Konstruktion höhenverstellbarer Schreibtisch

duselbaer

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Hallo zusammen,

nachdem das letzte Projekt (Spieltisch für meinen Sohn - https://www.woodworker.de/forum/spieltisch-fuer-sohn-material-t95938-2.html) schon länger abgeschlossen und der Filius mittlerweile auch gewachsen ist, braucht er einen Schreibtisch - höhenverstellbar.

Er selbst stellt sich folgendes Modell vor (darf ich hier Links einfügen - ich denke schon, oder?) https://www.skandic.de/Lifetime-Sch...lbar-schraegstellbar-weiss-lackiert-6578.html

Dummerweise ist sein Zimmer so groß, dass der Tisch (off the shelf) nicht reinpasst - mal abgesehen, dass mir viele Sachen einfallen, die man mit 400 € machen kann. Eine Höhenverstellung ist ein Muss, das Neigen der Tischplatte aus Gesprächen mit Bekannten (die alle neigbare Tische haben) eher nicht, weil es die Kinder dort nicht nutzen.

Ich habe mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht und eine Skizze in Sketchup gemacht (bin eh gerade krank und wollte mich das schon immer mal ausprobieren). Dabei ist folgender Entwurf herausgekommen:

Bildschirmfoto 2018-02-15 um 21.11.09.png

Das schwarze ist zum Größenvergleich ein DIN-A4 Ordner. Die Materialien sind farblich gekennzeichnet - gelb 27mm Kiefer, grün 18mm Kiefer und blau - 18mm MDF. Kiefer deswegen, weil es einfach zu verarbeiten ist, MDF, weil m.E. ausreichend für eine Tischplatte, die eh lackiert wird.

Was meinen die Profis zu Konstruktion? Könnte das so funktionieren?

Ich überlege gerade, die Beine etwas schmaler zu machen, genauso die Zarge zwischen den beiden Beinen - evtl. nehme ich da nochmal 2-4 cm Material weg.

Bei 3 Dingen suche ich aktuell Rat:

Unter der Tischplatte ist vorn keine Zarge, weil da noch ein Schubkasten hin soll - genauso hoch, wie die Zarge. Meint ihr, das passt trotzdem noch von der Stabilität? Wenn nicht, wie könnte man das lösen? (Tischplatte ist ca. 120 x 60)

Bei der Höhenverstellung bin ich noch etwas ratlos - ich verstehe von den Bildern her nicht, wie das beim Original funktionieren könnte. Leider habe ich das Modell noch nicht in echt gesehen. Die preiswerte Höhenverstellung (anderer Modelle) scheint ein Brett mit Löchern mit einem Bolzen zu sein, was lt. Bewertungen als wackelig beschrieben wird. Ich stelle mir das hier so vor, dass der innere Teil des Beins gegen den äußeren gepresst wird und die Reibung für den Halt sorgt. Hab aber auch schon überlegt, in den oberen Teil der Beine auf der inneren Seite Einschlagmuttern zu setzen und von außen mit einer hölzernen Sternschraube zu arbeiten. Die Einschagmutter sieht man idealerweise nicht sofort, weil ich sie hinter der Zarge zwischen den beiden unteren Beinen verstecke.

Der Übergang vom Bein zum Fuß. Meint ihr, dort reicht eine einfache Dübelverbindung? Eine Überlegung wäre noch, im Fuß einen Schlitz für das 27mm Seitenteil zu erstellen und von der Seite zu schrauben (oder zu dübeln) - wobei mir das immernoch als wenig Fleisch erscheint. Schraublöcher an sich sind kein Problem, der Tisch wird lackiert. Ist hier die Confirmat-Schraube eine Option? Wie würde man das klassisch (auch konstruktiv) lösen?

So, das war jetzt schon wieder viel zu viel Text für 3 einfache Fragen - ich freue mich über jeden, der bis hier durchgehalten hat :emoji_slight_smile: Einen schönen Abend Euch schonmal!

LG,

Ronny
 

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ChristophW

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Wenn es nicht genau wie das "orginal" sein muss würde ich innen einfach eine Holzplatte gegenschrauben dann kannst du die Höhe Milimetergenau festlegen... die ändert man ja nicht ständig, dann wackelt auch nix. neue Höhe ist dann einfach ein neues Brett zuschneiden und gut ist, oder das alte höher setzen.

Bein->Fuß: würde ich einfach dübeln verleimen und ggf. eine Schraube durch (Konfirmat würde ich nutzen wenn es zerlegbar sein soll und nicht verleimt wird). Muss aber gestehen das ich vieles "nach Bedarf" mache wenn das Holz vor mir liegt als vorher alles Milimetergenau zu planen :emoji_slight_smile:
 

duselbaer

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Wenn es nicht genau wie das "orginal" sein muss würde ich innen einfach eine Holzplatte gegenschrauben dann kannst du die Höhe Milimetergenau festlegen... die ändert man ja nicht ständig, dann wackelt auch nix. neue Höhe ist dann einfach ein neues Brett zuschneiden und gut ist, oder das alte höher setzen.

