Japansäge verzieht beim Schnitt?

Registriert
22. April 2018
Beiträge
55
Hab mir mal vor längerem eine Kataba angeschafft und wollte damit mal was machen.

Also Teil eingespannt mit rechtem Winkel als Führung, damit man auch gerade rein kommt.

Aber im Schnitt verzieht die Säge mittig zu einer Seite.

Also man sägt quasi oben bis etwa ein Drittel gerade und dann eine Kuhle ins Material.

Wie kann sowas passieren, wenn die Säge in Ordnung ist?
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.696
Ort
Ruhrgebiet
Auch, wenn es wohl selten passiert: die Säge kann auch daran schuld sein.
Ich habe einige Japansägen und darunter ist so ein Kandidat. Zuerst bin ich auch davon ausgegangen, dass es an meiner Technik liegt (was das neheliegende ist in solch einem Fall), doch nach mehreren Vergleichen bin ich mir nun sicher: es liegt an der Säge. Wahrscheinlich werde ich auf einer Seite ganz sanft mit einer Diamantplatte über die Zähne fahren um die Schränkung anzupassen. Das Sägeblatt an sich lässt keine Unregelmäßigkeit erkennen, es ist gerade und plan (soweit man es mit dem Auge erkennen kann).

Du solltest allerdings an einigen Stücken mit unterschiedlich verlaufender Maserung sägen, um den Fehler tatsächlich auf die Säge sieben zu können. Meistens liegt es eben doch an der eigenen Technik.
 

Schitzl

ww-birnbaum
Registriert
7. November 2019
Beiträge
219
Ort
Fürstenfeldbruck
Mir hat geholfen das zu sägende Stück immerwieder umzudrehen. Heißt die ersten 2 mm über die Länge des Schnitts, dann auf einer Seite auf dem Riss den Winkel immer mehr erhöhen , etwa 3-5 cm tief, dann Werkstück umdrehen, dann winklig am riss genau so tief. Den entstandenen Hügel flach einsägen und wieder weiter wie oben beschrieben. Damit hab ich schon 2 m Bohlen im Längsschnitt gesägt. Natürlich muss man dan von oben einen Keil eintreiben, sonst klemmt die Säge.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.472
Schräg sägen; also Säge auf der Anrissseite nach unten kippen. Und dabei mit dem Finger/Daumen Führung geben. Dann kriegt man auch mit einem nicht ganz perfekten Blatt saubere Schnitte hin.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.342
Ort
Kiel
Nein, eine Säge die verzieht, verzieht, spätestens, wenn das Blatt ganz eingetaucht ist.
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
...
oft liegt das Problem daran, dass zuerst "gefühllos" an einer Führung
Zitat:[...mit rechtem Winkel als Führung...]
gesägt wird
und dann später frei, nicht mehr den "gleichen" Schnitt weiterverfolgt und irgendwo
hindrückt.
Ich würde immer empfehlen ohne Vorrichtung/Führung zu arbeiten auch beim schleifen.
Auch würde ich früher/zuerst in die Tiefe gehen und nicht erst 2mm tief ausschließlich auf der Fläche/Breite.
Die ganze Breite säge ich erst nachdem ich schon gut Tiefe gemacht habe, am besten auf beiden Seiten.

Wie schon geschrieben wurde, alles ohne Kraft.

Muss aber auch sagen, dass mir die Kataba nicht so gut liegt und mit der
Ryoba besser zurecht komme.
Aus diesem Grund habe ich mir eine kleine und eine große gekauft.
Kataba kaufe ich mir keine mehr.
Das ist denke ich Geschmacksache...
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
6.894
Ort
bei den Zwergen
Üben üben üben . Freihändig gerade auf Zug sägen üben. Kulturell ist das Neuland für Europäer. Wir arbeiten auf Stoss. Und die japanischen Sägeblätter sind Sensibel weil sie keine Verstärkung haben.

Gerade zu ziehen ist schwierig. Meist kommt beim Zug eine Kurve heraus und so bewegt sich auch das Sägeblatt.
 
Registriert
22. April 2018
Beiträge
55
Mir hat geholfen das zu sägende Stück immerwieder umzudrehen. Heißt die ersten 2 mm über die Länge des Schnitts, dann auf einer Seite auf dem Riss den Winkel immer mehr erhöhen.

Das mit dem Bohle drehen hilft tatsächlich gut.

Habe gestern so Rahmenholz damit geschnitten und es hilft wirklich gut.

Ich säge jetzt immer so 5 mm Tief ein auf jeder Seite und säge dann während des Sägens so wiegend durchs Material. Ich war ja erst skeptisch, ob das geht, weil ich dachte, man bekäme dann einen Versatz in derMitte, aber durch das Drehen pflanzt sich der Fehler ja nicht so fort.

Selbst mit der Aldi-Schrott-Kataba kann man so recht gut arbeiten.

Hab das heute auch mal an einem etwas komplexeren Profil probiert und selbst das ging auf Anhieb:

IMG_8902.JPG
Vorführmodell für Türschlösser.

Der gesamte Schnitt verzog sich mit der Methode höchstens um 2 Zehntel (schmaler Spalt am Haarwinkel).
Muss man nur bissl nachschleifen.

Damit kann man leben.
 
Oben Unten