Kennt jemand diesen Fräser?

HeinzMan

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Hallo,

ich bin zufällig an diesen Fräser von OPPOLD geraten. Offenbar ist es ein Nutenfräser, möglicherweise ein Verstellnuter. Die Messer scheinen verstellbar zu sein. Man kann sie drehen.

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand die Handhabung des Fräsers erklären könnte. Kann man damit auch Abplattungen fräsen?

Herzliche Grüße
Heinz
 

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Holz-Christian

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Servus Heinz.

Der sieht ja Abenteuerlich aus...
Als Nuter kaum zu gebrauchen, da keine Vorschneider.
Auch die seltsam gezackte "Messer" geben mir Rätsel auf.

Was steht denn alles auf dem Fräser?
Werden die Messer nur an den Rundbolzen eingeklemmt?

Gruss Christian.
 

HeinzMan

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Hallo Christian,

die Messer sind jeweils mit Rechts- bzw. Linksgewinde verschraubt und mittels Klemmschraube gesichert. Die "Zacken" sind Schneiden, ähnlich der Zähne eines Sägeblatts. Die Messer sind konkav, haben also einen Freischnitt und jeweils an einer Seite eine Schneide offenbar zum "Vorritzen".

Außer BG-Test und der Nummer 3103 steht nix weiter drauf.
Gruß
Heinz
 

Holz-Christian

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Ok, ich hab das Bild gerade vergrössert.

Das ist offensichtlich ein ziemlich alter Verstellnuter, die gezackten Messer haben offenbar "Kreissägenfunktion".

Meine ehrliche Meinung: Schrott!
Zum einen kann mam wege fehlender Vorschneider kaum sauber nuten.
Ausserdem ist genaues Einstellen der Messer eine ziemliche Fummelei.
Und desweiteren ist der Fräser aufgrund der Messerbefestigung ziemlich gefährlich.

Auf einem sicheren Fräser ist entweder MAN oder BG Test eingraviert.

Gruss Christian.

Ok. Unsere Nachrichten haben sich gekreuzt.
Wenn BG Test draufsteht ist er sicher.

Die Verstellung der Nutbreite geschieht durch verdrehen der Messer.
Dürfte aber eine ziemliche Fummelei sein.
 

magmog

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Guude,

Der Fräser gehört in den Schrott.
Dass er mit einem BG-Test Zeichen versehen ist, besagt, dass er vor Jahrzehnten den Bestimmungen entsprach. Viele Zulassungen aus der Zeit sind schon lange zurückgezogen worden.
Den heutigen Regeln entspricht der Fräser schon lange nicht mehr.
 

HeinzMan

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@ Justus,

danke. Das ist schnell gesagt, der muss auf den Schrott.

Ich sehe es so: Wer wissen will, wo er ist, sollte wissen, woher er kommt.

Meine Frage lautete, ob jemand den Fräser kennt. Die offensichtliche Funktionsweise stellt für mich kein Problem dar. Doch, wann wurde der Fräser gebaut? Welche Vorteile hatte (hat) er? Warum werden solche Fräser heute nicht mehr hergestellt (zu teuer, zu schlecht, zu gefährlich)?

Es geht mir um Erfahrungsaustausch am konkreten Objekt.

Herzlich
Heinz
 

Besserwisser

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Wir sind ja keine Hersteller von zerspanenden Werkzeugen, sondern Tischler. Und der Blick auf den Fräser stellt die Nackenhare hoch und einen Grusel ein. Und das zu Recht. Tischler, die in den 60ern und 70ern in Rente gegangen sind, hatten sehr oft krasse Handvrletzungen. Das ist glücklicherweise vorbei und auf einen solchen Paradigmenwechsel zurück zu führen.
Mit so einem Teil würde kein Profi mehr arbeiten, auch wenn nicht an die BG gebunden.
Daher ist ein woher egal.
Das Ding stammt vermutlich aus den 60ern.
 

yoghurt

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Hallo,
Du kannst ja mal bei Oppold anfragen. Den Hersteller gibt es ja noch, vielleicht können die Deinem Forschungsinteresse entgegenkommen.


Benutzen würde ich das Ding nicht! (Ich schreibe das nur zur Sicherheit!)
 

stefan w.

