Konstruktionsvorschlag frei tragender Schreibtisch - Bitte um Feedback

Pyrox

ww-kiefer
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Hallo euch allen,
ich möchte in unserer Wohnung gerne zwei neue Schreibtische bauen, diese sollen aber optisch möglichst wenig auffallen und das Saugen darunter soll einfach sein. Dazu habe ich viel recherchiert, aber wenig sinnvolles gefunden (möglicherweise weil mein Vorhaben aufgrund Hebelgesetze physikalisch nur schwer machbar ist).
Ich habe mir daher mal in Sketchup folgende Konstruktion zurechtgelegt: schreibtisch-metallwinkel.jpg

Maße des Schreibtisches sind 1200x700, ich würde die Platte aus 20 mm Esche-Leimholz fertigen die an den äußersten 5-10 cm aufgedoppelt wird.
Als Befestigung Stahl-Quadratrohr 30x30x2 oder 40x40x2,5 (je nachdem was von der Dimensionierung her sinnvoller ist - gezeichnet ist aktuell 30x30) auf Gehrung gesägt und verschweißt..
Die Quadratrohre hätte ich an der Wand befestigt mit jeweils 3 Fischer FHII12-M8 Hochleistungsdübeln (vermutlich extremer Overkill) oder Fischer Duopower M10 (immer noch Overkill?). Die Wände sind aus Beton.

Meine Vermutung ist folgende: Die Befestigung in der Wand ist extrem übertrieben, das Ganze biegt sich entweder reversibel wenn sich jemand vorne aufstützt (das wäre tragbar denke ich) oder verbiegt sich dann dauerhaft (das wäre schlecht). Die Stahlrohre würde ich mit einer weiteren Holzplatte verkleiden, so dass auch hinter dieser Platte Kabel unsichtbar geführt werden können - da dies aber für die Konstruktion irrelevant ist hab ich das weggelassen.

Funktioniert diese Konstruktion so oder gibt es andere sinnvolle Möglichkeiten das zu realisieren? Schwerlast-Regalträger habe ich bisher keine dekorativen gefunden. im Wohnzimmer eine fette Diagonalstrebe ist eher wenig dekorativ, da würde ich vermutlich Tischbeine doch bevorzugen dann.
Einer der Schreibtische hat den Vorteil dass er in einer Raumecke ist, damit ist die hintere Kante und eine kurze Kante kein Problem, aber es steht immer noch eine Kante frei in den Raum welche irgendwie stabilisiert werden muss.
Danke schonmal im Vorraus für Feedback,
Stefan
 

bello

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Hallo,

mach es Dir doch einfacher, schau nach Konsolen, z.B. Häfele Hebgo, hohe Tragkraft und Ausladung bis 780 mm.

Gruß
 

VoodooChile

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Betonwand, Schwerlastanker, 30x30x2 klingt eigentlich gut... nur die Schweißnaht würde mir irgendwie sorgen machen ohne weitere Verstärkungen. Wenn bloß ein Monitor oder Büromaterial draufsteht ist es warscheinlich kein Problem, aber falls sich jemand auf die vordere Tischkante hockt?
Wäre sowas Designtechnisch völlig ausgeschlossen?:
schwebetisch.jpg
 

Pyrox

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Diese Schwerlastkonsolen sind mir auch schon untergekommen, sind sicherlich eine Option, aber da bei 780 mm Tragarm die Höhe an der Wand ca. 20 cm ist, fällt dann glaub auch die Konsole an sich nicht mehr so dezent aus. Der Preis ist mit 57€ au nicht ganz knapp wenn ich davon 3-4 brauche. Behalte ich aber sicherlich mal im Hinterkopf, falls das garnix wird so wie ich es vorhabe.
Dreiecke zur Verstärkung anbringen würde denke ich schon noch gehen, kann man ja auch noch passend farbig lackieren. Auch hier gilt, lieber natürlich ohne - aber wenn es nicht anders geht ist die Frage wie die Dimensionierung der Dreiecke sein sollte. Hat da wer Erfahrungswerte ob und was man braucht? Auch materialtechnisch, ich hätte jetzt so an ~4mm Stahlblech gedacht, da ich spontan nichts wüsste was ich mit 30 cm massiv noch bearbeiten kann :emoji_grin:
 

Macchia

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Hallo Pyrox,

A und O sind die Dübel, such dir etwas zwischen deinen genannten Qualitäten.
Hilti Spreizanker etc. den deine FHII12-M8 kosten ein Vermögen (12,- für 2 Stück?) und braucht es denke ich nicht.
Erdbebengetestet, Stadionstühle.... ?

Zum Eigenbau, Schweissnähte sollten stabiler als das Grundmaterial sein.
Bei fachgerechter Arbeit und 40x40 Stahlrohr 3mm Wandstärke passiert nichts, da kannst du Klimmzüge dran machen.
Fette Beilagscheiben in Übergröße oder gleich noch Flachstahlstücke mit 3mm nicht vergessen.
(Da kommt ordentlich Zug von den Schrauben drauf, könnte dir das Stahlrohr etwas eindrücken. Nicht weiter schlimm, schaut nur bescheiden aus.)

