Kantbank - Fabrikat und Investition?

yoghurt

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Hallo,
mehr hypothetisch als dass es aktuell geplant wäre interessiere ich mich für eine Blech-Kantbank. Ich möchte damit Kunststoffe kaltverformen, je nachdem was möglich ist eventuell bis 10mm Dicke. Was für ein Fabrikat ist State-of-the-Art? Was muss man da investieren? Die Biegelänge wäre so ab einem Meter interessant. Hat da jemand von Euch praktische Erfahrungen? (Weil Google bedienen kann ich natürlich schon!)!
 

wasmachen

ww-robinie
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Kleinere Kantbänke sind idR für Materialstärken bis vll 2mm, wenn überhaupt.....
Hab ne händische mit n Meter Länge, nehm ich für das, für was se gebaut wurde.... State of the Art fällt mir nur hydraulisches Zeugs ab mind 3m ein, anderes ist entweder sehr speziell oder Basteltrupp....
Mal für Dodln: was für Kunststoffe verformt man brauchbar kalt?
 

yoghurt

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Hallo,
das funktioniert wohl (ich habe da keine praktische Erfahrung) u.A. mit PC Polycarbonat und wohl auch mit PTFE (vulgo Teflon).

Wahrscheinlich könnte man mit kleineren Geräten (was hastn da?) auch dickeren Kunststoff biegen, der sollte ja weniger Widerstand leisten als Metall(?) - wenn man den dickeren Kunststoff überhaupt reinbekommt?
 

wasmachen

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In der dicke krieg ich locker viel mehr rein.
Das Problem ist quasi die 'Metallschiene', um die du rum kanntest. Desto dicker das Material wird, desto mehr müsste die 'nach hinten', da ja zum kanten vorne die Kantschiene nach oben geschwenkt wird.

Müsst mal n paar Bilder machen, dann wirds dir vmtl klarer....
 

pkh

ww-ahorn
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Hallo,
wasmachen war schneller.
Die Biegewange sollte auf die Materialdicke eingestellt werden können.
 

FredT

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Kaltbiegen von Kunststofffen, ganz schwere Kost, weil du da automatisch Spannungen und Rissanfälligkeit reinbekommst. Nicht umsonst werden Kunststoffe thermoplastischer Art an der Biegestelle erwärmt und dann in Form gebracht, also mitttels Heizschiene, Heizdraht, Warmluftschiene... örtlich erwärmt, das Gefüge geht in den plastischen Zustand über und bleibt nach Erkalten in seiner Form.
 

Helibob

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Hat mich Neugierig gemacht.
Hier z. B. geht die Materialstärke in der Tabelle nur bis 6mm bei 4mm Mindesbiegeradius und nur 60° bei einer Materialrückfederung von ganzen 25°.
Bei 1m Länge schätze ich das auch sportlich bis kaum möglich bei einer Biegewangen-Abkantbank ein (mit den max. vorhandenen Gasdruckfedern, welche eher nur zum Ausbalancieren der Biegewange da sind).

Ein Videolink vom Warmbiegen von Stühlen, was ich mal gesehen hatte, wurde glaub hier mal gepostet - vielleicht errinnert sich da noch wer besser als ich.

Edit:
@wasmachen
Hydraulische Abkantpressen gibt es auch kürzer (Beispiellink) und bezahlbar in wesentlich kürzer als Einbauteil in eine Werkstattpresse.
Gruß Matze
 
Zuletzt bearbeitet:

wasmachen

ww-robinie
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@Helibob
Das das Dingen aus deinem Link oder diese 'Einbauteile' jetzt dem Wunsch des Krokodils nach 'State of the Art' entsprechen, bezweifel ich jetzt mal.... zumal der Wunsch nach einer Arbeitslänge von 1m eine doch geringfügig männlichere Werkstattpresse erfordern dürfte als wie 99% der Werkstattpressen sein dürften. Hab ich erst in der 100t Klasse gefunden... die stellst auch nicht mehr in den Keller :emoji_grin:
 

markusG

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Warum denn kalt biegen?
Es gibt so schöne Kunststoff-Biegemaschinen dafür:
Biegemaschine
(Ich hab nix davon. Nur mein AG hat so ein Teil letztes Jahr gekauft.)
 

husky 928

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Hallo,
mehr hypothetisch als dass es aktuell geplant wäre interessiere ich mich für eine Blech-Kantbank.
Du meinst sowas in der Richtung:

