Kaufberatung: Japansäge ZSaw vs. Gyokucho

nefrage

ww-nussbaum
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Hallo,
ich möchte mir nach meiner ersten Japansäge eine hochwertigere besorgen, bin im Dschungel von unübersichtlichen Angeboten aber ein wenig verloren gegangen. Bei manchen ist immer wieder von Nagakatsu Sägen, handgeschmiedeten Sägen, die Rede, aber wegen Unwissen über Verfügbarkeit und Unwillen, 300€ loszuwerden, diese mal beiseite.
In meiner engeren Auswahl sind Sägen von Z-Saw oder Gyokucho. Auch Kijima Sägen, angeboten auf Feine Werkzeuge, und Takagi (z.B. japansaegenshop.com) erscheinen empfehlenswert. Von den Kijima Sägen werden meines Wissens jedoch nur welche mit 28 tpi auf Feine Werkzeuge angeboten, wobei es auch welche mit 18tpi gibt.
Kann jemand von Erfahrung mit einer dieser Sägen berichten? Auch allgemeine Empfehlungen sind wünschenswert.

Die "Takagi Premium" hat 24 tpi. Sauber wird die Schnittfläche auf jeden Fall. Opfert man dafür nicht auch jegliche Effizienz? Und für einen geraden Sägestrich ist meines Erachtens eine Säge, mit der man sich nur sehr langsam vom Fleck bewegt, nicht von Vorteil. Ich habe bereits in anderen Foren Empfehlungen zu Nakaya-Sägen bekommen, die 30 tpi haben. Für Querschnitte vertretbar? Aber ich denke für Zinken eher übertrieben?
Vor kurzem lief mir die Gyokucho Tatebiki Noko 240 mit "Hijirime-Bezahnung" über den Weg. Weiß zufällig jemand, was das sein sollte? Es soll das Schneiden längs zur Faser vereinfachen, was ja eigentlich fürs Zinken sehr geeignet wäre.

Ich bedanke mir im Voraus für jegliche hilfreiche Unterstützung.
 

seschmi

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Was genau hat Dich denn bei der ersten Säge gestört, so dass Du jetzt eine bessere (oder wenigstens teurere) willst?

Bei mir waren bis jetzt immer meine mangelnden Fähigkeiten das größere Problem - sägen tun die Sägen alle. Der größte Unterschied ist noch Querschnitt vs Längsschnitt, da merkt man einen Unterschied zwischen den Zahnungen. Ansonsten liegt‘s an mir…
 

flüsterholz

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Also, bei diesen tpi bist du schon im Bereich von feinen Intarsienarbeiten. Wenn du sowas machen möchtest, ist das ok. Für normale Holzarbeiten, Zinken. Zapfen. etc find ich das viel zu fein. So 14 bis 18 tpi ist völlig ausreichend. Die von Dir angesprochenen Modelle kenne ich, glaube ich zumindest (müsste jetzt nachschauen) alle nicht.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ein Sägeschnitt bei solchen Arbeiten mal nicht perfekt ist. Ich kalkuliere da immer eine kleine Sicherheit ein und arbeite dann lieber mit einem Stemmeisen nach. So sauber bekommt man das mit einer Säge eh nicht hin.
Und wie von @seschmi schon erwähnt, schlechte Fähigkeiten ersetzen diese Sägen auch nicht.
Aber es gibt natürlich Einsatzgebiete, wo solche Sägen Sinn machen und dafür nutz ich sie dann auch.
Gruß Michael
 

nefrage

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Also, bei diesen tpi bist du schon im Bereich von feinen Intarsienarbeiten. Wenn du sowas machen möchtest, ist das ok. Für normale Holzarbeiten, Zinken. Zapfen. etc find ich das viel zu fein. So 14 bis 18 tpi ist völlig ausreichend. Die von Dir angesprochenen Modelle kenne ich, glaube ich zumindest (müsste jetzt nachschauen) alle nicht.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ein Sägeschnitt bei solchen Arbeiten mal nicht perfekt ist. Ich kalkuliere da immer eine kleine Sicherheit ein und arbeite dann lieber mit einem Stemmeisen nach. So sauber bekommt man das mit einer Säge eh nicht hin.
Und wie von @seschmi schon erwähnt, schlechte Fähigkeiten ersetzen diese Sägen auch nicht.
Aber es gibt natürlich Einsatzgebiete, wo solche Sägen Sinn machen und dafür nutz ich sie dann auch.
Gruß Michael
danke für die Info. Ich lasse z.B. meine Zinken schon roh von der Säge. Über die Zeit und mit ein bisschen Übung passt auch so im Nachhinein kein Haar in die Verbindung. So 16,17-19 tpi wird für mich wohl der ideale Punkt liegen. Mal schauen, ob man dafür einen guten Vertreter findet.
 

