Intarsien bzw. Einlagen bei Holzkreuz

De Rheinländer

ww-kiefer
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Liebe Woodworker,

für mein Patenkind möchte ich zu Taufe ein Holzkreuz machen.
Größe ca. 18x13 cm (Grundkörper aus Leisten 30x20mm)

Der Grundkörper soll aus Esche sein.
Weiterhin möchte ich dünne Leistchen aus dunklem Holz einlegen.
Dafür habe ich noch ein paar kleine Stücke Ebenholz parat liegen.

Die Idee sieht man auf den Bildern.
beide Holzarten sind im selben Raum lange gelagert und sollte daher wohl die gleiche Feuchte haben.


Als Vorgehensweise hatte ich mir vorgestellt:
- Leisten aus Esche zuschneiden.
- Überblattung mit Säge und Stechbeitel herstellen
- Nuten für Einlage mit Fräse erstellen
- Ebenholz-Leistchen grob zuschneiden und vorsichtig auf Maß hobeln bis sie gut und fest in die Nuten passen
- Überblattung verleimen, dann Ebenholz-Einlagen einleimen
- "Kreuzbalken" an den Enden einige Millimeter absägen um Esche und Ebenholz auf exakte gleich Länge zu bringen.

Jetzt die Punkte wo ich mir nicht ganz sicher bin:

1.) Passen Esche und Ebenholz zusammen oder reagieren die so unterschiedliche auf z.B. wechselnde Feuchte, dass es das Kreuz zerreisst? (oder ist das bei den Maßen unerheblich?)

2.) Ist bei solchen Durchmesser das verleimen von Längs- und Querholz unproblematisch?

3.) Sollte ich bei den Ebenholz- Einlagen die Längs- Einlage durchgehend gestalten (wie auf dem Bild) oder eher die Quer-Einlage. Oder ist das egal?

4.) Wie fest sollen die Überblattung und die Einlagen sitzen? So, dass man sie gerade so noch zusammen bekommt? Oder ist das zu stramm?

Das ist das erste Mal dass ich einigermaßen ernsthaft die Span-/Multiplex-/Tischlerplatte-Welt verlasse. Daher freue ich mich auch Eure Hilfe.

Danke,
Norbert
 

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dascello

ww-robinie
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Lieber Norbert,

das ist alles ganz gut überlegt.

Die Holzfeuchte wird passen, kein Ding.
Ebenholz und Esche gehen natürlich gut miteinander, aber auch gaaanz viele andere Kombinationen.
Ein Problem bei Ebenholz aber speziell: Es ist recht ölig. Daher vor dem Einleimen gut mit Nitroverdünnung abreiben.
Beim Schleifen hat Ebenholz den Nachteil, dass der dunkle Schleifstaub durch seine klebrige Konsistenz (Öl) in die Poren des helleren Holzes dringt.
Daher: Zuerst die Einlage machen, oben überstehen lassen, dann mit einer Ziehklinge den Überstand planschaben. Dann erst ganz vorsichtig mit feinem Schleifpapier immer längs glattschleifen.
Ob ich die Nut für das Ebenholz (und somit die Einlage selbst) so tief machen würde, weiß ich nicht, aber das ist ja Deine Sache.

Wenn Du eine TKS hast: Das Überblatten geht hiermit wunderbar und sehr präzise. Querschnitt an Querschnitt, den Rest mit Beitel und Feile.


Es grüßt

Michael
 

Friederich

ww-robinie
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1.) Passen Esche und Ebenholz zusammen oder reagieren die so unterschiedliche auf z.B. wechselnde Feuchte, dass es das Kreuz zerreisst? (oder ist das bei den Maßen unerheblich?)

2.) Ist bei solchen Durchmesser das verleimen von Längs- und Querholz unproblematisch?

3.) Sollte ich bei den Ebenholz- Einlagen die Längs- Einlage durchgehend gestalten (wie auf dem Bild) oder eher die Quer-Einlage. Oder ist das egal?

