Hallo Diane, wir sehen, es lohnt sich. Die Arbeit an Furnierschäden beginnt in der Regel damit, vorhandene lose Furniere niederzuleimen. Dazu bitte keinen Weißleim wie Ponal o.ä. verwenden, dieser verträgt sich meistens nicht mit alten Knochenleimschichten, will sagen, wir finden keine dauerhafte Festigkeit - vor allem dort nicht, wo wir nicht den alten Leim entfernen können. Ich empfehle flüssigen Fischleim, zu kaufen beispielsweise bei "www.kremer-pigmente.de". Fischleim hat den Vorteil der langen offenen Zeit, muss nicht erhitzt werden, ist aber "100 % Bio" und verbindet sich immer mit Knochenleim. Braucht etwas länger zum Trocknen - am besten über Nacht - ist wasserlöslich auch nach dem Trocknen. D.h., herausgequollener Leim kann auch später mit Geduld und anfeuchten noch entfernt werden. Beim Leimen bitte die Papierzulagen nicht vergessen.
Wenn die losen Wurzelfurnierteile sehr spröde sind und du in Sorge bist, diese würden wegbröseln, so kann es hilfreich sein, diese erst etwas anzufeuchten und ohne Leim zu pressen; Wenn trocken, dasselbe mit Leim wiederholen. Manchmal reicht auch anfeuchten und pressen, um den alten vorhandenen (Knochen-) Leim zu reaktivieren, aber darauf kann man sich nicht verlassen.
Wer dann die verbleibenden Fehlstellen ordentlich füllen will, besorgt zuerst das passende Furnier, legt es wie eben beschrieben mit anfeuchten und pressen erst mal eben. Dann die Oberfläche herstellen: Farbigkeit prüfen durch Anfeuchten mit Alkohol, evtl. beifärben mit Körnerbeize (Lieferant s.o.) Lackoberfläche aufbringen, Stücke ausschneiden und einpassen. Dabei die Furnierstärke beachten. Schöne eingepasste Stücke lassen sich beim späteren Überarbeiten der Oberfläche prima mit bearbeiten und fallen am wenigsten auf, wenn die Schnitte eher kurvig verlaufen, also nicht einfach rechteckige Stücke einpassen. Es gibt auch Ausstecher für Furnierflicke, funkt. so ähnlich wie Keksausstecher, nur dass man mit dem Hammer draufschlagen kann...
Diesen Beitrag erstens für Dianes Klavier und zweitens als Antwort auf den Beitrag "Demotivationskacke"
Gruß Werner
PS: Gemütlich angehen ist das Beste fürs Möbel. Kann fortgesetzt werden.