Könnt Ihr mir das mal erklären, was da schief lief..

Binfordtools

ww-fichte
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Folgendes!
Ich habe 2 Garagentüren mit jeweils 2 Flügel gebaut aus Fichte Tanne Holz, Nutfeder 2 cm, gefaßt, gekauft vom Dealer vor Ort.
Ich habe die Bretter vor dem Zusammenbau mit Remmers 3in1 HK gestrichen.

Erst gingen die Türen nicht zu! ich musste mindestens 5 mal den Hobel einsetzten, und in der Mitte was abnehmen!
Nun ist dort in der Mitte, zwischen beiden Türen, so wohl über 1 cm Luft.
Soviel Luft das das Schloss fast nicht mehr in die Falle greift, gerade noch so eben!
Zum Glück reicht der Schließriegel noch, weil dieser länger ist!

Warum ist das so? Das hat wohl was mit der Wärme zu tun! jetzt wird es wärmer und das Holz zieht sich zusammen! im Winter Kälter und es geht auseinander.

Hat jeder der Holztüren baut, das Problem?
oder habe ich falsches Holz vom Dealer bekommen? zu frisches?

Wo ist da wohl der Fehler? Kann ich da noch irgentwas dran machen? Wird sich das Holz wiederzusammen ziehen?

Die Türen sind "klassisch" gebaut, mit Z Verschlag, habe versucht dies Fachgerecht zu machen, was Sie wohl auch sind.
Edelstahlschrauben verwendet u.s.w

Das regt mich auf.
Ist da von auszugehen, das es nun jedes Jahr soweiter geht, also die Türen sich zusammenziehen und wieder dehnen?
Oder liegt es an der Remmersfarbe?
 

Fiamingu

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Dein Holz war wahrscheinlich noch feuchter als die Umgebung
und hat Feuchtigkeit abgegeben und hat Schwindsucht bekommen.
Entgegen vieler die das denken; im Winter ist die Luftfeichtigkeit
niedriger als an warmen Sommerlichen Sonnentagen. Das liegt daran
dass die Sonne / Wärme die im Boden enthaltene Feuchtigkeit verdunsten
lässt, welches im Winter durch die fehlende Wärme nicht geschieht.
So, und jetzt lass mal Bilder von dem Tor sehen.
 

Holzrad09

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Ich habe die Bretter vor dem Zusammenbau mit Remmers 3in1 HK gestrichen.

Das Zeug's ist nicht für maßhaltige Bauteile zugelassen, es ist offenporig, nicht schichtbildend und dürfte Nässe ziehen, eher was für Zäune, Pergolen etc.
Remmers HK-Lasur Holzschutzlasur 3in1 Lasur Mehrfach-Holzschutz
Bei maßhaltigen Bauteilen ( Fenster und Türen ) nur als Grundierung geeignet
http://www.remmers.de/html/doc/tm/TM1_2250_DE.pdf

Erst gingen die Türen nicht zu! ich musste mindestens 5 mal den Hobel einsetzten, und in der Mitte was abnehmen!

Es ist vermutlich aufgequollen. :rolleyes:

Nun ist dort in der Mitte, zwischen beiden Türen, so wohl über 1 cm Luft.

Nun ja, es ist in den letzten Wochen etwas sonniger geworden und das Tor dürfte zurück getrocknet sein.

Hat jeder der Holztüren baut, das Problem?

Nöö :emoji_wink:

LG
 

yoghurt

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Hallo,
ich bitte um eine sachliche Diskussion!

Hallo Jürgen,
Wenn die Türen fachlich richtig richtig konstruiert sind, dann haben sie in der gespundeten Fuge (aka Nut-und-Feder) etwas Luft. So kann jedes senkrechte Brett für sich arbeiten ohne dass sich die Gesamtbreite der Tür ändert. Die Breite der Tür sollten nur soweit schwinden oder quellen wie die beiden äußeren Bretter außen über den jeweils äußersten Punkt an dem sie mit dem Z verbunden sind überstehen. (Falls das jetzt unverständlich war, kann ich gerne eine Skizze machen).

