Warum man unbedingt ne Leit-und Zugspindeldrehbank brauchen sollte, erschliesst sich mir nicht so ganz. Und ich hab Werkzeugmacher gelernt und nen Meisterbrief...
Nun ja ich bin halt gelernter "Maschinenschlosser" (Industriemechaniker Maschinen und Systemtechnik). Meisterbrief besitze ich keinen, bloß ein Diplom in Maschinenbau...
Warum L+Z?
Ganz einfach weil es Sinn macht! (zumindest wenn man mehr als nur mal ein Teil mit Schleifleine abziehen will.
Früher war eine Leitspindel noch ganz nützlich, gab es doch keine andere Möglichkeit zum Gewindedrehen. Aber 99% aller Gewinde, die man so braucht schneidet man ja doch mit dem Gewindeschneider/Schneideisen. und für den Rest fragt man eben bei jemandem an, der ne NC-Drehbank hat.
Glaube mir, die ist auch heue noch nützlich! Ich will dich sehen wie Du ein Gewinde >Ø30mm mit Schneideisen und Gewindebohrer "dahermurkst"!
Klar mal ein M6 oder auch M12 irgendwo drauf/rein mache ich auch mit Gewindbohrer/ Schneideisen. Habe z.B. erst neulich, beim Instand setzen eines Hydraulikzylinders ein Gewinde M120x2 (Vom Zylinderrohr) nachgearbeitet, viel Spass beim suchen nach einem passenden Schneideisen bzw. beim einrichten einer NC-Maschine!
Das Räderwechseln und Berechnen in der LZ-Drehbank war doch immer ne Sauarbeit. In der NC tippt man das eben ein und hat ein paar minuten später das Sondergewinde. Ich hab jedenfalls noch nie gesehen in den letzten 12 Jahren, dass jemand die gute halbe Stunde Räderwechseln auf sich genommen hat.
Ne Leitspindel brauchen imo nur Restauratoren, die uraltgewinde nachbauen müssen.
Räder wechseln? Kenn ich nicht! Meine LZ hat alle gängigen Steigungen (sowohl metrisch als auch zöllig) im Getriebekasten
Ich habe gar keine Wechselräder zu der Maschine (auch noch nie vermisst
)
Auch mit den Restauratoren muss ich dir widersprechen! Habe im Bekanntenkreis einen der Hydraulikzylinder baut, hast Du eine NC-Maschine mit spitzenweite >3m? Wie willst an ein Zylinderrohr das Gewinde, die Absätze und die Nuten "anarbeiten"?
Mit dem Schneideisen???
Und auch eine Zugspindel braucht man eigentlich nur, wenn man ohne Mehraufwand ne Saubere Oberfläche an der Zylinderaussenfläche haben muss. Ansonsten geht das auch mit entsprechender Feinbearbeitung.
Und sowas aus der "Feder" eines
Werkzeugmacher gelernt und nen Meisterbrief...
Setzen, sechs, Thema verfehlt!
Willst Du mir jetzt weiß machen dass der Vorschub "nur" Einfluss auf die Oberfläche hat :rolleyes:
Es geht dabei auch um die Maßhaltigkeit! Oder werden beim Werkzeugmacher zylindrische Passungen mit Schmirgelpapier hergestellt
Klar mit Feinbearbeitung kann man vermurkste Teile (solange noch Übermaß) retten, allerdings kenne ich niemanden der in seiner Hobbywerkstatt eine Rundschleifmaschine hat!
Jemand der mit einer konventionellen Drehbank (mit Vorschub) umgehen kann kriegt Passungen im Bereich ±1/100mm hin (auch länger als 100mm) inkl. einer Oberfläche besser Rz3 (ohne Schmirgelpapier).
Bei uns sind alle 3 Drehbanktypen in der Firma. Die meistbenutzte im Werkzeugbau ist so ein ähnliches Schätzchen. Um mal eben was einzupassen ist das teil einfach unkomplizierter als bei der Weiler Condor das Getriebe einzustellen oder die Weiler NC zu Programmieren.
Klar im Werkzeugbau (um mal ein Auswerferstift mit Schleifleine zu polieren) ist so ein Maschinchen schon ok (Kann man allerdings auch an einer Säulenbohrmaschine erledigen). Man muss halt unterscheiden ob man was "einpasst" oder ein Maßhaltiges Werkstück mit entsprechender Oberfläche aus dem vollen "schnitzt"
Wenn ich mir privat eine hinstellen würde, wär das zwar vermutlich eine Leitspindeldrehbank - die sind schon einiges günstiger als die LZ-Drehbänke, wo man obendrein noch tierisch aufpassen muss, dass der Rädersatz absolut komplett vorhanden ist.
Aber ich sähe auch kein Problem mir so eine einfache Mechanikerdrehbank hinzustellen, wenn der Preis stimmt. Auf Mass drehen kann die auch.
Ich bleibe dabei, auch für privat macht eine LZ wesentlich mehr Sinn. Klar kann man mit der Mechanikerbank "auf Mass" drehen, bei einer Werkstücklänge >30mm hält sich der Spaß, die Genauigkeit und die Oberfläche (ohne Schleifleine) leider sehr in Grenzen!
Der würd auch nur in verbindung mit ner Drehzahlanzeige sinn machen...
Wenn der FU nicht gerade von 1956 ist dann ist die Ausgabe der Drehzahl ein "Abfallprodukt"
Wo hast du denn das Wissen her. Wo ist Räderumstecken langwierig und ne Sauarbeit.
Feingewinde schneiden ist was für Restauratoren?
Wahrscheinlich aus einer "Meisterschule" in Timbuktu, Kasachstan oder der hinteren Mongolei
Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern an einer LZ-Drehbank jemals den Rädersatz gewechselt zu haben. In der Ausbildung (~1997) hatten wir genau eine Drehmaschine wo überhaupt noch Wechselräder hatte! Dort aber auch nur um von metrisch auf withworth umzustellen! Alle anderen hatten das im Getriebe "an Bord".
Wer hat schon Zugriff auf ne CNC Drehbank für Einzelanfertigung und wer kann will das zahlen.
Mir kommt es so vor, dass du es wohl nicht verstanden hast.
100% Zustimmung, schön das ich da nicht der einzige bin der das so sieht *Pfeiff*
Gruß SAW