Die Idee hatte ich auch schon, stößt bei der Regierung nicht sooo sehr auf Zustimmung. Hab mich jetzt schon mit einer hölzernen Sternschraube und Einschlagmutter angefreundet. Die Beine sollen ja auch weiß lackiert sein, da wäre ein neues Brett zumindest mehr Aufwand als 5 Minuten im Keller an der Säge :emoji_slight_smile:

Bein->Fuß: würde ich einfach dübeln verleimen und ggf. eine Schraube durch (Konfirmat würde ich nutzen wenn es zerlegbar sein soll und nicht verleimt wird). Muss aber gestehen das ich vieles "nach Bedarf" mache wenn das Holz vor mir liegt als vorher alles Milimetergenau zu planen :emoji_slight_smile:

Dübeln it is! Das ist das erste mal, dass ich etwas genauer plane, kann ja gerade nicht in den Keller um zu starten. Beim "nach Bedarf" bauen finde ich hinterher immer ein paar Sachen, die man hätte anders machen können.

Kann noch jemand was zur Tischplatte bzw. zum Material allgemein sagen? 19mm MDF scheint mir mittlerweile zu windig für die Platte, nachdem sie nur hinten unterstützt ist. Auch im Gesamtbild - vielleicht doch 27mm Kiefer? Hab aber auch ein bisschen Angst, dass es am Ende zu massiv wirkt. Vielleicht alles aus 18mm Kiefer und die Tischplatte aus Buche.

Grüße,

Ronny
 

ChristophW

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Also wenn's politisch wir kann ich leider nicht helfen :emoji_stuck_out_tongue:
Mir wäre das "zu windig" mit Einschlagmutter, bei so einem Schreibtisch wird sich ja gerne mal draufgelehnt/gesetzt/... wo soll da die Schraube genug halt finden?

Wenn du den Rest eh aus Kiefer machst wieso nicht auch die Platte? 1,20m ist ja nun nicht so die riesen Spannweite, vorne noch eine Leiste runter und gut ist, irgendwo muss die Schublade ja eh anschlagen...
 

borisffm

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Hallo Ronny,
Unter der Tischplatte ist vorn keine Zarge, weil da noch ein Schubkasten hin soll
Der Schubkasten und die Führungen sollen sehr robust sein. Das war erste was meine Tochter kaputt gemacht hat. Und so einen Schubkasten ist nicht wirklich sinnvoll. Seitlich wäre besser

Bei der Höhenverstellung bin ich noch etwas ratlos

Die preiswerte Höhenverstellung (anderer Modelle) scheint ein Brett mit Löchern mit einem Bolzen zu sein, was lt. Bewertungen als wackelig beschrieben wird.
"Die preiswerte" Höhenverstellung hat bei uns sehr gut funktioniert. Die Bolzen waren aus 20mm Rundstab.

Und hier noch ein Link, wo ich bessere Bilder gefunden habe. Ich habe aber trotzdem noch nicht verstanden, wie die Höhenverstellung funktioniert.
https://www.das-tropenhaus.de/Life-...mit-neigbarer-Tischplatte-weiss-und-whitewash

Boris
 

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duselbaer

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Der Schubkasten und die Führungen sollen sehr robust sein. Das war erste was meine Tochter kaputt gemacht hat. Und so einen Schubkasten ist nicht wirklich sinnvoll. Seitlich wäre besser

Vielleicht langt der Platz für zwei Schubkästen.

"Die preiswerte" Höhenverstellung hat bei uns sehr gut funktioniert. Die Bolzen waren aus 20mm Rundstab.

Und hier noch ein Link, wo ich bessere Bilder gefunden habe. Ich habe aber trotzdem noch nicht verstanden, wie die Höhenverstellung funktioniert.
https://www.das-tropenhaus.de/Life-...mit-neigbarer-Tischplatte-weiss-und-whitewash

Eine Idee hätte ich noch:

Im hinteren (nicht sichtbaren) Teil des Beins sind mit einem Hohlkehlfräser (D=20mm) Vertiefungen gefräst, in denen ein 20mm (Buche) Rundstab liegt. Der Rundstab ist mindestens so lang, wie die Verbindung zwischen den beiden Beinen + dem Teil, der auf der Vorderseite raussteht. Im vorderen Bereich ist der Rundstab halbiert. Ohne Belastung könnte man den Rundstab also nach hinten rausziehen, die Höhe anpassen und wieder einschieben. Durch die Last von oben wird dann der innere Teil gegen den äußeren gedrückt bzw. die Last liegt auf dem Rundstab - analog der "preiswerten Höhenverstellung".

Ich habe das mal skizziert. Könnte das funktionieren?

Bildschirmfoto 2018-02-16 um 21.55.15.png

Mich hat gerade bisschen der Ehrgeiz gepackt - wenn es Chancen gibt, dass das hält, probiere ich das mal aus. Schrauben kann ich danach noch!

Die Hohlkehlen müssen bestimmt nicht bis zum Ende gefräst werden, da muss man mal bisschen mit der Länge spielen.

LG,

Ronny
 
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