Küchenarbeitsplatte fühlt sich nach dem Ölen rau an

Liesette

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Hallo zusammen!
Bei unserer Küchenrenovierung haben wir auch zwei neue Arbeitsplatten besorgt, Buche Leimholz, geschliffen, unbehandelt. Diese waren jetzt mehrere Tage auf den Unterschränken festgeschraubt, bevor ich sie geschliffen habe. Zuerst mit 240ger Körnung, Schwingschleifer, dann mit 320ger. Anschließend feucht abgewischt und nach 1 Stunde nochmals mit der 320ger Körnung fein geschliffen und gründlich entstaubt. Die Oberfläche war danach so richtig schön glatt. Im Internet habe ich mir das Arbeitsplattenöl der Firma F. Herz besorgt. Dieses einmal richtig satt aufgestrichen, man soll es 15 Min einziehen lassen und dann den Überschuss abwischen, Trocknungszeit 6-12 Stunden. Gesagt, getan. Am nächsten Tag sah das Holz leider fleckig aus, das Öl wurde ungleichmäßig aufgenommen. Woran das jetzt lag, keine Ahnung. Deshalb habe ich das Öl nochmals dünn aufgetragen und nach 15 Min wieder die Reste abgewischt. Trocknen lassen, jetzt sieht das Holz schön gleichmäßig aus, sehr schön angefeuert, richtig toll. ABER - die Holzoberfläche fühlt sich aufgeraut an, gar nicht mehr seidig glatt. Irgendwie fehlt mir auch das Glatte, Griffige einer behandelten Arbeitsplatte. Ich habe schon mehrere Möbelstücke aufgearbeitet und auch Tischplatten geschliffen und geölt, aber dass danach das Holz rauer ist als vorher, habe ich noch nie erlebt.

Hab ich einen Fehler gemacht? Wie kann das passieren? Und wie bekomme ich das wieder glatt? Schleifen und nochmal drüber ölen? So gefällt mir das Ergebnis überhaupt nicht.
LG Liesette
 

Mitglied 24010 keks

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Alles gut und ganz normal.
Einfach ganz leicht schleifen und noch Mal dünn drüber Ölen und dann ist alles glatt und schick.
Da haben sich noch paar Fasern aufgestellt. Das ist völlig normal. Normalerweise macht man den Zwischenschliff nach dem ersten Ölen.

Gruß Daniel
 

DZaech

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Meines Erachtens hast du auch falsch geschliffen, bzw. einerseits zu fein und vor allem zu viele Körnungen ausgelassen. Vorgeschliffene Platten sind häufig mit K80 oder K100 kalibriert. Wenn du da jetzt mit K240 drübergehst, dann fühlt sich das zwar glatt an, viele Fasern sind aber nur plattgedrückt. Zudem schleifst du nur auf den „Spitzen“ der Riefen vom groben Vorschliff. Gefühlt ist es schon glatt, aber beim ölen stellen sich die Fasern wieder auf, insbesondere dort wo das feine Papier nicht geschliffen hat (in den Vertiefungen). Richtig wäre: K120, K180, evtl. noch 240, dann ölen, nur mit einem Scotch zwischenschleifen, erneut ölen. Richtig geschliffen wird das Öl auch viel gleichmässiger aufgenommen.

Grüsse David
 

Liesette

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Vielen Dank für eure Antworten @Daniel @David!

Der Hersteller empfiehlt sogar nur einen Anschliff mit 320ger, das kam mir aber zu wenig vor. Okay, dann liegt der Fehler also bei mir und ich hab mit zu feiner Körnung geschliffen. Reicht es dann, wenn ich jetzt nochmal mit 320er drüberschleife? Besser per Hand oder maschinell? Oder eine andere Körnung?

Bisher habe ich einen Kieferntisch und einen Birkenholztisch überarbeitet, da habe ich auch gröbere Körnung benutzt, weil ich den Lack bzw. viele Flecken abschleifen musste. Hier dachte ich, 240er reicht, war wohl falsch gedacht.

LG Liesette
 

Liesette

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Vielen Dank! @carsten

So, ich hab die beiden Platten jetzt per Hand mit 320er geschliffen, abgestaubt und jetzt sehen beide fleckig aus. Ein paar Stellen sind gräulich, dort scheint sich das Öl in die Poren gesetzt zu haben. Der Abschliff war teilweise krümelig. Glatt sind die Platten jetzt, nochmals eingeölt aber nicht. Ich bin jetzt verunsichert, ob das Ergebnis gut werden wird.
LG Liesette
 

WinfriedM

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abgestaubt und jetzt sehen beide fleckig aus.

