Küchenunterschränke selbst bauen

Tuti

ww-nussbaum
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Hallo Ihr Lieben,

ich stehe vor meiner nächsten Herausforderung. Nachdem ich meine Möbel für die neue Wohnung weitestgehend fertiggestellt habe, möchte ich mich an die Küche wagen.


Hier möchte ich im klassischen "einbauküchenstil" die Unterschränke bauen.


Hierzu benötige ich aber Eure Hilfe. Habt Ihr Maße oder ggf. eine Zuschnittliste für die üblichen Teile (Unterschrank Spüle, Spülmaschine, Schubladen) ? -

Den Rest schaffe ich dann allein, ich brauche also keine Hilfe bei den Schubläden etc., das will ich dann ein wenig anders lösen.

PS: ich möchte die Küche nicht mit fundierter Spanplatten bauen, sondern aus Echtholz (Tanne/Fichte) - seht ihr da irgendwelche Probleme? Wenn ja, welche?

Bin für Tipps wie immer dankbar.


Liebe Grüße

Timo
 

nilska

ww-kastanie
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Melle
hallo timo,

warum nicht Spanplatte? vom korpus siehst du nachher fast nix mehr. und ich glaube preislich bist du mit spanplatte auch besser dran. außerdem könnten bei massivholz, durch die teilweise hohe luftfeuchte, die schränke "arbeiten".

bei den schrankmaßen würde ich mich in der breite an standard küchenschränken orientieren (1200/1000/900/800/600/500/400/300) in der höhe bist du flexibel, je nachdem was du für eine sockellösung anstrebst. Tiefe 560.

wenn ich solche schränke baue nehme ich immer ein höhenmaß von 750 da kann man dann auch eine schöne frontgliederung erreichen.

als zuschnitte: 2x Seiten (bsp.: 750x560x16)
1x Unterboden (bsp.: 568x560x16)
2x Traversen (bsp.: 568x80x16)
1x Rückwand (bsp.: 740x580x4)

wenn du richtige auszüge haben möchtest würde ich dir von hettich das innotech system ans herz legen. kostet zwar ein wenig aber da hast du was richtiges was auch für die beanspruchung in der küche geeignet ist.
 

schreiner02

ww-eiche
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Hi,

wenn Du unbedingt massive Corpen bauen möchtest, achte darauf, daß sie von der Rückseite auch behandelt sind; genre bildet sich hinter den Unterschränken ein Kleinklima, das dem Holz nicht unbedingt zuträglich ist.

Was die Zuschnittliste angeht: hier ist es sinnvoll, sich an den Eionbaumaßen der Geräte zu orientieren, damit Du nicht später zu viel oder zu wenig Fuge um z.B. den Backofen hast. Normalerweise reicht ein Innenmaß von 562 (= 600 - 2 x 19) Breite immer aus. Für die Höhe würde ich (der Einfachheit halber) ein Vielfaches von 32 (Lochreihenmaß) + 1 x Materialstärke wählen, und dabei die Lochreihe in der Höhe vermitteln. So kannst Du die Topfbohrungen in den Fronten oben und unten gleich setzen. Du hast dann gleiches Aufdeck auf Deckel und Boden.

Der Vorschlag mit den Standardaußenmaßen ist gut, so kannst Du davon ausgehen, daß Du auch noch in Jahren passende Geräte oder Einbauten erhäst.

Oberkante Arbeitsplatte sollte (je nach Größe der Benutzer) zwischen 880 und 940mm liegen.

Besonderes Augenmerk lohnt sich auf die Front der Spülmaschine zu setzen, denn je nach Bauart kann man da vor lästige Probleme mit dem Drehpunkt stoßen. Ich meine da den Rücksprung des Sockels in Verbindung mit dem Überstand der Front.

Beim Spülenschrank solltest Du die oberen Zargen so setzen, daß die Spüle mitsamt der Krallen dazwischen passt und ein evtl. zu bohrendes Loch für die Armatur nicht die Zarge zu stark schwächt. Wir fertigen meistens die vordere Zarge so, daß sie hochkant steht und gleichzeitig statische Funktion als auch das Verdecken der Spülenseite übernimmt.

Bedenke auch die Abluftfunktion des Kühlschrankes. (Nur bei recht teuren Geräten geschieht das komplett durch den Sockel)

Wenn Du eine Küche in L-Form planst, mache Dir Gedanken zum Stauraum in der Ecke; da gibt es viele fertige Lösungen, allerdings haben die meisten Vor- und Nachteile (ich denke da an Auf- oder einschlagende Fronten, Eingriffbreite; Bauhöhe der Mittelsäule; Raumausnutzung, ...).



mfg,

stefan
 

Tuti

ww-nussbaum
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Hallo Stefan,

vielen lieben Dank für den ausführlichen Post.

