Kratzbaum aus Birkenstämmen schimmelt?!

Keddy

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Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe eine Problem, das mich ziemlich ärgert.

Meine Frau hat im Internet Kraztbäume aus Birkenstämmen gesehen und wollte auch so einen haben. Wir haben uns im Internet etwas umgesehen und Birkenstämme bei einem privaten Waldbesitzer gekauft. Der hat uns gesagt, die Stämme wurden etwa vor einem halben Jahr gefällt und sind soweit trocken, dass man sie ins Haus stellen kann (ich war noch recht unwissend und gutgläubig)
So ich habe mir noch so rustikale Bretter im Bauhaus gekauft, die Stämme in die entsprechenden längen gesägt und miteinander verbunden (das war dann wohl der Fehler)
Hier seht ihr mal das erste Resultat (sollte noch bis unter die Decke gehn) https://photos.app.goo.gl/gqkwkZabps5Qjahj1
So jetzt das Problem: An den Verbindungsstellen zwischen Stamm und Brett, sind überall schwarze kleine Punkte entstanden (ich nehme an Schimmel) Allerdings nur an den Stellen, an denen ich den Stamm auseinander geschnitten habe.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die bereits vorhandenen Schnittstellen schon angetrocknet waren, der Stamm aber im inneren noch feucht war, kann das sein? Soweit so schlecht.
Habe jetzt alles auseinandergebaut, die Schnittstellen mit Anti-Schimmelmittel und Spiritus behandelt und die Stämme auf den Balkon gelegt (überdacht).

Jetzt meine Fragen:
Ich habe mir das jetzt folgendermaßen gedacht und würde euch gerne fragen ob das Sinn macht:
1. Ich lasse die Stämme noch ein paar Tage oder Wochen auf dem Balkon liegen (wie lange sollte ich das mindestens tun?).
2. An den Verbindungsstellen zwischen Stamm und Brett lege ich 5-10mm dicke Muttern zwischen, damit die Stämme atmen könne und so lass ich den Kratzbaum dann in der Wohnung trocknen!? Sieht zwar nicht schön aus, aber wenns nicht anders geht.
3. Gibt es ansonsten vlt. noch eine Möglichkeit die Schnittflächen irgendwie zu behandeln, damit sie nicht schimmeln? (Öl, Wachs oder sowas)
 

Keddy

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Was ich noch dazu sagen wollte. Die schwarzen Flecken sind bereits nach 5 Tagen ind er Wohnung entstanden
 

ChristophW

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Stell die Bilder am besten hier direkt im Forum ein, das erhöht die Chance einer Beteiligung.
Ansonsten wird so ein Stamm noch lange Zeit Feuchtigkeit abgeben also für gute Belüftung sorgen, der ein oder andere Stockflecken kann aber immer auftreten, besonders wenn es wie jetzt sehr Schwül-Warm ist.

Wenn es nicht eilt wäre wohl das beste die Abschnitte eine Saison lang im Haus nachzutrocknen ehe sie verbaut werden.
 

carsten

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Hallo

vermute auch dass es eher Stockflecken sind. Ist zwar auch eine Art Schimmel aber so weit mir bekannt nicht gefährllich und breitet sich auch selten weiter aus wenn die Feuchtigkeit weg ist.
Gerade helle Hölzer sind da "gefährdet".
Von der Konstruktion für Belüftung an den Hirnstellen sorgen ist sicher nicht verkehrt.
 

Keddy

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Danke für die Antworten.
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Hier nochmal das Foto direkt ins Forum geladen.
Ja ich hab jetzt auch eher den Verdacht das das Stockflecken sind. Dann würde ich es jetzt erstmal so konstruieren, dass die Flächen belüftet werden, dann kann ich es auch besser beobachten was da drunter passiert.
 

WinfriedM

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Ich denke, wenn du die Stämme fertig zugeschnitten nochmal 4 Wochen liegen lässt und sie dann mit etwas Abstand montierst, dass Luft dran kann, dürfte alles gut gehen. Das Holz wird noch ein paar Jahre weiter trocknen, aber vermutlich dabei nicht schimmeln. Einfach weil die Oberfläche am Schnitt schon zu trocken ist, damit sich dort Pilze bilden können. Und in tieferen Holzschichten wachsen keine Pilze.

Das Hauptproblem mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung hast du direkt nach dem Zuschnitt. 4 Wochen danach werden die obersten 3-4 mm genügend getrocknet sein. Evtl. brauchst du da noch nicht mal Abstandshalter, weil ja auch die Bretter unbehandelt sind und damit diffusionsoffen.
 

dewe1990

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Das Hauptproblem mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung hast du direkt nach dem Zuschnitt. 4 Wochen danach werden die obersten 3-4 mm genügend getrocknet sein. Evtl. brauchst du da noch nicht mal Abstandshalter, weil ja auch die Bretter unbehandelt sind und damit diffusionsoffen.

