Ich stand gestern vor einem Aldi-Verkaufsregal mit einem 14 Volt-Schrauber mitsamt Koffer und einem Akku für heruntergesetzte 25 € und 3 Jahren Herstellergarantie.
Als Drittschrauber für gelegentliche einfache leichte Schraubarbeiten wäre der durchaus brauchbar.
Der Knackpunkt wäre für mich nicht der Umweltaspekt, sondern eher das fehlende Halbwissen über den richtigen Umgang mit Lithiumakkus und die dann meist folgende Überlastung der Sollbruchstelle (ob die nun geplant ist oder einhergeht mit billigen Ausgangsmaterialien) des Werkzeugs für Arbeiten, für die man dann doch besser lieber einen hochwertigeren Schrauber nimmt.
Sollte das Ladegerät des Schraubers tatsächlich über eine intelligente Ladeelektronik verfügen die eine Überladung des Akkus verhindert, wäre eine Lebensdauer des Akkus von 10 Jahren kein unmögliches Szenario.
Selbst Akkus nahmhafter Hersteller sind nicht automatisch gefeit gegen alle unsachgemäßen Behandlungsmethoden der späteren Anwender.
Hier liegt für mich der Knackpunkt.
Gebrauchte Akkus sind aufgrund fehlender Historie ein zu großes Risiko.
Beispiel Hilti.
Fotos von Akkus bei Ebay, die 1 Ladebalken anzeigen und mit einem weiteren Bild des hoffentlich selben Akkus mit allen 4 Ladebalken sind keine Garantie für einen voll funktionstüchtigen Akku.
Da hat Hilti für die Allgemeinheit ein Prüfgerät für 50 €, das den momentanen Zustand des Akkus widerspiegelt.
Ob das allerdings so gut ist wie das alte, mit PC-Schnittstelle und Balkendiagramm lasse ich mal dahingestellt.
Und wenn man nett fragt, der Verkaufstresen leer ist und man einen netten Verkäufer erwischt, dann macht der das mal kurz gratis.
Manche gebrauchte Akkus sind bei Vorführung makellos, brechen jedoch bei großer Belastung zusammen.
Und haben oft eine wesentlich geringere Kapazität als neue Akkus, was jedoch nur jemanden auffällt, der einen Akku mit voller Kapazität zum Vergleich hat.
Mein Fazit:
Paypal zusammen mit der schriftlichen Versicherung des Verkäufers über den einwandfreien technischen Zustand der Akkus vermindert das Risiko eines Fehlkaufs um einiges, ohne es jedoch völlig auszuschließen.
Sofern man einen Verkäufer findet der für 50 € so einen Freibrief ausstellt. Gibt ja schließlich auch fiese Käufer.
Selten verkauft jemand ein Handwerkzeug günstig, dass sonst zu einem höhreren Preis gehandelt wird. Eher genau umgekehrt.
VG