Klassiker richtig Aufarbeiten ...

Fischkutter8000

ww-pappel
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Moin Woodies,

ich habe mit mit etwas Glück einen alten Egon Eiermann SE 68 Stuhl bekommen können und möchte ihn nun in Ruhe aufarbeiten.

Zustand und Label belegen, dass er schon viele Jahre im Gebrauch war und irgenwann aus den 60er stammt.

Die Stahlrohrteile sind schwarz lackiert, vermutlich gepulvert, und haben eine sehr schöne Patina. Denke, da gehe ich nicht bei.

Anders sieht es mit der Sitzflächen Sperrholz aus
Die nussbaumfurnierten Platten sind leider nicht mehr im besten Zustand.
Gut ist, dass sie keine tiefen Kratzer oder Dellen im Furnier haben. Der Zustand der Kanten (kleine Ausrisse) und vor allem die Beschaffenheit des alten Klarlacks (teilweise abgeschürft und rissig) sind eher dürftig.

Nun meine konkreten Fragen:
Wie bekomme ich den Lack am schonensten vom Holz ohne das Furnier zu verletzen?
Irgendwelchen anderen Ideen, als Schleifvlies und Handarbeit!?

Dann möchte ich die Fehlstellen spachteln, das Holz etwas reinigen und im Ton auffrischen und abschließend mit nem offenenen Wachsöl versiegeln.

Bevor es soweit ist, würde ich gerne Eure Erfahrungwerte zu den entsprechend nötigen Produkten abgreifen. Ich möchte das beste System, um am Ende eine offene, samtige, strapazierfähige Oberfläche (gerne vielleicht sogar etwas wasserabweisend) zu erhalten. Womit würdet Ihr das machen!? Warauf soll ich achten? Wie sind Aufbau, Arbeitszeiten etc. ...

Bin gespannt auf Eure Meinungen ...

G,
n.
 

welaloba

ww-robinie
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Hallo, ohne den Stuhl gesehen zu haben, ists etwas schwierig mit den Tipps.
Jedenfalls zuerst eventuelle lose Furniere niederleimen. Anschließend, wenn du der Auffassung bist, dass der Lack nicht zu retten ist, mit Lösemittel Nitroverdünnung oder Aceton den Lack ablösen. Hier kann man Schleifvlies zu Hilfe nehmen.
Zu bedenken gebe ich, dass man die Flächen auch erst mal mit leichtem Seifenwasser reinigen kann, das entfernt Fingerfett, Essensreste und andere Ablagerungen.
Versuch doch bitte mal Fotos zur Verfügung zu stellen.
Gruß Werner
 

Fischkutter8000

ww-pappel
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... moin Werner,

danke schon mal für die Hinweise. Ich werde nun mit Samthandschuhen anfangen und mich langsam vortasten! Diese Schritte dokumentiere ich gerne. Werde das Teil am WE erstmal zerlegen und dann gucken, wohin die Reise geht.

Bis dahin gerne schon Ideen, mit welchen Produkten ich mit dem rohen Holz dann weiter machen könnte ...

G,
n.
 

welaloba

ww-robinie
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Ich gebe noch mal zu bedenken,
dass es nicht die einzige Alternative ist, den alten Lack kpl. abzunehmen. Wir haben doch auch sehr oft die Möglichkeit, Fehlstellen auszubessern, vergraute Partien zu reaktivieren usw.
Kann sein, der Neuling strebt ein perfektes Bild an und wundert sich, dass es nachher (nach dem Abbeizen) (und auf dem rohen Holze) nicht so recht klappen will mit der neuen Oberfläche. Vor allem dann, wenn das Teil vorher lackiert war und nun wegen nicht vorhandener Spritzausrüstung "nur" geölt werden soll. Will sagen, die Herstellung von Öl-Oberflächen ist sicher etwas einfacher als lackieren, erfüllt aber unter Umständen nicht alle gestellten Ansprüche.
Darüber müsste man sich vorher klar sein und feststellen, wohin die Reise gehen soll (Zitat).
Gruß Werner
 

Fischkutter8000

ww-pappel
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... hab zwar noch immer nicht geschafft Photos zu machen (bin dran). Gedanken mache ich mir trotzdem. Hab inzwischen an Wilde und Spieth geschrieben - ob Dir mir nicht sagen können, mit welchen Lacken wohl gearbeitet wurde. Ist beim Abbeizen ja vielleicht von Vorteil.

Auch habe ich dem Thema Oel vs. Wachs weiter hinterher gegoogelt, weil ich die Oberfläche wirklich neu aufbauen möchte - weg von Lack hin zu offenem Finish.

Gedanklich bin ich gerade bei einem Hartwachs-Oel entweder von Osmo oder Clou.
Wobei ich mit Clou schon brauchbare Erfahrungen gesammelt habe.

Welches würdet Ihr benutzen und warum!?

Rumstehen habe ich außerdem noch ein Teakoel aus dem Wassersport von International. Damit mache ich bislang nur unsere Gartenmöbel. Das Zeug hat auch nach einer Saison im Freien einen angenehmen Griff.

Hat jemand das schonmal auf Nussbaum gehabt und wichtiger: Im Innenbereich verwendet!?

Und soll ich danach wachsen!? Und wenn, womit!? Carnuba!?

Gerne mal was dazu sagen ...
 
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