Kaufberatung: Löwer KL600XS Abricht-Dickenhobel

MoritzZimmerer

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Hallo liebe Holzfreunde,

Ich möchte mir bald eine Löwer KL600XS anschauen und evtl. auch kaufen wenn alles stimmt. Sie soll insgesamt fast 4000€ kosten.

Hat jemand so ein Modell oder kann mir sagen was für eventuelle Krankheiten die Maschine hat?
Und bekommt man irgendwo noch Ersatzteile falls nötig?

Es gibt ja schon einige gute Beiträge hier bei denen man lesen kann, auf was man bei einem Kauf eine Abricht-Dickenhobel Kombi achten muss, aber vielleicht habt ihr ja zusätzlich noch ein paar Tipps für mich!?




Im Anhang sind ein paar technische Details zu finden, die ich im Netz gefunden habe. Hat jemand hier eventuell noch ähnliche Unterlagen die mir weiterhelfen würden? (Explosionszeichnung, Technische Details, Betriebanleitung)

Danke für eure Hilfe.
Moritz
 

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  • loew_kl_500xs_600_xs_de_en (1).pdf
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Holz-Christian

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Servus, ich habe die Maschine noch nicht live gesehen, aber an der Gesamtkonstruktion gibts da sicher nicht viel zu bemängeln.
Da kann nicht viel kaputt gehen und wenn dann sind das Normteile wie Lager.

Was mir jetzt negativ aufgefallen ist ist die unmögliche Platzierung der Schaltereinheit fast am Boden.Wem fällt denn sowas ein?

Das ist zum einen ergonomisch eine Zumutung zum anderen sind die Schalter da ziemlich gefährdet wenn zum Beispiel mal was runterfällt.

Ansonsten sind 4000€ schon eine Ansage, dafür muss die Maschine schon sehr ordentlich dastehen.
 

Lorenzo

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Ich hab für meine Weber ADH in der Größe und recht ähnlicher Bauart glatte 1000€ gezahlt. Ohne die Suva und den größeren Fügeanschlag. Bild
Ich weiss nicht ob ich für die Löwer im Neuzustand 4000 zahlen würde... Da bekommt man neueres in der Größe.
 

PrimaNoctis

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Ich kann Christian und Lorenzo nur zustimmen.

Andere Frage: Brauchst du unbedingt die 61cm oder tun's auch 50-53cm bei moderneren Maschinen? Die Italiener aus den 90ern liegen meist in diesem Segment mit ordentlicher Ausstattung wie Systemmesser (Tersa, Centrofix), elektrischem Tischhub und Schaltern, die nicht auf Mäusehöhe liegen (wie kann man nur, Löwer?). Falls die von dir angeschaute Maschine den "automatischen Tischhub" hat, wäre das gut, aber 4000€ ist sehr viel für so ein altes Gerät. Die wurden damals 100%ig gewerblich genutzt und sind entsprechend gelaufen. Die Hälfte oder weniger würde ich in gutem Zustand ansetzen, wenn du da kurbeln musst. Sonst weiter suchen, wenn du die Zeit hast.
Übrigens sind Systemmesser wirklich eine sehr feine Sache, würde ich an deiner Stelle zur Bedingung machen in der Preiskategorie.

Falls du magst, verlink doch mal Bilder. Für das Geld kauft die dir keiner vor der Nase weg.

@VolkerDK Hast du dieses Modell oder ein anderes?
Ich weiß, dass Volker mehrere Tage in die Überarbeitung seiner Löwer gesteckt hat, das aber hinbekommen hat durch entsprechende Kenntnisse. Unterschätz den Aufwand nicht. Bei mir muss man einstecken können und losarbeiten, sonst zahle ich nicht viel. Bei Lorenzo hat's ja auch geklappt. :emoji_wink:
 

Lorenzo

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Ich würd die Systemmesser nicht zur Bedingung machen. Die treiben den Preis ordentlich nach oben, und ich erkenn keinen Nachteil im Brück System. Das kannst du (wie ich das auch bei meiner Maschine gemacht hab) in die alten Maschinen einbauen und hast ruck zuck die Messer gewechselt. Genauso schnell wie Tersa. Einmal als Set mit Messerträgern gekauft, brauchst du danach nur noch die Wechselmesser, die sind preislich echt völlig okay.
Beim Rest geb ich dir Recht, wobei ich auch was die Nutzung meiner Maschine glaub ich echt Glück hatte. Die stand bei einem Schäfter und wurde, wie man am Äußeren der Maschine auch noch erkennen kann, hauptsächlich genutzt um mal Farbeimer drauf abzustellen...
Aber dafür war sie billig!
 

