kleine Finiermaschine gesucht - gibts sowas?

Seiml

ww-pappel
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Hallo!

ich bin auf der Suche nach einer kleinen, aber massiven, professionellen Finiermaschine.

Hintergrund ist, daß ich Stollen (also Beine) von Stühlen und kleinen Tischen damit hobeln (putzen) möchte. Die Stücke sollen in kleinen Serien hergestellt werden. Handhobeln ist also zu aufwendig. Und ich möchte mal eine Alternative zum Schleifen ausprobieren, da mir persönlich das Geschleife zuwider ist.

Die Maschinen von Marunaka kommen meinen Vorstellungen schon sehr entgegen (auch die älteren Modelle wie die "Royal", "Royal up", etc).
Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=Ewg36BfEBss&t=205s
Sie scheinen schön leise und stabil zu sein und gut zu funktionieren. Da ich jedoch zunächst relativ kleine, schmale Teile finieren möchte, würde eine kleine Maschine in der Größe einer Hitachi genügen.
Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=nFLjsR4uhHs
Die Hitachimaschinen wirken jedoch etwas lumpig auf mich (viel Blech und Plastik, statt stabilen Gußteilen). Auch scheinen sie recht laut zu sein (billiggetriebe im Vorschub?). Das ist scheinbar eher Baumarktniveau. ich such was professionelles, aber kleines. Weiß jedoch nicht ob es das überhaupt gibt.

Falls jemand eine kleine, massive Finiermaschine kennt, würd ich mich freuen, wenn er mir den Hersteller nennen könnte. Darf auch gerne eine ältere Maschine sein. Ich könnte mir vorstellen, daß es in den 1950er bis 70er Jahren oder sogar noch früher gute maschinen gab, die meinen Vorstellungen entsprechen.

Vielen Dank schon mal und Grüße aus Franken,

Seiml
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Seimle

ob du da auf dem richtigen Weg bist kann ich
so nicht beurteilen, aber wir haben in den 80ern
schon Finiermaschinen für die Kantelbearbeitung
verwendet. Bei uns war das eine MABO und dazu
gab es anfangs auch einen kompetenten Schärfer.

Als der alte Herr aber diese Sparte aufgegeben hat,
war die Maschine eher wertlos für uns geworden.

Wie reden hier über Nadelholzbearbeitung, im Bereich
der harten Laubhölzer wirst du damit nicht glücklich.

Gruss Harald
 

magmog

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Guuden,

eine ordentliche Dickte mit Tersamessern liefert eine mit dem Finieren vergleichbare Oberfläche, und die Messer sind in unter einer Minute gewechselt.
So kannst Du ratz fatz vom Dickten auf Putzen umschwenken und hast eine universellere Maschine.
Der Schärfservice scheint bei den Finiermessern auch ein großes Prob zu sein, hier im Forum gibt es Postings dazu.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Justus

wir beide lieben unsere Dickte und es sind schon
sehr gute Oberflächen mit Tersamessern möglich,
nur diese glänzend, glatte Holzfläche gibt es nur
mit dem Handhobel oder in der Finiermaschine.

Selbst die Hydroköpfe in der Weinig konnten da
trotz ihrer hohen Messeranzahl/ Jointereinrichtung
wirklich nicht mehr mithalten.

Für die aktuellen Marunakamaschinen gibt es auch
Wende/Einsetzmesser und die schaffen 50mtr./min.
beidseitig in einem Durchlauf.

Nun möchte der Seiml damit konische, 8eckige Tisch-
beine bearbeiten. Mit einer stabilen Zuführeinrichtung
geht auch das in der Finiermaschine, ist halt nur eine
ganze Menge Aufwand der da zuvor betrieben werden
müßte und so sollte die Stückzahl recht hoch sein.

Gruss Harald
 

magmog

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Guuden Harald,

eine Alternative zum von Seiml angesprochenen schleifen ist ein gutes Dickten allemal, und diese glänzend, glatte Holzfläche ohne sichtbaren Messeschritt bringt meine Dickte auch.
Das Durchlassen mit Schablone für konische Stücke ist ebenenfalls kein Prob.
 

Mathis

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...eine Alternative zum von Seiml angesprochenen schleifen ist ein gutes Dickten allemal, und diese glänzend, glatte Holzfläche ohne sichtbaren Messeschritt bringt meine Dickte allemal

Ich habe eine Zeitlang Weichholz mit einer kleinen Marunaka finieren können und kann nur sagen, dass eine so erzeugte Oberfläche ihresgleichen sucht. Meines Erachtens kommt da keine mit einer Messerwelle gehobelte Fläche annähernd ran, am ehesten noch der Schnitt einer ganz frisch geschärften Spiralmesserwelle.
Ich verstehe sehr gut die Abneigung von Seiml gegen das Schleifen, das ist einfach keine halbwegs so gute Fläche wie die durch einen Finierschnitt erzeugte.
Ich würd auch eher nach einer Gelegenheit bei eBay oder Kleinanzeigen suchen und etwas Geduld haben als einen Kompromiss eingehen.