Guten Tag,

Meine Name ist Dennis und ich bin neu im Forum. Bzgl meines Anliegens brauche ich vermutlich kein neues Thema zu erstellen:

Ich bin auf dem Weg mir einen Kratzbaum zu bauen, bin aber auch Laie was den Werkstoff Holz angeht.

Mein Projekt entsteht aus dem markierten Teil des Astes eines Kirschbaums (siehe Bild).

Der Ast hat an der dicksten Stelle ~140mm Durchmesser.

Absägen, schälen, finalen Zuschnitt erstellen und dann... TROCKNEN: hier erbitte ich mir Informationen über die Lagerung (Garage, Keller, Wohnung,...? Welche ist die optimale Umgebung bzgl. Temperatur und rel. Luftfeuchte? Wie lange dauert es ungefähr, bevor ich den Baum mit Sisal umwickeln und die Stirnseiten verbinden kann?)

Damit einher geht meine zweite Frage bzgl. einer präventiven Antischimmelbehandelung?
Ich habe irgendwo mal aufgeschnappt, dass es sinnvoll ist den Stamm gegen "Bläue"? zu behandeln. Ist so etwas von Nöten und vor allem gesundheitlich unbedenklich für die Vierbeiner?

Im voraus Vielen Dank für eure Hilfe!
 

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Gelöscht Mitglied 91199

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Also so weit ich das sehe sind die Probleme bei deinem Vorgänger aufgetreten, weil nicht geschält wurde. Die rinde verhindert die trocknung und bei ihm ist das so gewesen, dass die Feuchtigkeit nur übers Hirnholz entweichen konnte.
Eigentlich schält man die rinde ab und versiegelt das hirnholz, um das reißen zu minimieren, da das holz dort am schnellsten trocknet. Ziel ist es ein gutes Verhältnis von Oberfläche, die trocknen kann zu Volumen, das trocknen muss zu bekommen. Ich würde jetzt davon ausgehen, dass wenn du dein hirnholz mit weißleim oder Wachs versiegelst und das ganze ein paar Tage/ Wochen (je nach Zeit und Möglichkeit und Meinung der anderen) bei Zimmer Temperatur trocknen lässt, dass das ganze durch das sisal hindurch endtrocknen kann. Eigentlich trocknet man erst draußen an der Luft, bis so ca 15 -20% Feuchtigkeit erreicht sind und dann drinnen weiter so bis 8-10%. Das dauert aber ewig (ca 1,5 Jahre pro cm von oben und unten). Risse dürften dein Projekt aber nicht sehr stören, oder? Du umwickelst ja eh mit sisal, dann kannst du das vielleicht beschleunigen, indem du das holz gleich rein holst.
Ich weiß allerdings nicht genau, um die diffusionsdichtigkeit von sisal.
Da kann dir ein Tischler, der viel mit massivholz arbeitet sicherlich genaueres zu sagen.

Edit: den feuchtegehalt kannst du schon beim Einschlag beeinflussen. Im Winter enthalten die Bäume weniger Feuchtigkeit, als im Sommer, also hopp Hopp :emoji_slight_smile: laut thoma kannst du das ganze auch noch bei bestimmten mondphasen tun, dann hast du noch weniger Feuchtigkeit drin. Könnte Sinn machen, hab ich aber nie getestet, ist vielleicht auch n bisschen viel ommmm aber denkbar wäre es, dass es funktioniert. Der Mond hat ja schon Einfluss aufs Wasser --> ebbe/flut

Lg
 
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seschmi

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Bläue gibt es nur bei Nadelhölzern, und der Bläueschutz ist auch nicht gesund. Vergiss irgendwelche chemischen Mittelchen - unnötig, und giftig.

Der Ast wird beim Trocknen halt Risse kriegen, das lässt sich bei Kirsche kaum vermeiden. Sollte die Katzen aber auch nicht groß stören.

Ansonsten: Einfach absägen, schälen und einige Wochen an einem warmen, trockenen und gut belüfteten Ort lagern. Danach ist er oberflächlich trocken genug, das nichts mehr schimmelt.
 

dewe1990

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Vielen Dank euch für die Informationen!
Das mit den Rissen ist kein Problem, sofern die Statik des Ganzen nicht darunter leidet. Wie der Baum letztendlich aufgestellt und fixiert wird ist noch offen, ich dachte da an eine Verschraubung mit einer großen Baumscheibe. Aber das ist ein anderes Thema.

Danke nochmal!
 
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