Kauf einer Trockenkammer - was muss ich wissen?

el carpintero

ww-kiefer
Registriert
18. Juni 2006
Beiträge
47
Hallo Zusammen!

Problem 1: Ich habe eine größere Menge Eiche gekauft, die auf 72mm eingeschnitten ist. Holzfeuchte momentan: ca 14-15%. Nun habe ich den Auftrag für eine Treppe in Eiche....
Problem 2: Selbst wenn man Kammergetrocknetes Holz beim Händler kauft, hat es meistens ca. 10 % Holzfeuchte (+/-) Denn meistens lagert es im Freien.
Baut man irgendwelche sensiblen Dinge - z.B. Tischplatte bündig mit der Zarge - dann wird es heiß.Denn gerade im Winter, wenn die Räume zentralbeheizt sind kann es zu Problemen kommen.
Deshalb meine Vorstellung: Eine kleine Trockenkammer, die am besten vor der Halle platziert werden kann. Ein Volumen von 5 X 1 X 1 m reicht locker.
Was muss ich technisch über die Dinger wissen?
Brauche die soviel Energie, dass es einem die Haare sträubt?
Weiß jemand was über die "Lauber IV6"
Trocknet einer von Euch, der eine Kammer hat für Kollegen (gegen Geld?)
Das würde die Sache nochmal rentabler machen...


Fragen über Fragen...
 

undertaker112

ww-buche
Registriert
21. Oktober 2008
Beiträge
299
Alter
50
Ort
Hagen
Kaufst Du Dir ne Kuh, wenn Du Milch trinken möchtest ?
Also ich glaube, dass sich eine eigene Trockenkammen zum ab und an trocknen nicht lohnt - frag Deine Holzhändler,ob er Deine Eiche trocknet
 

el carpintero

ww-kiefer
Registriert
18. Juni 2006
Beiträge
47
Tut er nicht.
Das mit der Kuh halte ich in diesem Zusammenhang auch für etwas abwägig.
Wenn ich ca. 3000-5000€ in eine Trockenkammer investiere, gelegentlich vielleicht für Kollegen trocknen kann und ich mit meinen Massivholz-Geschichten auf der sicheren Seite bin, dann würde ich sagen: Es gibt unwirtschaftlichere Investitionen...
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo,
ich finde, Tatsache ist, dass das kammergetrocknetet Holz vom Holzhändler durchaus 11-13 % je nach weiterer, dortiger Lagerung und Jahreszeit bei der Anlieferung haben kann.
Wenn man dann, was die Regel ist, das Holz schnell verarbeiten muss, verbaut man für Wohnbereiche definitiv ein zu feuchtes Holz. Das kann gut gehen und geht auch meistens gut aber richtig ist es deswegen noch lange nicht.
Hat man nämlich Pech und das Holz wird relativ feucht angeliefert und verbaut, sagen wir mal mit 12% und der Kunde heizt und lüftet gerne, kann sich im Winter dort durchaus eine Holzausgleichsfeuchte von 6% einstellen. Bei einem differntiellen Schwundmass je nach Jahrringlange und Holzart von ca. 0,2- 0,4% je % Feuchteänderung kann ein Tischplatte von 1 m Breite immerhin schon 12-24mm nachschwinden. Glücklicherweise kann die Holzfeuchte der neuen Ausgleichsfeuchte, vor allem bei größeren Querschnitten, nicht ganz so schnell folgen. Aber selbst deutlich geringere Maßänderungen können bei einer nicht geeigneten, aus dem Plattenbau bedenkenlos übernommenen Konstruktion zu Schäden führen.
Hölzern mit einem schlechten Stehvermögen wie z.B. Buche reagierten auf solche Feuchteänderungen neben Schwund in der Regel auch noch mit Verzug.
Es ist deshalb durchaus sinnvoll das Holz mit der richtigen Feuchte einzubauen.
Im Zeitalter indem fast mehr Geld für Lack als für Massivholz ausgegeben wird, ist dies natürlich schwierig zu vermitteln.
Um Massivholz mit der richtigen Feuchte verarbeiten zu können, braucht man Zeit, oder eine technische Trocknung. In der Regel empfiehlt sich aufgrund der deutlich schnelleren Trocknung und der überschaubaren Kosten eine Frischluft-Abluft-Trocknung. Für kleine Mengen kann eine Trockentruhe ausreichend sein. Allerdings sollte die Trocknungsführung durch eine Steuerung und Regelung überwacht werden, sonst werden Trocknungsschäden nicht ausbleiben, vor allem bei frischem Holz.
Gruß Georg
 

undertaker112

ww-buche
Registriert
21. Oktober 2008
Beiträge
299
Alter
50
Ort
Hagen
Such Dir nen besseren Holzhändler !!!!!

Nein, nun man wieder zurück zur Trockenkammer :
Die Kammern, die man für das Geld bekommt sind schon recht alt und brauchen ne Menge Energie, dann braucht man noch jemanden, der das Holz gattert und man braucht eine Menge Platz. Ja ich kann lesen - Dein Holz ist schon eingeschnitten und Du suchst eine kleine Kammer - hast Du schon mal auf der Seite Deiner HWK eine Anzeige geschaltet - vielleicht geht es ja auch andersrum, dass ein Kollege genau Dich sucht
 

el carpintero

ww-kiefer
Registriert
18. Juni 2006
Beiträge
47
Hallo,

Georg bringt es eigentlich exakt auf den Punkt und vertritt genau meine Meinung:
Die Holzhändler haben gar keine andere Chance, als Holz mit einer Feuchte von 10 - 12 % zu verkaufen - egal ob "gut" oder "schlecht".
Wenn man sich allerdings auf die Fahne schreibt, sehr gute Möbel zu bauen, sind Diese natürlich auch nicht billig - das liegt in der Natur der Sache. Und dann bin ich es meinen Kunden schuldig, mich mit dem Thema Holztrocknung auseinander zu setzen. Ein Tisch, der über Winter 15mm schmaler wird und dabei ein inaktzeptables Fugenbild bekommt, ist dem Kunden schwer zu vermitteln. Zurecht.
Ich weiß, dass das viele Schreiner nicht kümmert. Deshalb gibt es auch bei uns in der Region keinen Kollegen, bei dem ich trocknen lassen könnte.

Es hätte ja sein können, dass einer von Euch eine kleine Truhe hat und mir sagt, dass Diese was taugt - oder sonst welche Tipps für mich für den Gebrauchtkauf hat.

Grüße,
Marco
 
Oben Unten