Hast Du Luft in den Fugen gelassen?
Wie sind die senkrechten Bretter auf dem Z befestigt?

Ich denke übrigens, dass die Oberflächenbeschichtung keinen Einfluss auf Dein Problem hat.
 

yoghurt

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Nachtrag:
Holzrad kennt sich besser aus als ich.... Er hat bezüglich der Remmers Lasur recht.
 

Friederich

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Hallo, aufgrund der Z-Bauweise sollten die Flügel maßhaltig sein. Die horizontalen Hölzer schwinden und quellen ja nicht.
Haben sich die Flügel vielleicht zum Parallelogram abgesenkt, so dass die Querhölzer nicht mehr exakt horizontal sind? Dann wäre die Diagonalstrebe nicht sauber eingepasst.
Die Diagonale hast du hoffentlich richtig herum gesetzt, so dass sie auf Druck und nicht auf Zug belastet wird? Also bei einem Z auf der linken Seite?

Andere Möglichkeit: Die senkrechten Bretter sind ohne Luft verbaut und waren sehr trocken.
Wenn sie feuchter und somit breiter werden, könnte sich der Flügel gekrümmt haben. Dann vergrößert sich auch die Mittelfuge. Ohne dass die Flügel wirklich schmaler geworden sind. edit: Das wars aber wohl eher nicht. Deiner Beschreibung nach ist das Holz ja eher getrocknet, und nicht feuchter geworden.
 

WinfriedM

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Ich sehe auch einen Fehler in der Konstruktion. Mit der Begründung, wie Friederich schreibt.

Die Lasur ist sehr diffusionsoffen, insofern hast du stärkere Dimensionsänderungen. Wenn das Nut/Feder nicht ausgleichen können, bräuchtest du eine etwas diffusionsdichtere Lasur (Mittel/Dickschicht). Oder eine Wetterschutzfarbe, wenn deckend.
 

uli2003

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Hat mit der Oberfläche nix zu tun.
Beim Bauen der Spannleistentüren einfach ein Furnier (ruhig 1mm) zwischen die Spundbretter legen. Dann passiert das nicht.

Grüße
Uli
 

predatorklein

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Moin

Mach mal Bilder , ein Bild sagt mehr als 1000 Worte :emoji_wink:

Bei der Auswahl der Lasur stimme ich Holzrad09 zu , die spielt eine größere Rolle als oftmals angenommen wird .
Da braucht man dann auch einen Fachberater , der wirklich Ahnung von seinem Geschäft hat und den Produkten , die er verkauft .

Aber wo gibt´s den noch :confused:

Vielleicht stimmte die HF nicht , oder es wurde bei der Konstruktion ein Fehler gemacht .
Deshalb wären Bilder auch nicht schlecht :emoji_slight_smile:

Gruß
 

Friederich

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Ein Anstrich, der die Feuchteaufnahme und -abgabe erschwert, der reduziert natürlich alle Probleme die durch das Arbeiten des Holzes entstehen können.
Trotzdem könnte so ein Holztor selbst aus gänzlich unbehandeltem Holz einwandfrei funktionieren.
Da muss irgendein schwerwiegender konstruktiver Fehler passiert sein.
 

Holz-Christian

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Hallo, vermutlich hast du beim Zusammenbau der Tür die Bretter in Nut und Feder komplett zusammen geschoben .

Wenn du zwischen den Brettern in Nut und Feder 2-3mm Luft lässt kann jedes Brett für sich allein arbeiten und schiebt nicht über die ganze Flügelbreite.

Zusätzlich darauf achten das du zumindest bei den äußeren Brettern wo sich Schloss und Bänder befinden Bretter mit überwiegend stehenden Jahresringen verwendest.
Die arbeiten in der Breite deutlich weniger als solche mit liegenden Jahren.
So wird das ganze noch mal deutlich maßhaltiger.
Das selbe gilt für die Flügelfriese.

