Kleine elegante mobile Bohrhilfe für die Hosentasche DIY

Gerdolz

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Zielgruppe für diesen Beitrag - zu ¾ anekdotisch zu verstehen :emoji_wink:

Es gibt ja Spezialisten, die können frei Hand, während sie einen Yoga-Kopfstand machen und nebenbei die Steuererklärung der letzten 12 Jahre erledigen, präzise lotrechte Löcher bohren.

Diese gebohrten Löcher werden dann vom Max-Planck-Institut genutzt um exakt den Erdmittelpunkt zu bestimmen. Renommierte Messwerkzeug-Firmen nutzen diese Löcher um z.B. ihre Höchst-Ultra-Präzisions-Winkel zu kalibrieren, von denen ich als Hobby-Heimwerker leider keinen besitze.

Also diese Spezialisten können sich ihre kostbare Zeit sparen, denn dieser Beitrag wäre eine Zumutung für sie.

Nein, dieser Beitrag und Tipp richtet sich an Anfänger, wie mich, die demutsvoll erfahren haben, das schnell mal frei Hand halbwegs senkrechte Löcher bohren nicht so einfach ist, wie es in DuSchlauch* und den Spezialisten gerne suggeriert wird…:emoji_wink:

Es gibt ja diverse Tools und Tricks: Bohrständer OHNE Auslegerarm (also nicht Wabeco...:emoji_wink:), mobile Bohrständer, kleine Holzwinkel, durchbohrter Holzblock, etc… alles klar. Mit Vor und Nachteilen.

Hier eine weitere Idee, die für manche interessant sein könnte.

Einleitung kann übersprungen werden:

Vor längerer Zeit habe ich in geistiger Umnachtung aus der Grabbelkiste eine Dübelhilfe gekauft. Für 7,- kannst Du nix falschmachen dachte ich – und missachtete dabei sträflich die Lehren all der Weisen:

-Wer billig kauft, kauft zweimal; nur Markengeräte! Also Bosch blau…etc.

(Hinweis des Autors: Wurde jetzt geschrieben und muss bitte nicht noch einmal im Thread wiederholt werden…:emoji_wink:)

Schon der Erstkontakt mit dieser Dübelhilfe löst Schmerzensschreie aus, so scharfkantig. Dann ist das Teil so lüttig und unergonomisch, das es (für mich) unbrauchbar war. Der Vorteil, dieses Gerät ist immer wieder gebraucht aber auch neu zu finden…:emoji_wink:.

Nach langem Verstauben wollte ich es endlich entsorgen. Dabei zerlege ich die Teile und schaue, was für das Ersatz/Materiallager brauchbar ist. Dann kam mir die Idee, die Lochscheibe aus Stahl direkt als Bohrhilfe zu nutzen. Denn es hat, was man sonst selten findet, viele und auch kleine Lochdurchmesser (3–3,3–4–4,2–5-6-6,8–8–10–12)

Kleine Bohrhilfe 1.jpg

*DuSchlauch (YouTube auf Deutsch?)
 

Gerdolz

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Jaja, (strategischer Schachzug des Autors um Einwände von Weisen, die des Lesen mächtig sind und es auf der Packung entziffern konnten, zuvorzukommen…:emoji_wink:) das Gerät wird dafür auch beworben, aber war für kleine Bohrdurchmesser unbrauchbar, da zu viel Bohrtiefe verloren geht. Und einfach zu lüttig und unergonomisch (für mich) in der Originalform.

Direkt auf das Werkstück aufgesetzt funktionierte die ca. 40x17mm Lochscheibe bereits gut, aber ein bisschen klein zum Greifen und etwas rutschig. Deshalb habe ich es in einen Ring aus Multiplex eingebettet und den Boden mit Schleifgepapier (ich glaube K122) beklebt. Der Ring vergrößert nebenbei auch die Auflagefläche und macht das Ganze deutlich stabiler beim Halten und Bohren. Die Löcher im Schleifpapier mit einem spitzen Skalpell ausgeschnitten und – funktioniert!