Ich habe mit sketchUp schon einmal grob vorgegeben, wie es in etwa stehen und aussehen soll. Gestern habe ich mir die einbauspüle mit Armatur gekauft. Diese nehme ich jetzt erstmal als Anhaltspunkt. Was meinst du genau mit behandeln? Lackieren? Ölen? Ich habe den Rest der Möbel bisher lediglich mit einer wasserlöslichen Beize behandelt und für die Struktur mit einer bürste "gefinished" ...



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PS: Die Fotos sind nicht mehr brandaktuell. Ich habe die Arbeitsplatte um 30 Zentimeter verlängert um einen besseren Durchgang zur Küche zu erhalten. Es ist also nicht mehr so gedrungen wie auf den Fotos.

Was mich jetzt auch noch interessiert: Auf diesem Foto siehst du ein Originalfoto der Küche (mittlerweile aber ohne die Balken) - dort sieht man den Wasseranschluss. Darunter habe ich den Zollstock gelegt. Es sieht aus, als wäre der Wasseranschluss ein bisschen unter einem Meter von der Wand rechts entfernt, da stellt sich mir die Frage, wie ich das nun mit den Anschlüssen mache. Also bei einer Standarttiefe von 60cm

Ich kann es leider nicht ganz genau nachmessen da wir noch nicht in der Wohnung wohnen und ich auch noch keinen Schlüssel habe. - wie löse ich dieses Problem am besten?

http://imageshack.us/photo/my-images/641/foto240911170033.jpg/
 

hengo

ww-birnbaum
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Hallo Tuti,

ich gehe davon aus das du die geplante Küche vom Grundriß nicht mehr
groß verändern willst.
Die erste Möglichkeit wäre den Wasseranschluss auf die rechte Seite zu verlegen.
Also passend an die Stelle an die deine Spüle/dein Spülenschrank kommt.

Hierzu muß die Wand auf gestemmt werden und eine neue Leitung ums Eck rum
gelegt werden.
Also nicht unbedingt Schreiner Arbeit.
Außerdem müßtest du dich mit deinem Vermieter auseinander setzen.
Vorteil trotzdem das alles wie geplant realisiert werden kann.

Zweite Möglichkeit:
Da die Balken, wie du schreibst, entfernt wurden entfernt könntest du mit der
kompletten Küche etwas mehr "in den Raum" hinein gehen.
Beide Zeilen oder nur die rechte Zeile etwas verlängern.
Den Platz den du dadurch gewinnst kannst du dann nutzen den alten Wasseranschluss zu verblenden.
Bei der Variante kann der alte Anschluss so verbleiben und Wand auf stemmen entfällt.

Dritte Möglichkeit wäre den Spülenschrank als Eckschrank zu konstruieren.

Gruß Henning
 

michaelk

ww-pappel
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Hallo Timo,

drei Gedanken zum Thema:

- Schrankkorpen lassen sich recht gut aus "Drei-Schichtplatten" bauen.
Im Aufbau ähnlich wie bei Sperrholz hast Du bei diese eine Mittelage und in Faserrichtung um 90° gedreht zwei Decklagen.
In der Regel ist eine der beiden Sichtseiten von beserer Qualität, (A/B oder B/C).
Diese Platten sind sehr stabil, und arbeiten praktisch kaum. Darüber hinaus sind sie relativ preiswert beim Holzhändler
Deines Vertrauens zu bekommen. Zimmerleute nutzen sowas recht gerne mal.

- Oberflächenschutz, z.B. Osmo-Hartwachs-Öl, oder ein Hartöl
Relativ einfach zu verarbeiten, guter Oberflächenschutz,...
Zum Thema ölen wirst Du mit der Suchfunktion hier einiges an Infos findenm.

- Für die Küchenarbeitsplatte, den Küchenboden, als Wandbelag,... Linoleum.
Linoleum, ist recht robust, Wasser und Hitzeunempfindlich, gibt es in vielen Farben,..
Linoleum läßt sich recht gut auf Trägerplatten, Drei-Schicht, aufkleben.
Gibt es beim Bodenleger von der Rolle.

Grüße

Michael
 

schreiner02

ww-eiche
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Zu dem Problem mit dem Wasseranschluß:

Wenn Du den nicht verlegen kannst/darfst, würde ich vielleicht einen schmalen Schrank, in derArt einer Blende davor setzen. Der sollte aber zum Öffnen sein, vielleicht mußt Du ja mal an den Anschluß dran!
Der Einfachheit halber würde ich ihn deutlich höher als die Arbeitsplatte bauen, dann hast Du kein Problem mit dem Anschluß, und noch ein kleines Fach fü+r Spülmittel etc. Obendrauf kannst Du Deko oder Kleinkram abstellen.


mfg,

stefan
 
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