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iss doch schön zu wissen was das ist ,wo es herkommt und wie man damit gearbeitet hat.
Man sollte es aber ,so rein schon optisch ,keine Erfahrungen damit sammeln wollen.
 

uli2003

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Jetzt wüsste ich aber mal gern, warum der Fräser in den Schrott gehört??
Das ist ein mehrschneidiger Nutfräser, HM-bestückt, MIT Vorschneidern, Spandickenbegrenzung, geschlossene Bauform, formschlüssige Messerbefestigung - wo liegt das Problem?

Grüße
Uli
 

Mitglied 59145

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Zuerst muss ich sagen dass ich solche Werkzeuge überhaupt nicht kenne, nur vom sehen....

Da ist doch aber keine Formschlüssige Messerbefestigung oder ?

Das ist doch nen Bolzen der über eine Schraube geklemmt wird?

Weiss jetzt nicht ob ich da was falsch verstanden habe...

Also bitte aufklären!

Gruss
Ben
 

uli2003

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Gewinde sind formschlüssig.
Und wenn ich dann noch lese "aus den 60ern' - sorry Profis, BG-Test gibt es seit 1984.

Grüße
Uli
 

Mitglied 59145

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Hallo,
Ich weiss es wirklich nicht, aber das Messer wird über die Schraube am Bolzen geklemmt. Ich denke dass das Messer dann nicht formschlüssig fest ist, sonst bräuchte man ja auch keine Keilleisten in der Hobelwelle.

Wie gesagt kann auch sein das ich aufm Schlauch stehe....

Gruss
Ben
 

carsten

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Hallo

mir geht es ähnlich.
Auch wenn da ein BG Test Stempel drauf ist, ich würde das Teil nicht einsetzen.
hab sichert schon ne Menge exotischer Fräser gesehen aber sowas noch nicht.
Die Befestigung der Messer erschließt sich mir nicht, und auf Grund dieser Zweifel das das eine sichere Verbindung ist würde ich dieses Werkzeug nie und nimmer einsetzen.
Den würde ich nicht mal auf einer Fräse laufen lassen, weil ich Angst hätte das eines dieser Messer rausfliegt.
Wenn du evtl genaueres Wissen willst würde ich mich wie schon mal gepostet an den Hersteller wenden, evtl auch an die BG.
Hier haben eine Reihe von Schreinern gepostet und ihr Unwohlsein beim Anblick diese Fräseres kundgetan. Wenn DU ihn nutzen willst ist das deine Sache....

Es ist ja auch nix so exotisches das es keinen modernen Ersatz mit BG Zulassung gäbe.
 

uli2003

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Ich kenne den Fräser als Nutsäge. Der des TE scheint aus HSS zu sein, es gab auch HM.
Die Messer wurden eingedreht, und mittels Schraube verdrehgesichert.

Grüße
Uli
 

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yoghurt

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Hallo,
ein wohlgeschätzter Kollege (den ich jetzt mal lieber nicht namentlich nennen - bitte schick mir ne PN, wenn Du mitliest und erkennst, dass ich Dich zitiere) hat dazu sinngemäß gesagt:

"Als Selbständiger unterliege ich nicht den Vorschriften der BG und kann auf die Fräse montieren was ich will, solange ich nicht mit dem Kriegswaffenkontrollgesetz in Konflikt komme!"

Ein schöner Satz, aber so unvorsichtig ist der Kollege nicht!

Was wir jetzt brauchen ist eine genauere Beschreibung der Messerbefestigung, vielleicht Detailfotos. Wenn das Ding ein BG-Test hat, dann ist er vermutlich noch immer zugelassen... Benutzen würde ich ihn nicht!

HM-Bestückung und Vorschneider erkenne ich übrigens nicht. Aber vielleicht hilft mir ja jemand auf die Sprünge!
 

yoghurt

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Hallo Uli,
haben die Bolzen auf denen die Messer sitzen ein Innen- oder ein Außengewinde? Ich kann auf dem Bild des Themenstarters nix dergleichen erkennen. Langsam werde ich neugierig!
 

uli2003

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So wie ich noch weiß ein Innengewinde, links und rechts. Das hatte maßlichen Hintergrund, da die Messer rechts/links waren, und im Fräser geschärft wurden.

Ich sehe da kein Problem der Nutzung, muss halt jeder selbst entscheiden.
Ich kann übrigens nichts exotisches oder gefährliches daran erkennen.

Grüße
Uli
 

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Holz-Christian

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Obwohl der Fräser sicher und zugelassen ist:
Wie ich anfangs schon schrieb, ist das Einstellen einer bestimmten exakten Nutbreite damit extrem
fummlig und Zeitaufwändig.
Sooo teuer ist ein anständiger zeitgemässer Verstellnuter auch nicht, das man unbedingt noch mit so einem kuriosen Unikum rumfummeln muss.
Das war wohl mal ein Versuch, der sich nicht bewährt hat.