Paulisch

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Ich würd die Systemmesser nicht zur Bedingung machen. Die treiben den Preis ordentlich nach oben, und ich erkenn keinen Nachteil im Brück System. Das kannst du (wie ich das auch bei meiner Maschine gemacht hab) in die alten Maschinen einbauen und hast ruck zuck die Messer gewechselt. Genauso schnell wie Tersa. Einmal als Set mit Messerträgern gekauft, brauchst du danach nur noch die Wechselmesser, die sind preislich echt völlig okay.
Beim Rest geb ich dir Recht, wobei ich auch was die Nutzung meiner Maschine glaub ich echt Glück hatte. Die stand bei einem Schäfter und wurde, wie man am Äußeren der Maschine auch noch erkennen kann, hauptsächlich genutzt um mal Farbeimer drauf abzustellen...
Aber dafür war sie billig!
Hallo Lorenz, hast du einen Link zu dem Brück System. Ich kann leider nichts finden.
MfG Pauli
 

Mitglied 59145

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@Lorenzo system Esser ist deutlich schneller zu wechseln. Ich muss 2 Inbusschrauben lösen und in an der Welle, 4 Messer mit allem drum und dran ca. 3min.
Der Messereingriff passt bei 4 Messern immer gleich gut, wirklich präzise. Durch das anziehen der Schrauben hast du immer etwas Reibung in der Konstruktion, also auch keine 100prozentige Passung. Das stimmt alles einfach nicht.
Nichtsdestotrotz würde ich für private Zwecke durchaus auch eine normale Keilleistenwelle kaufen, sind im Vergleich sowas von günstig. Geschätzt unter 50% des Preises einer Maschine mit Systemmesserwelle.

Gruss
Ben
 

PrimaNoctis

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@VolkerDK hat die Brück drin. Er hat letztens geschrieben, dass er immer ein paar 100el Toleranz hat und die beim Anziehen entsprechend einstellen muss. Hast du das auch? Ich hab beide Messer in 1min gedreht und kann weiterarbeiten mit 0 Fehleranfälligkeit. 4x klopfen mit Holzkeil, dann schwupp di wup - fertig. War letztlich auch nur ein Gedankenanstoß bei dem genannten Budget.

Ob der Nachrüstsatz letztlich günstiger ist als der Aufpreis, muss man sich mal überlegen. Ich hatte den Eindruck, bei der besagten Preisklasse (Italien, 90er) macht das gemäß meiner Erinnerung nicht mehr als einen mittleren dreistelligen Betrag aus. Es gab die von mir beschriebenen Geräte immer wieder für ab 3000€, aber oft war was wie die Bremse nicht i. O. Da muss man genau schauen und ggf. ein bisschen was drauflegen.

@Lorenzo Wie lang sind deine Tische? Sehen recht kurz aus. Aber sonst hast du da ja alles, was man braucht. Glückwunsch!
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Ich finde den Preis deutlich zu hoch angesetzt, ich würde niemals 4000 Euro für solch eine Maschine ausgeben.
Mir wären die Tische zu kurz, auf dem Prospekt sehen die jedenfalls recht kurz aus. Und eine 600er Arbeitsbreite habe ich noch nie vermisst.
Der Schalter am Fußboden geht gar nicht, darüber würde ich mich jedes mal ärgern, und ich meine auch, für die Kohle kann man deutlich modernere Gussmaschinen bekommen, dawürde ich eine SCM 2000 oder 2014 immer bevorzugen.
 

Lorenzo

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Okay Ben, Tersa ist ein bisschen schneller, und vermutlich auch ein klein wenig präziser. Da hast du schon recht!
Bei Brück ist es wichtig dass alle Schrauben wirklich offen sind, sonst wird eine schnell zu nem Drehpunkt und man schiebt das Messer von einem Schiefstand zum nächsten. Aber dass ist alles worauf ich achten muss. Ich würd sagen ich brauch 4 Minuten für die 2 Messer. Dann hab ich aber auch sauber gearbeitet und bekomm ein TOP Hobelergebnis.
Ich hätte präziser sein sollen: Für den Hobbyanwender ist meiner Meinung nach der Aufpreis für eine Systemmesserwelle zu hoch. Mit einem Brück System kommt man fast genauso schnell und günstiger in den Genuss schnell wechselbarer Hobelmesser.
Hier ein Link zu Brück: Umrüstsätze

@PrimaNoctis Tischlänge komplett sind gute 2m, ich hab ziemlich genau einen Meter Aufgabetisch. Könnte mehr sein. 2,4m hab ich Problemlos abgerichtet bekommen, und das kommt schon sehr selten vor. Ich bin sehr zufrieden. Tut genau was sie soll die Maschine!
Und du hast vermutlich recht, in der Preisklasse um die 4000€ ist Tersa prozentual kein so hoher Aufpreis mehr. Ich wollte hauptsächlich sagen dass man mit der Maschinenklasse um dies im Eingangspost geht deutlich billiger davon kommen kann. Meine Maschine hat mit allem drum und dran keine 2000€ gekostet. Mit 12 2-seitigen Messern Brück System, SUVA, dem dicken Anschlag, der Tischerweiterung.
 