Idealerweise ragt das vertikale Teil noch etwas höher (über Tischkante) und erhält da noch einen Fixpunkt.
(könnte als Kabelkanal dienen?)
Das waagrechte Element könnte auch 60(80)x25 sein oder auch nur ein Flachstahl (80x6) in Anlehnung der genannten Konsole.
(konisch geschnitten?)

ich hätte jetzt so an ~4mm Stahlblech gedacht.

wenn das was bringen soll bei möglichst kleiner Fläche würde ich 2 Stück (3mm stark) links und rechts seitlich aufschweissen
oder seitlich bündig darunter.
(Da muss nicht unbedingt über die volle Länge durchgeschweisst werden (Hitze/Verzug), da langen einzelne Schweissraupen im
Abstand.)
Zum einen stabiler und du kommst mit der Ratsche an die Schraube. Ansonsten Schraube/Dübel zu weit unten durch das Dreieck.
Aber wie gesagt, in dem Hebelverhältniss wie oben gezeigt, kaum Wirkung und um die Schweissnähte brauchst du dir keine Gedanken machen.
Nur beim schweissen aufpassen das du den 90° Winkel nicht verziehst bei den langen Schenkeln.

Dann anständig grundiert und lackiert würde ich keine Holzverkleidung anbringen.

Mein Vorschlag:
nimm die fertige Konsole.
Ausser du hast einen Schlosser an der Hand, der wird dir das aber auch
nicht für die berühmte Kaffeetasse fertigen.
Solche Designvorgaben kosten immer etwas mehr Geld, als z. B. hier einfach eine Stütze drunter zu stellen oder ein Stahlseil
von der Decke / Wand.....

Viel Erfolg
 
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Macchia

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da ich spontan nichts wüsste was ich mit 30 cm massiv noch bearbeiten kann :emoji_grin:
...
das habe ich jetzt nicht verstanden 30cm?
Schenkellänge Dreieck? das würde natürlich die Elastizität, das geringe nachgeben weitgehendst unterbinden.
Doch alleine die Materialkosten nähern sich dann dem fertigen Produkt.
 

Pyrox

ww-kiefer
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30 mm meine ich natürlich, und ich meinte die Materialstärke. Hab ich mich kurzzeitig selbst verwirrt... Schenkellänge des Dreiecks würde ich so im Bereich 10 cm ansiedeln wollen wenn überhaupt.
Also einen Schlosser hätte ich an der Hand, der hat allerdings vor 20 Jahren das letzte mal professionell geschweist weil er berufsfremd arbeitet. Kosten wären allerdings nur Materialkosten, und Quadratrohr ist relativ erschwinglich. Das waagrechte Teil als Flachstahl ausführen gefällt mir an sich gut, aber ist das nicht prinzipiell instabiler als die Quadratrohr-Variante? Die Lastübertragung auf die Vertikale ist ja dann wesentlich punktueller in dem Fall. Die Quadratrohre mit als Kabelkanal zu benutzen finde ich eine sehr schicke Lösung.
Bei den Dübeln ist etwas das Problem, dass ich in einer Mietwohnung plane und ungern Dübel verbauen würde die ich dann möglichst bündig abflexen und in die Wand reinhämmern müsste beim Auszug. Deshalb der Gedanke an prinzipiell vollständig rückbaubare Dübel.
Danke auf jeden Fall schonmal für die sinnvollen Vorschläge, dann ist meine Konstruktion zumindest mal nicht ganz sinnfrei - wenn auch noch verbesserungsbedürftig vermutlich.
 

SkobyMobil

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Hallo,
aus was für einem Material besteht die tragende Wand?

aah, lesen hilft- Beton.
Da sind SpreitzDübel doch die erste Wahl. Die Zugbelastung kannst Du doch dem Datenblatt des selben entnehmen.
Die Waagerechten kannst Du in der Länge ja so lassen. Bei den senkrechten reicht auch ein drittel der Länge. Befestigt mit 2 Dübeln. Die senkrechte kommt nur bei Druck in beanspruchung nicht bei Zug.
Die Zugkräfte liegen auf dem ersten Dübel, der Zweite reagiert nur auf Druck- nicht mehr auf Zug.
30x30mm sollte völlig ausreichen. Stumpf verschweißen und eine Diagonale flacher 45Grad sollten
das dicke halten.
Gruß und Spaß
Andreas
 
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WinfriedM

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Flachstahl kannst du vergessen, dass sollte auch ein Vierkantrohr waagerecht sein. Ich würde die Dreiecke mit 10cm Länge reinsetzen. Anschrauben würde ich mit 10er Rahmendübeln, z.B. von Upat 10x100 oder 10x120.

https://www.ebay.de/itm/Upat-Rahmen...mo85qR3_9B9MVH23yB_w:rk:1:pf:1&frcectupt=true

Logisch sollte sein, dass die oberen Dübel halten, da vielleicht 2 Stück recht weit oben setzen. Die Dübel unten müssen kaum was halten, kannst du kleinere nehmen.

