das Werkstück dabei festhalten)
Ist der Schlitten eingerastet kann man das Werkstück langsam drehen. Als Ergebnis erhält man ein perfektes, kreisrundes Werkstück.
Bild 5: Werkstück wird gefräst
Achtung: Fräsabdeckung wurde nur aus fototechnischen Gründen entfernt.
Beim eigentlichen Fräsvorgang unbedingt wieder montieren!
Vielleicht steht der ein oder andere von euch ja irgendwann mal vor ähnlichen Problemen. Vielleicht dient dieser Beitrag dazu, ähnliche Lösungen für die eigene Maschine zu entwickeln.
Grüße
Manfred