Kommode „restaurieren“…

oliverfsr

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Guten Abend,

ich habe mir heute ein (in meinen Augen) Schmuckstück in den Kleinanzeigen für 0€ gefischt. Für so Vintage-Zeugs hab ich ja ne Schwäche… bei der Kommode fehlt aber leider die Schublade die oben rein gehört. Primär benötige ich da jetzt mal ein wenig Inspiration, was man mit dem Fach jetzt am besten anstellt. Zuerst dachte ich daran, das Fach so wie es jetzt ist zu lassen und dem lediglich einen Boden zu geben. Ich bleib aber dennoch immer wieder gedanklich bei dem Neubau einer Schublade hängen.

Ich hätte bei beiden das Problem, den (einigermaßen) passenden Farbton zu treffen.

Was würdet ihr tun?

Die abgeplatzten Stellen an den Kanten würd ich auch gern verschwinden lassen. Wie und womit gehe ich da am besten vor?

Angenehmen Abend,
Oliver
 

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IngoS

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Hallo,

Schublade wäre schon besser. Die Türen scheinen Birke furniert zu sein.
Schublade einfach in Kontrast zu den Türen gestalten.

Gruß Ingo
 

oliverfsr

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Hallo Ingo,

vielen Dank für deinen Input. Also siehst du die Schublade auch eher im Farbton des Korpusses? Die Rundung oben wird ne Herausforderung aber sicher machbar… aus welchem Holz mag denn wohl der Korpus und die Platte sein und womit sind die behandelt?
Ich weiß: Glaskugel und so… aber vielleicht ist ja jemand dabei, der so ein Ding schon mal in den Fingern hatte.

Schönen Samstag,
Oliver
 

derdad

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Guten Morgen. Bzgl Material. Bei Möbeln dieser Zeit wurde für die einzelnen Teile oft ein Weichholzrahmen gemacht der beidseitig mit Sperrholz beplankt wurde. Klopf mahl drauf ob es hohl klingt.
Oder es ist Tischlerplatte/Paneelplatte.
LG Gerhard
 

oliverfsr

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Hallo Gerhard,
toller Hinweis, ich werd das Möbel heute Abend mal etwas genauer unter die Lupe nehmen und auch mal die Klangprobe machen. Ein paar mehr Detailbilder stelle ich dann auch gern zur Verfügung.
Viele Grüße
Oliver
 

oliverfsr

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Hallo Gerhard,
die Klangprobe habe ich mal gemacht und ich finde, es klingt nicht sonderlich hohl. Ich habe auch mal ein paar Detailbilder gemacht. Sieht für mich nicht wie furniert aus, was sagst du? Tippe auf Fichte/Tanne oder sogar Kiefer mit entsprechender Lasur… ist auf jeden Fall sehr leicht das Ganze und ich meine unter dem Drehmechanismus recht helles Holz erkennen zu können. Kann das passen?

Bzgl. der drehbaren Platte: wofür ist das gedacht? Find ich aktuell eher störend…

Mein Ziel wäre es, das Möbel so zu restaurieren, dass man ihm das Alter schon noch ansieht, aber die groben Macken/Kratzer schon beseitigt sind. Wie kann man am besten vorgehen? Der goldene Pinselstrich macht es dabei natürlich nicht einfacher, sprich, großflächig schleifen werde ich wohl nicht können ohne diesen zu entfernen.
Was könnte das für eine Lasur/Farbe sein?

Die Dellen in den Türen und an den Seiten, bekomm ich die wohl mit einem nassen Lappen und nem Bügeleisen raus ohne die Lasur rundherum zu beschädigen?