Mit nur ca.17mm Höhe verliert man auch relativ wenig Bohrtiefe, was bei den dünnen, kurzen Bohrern hilfreich ist. Wenn man den passenden Bohrer z.B. 6mm im entsprechenden Loch verwendet, hat man eine recht gute senkrechte Zwangsführung. Schnelle mobile Bohrungen gelingen mir dadurch schnell und meilenweit besser als freihändig.

Es hängt nun an einem kleinen Magneten an der Wand, ist schnell zu Hand, passt in die Hosentasche, präziser als ein kleiner Holzwinkel und macht mir immer wieder Spaß. Wie meist, wenn man sich ein nützliches Stück Werkzeug selbst gebaut hat.
 

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Gerdolz

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Sollte an dieser Stelle doch noch ein Weiser mitlesen, so möge er sein Anlitz bitte abwenden, denn der laienhafte Versuch mit einem schlichten Winkel (der nicht von einem oben genannten Spezialisten durch seine frei Hand Bohrung kalibriert wurde) die Qualität der Bohrung darzustellen, ist natürlich lästerlich.

Und auch ohne einen 2 Tonnen schweren Präzisions-Messtisch mit radioaktiven Spezial-Messvorrichtungen und subatomaren Messuhren sollte man ja gar nicht erst anfangen, etwas beweisen zu wollen…:emoji_wink:.

Aber der Beitrag mit der Idee dieser kleinen Bohrhilfe richtet sich ja nicht an diese illustre Zielgruppe, sondern an all jene, die einfach Spaß am ihrem Hobby haben und in diesem Forum, entspannten kultivierten Wissensaustausch und Inspiration suchen, ohne dabei ständig dekonstruktive und oftmals offensichtliche Selbstdarstellung erdulden zu müssen.

Herzlichen humorvollen Gruß

Gerd
 

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Hondo6566

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YouTube heißt übersetzt "deine Röhre" und nicht DuSchlauch, nur so nebenbei.
Ansonsten ist das Teil das du hast ein Profi-Teil. Steht ja zumindest drauf:emoji_wink:
Eine ganz einfache Bohrhilfe sind 2 Sperrholzstreifen im 90° zusammengeleimt.
Gruß Andreas
 

Gerdolz

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@andreas danke deine Röhre ist schon klar, aber DuSchlauch passte dramaturgisch besser. Ich meine natürlich nicht DEINE Röhre :emoji_anguished:
Gruß
Gerd
 

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Hallo Gerd
Da kann ich dich beruhigen
Das Problem ist so alt wie das Loch selbst
Auch vor x Generationen hatten die Profis an ihren lochmachmaschinen eine bis auf die dritte Stelle hinter dem Komma genaue analog Bebel Box :emoji_wink:
(Siehe Bild )
Und schon immer hat auch selbst der beste Profi mit versch......ener Hose laufen gelernt
 

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Gerdolz

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@jjthiel also ich bin entweder zu alt oder zu jung, um zu wissen was auf dem Foto ist. Aber hosentaschentauglich sieht es nicht aus... Was ist es denn?
 

blueball

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ne alte Handbohrmaschine mit vermutlich integrierter Libelle. Funktioniert tadellos:emoji_slight_smile:
 

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Blueball hat recht
Es geht doch hier um Löcher in der richtigen Lage.
Auch damals hatte der Meister schon seine helferlein
Das ist eine Handbohrmaschine mit eingebauter Wasserwaage
Um genau zu sein, ein patentierter ,, Schnellbohr Metallbohrdreher ,, von dem Hersteller Triumpf
Natürlich bohrt der nicht nur Metall sondern auch Holz usw
Und dank Libelle immer richtig und das Loch wird immer gerade :emoji_wink:
 

Gerdolz

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@Gerdolz nettes Helferlein. Sogar mit den Kernlochdurchmessern kleinerer metrisch Gewinden

Ja, das fand ich auch sehr interessant. Die Kernlochdurchmesser konnte ich schon öfters nutzen. Die Bohrhilfe hat meinen mobilen Bohrständer fast komplett verdrängt, da der nicht wirklich viel präziser bohrt. Und vom Handling ist der Helfer dramatisch schneller. Wenn ich den jetzt verlieren würde, würde ich mittlerweile sogar 15-20 EUR für den Schrott-Dübelhelfer zahlen, nur um ein neues zu basteln.
 
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