Was meinst du mit fleckig? Ein Bild wäre gut. Vermutlich meinst du mit fleckig was ganz anderes, als was ich mir darunter vorstelle.

Ein paar Stellen sind gräulich

Kann ich mir auch nicht vorstellen, wo soll jetzt grau herkommen? Bei frischer Buche kann nichts grau werden.

Der Abschliff war teilweise krümelig.

Wenn da was krümelig ist, könnte es sein, dass du den Ölüberstand nicht wirklich sauber abgewischt hast. Du musst nach dem Ölen und einer gewissen Einzugszeit die Oberfläche gut abwischen, so dass die Oberfläche trocken ist.

Ich bin jetzt verunsichert, ob das Ergebnis gut werden wird.

In der Regel ist das ein völlig unproblematischer Prozess mit leichter Schliff mit Korn 320 und dann wieder ölen. Da kann kaum was schief gehen. Es reicht, ganz dünn mit Lappen einzupolieren und zum Schluss mit trockenem Tuch drüber zu gehen.

Ich würde bei dem Öl mal testen, wie schnell das trocknet. Einfach mal mit Wattestäbchen dünn auf eine Glasscheibe oder einen Spiegel auftragen und 24 Stunden warten. Dann mal schauen, ob es trocken ist. Falls flüssig oder klebrig, wäre das nicht gut.

Hier mal ein Link zum erwähnten Öl:
https://www.amazon.de/dp/B08FXJ3W34
 

derdad

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Grau, das ist der Staub in den Poren. Der sollte sich beim nächsten Ölauftrag wieder auflösen.
Fleckig sieht eine geschliffene Fläche manchmal durch die verschiedenen Richtungen der Holzfaser aus.
Mach doch bitte ein Foto. Du weißt ja, " ein Bild sagt mehr...."
 

Gelöscht schreiner80

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Hallo Lisette,

Jetzt noch etwas anderes weg vom Schleifen und Flecken.

Ich hoffe du hast Du die Arbeitsplatte auch auf der Unterseite mindestens 1x geölt.

Grund die Arbeitsplatte kann sich verziehen da Sie einseitig abgesperrt ist. Feuchtigkeit wird unterschiedlich stark aufgenommen und abgegeben.

Wie gesagt der Verzug kann passieren muss aber nicht. Technisch korrekt wäre es aber beide Seiten zu behandeln.
 

WinfriedM

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Grund die Arbeitsplatte kann sich verziehen da Sie einseitig abgesperrt ist.

Gilt für Lack und einige wenige (dick aufgetragene) Hartwachsöle, die ähnlich wie ein Lack kaum noch Diffusion zulassen.

Die meisten Öle sind hingegen völlig diffusionsoffen, so dass die Feuchtigkeitsaufnahme nahezu identisch ist.
 

Liesette

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Arbeitsplatte.png

So sieht es jetzt aus. Schleifstaub und Dreck auf der Fensterbank etc. bitte übersehen, das kommt noch ebenso wie Leisten etc.

Die Arbeitsplatten habe ich mit einem fusselfreien Tuch sehr gründlich abgewischt, um den Schleifstaub wegzubekommen. Dann nochmal per Hand mit 320ger abgeschliffen. Nochmals eingeölt, sehr dünn, nach 15 Minuten gründlich abgewischt, damit die trocken sind. Nach einem Tag durchtrocknen war das Ergebnis dann sehr schön. Mir persönlich gefällt die Anfeuerung sehr gut.

Und ja, die Platten wurden einmal von unten geölt.

Viele Dank für eure Anregungen und Hilfe!

LG Liesette
 

WinfriedM

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Glückwunsch, dann hat ja jetzt doch alles ganz gut geklappt. Würde noch ein paar Wochen aufpassen, dass Wasser schnell weggewischt wird.
 

derdad

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Dass diese Platte etliche Ölaufträge benötigte wundert mich nicht. Bei einigen Lamellen (z.B. der dunklen ziemlich im Zentrum der Platte) ist der Faserverlauf sehr abholzig. Sprich die Holzfasern wurden nicht parallel sondern in sehr steilem Winkel angeschnitten. Diese Stellen saugen um einiges mehr als die anderen und wirken zu Beginn matter.
LG Gerhard
 

Liesette

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@derdad
Das hatten wir auch gesehen, aber leider hatten wir keine große Auswahl und waren froh, überhaupt einigermaßen vernünftige Bucheplatten zu bekommen. Momentan ist der Markt in unserer Region ziemlich leer und die sind überall ausverkauft, wenn man nicht mehrere Hundert Euro pro Platte hinlegen will.
 
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