Lasur für maßhaltige Bauteile bringt bei falscher Konstruktion auch nichts.

Gruß Christian
 

yoghurt

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Hallo,
ich vermute der TE wird sich nicht mehr melden. Ich finde aber die fachliche Diskussion recht interessant. Ich sehe den Sachverhalt wie Holz-Christian, wundere mich auch nicht, dass die Tore die Fuge zugequollen haben. Was mich wundert ist, dass beim anschließenden Schwinden alles wieder rückwärts gegangen ist. Lässt sich für mich nur durch Leim in der gespundeten Fuge erklären. (Für den interessierten Mitleser: da soll kein Leim sein!!)
 

WinfriedM

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Lasur für maßhaltige Bauteile bringt bei falscher Konstruktion auch nichts.

Ich würde es nicht so schwarz-weiß sehen: Jede Konstruktion lässt gewisse Quell-Schwindbewegungen zu. Je geringer der Bewegungsfreiraum ist, um so diffusionsdichter sollte die Lasur sein.

Weil aber diffusionsoffene Lasuren langfristig in der Regel weniger Wartungsaufwand bedeuten, sollte man der Konstruktion Bewegungsfreiraum geben.

Noch eine wichtige Frage: Bekommt die Tür regelmäßig Regen ab?
 

uli2003

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Fachberater für die Oberflächenbehandlung von Spannleistentüren :emoji_grin:

Es wurde ja schon mehrfach gesagt - etwas zwischen die Bretter legen und gut. Bei mir hat sich ein Furnier von etwa 1 mm bewährt.

Ja, mir sind die auch schon zugequollen, dann wurde nachgehobelt bis es so gerade passte, nach dem Trocknen hatte sich das dann in der Regel auf ein Mittelmaß stabilisiert.

Das ist bei Spannleistentüren, wie sie hier vor jeder Scheune hängen, überhaupt nix Neues.

Grüße
Uli
 

Holz-Christian

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Hallo,
ich vermute der TE wird sich nicht mehr melden. Ich finde aber die fachliche Diskussion recht interessant. Ich sehe den Sachverhalt wie Holz-Christian, wundere mich auch nicht, dass die Tore die Fuge zugequollen haben. Was mich wundert ist, dass beim anschließenden Schwinden alles wieder rückwärts gegangen ist. Lässt sich für mich nur durch Leim in der gespundeten Fuge erklären. )

Hallo, die quellenden Bretter haben die Rahmenfriese mittig ausgebaucht.
Beim anschließenden trocknen sind die Friese wieder zurückgefedert und haben die Bretter wieder zurück geschoben.

Die Bretter sind ja geschraubt.
Ist ja kein großer Akt die nochmal zu lockern und mit Abstand neu anzuschrauben.

Gruß Christian
 

derdad

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Einen schönen Tag.
Ohne Bilder oder Zeichnungen können wir noch seitenlang herumrätseln.
Ich nehme einmal an, dass da von der Holzauswahl über die Konstruktion bis zur Erfahrung mit Holz Mangel vorhanden sind. Aber wie bereits mehrfach erwähnt, ohne Bilder ist es schwer....
LG Gerhard
 

yoghurt

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Hallo, die quellenden Bretter haben die Rahmenfriese mittig ausgebaucht.
Beim anschließenden trocknen sind die Friese wieder zurückgefedert und haben die Bretter wieder zurück geschoben.

Die Bretter sind ja geschraubt.
Ist ja kein großer Akt die nochmal zu lockern und mit Abstand neu anzuschrauben.

Gruß Christian

Hallo,
diese Version erscheint mir sehr schlüssig! So wird es gewesen sein.

Da hat unser spezieller Freund die Konstruktion nur halb verstanden.
 
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