Kontaktkleber lösen- womit?

Mathis

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Ich hab gestern in einem Mülleimer einen eimlich gut und unbeschädigt aussehenden Leimboy in der großen Version gefunden.
Leider stecken darin noch zwei Pinsel, die anscheinend in fest gewordenem Kontaktkleber festgepappt sind, und auf den Boden sind 4-6 mm dick festegewordener Kleber.
Ich hab heute ganz zuversichtlich einen Schluck Aceton draufgekippt und gedacht, das löst den Kleber auf, aber nichts passiert. Es riecht ein wenig wie die bekannten Kontaktkleber als Pattex, Kövulfix und Co. Ich meine, der festgewordene Kleber ist minimal weicher geworden, aber kann auch Wunschdenken sein. Der Leimboy kommt wohl aus einem Lederladen, und ich frage jetzt mal ecuh, womit man solchen Kleber lösen könnte?
Aceton hab ich bisher als stärkstes Lösungsmittel erfahren, aber in diesem Fall wirds wohl nichts. Womit hab ich eine Chance?
 

tiepel

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wirdelprumpft

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mann sollte dem Lösemittel eine Chance geben - würde das mal mind. einen Tag drauf stehen lassen und dann wieder nachschauen
komplett durchgetrocknetes MS Knetholz wird auch wieder flüssig wenn man das Lösemittel draufkippt dauert halt 3-4 Tage wirtschaftlich aber völlige unrentabel aber darum geht es ja manchmal nicht man macht es halt weil man es kann....
 

odul

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Servus, ich würde die Pinsel entfernen/ abschneiden und den Leimboy ganz einfach so benutzen.
Die dünne Kleberschicht am Boden stört ja wohl kaum.
Oder mal einen Klimakleber fragen. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: :emoji_wink:

Ich mag ja pragmatische Vorschläge.

Irgendwie fällt das ganze ja unter Beschäftigungstherapie. Wegwerfen und in der gesparten Zeit einen Mini-Job machen, wäre wahrscheinlich wirtschaftlicher. Aber he, wegwerfen und neu kaufen kann jeder.

Bis jetzt war ja auch kein Beitrag dabei, der auf konkreten Erfahrungen beruht. Edit/nachträgliche Ergänzung: zwei andere waren gerade schneller als ich. Sortiert meinen Beitrag geistig direkt hinter dem Holz-Christian ein. Dann passt das besser.

Da das Thema "Kleberreste entfernen" ja gelegentlich einen trifft, warte ich interessiert auf die guten Tipps.
 

yoghurt

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Hallo,
ist schon genannt worden, trotzdem: T. Kathrein bewahrt die Zahnspachtel für den Pattex in einer Keksdose mit etwas Petroleum auf. Da lassen sich die Klebereste so abpiddeln. Konkrete Erfahrung!
 

uli2003

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Aceton hab ich bisher als stärkstes Lösungsmittel erfahren, aber in diesem Fall wirds wohl nichts. Womit hab ich eine Chance?
Der Kleber ist auf Polychloropren-Basis, das ist nicht mehr lösbar. Versuch mal einen Neopren-Handschuh aufzulösen :emoji_slight_smile:

Aromaten wie Toluol und Benzol lassen es stark quellen, auch Ester, Ether, Ketone (wie Aceton, dauert aber halt).
 

odul

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Der Kleber ist auch Polychloropren-Basis, das ist nicht mehr lösbar. Versuch mal einen Neopren-Handschuh aufzulösen :emoji_slight_smile:

Aromaten wie Toluol und Benzol lassen es stark quellen, auch Ester, Ether, Ketone (wie Aceton, dauert aber halt).

Sowas habe ich befürchtet. Je nach Chemie sind Kleber nicht reversibel.
 

Mathis

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Der Kleber ist auf Polychloropren-Basis, das ist nicht mehr lösbar. Versuch mal einen Neopren-Handschuh aufzulösen :emoji_slight_smile:
Aromaten wie Toluol und Benzol lassen es stark quellen, auch Ester, Ether, Ketone (wie Aceton, dauert aber halt).
Wie immer und nicht anders zu erwarten liefert Uli eine wissensbasierte Lösung. Danke!
Ich glaubte, dass Kleber, die durch Verdunstung von Lösemitteln kleben und aushärten durch geeignete Lösemittel auch wieder anzulösen seien.
Aber ich hab von Chemie keine Ahnung.
.. trotzdem: T. Kathrein bewahrt die Zahnspachtel für den Pattex in einer Keksdose mit etwas Petroleum auf. Da lassen sich die Klebereste so abpiddeln. Konkrete Erfahrung!
Wer ist den T. Kathrein? Und meinst du, dass Petroleum lösend oder eher trernnend wirkt?