VolkerDK

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Hallo!
Ich habe die genannte Löwer KL600XS, mit 4 kW Hauptmotor, 2 gang (Extra Motor), und 2 Messer Welle.
Bezahlt habe ich rund 2000 plus den Brück Messersatz.

Ich musste die Maschine noch reinigen und Einstellen...da habe ich wohl so 10-15 Stunden zugebracht. Gut investierte Zeit, lernt man seine Maschine kennen. Die Tische sind 220cm lang (also von Ende zu Ende gemessen...inkl. dem ca. 5cm Spalt für die Welle.

Was ich bei der Maschine gut finde, sie hat halt schon einige moderne Details, die dann eben bei noch wesentlich günstigeren Maschinen fehlen:
Gelochte Tischlippen, Extra Motor mit 2 Geschwindigkeiten für den Vorschub, Tische klappen einfach gerade noch oben. 120mm Messerwelle, Spitzfugeneinstellung. Anschlag kann beim klappen dranbleiben. Trotz der "nur" 4kW des Hauptmotors zieht die Maschine kräftig durch, wohl auch durch den separaten Vorschubmotor.
Maschine hat 2 Druckbalken. Lange Tische, 61cm Breite :emoji_grin:

Was mir nicht gefällt:
Fehlende Spanhaube für den Abrichtbetrieb (war nicht dabei, keine Ahnung ob es original da was gibt), der Anschlag ist zwar sau schwer, aber klemmt nur an einem Punkt. Könnte verwindungssteifer sein.
Keine Segmentierten Druckbalken, einteilige Einzugswelle. Gleichzeitiges Hobeln von unterschiedlich Dicken Hölzern nicht möglich.
Hochklappen der Tische ist Männerarbeit, die Federn sind etwas ausgelutscht. Federn der Druckbalken und Einzugswelle auch ausgelutscht.
Nur einen Gliederschutz für die Welle. Schalter auf Fussbodenhöhe, keine Motorbremse.

Zur Zeit hobelt sie, wie sie soll, bin sehr zu frieden.

Was das Brück System angeht, ich brauche für den Messerwechsel etwa 10 Minuten. Da will ich mir nicht in die Tasche lügen. Es gilt ja erstmal 7 (oder waren es 9) Schrauben pro Welle schrittweise zu lösen oder anzuziehen...naja und dann saubermachen etc.
@PrimaNoctis hat ja bereits erwähnt, man kann die Schrauben auch nicht einfach blind anknallen.
Die Messer sind nur an 3 Punkten im Halter fixiert, und haben eben ein paar hunderstel Spiel. Wenn man es ganz genau haben will, muss man sachte und definitert Druck aus üben auf das Messer...um das Spiel rauszunehmen....
Vielleicht werde ich noch schneller. Ich lass den Abnahmetisch immer runtergeklappt, so kann ich während des Wechselns noch den Hölzchen-Mitnahmetest machen.

Frage gerne, wenn du noch was wissen willst.
Für 4000...da müsste sie wie aus dem Ei gepellt darstehen, mit dem Brück Messersatz, Absaughauben, etc.

Die Spanne bei gebrauchten ist immer groß...vergleichen kann man nur bedingt...Die Punkte die ich positiv hervorgehoben hat, findet man bei den ganz billigen Modellen normalerweise nicht (nicht alle). Wie man das gewichtet, sei jedem selbt überlassen.

Edit: Die Einstellung des Getriebes für den Dickentisch hatte ich ganz vergessen in meinem Arbeitsaufwand...wohl eher 15 Stunden als 10....
 
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Mitglied 59145

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Für Hobby tut es sicher eine Keilleistenwelle, auch haben die Umrüstsätze klare Vorteile. Die liegen aber sicher nicht in der Zeitersparnis beim Messerwechsel, das aufsetzen eine Einstelllehre dauert ja jetzt auch nicht wirklich lange..... Der Vorteil ist eher die leichte Verfügbarkeit frischer Klingen. Präziser und merklich schneller ist das aber sicher nicht.
Sonst schließe ich mich da der Meinung an. 4k€ ist schon eine Nummer, das geht günstiger oder moderner.

Gruss
Ben
 
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