Gruss Christian.
 

HeinzMan

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Hallo,

@ alle,

ich bedanke mich für die vielen Antworten und Aspekte. Sicher ist Sicherheit immer an erster Stelle zu sehen!

Zum Fräser: Ich sehe in der Tat eine Gefahr: Die Schneiden sind im Verstellwinkel nicht begrenzt. Es wäre hilfreich, wenn der Hersteller (wie heute üblich) einen Einsatzbereich angegeben hätte (z.B. 8 bis 15 mm). Das hat er aber nicht. Die Gefahr, dass sich die Schneiden unabsichtlich verstellen, sehe ich nicht. Ich denke, ein Gewinde ist sehr leicht durch radialen Druck zu blockieren.

@ Uli,

du kennst offenbar das „exotische“ Gerät. Hast Du damit je gearbeitet?

@ alle,

ich werde das DING mal probieren. Natürlich sind verstellbare Nutenfräser nicht so teuer. Schon ab 2 bis 6 hundert Euro kann man sie kaufen. Ich besitze mehrere. Nur von 10 bis 14 mm habe ich eine Lücke.

Aber ich bin umsichtig. Ich werde die Schlitzhaube montieren. Und alle anderen Schutzeinrichtungen, die ich geschaffen und erworben habe, um meine „alte Dame“, meine Aldinger-Kombi-Maschine, sicher zu betreiben. Gerne sende ich Fotos meiner Schutz- und Führungseinrichtungen.

Ich werde berichten, wie das Probefräsen ausgegangen ist.

Herzlich
Heinz
 

Besserwisser

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Also nach einigen geometrischen Betrachtungen kann ich mir, falls die "Messer" nicht doppelt konisch sind, nicht vorstellen, wie man diese verdrehen kann. Die Hinterkante liegt ausserhalb des Schnittbereichs, ragen verdreht über die zerspanende Nut hinaus.
Ich kann da auch kein Hartmetall erkennen, für mich sieht das nach manuell nachgeschärften Stahlschneiden aus.
Hab ich da nen Knick in der Optik und in meinem geometrischen Vorstellungsvermögen?
 

Alterholzwurm

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Ich kann da auch kein Hartmetall erkennen, für mich sieht das nach manuell nachgeschärften Stahlschneiden aus.
Hab ich da nen Knick in der Optik und in meinem geometrischen Vorstellungsvermögen?
Das Problem ist, dass es inzwischen um 2
verschiedene Fraeser geht!
 

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HeinzMan

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So, jetzt habe ich mal auf die Schnelle Nuten gefräst. Oder doch eher gesägt? Das Werkzeug bleibt ein Mysterium. Bei der vermeintlich kleinsten Stellung (ca. 5,5 mm) sind die Messer warm geworden. Nun habe ich eine ca. 13,6 breite Nut gefräst.

Mein bisheriges Fazit: Das Werkzeug geht durchaus schonend mit dem Material um. Die Flanken sind von einwandfreier Qualität. Äste waren kein Problem. Nur der Nutengrund ist nicht eben. Er zeigt Vertiefungen. Man kann damit zügig fräsen.

Möglicherweise habe ich die Messer nicht richtig eingestellt.

Das Werkzeug kommt in den Schrank und wird nur bei „Not“ benutzt. Vielleicht findet sich ja doch noch ein alter Hase, der mir sagen kann, wie und wozu man den Fräser benutzt.

Herzliche Grüße
Heinz

P.S.: Auf dem ersten Foto sieht man meine Führungs- und Schutzeinrichtungen, hier speziell eingerichtet für das Fräsen von Leisten. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
 

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Holz-Christian

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Servus Heinz.

Wie und wozu man diesen Fräser benutzt ist ja klar: ein Verstellnuter, bei dem die Nutbreite mittels verdrehen der Messer verändert wird.
Funktionsprinzip fast wie ein Wanknuter, da wird der Nutgrund Sýstembedingt auch nicht besonders sauber
Mein Fazit: Das Ding ist brauchbar, wenn man keine exakte Nutbreite erreichen muss, bzw. wenn man nachfolgende Bearbeitungen an die Nutbreite anpassen kann.
Mir wär das zu nervig. :emoji_wink:

Gruss Christian
 
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