DSCN3271_1.JPG

Der rot markierte Teil ist die Oberwange, darunter, jetzt nicht zu sehen, liegt die Unterwange.
Zwischen diese wird das Blech geklemmt, und dann mit der Biegewange (grün markiert) gebogen, bzw. gekantet.
Je nach Blechstärke muss die an der Biegewange angeschraubte Kantleiste (das Teil mit den 9 Schrauben) rauf
oder runter gesetzt werden, damit das Blech zwischen der Kantleiste von der Biegewange und der Kantleiste von
der Oberwange Platz hat.
Bis 3mm Stahlblech habe ich damit schon gekantet, da muss man (zumindest ich) dann schon ein bißchen die
Backen aufblasen, damit das Blech dahingeht, wo es hin soll. Übliche Blechstärke für Spengler ist eher 0,7 - 0,8.
Ob die jetzt 10mm Kunststoff schaffen würde, hängt auch davon ab, ob man die Kantleiste von der Biegewange
soweit runter fahren kann. Bin aber eher skeptisch.
 

husky 928

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Vergessen auf deine Fragen einzugehen: Fabrikat ist Schechtl, Geburtsjahr 1975, offiziell soll sie 1,5mm können.
Würde ich sie jemals verkaufen, müsste der Käufer 25 grüne Scheine mitbringen.
 

wasmachen

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Mal detailiertere Bilder von husky's Erklärung:
 

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yoghurt

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Hallo,
vielen Dank für die Erklärungen und Bilder. Wie gesagt, bei mir ist das Thema eher theoretischer Natur, auch wenn ich gerne mal mit so einem Gerät experimentieren würde. Die beiden hier gezeigten Maschinen sind aber in bisschen außerhalb meine Aktionsradiusses!
 

wasmachen

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Matze ist verwirrt - sollte das oben womöglich "bis einem Meter" heißen?
Gruß Matze

Ne, glaub eher dass die Theorie wg den 25 Grünen Scheinen endet.... mein Teil hier ist kleiner, daher billiger oder besser: günstiger.
Aber für n Sechsertragl gibts das auch nicht....
Edit: 105cm Länge, bis 1,2mm
 

yoghurt

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Hallo, jain!
Ein Meter wäre die Mindestlänge, mehr als zwei Meter eigentlich nicht nötig.
 

yoghurt

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Ansonsten setzt hier gerade wieder alles mögliche ein, Spekulation über Spekulation…..

Ich habe doch geschrieben, dass mich das Thema eher theoretisch interessiert und ich gerade keine Anschaffung plane. Insofern weiß ich inzwischen mehr, kenne ein offensichtlich gutes Fabrikat und eine Preisvorstellung. Genau darum ging es!
 

wasmachen

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Zeig doch mal so Kunststoffzeugs beim biegen.... bin ja eher der Meinung, dass das bei 10mm eher unschön ist, quasi Weissbruch und so.
Hab eigentlich immer warmgemacht, damits was wurde...
 

Helibob

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dass mich das Thema eher theoretisch interessiert
Also reine Information über eine (Blech-)Abkantbank und "drumherum"?!

Dann würde ich noch eine Segmentschiene (bei uns Klavierschiene genannt) ins Spiel bringen.
@wasmachen hat in seinen Fotos eine Hohe gezeigt, kann man sich so verstellen, nur das man die Länge flexibel selbst bestimmt und es dann einen ermöglicht auch 3, bzw. 4 Seiten (Wanne) zu kannten. Erhöht mMn die Möglichkeiten enorm.
Ggf. könnte man sich mit Hartholz und angefrästem Radius behelfen (besser aber keine hohe Schiene).

Ist dein Radius deiner Schiene mal zu "scharf", kann man sich ggf. behelfen, in den man ein entsprechendes Blech drüberkantet.

Ohne zu tief einzusteigen es gibt Formeln/Tabellen um die Verkürzung für die Abwicklung auszurechnen/nachzuschauen, was mit Blech auch sehr gut funktioniert - bei Kunststoff fehlt mir die Erfahrung.
Hingegen für das Einstell-Maß während des Biegevorgangs habe ich eine vorherige Probekantung bevorzugt.
(Nur so mal als Einblick/Orientierung - in meiner Ausbildung mit Toleranzen von +/- 0,3mm bei z. B. einer 20mm Schenkel, meist AL-Legierung mit 0,8mm bis 1,2mm ).

Gruß Matze
 
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