So um 3000 Euro musste wohl einplanen, aber so eine Maschine kauft man sich einmal im Leben und freut sich bei jeder Benutzung aufs neue, zudem haben die kleinen Marunakas einen sehr guten Wiederverkaufswert aufgrund ihrer hohen Qualität!
 

siggileone

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Hallo Seimel,
Ich kann dir eine Finiermaschine für 2000.- Euro anbieten
Top Zustand und voll funktionfähig.
Telefon: 07436 87087
Gruß
Siegmar Reiser
 

schorsch

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Hallo,
so ganz der letzte Schrei ist das Finieren auch nicht. Ich selbst besitze eine Marunaka, benutze sie allerdings nur noch selten. Kommt von der Oberflächengüte nicht an einen Putzhobel ran, vor allem nicht bei ungünstigem Faserverlauf.
Außerdem passt eine finierte Fläche meistens nicht zum Rest (Kanten, Rundungen, Profile,...) des Werkstücks, so dass zum Schluss doch wieder alles geschliffen werden muss.
Aber für bestimmte Sonderanwendungen oder Branchen (z.b. Orgelbau) eine interessante Maschine.
Die Geschichten, dass man mit einem rotierenden Werkezug eine gleichwertige Oberflächengüte erzielt wie beim Finieren halte ich allerdings vor falsch.
Gruß Georg
 

siggileone

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finiermaschine

Hallo,

Da muß ich aber energisch wiedersprechen.
Bei einem scharfen Messer gibt es nichts,
aber auch garnichts vergleichbares!
Mein Tip: Messer bei Kaysser in Stuttgart schärfen lassen.

Gruß
Siggileone
 

eusmilus

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In Japan hat fast jeder Holzbearbeitungsmaschinenhersteller solche Maschinen im Angebot. Marunaka ist sicherlich der "Mercedes" unter den Finiermaschinen und die hatten einen "Baby-Sufacer" im Angebot, wobei die Produktion 1983 auslief. Das war die Royal Sunday (丸仲 ロイヤル サンデー) für Yen 195,000. Hitachi hat unter demselben Namen eine sehr weit verbreitete heute noch im Angebot, aber ausschließlich für den japanischen Markt. Du bekommst nicht mal eine Antwort, wenn du bei Hitachi in Japan dahingehend fragst, die sind da 100% konsequent. Ryobi und Makita haben da auch was im Angebot, meiner Kenntnis nach aber ebenfalls nur für den japanischen Markt.
Wenn du unter Search Results for "Kanna" /?Buyee? "Buyee" Japan Shopping Service | Buy from Yahoo! Buy from Japan! schaust, dann findest du eine ganze Anzahl an gebrauchten Finiermaschinen. Aber aufgepasst: wenn sie kein CE-Kennzeichen haben (was in 99,999% der Fälle so ist), dann kannst du sie nicht importieren. Der Zoll schickt sie entweder auf deine Kosten zurück oder verschrottet sie auf deine Kosten. Und der Transport nach D kostet dich auch fast einen Tausender bei 90kg. Die Hitachi PF60F2 ist allerdings eine durchaus ansprechende Maschine und wirklich kein billiges Zeugs, das Finierergebnis ist überzeugend. Ich hab eine im Einsatz und bin jedes Mal aufs Neue begeistert, wenn ich meine Kumiko-Leisten für Shoji-Türen oder für Stehlampen glätte. Auch das Messerschleifen ist durch jeden Schleifservice machbar, der Furnierschälmesser schleifen kann. Einstellen von Messer und Halter sind mit ein paar Tricks und etwas Geduld machbar, es ist für die Güte der Finierung neben dem Schärfen entscheidend. Habe von Marunaka noch eine Schärfanweisung, falls Bedarf besteht. -> es gibt nichts besseres für die Oberflächengüte!
 

roline

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guten abend zusammen,
ich lese interessiert die verschiedenen beiträge zur finiermaschine.
hat eine/r von euch schon einmal versucht hirnholz (hainbuche, eiche, nuss, wenge, ahorn) damit zu hobeln? und falls ja, was waren eure erfahrungen damit?
gruß roline
 

kgb007

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Wenn man gut vorarbeitet, also Abrichte und Dickte scharf und langsamer Vorschub, kann man so eine Stuhlbeinseite mit einem Hobelstrich putzen. Eine bessere Oberfläche gibt es nicht - da schliess ich mich an. Auch der schon genannte unterschiedliche Faserverlauf ist ein wichtiges Argument. Abrichte und Dickte steht wohl mit als erstes in einer Werkstatt für Serienproduktion. Ich würde mir nicht noch eine Maschine dazu stellen.
 
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