Ich hatte gestern das Gefühl, dass dünne Reste von dem Kleber durch einige Stunden unter Aceton ein bisschen wieder klebrig wurden und das deutet ja auf eine Anlösung hin.
Die Verdünnung ist übrigens kein reines Aceton, sondern die Reinigungsverdünnung von Clou, und die besteht weitgehend aus Aceton, hat mir der Senior Herr Clouth mal persönlich erkärt.
Mal sehen, wie es Montag aussieht.
 

yoghurt

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Hallo,
T. Kathrein ist ein nicht völlig unbekannter Tischlermeister ausm Dorf inner Stadt. Früher Wilmers und jetzt das von der Marie….

Das Petroleum war eindeutig trennend. Das hat mich damals sehr beeindruckt, wie schön sauber die Zahnspachtel wieder wurden.

Ich würde einfach Petroleum in den Leimboy kippen, wahrscheinlich kannst Du nach 24 Stunden den Kontaktkleber am Stück herausziehen.
 

hobbybohrer

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Hallo, der Leimboy ist doch aus PE?. Das kann man nicht mit Pattex kleben, also müsste sich der Kleberrest vom Boden des Leimboys lösen lassen. Wie man den dann darausholen könnte, weiß ich auch nicht..
Grüße Richard
 

WinfriedM

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Der Kleber ist auf Polychloropren-Basis, das ist nicht mehr lösbar.
Soweit mir bekannt, sind Kontaktkleber doch keine Reaktionskleber. Da ist also nur etwas in Lösemittel gelöst und sobald man das wieder aufbringt, löst es sich wieder. In etwa so, wie bei Nitrolack.

Eventuell liegt es nur daran, dass du dem Löseprozess nicht genug Zeit gelassen hast. Aceton halte ich für ganz sinnvoll, das wird aber vermutlich Tage oder Wochen einwirken müssen. Und Bewegung hilft dabei natürlich sehr. Nitroverdünnung ist auch recht scharf.

Orangenöl wäre auch eine Idee, löst zwar nicht direkt, aber macht sowas weich. Ist z.B. Bestandteil vieler Etikettenlöser.
 

hobbybohrer

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Hallo, das Methlcyclohexan ist zu recht in Lösungsmittel, da es den Chlorkautschuk anlöst. Der Rest sind Benzinvarianten und… Man kann das Methylzeugs zwar kaufen, aber dann kann man auch gleich zum Lösungsmittel greifen.
Grüße Richard
 

inselino

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Also zumindest Wikipedia beschreibt Pattex als Chlorkautschuk der in Lösemittel ist, also keine Reaktion beim kleben sondern nur ein verdunsten.
Das macht das Lösen zwar grundsätzlich möglich, allerdings ist das oft nicht so einfach, einen Block in Lösung zu bringen.
Man denke an Top in dem das Wasser verdunstet und sich Kalkränder bilden. Wenn man den Topf in Wasser legt geht da der Kalkrand ohne mechanische Einwirkungen auch nicht gut weg. (Ja ich weiß, dass dass die chemischen Prozesse ganz anders sind es ist ein Beispiel zur Illustration)

Um eine mechanische Einwirkung wird man also nicht herumkommen. Wenn es in Cyclohexan wieder quillt wäre das natürlich prima und sollte die Sache erleichtern. Aber auch der Hinweis, dass es an PE eigentlich nicht haften sollte könnte ja helfen, vielleicht bekommt man es vorsichtig Stück für Stück rausgebrochen.
 

wirdelprumpft

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Hallo, das Methlcyclohexan ist zu recht in Lösungsmittel, da es den Chlorkautschuk anlöst. Der Rest sind Benzinvarianten und… Man kann das Methylzeugs zwar kaufen, aber dann kann man auch gleich zum Lösungsmittel greifen.
Grüße Richard
Da man die Pattexverdünnung ja auch zum Reinigen nehmen kann stellt sich die Frage welches Lösemittel kommt der am nächsten ?
In einer Schreinerei gibt es normal Nitroverdünnung, DD-Verdünnung - Kunstharzverdünnung ggf. Azeton, Waschbenzin ?
Vielleicht hat der Fragesteller ja zufällig was passendes da was dann besser funktioniert als Aceton -
 

inselino

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Am ehesten Cyclohexan, das hat man aber eher nicht zu Hause, Waschbenzin wäre dann wohl das nächste.
Im Patexverdünner ist noch Ethylacetat, da wäre dann wohl Aceton das nächste was man zu Hause hat, an sich ist Ethylacetat das Lösungmittel aus Uhu, das bekommt man vielleicht auch im Handel.
 
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