Schönen Sonntag und Gruß,
Oliver 40974EE9-70F7-4884-8B75-23514F2D4760.jpeg 0B0E676A-1E4F-47A2-BC44-2B7FBE246395.jpeg 1D63ABB4-1428-47A8-AEE7-CC349C8CE5FF.jpeg 761E0D5D-8941-4B92-875E-1C481DCB556E.jpeg FBEDFF01-DC7B-409E-A8CD-3EBE36A4CC56.jpeg 604A7F97-EE76-42AC-9BE6-DD01E047395A.jpeg E49E3B8D-8A83-497D-8FAA-ADC80E1E3391.jpeg 78FEADD8-1808-426B-B5B9-5D3621FE7752.jpeg 8029AD82-FA40-444F-9695-EB9CC33E3844.jpeg B5497C3A-8839-4FED-9A09-C0242D6F95A9.jpeg
 

derdad

Moderator
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Jetzt sieht man mehr.
Es scheint Paneelplatte/Tischlerplatte zu sein. Mit Mahagoni (-artigem) Furnier beleimt. Anschließend lackiert. Vielleicht vorher noch gebeizt, vielleicht irgendeine Lackmixtur. Zur Zeit der Herstellung wurde noch viel herumexperimentiert. Mein Vater (Jahrgang 1934) hat immer gesagt, es wurden wunderbare Möbel gemacht und dann irgendein "Zeug" draufgeschmiert. Möglichst dick. Das sollte von Hochwertigkeit zeugen. Die Zeit der Lasuren (auf Weichholz aufgemalten Maserungen) war im Ausklingen und moderne Lacke noch nicht ganz Standart. Ganz hochwertige Polyesterlackierungen (schwabbeln) nur in der Industrie gängig.
Das Möbel dürfte ein Fernsehkastl sein. Deshalb die Drehplatte. Die kleinen runden Fehlstellen auf der Platte, dort wo der Lack aufgelöst ist, scheinen von den Füssen des Fernsehers zu stammen.
Wenn es für mich wäre, würde ich nicht allzuviel machen. Dort wo der Lack fehlt mit Retouschierstiften und evtl Weichwachs nachbessern (Vorsicht! Helleren Stift verwenden. Holz wird beim retuschieren dunkler) und mit Lack austupfen. Und dann (Auch wenn Manche davon abraten) mit Baolin, Renuwell, etc., das Ganze reinigen und abwischen. Dadurch werschwinden Kratzer im Lack und es wirkt frischer.
Probier es aber an eher nicht sichtbaren Stellen, an denen trotzdem lackiert ist, damit du siehst wie es sich entwickelt.
LG Gerhard
 

Bauwas

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Die Rundung oben wird ne Herausforderung
Ich glaube nicht, dass die Schubladenfront oben eine Rundung hatte, sondern sicherlich in einer Ebene mit den Türen lag und glatt war. Ich habe jetzt schon eine ganze Weile über die runden vorstehenden Ohren gegrübelt, aber bin nun zu diesem Schluss gekommen, dass es da konstruktiv keinen Zusammenhang zum fehlenden Schubkasten gegeben haben kann. Vielleicht täusch ich mich aber auch?
LG
 

oliverfsr

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Mit der Rundung hast du recht. Das habe ich heute auch festgestellt als ich das Möbel näher beäugt hatte. Wird also nicht das Problem sein. Gerhard, vielen Dank für die nützlichen Informationen, ich werde das probieren. Gibt es wohl jemanden, der eine Vermutung hat, mit welcher Pomade das Furnier getüncht worden ist? Ich würde die Schubladenfront dann nämlich auch aus Mahagoni fertigen und dieses bislang unbekannte Mittelchen auftragen…
 

Bauwas

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Also Pomade machen sich wohl manche ins Haar. Und tünchen macht der Maler.
Oberfläche für die Schublade nach Belieben. Vielleicht Möbellack aus der Sprühdose z.B. mit Sprühkönig (Fa. Heinrich Koenig)? Oder (Übung vorausgesetzt): Auftrag eines geeigneten Möbellackes mit Pinsel.
Oder, falls Du jemanden kennst, der mit einer Lackierpistole umgehen kann (z.B. mal beim Tischler/Schreiner fragen) wäre das vielleicht die beste Möglichkeit.
 

oliverfsr

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Das war nicht despektierlich gemeint sondern war eher als Anspielung auf Gerhards
vielleicht irgendeine Lackmixtur (…) und dann irgendein "Zeug" draufgeschmiert. Möglichst dick.
Dass beide Begriffe im Holzhandwerk nicht ihren Ursprung haben ist mir schon bewusst… :emoji_wink:

Der Möbellack aus der Sprühdose klingt interessant, ggf. probiere ich das in der Tat mal aus!
Danke für den Tipp.

Gruß
Oliver
 
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