Ich gehe mal davon aus, dass das eine massive Wand aus Ziegeln ist.
 

Macchia

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Flachstahl kannst du vergessen

wieso schreibst du so einen absoluten Satz?
Ich schweiße des öfteren Schwerlastregale nach dem Kragarmsystem....
und würde das nicht vorschlagen wenn ich es nicht schon selbst gemacht hätte.
Einen Flachstahl mit den vorgeschlagenen Dimensionen verbiegst du keinen mm bei dieser Belastungssituation.
Habe erst kürzlich mehrere 6m Stangen geholt bei dem eine verbogen war.
Da musste ich mit dem Wagenheber arbeiten um die gerade zu ziehen.

er wollte keine zu ausladende Dreiecke....
lesen hilft wirklich, siehe:
eine fette Diagonalstrebe ist eher wenig dekorativ, da würde ich vermutlich Tischbeine doch bevorzugen dann.

da ich aktuell zufällig 30mm und 40mm Rohr verschweiße,
habe ich ganz nah den Vergleich und 30mm würde, wenn man sich drauf setzt gehörig mehr nachgeben.
Abgesehen davon, dass es auch erheblich ist, von welcher Wandstärke wir reden.
 

Mach

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Was ich mir auch vorstellen könnte:
Die Wandträger wie angedacht als Vierkantrohre der Stabilität wegen. Das Plattenauflager als 20mm Flachmaterial und dann nach innen versetzt hinter die Aufdoppelung, sodass diese von außen nicht sichtbar sind. Am Knick noch eine Abstützung aus ebenfalls 20mm Flachmaterial. Das Plattenauflager braucht nicht die gleiche Stabilität wie die Wandträger, da die Platte, gut verschraubt, selber auch etwas Last tragen kann.
Es sind auch Vierkantrohre mit 20mm Dicke denkbar. Zur Breite müsste man sich noch Gedanken machen, am Besten berechnen.
 

WinfriedM

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wieso schreibst du so einen absoluten Satz?
Ich schweiße des öfteren Schwerlastregale nach dem Kragarmsystem....

Ich präzisiere es mal: Ein Flachstahl, der flach liegend waagerecht angeschweißt wird (für die Tischplatte) und vielleicht 4mm dick und 30mm breit ist, ist dafür ungeeignet, weil nicht stabil genug.

Grundsätzlich ist Flachstahl eher ungünstig, was den Materialeinsatz bei entsprechender Stabilität angeht. Da sind Vierkantrohre oder andere Profile wesentlich besser.

Siehst du das anders?
 

Pyrox

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Einen Flachstahl mit den vorgeschlagenen Dimensionen verbiegst du keinen mm bei dieser Belastungssituation.
Meinst du damit tatsächlich den Flachstahl flach zu nehmen würde ausreichen in 6 mm Dicke (Die Breite müsste doch für die Tragkraft recht egal sein soweit ich das sehe)? Das finde ich so natürlich sehr schick, weil ich diesen Flachstahl komplett verstecken könnte unter der Aufdoppelung, wundert mich aber tatsächlich.
Ist die Länge der Senkrechten überhaupt kritisch zu sehen? Der Drehpunkt des Hebels ist ja der oberste Dübel, am untersten kommt wie Andreas meinte sowieso nur noch wenig Kraft an - dann könnte ich die Senkrechte auch sparsamer dimensionieren denke ich.
 

Macchia

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Meinst du damit tatsächlich den Flachstahl flach zu nehmen würde ausreichen in 6 mm Dicke
Siehst du das anders?
natürlich nicht flach anschweißen.
Hochkant!
Flach hält der gar nix.
Hochkant fallen die 80mm seitlich kaum auf.
Ob nun Rohr oder der Flachstahl, gehupft wie gesprungen, nimm das was nicht extra bestellt werden muss.

Entschuldige Winfried, dachte du sagst kategorisch zu der Flachstahlösung nein....

Habe übrigens gestern noch mal an meiner Konstruktion* 30x30 gegen 40x40 bei 60/70cm Hebel getestet.
30x30 gibt zu viel nach wenn sich jemand draufsetzt und damit sollte man immer rechnen.

*Verleimständer (nix besonderes, einfach nur ein großer versteifter Rahmen.)
Hatte wider besseren Wissens gehofft ich kann den Niederhalter aus 30x30 herstellen.

Dein Schlosser wird dir das aber im Handumdrehen richtig dimensionieren wenn die Anforderungen
klar formuliert werden.

Viel Erfolg
 

Mitglied 30872

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...Wobei hochkant eben dann doch stark sichtbar ist, was ja der Threadstarter gerade wohl nicht wollte.

Ja sicher, an Hochkant wird man nicht vorbei kommen. Flachstahl flach in diesen Dimensionen ist Unsinn. Aber eine Möglichkeit besteht vielleicht darin, den Hochkantstahl entsprechend mit Holz zu verkleiden.
 
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