nefrage

ww-nussbaum
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Was genau hat Dich denn bei der ersten Säge gestört, so dass Du jetzt eine bessere (oder wenigstens teurere) willst?

Bei mir waren bis jetzt immer meine mangelnden Fähigkeiten das größere Problem - sägen tun die Sägen alle. Der größte Unterschied ist noch Querschnitt vs Längsschnitt, da merkt man einen Unterschied zwischen den Zahnungen.
Der Griff liegt mir nicht wirklich gut in der Hand, und mit 240mm ist sie mir eventuell ein Euzerl zu lange. Um die 200mm würden mir, glaube ich, eher passen.

Ansonsten liegt‘s an mir…
Auf jeden Fall, der Benutzer ist das Problem. Ein Meister schafft's auch mit Billigsägen.
Aber man muss auch sagen, dass das richtige Werkzeug, mit dem man gerne arbeitet, die Arbeit einfacher, schneller und genießbarer gestaltet.
 

Johannes

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Hallo,
bei japanischen Sägen ist es ähnlich wie bei allen anderen Sägen auch, der sinnvolle Abstand der Zähne ist abhängig vom Einsatzzweck. Ich nutze Japansägen seit knapp 30 Jahren. Wenn man mal von den Billigangeboten beim Discounter absieht erfüllen alle ihren Zweck. Ich bevorzuge inzwischen die klappbaren Katabas mit 240-360mm Blattlänge. Meine meist genutzte Säge ist die Neocut fein mit 240mm Sägeblatt, da brauch ich dann alle 3-4 Jahre ein neues Blatt. Für Zinken und Schwalben bevorzuge ich westliche Sägen, da es die ja inzwischen auch in guter Qualität gibt. Wenn man nicht regelmäßig "meditativ" sägt, machen die hochpreisigen Sägen, in meinen Augen, keinen Sinn. Die schneiden nicht wirklich besser, gehen aber wesentlich schneller kaputt.

Es grüßt Johannes
 

Micha83

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Moin, ich nutze schon seit 25 Jahren das Dreierset von Dictum vormals Dick, mit den Rattan Griffen.
Die Blätter kann man einzeln Nachkaufen wenn sie Stumpf sind.
Mehr braucht es im Normalfall nicht.
 

flüsterholz

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Die sind direkt aus Japan. Den Schmied, bzw die Manufaktur weiß ich nicht mehr. Preis war damals zwischen 50 und 140 Euro in Japan. Für normale Holzarbeiten hätte ich mir die aber auch nicht gekauft. Tpi ist auch über 20 bis 30.
 

nefrage

ww-nussbaum
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Die sind direkt aus Japan. Den Schmied, bzw die Manufaktur weiß ich nicht mehr. Preis war damals zwischen 50 und 140 Euro in Japan. Für normale Holzarbeiten hätte ich mir die aber auch nicht gekauft. Tpi ist auch über 20 bis 30.
Verstehe. Verwendest du die Sägen hauptsächlich für Kumiko-Arbeiten?
 

flüsterholz

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Gekauft hatte ich sie für Intarsien und zum Zuschneiden von Sägefurnieren für Marketerien, weil mir die englischen zu kurz sind und ich deren Griffe nicht mag. Damit verdiene ich immer mal wieder ein wenig Geld. Da müssen/dürfen die Werkzeuge für mich perfekt sein.
Ansonsten hab ich sie noch im Instrumentenbau eingesetzt.
Normale Holzarbeiten mache ich lieber mit westlichen Sägen. Nur für Auftrennschnitte nehme ich bisher lieber eine Ryoba. Aber ich übe mich gerade im Einsatz eines Fuchsschwanzes. Das funktioniert aber noch nicht so, wie ich das gerne hätte.
 
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