4.) Wie fest sollen die Überblattung und die Einlagen sitzen? So, dass man sie gerade so noch zusammen bekommt? Oder ist das zu stramm?
Hallo Norbert, zu 3.) technisch gesehen ist das egal. Nach meinem ästhetischen Empfinden :emoji_slight_smile: würd ichs so machen wie auf deinem Bild.

Wegen des Arbeitens brauchst du dir bei diesen Dimensionen keine Gedanken zu machen. Holz natürlich gut ablagern, vor dem exakten Zurichten, und die Überblattung so stramm ausführen, daß du die Teile mit leichtem Druck zusammenbekommst. Auf der Kreissäge am Queranschlag geht das wunderbar präzise.
Am Querholz bekommst du sogar die Ausblattung ohne Messen und Rechnen exakt mittig hin, wenn du das Teil für die Randschnitte drehst, bei unveränderter Anschlagsposition. Bist du aber bestimmt auch schon selber drauf gekommen.

Nach dem gleichen Prinzip kriegst du auch die Nuten für die Ebenholzeinlagen präzise und mittig hin. Nur eben hier am Längsanschlag. Natürlich hierfür zuerst die Einlagen auf Breite zuschneiden.
Das Brechen der Kanten vor dem Verleimen nicht vergessen. Ich denk ich würd mit dem scharfen Hobel 3-mal im 45° Winkel drüberfahren. Das sieht man dann fast nicht, fühlt sich aber viel hochwertiger an.
Was mit Ebenholz auch sehr gut harmonieren würde, wäre Ahorn. Hat auch eine deutlich glattere Oberfläche als die Esche. Esche wirkt eher "rustikal" und beißt sich irgendwie mit dem ausgesprochenen edlen Ebenholz. Letztendlich aber egal und Geschmackssache.
 

De Rheinländer

ww-kiefer
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Hallo Michael und Frierich,

vielen Dank für Eure Hinweise und Tipps!
Eine TKS habe ich (noch) nicht. Ich würde es mit Handwerkzeugen versuchen (schöne Übung :emoji_wink: ). Wenn ich das nicht sauber hinkriege, gehts zu meinem Bruder in die Werkstatt an die TKS. Dann weiß er zwar schon, was sein Sohn zur Taufe bekommt, aber Hauptsache es wird gut :emoji_slight_smile:
 

Friederich

ww-robinie
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Eine TKS habe ich (noch) nicht. Ich würde es mit Handwerkzeugen versuchen (schöne Übung :emoji_wink: ).
Aber ein Streichmaß hast Du hoffentlich? Wenn nicht, dann unbedingt besorgen. Das braucht man immer wieder.
Von Hand ist es aber jedenfalls wirklich nicht einfach.
Nochwas: Das mittige Ausschneiden der Nut auf der TKS wie oben beschrieben geht am fertig zusammengebauten Kreuz nur, wenn man zwei Brettchen als Abstandshalter zum Längsanschlag benutzt. Somst ist ja der Kreuzarm im Wege.
 

Komihaxu

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Eine TKS habe ich (noch) nicht. Ich würde es mit Handwerkzeugen versuchen (schöne Übung :emoji_wink: ).
Ich habe mit der "Knife Wall" schön stramm sitzende Verbindungen hinbekommen.
Anreissen unbedingt per Messer, nicht per Bleistift! So hat die Säge schon mal eine Führung!

Sawing Made Easy – THE UNPLUGGED WOODSHOP-Woodworking plans, projects and videos. Furniture making and design with hand tools.

Michas Holzblog: Tipp: Kleine Nut als Sägeführung
 

Joiner_Koblenz

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Aber ein Streichmaß hast Du hoffentlich? Wenn nicht, dann unbedingt besorgen. Das braucht man immer wieder.
Von Hand ist es aber jedenfalls wirklich nicht einfach.
Nochwas: Das mittige Ausschneiden der Nut auf der TKS wie oben beschrieben geht am fertig zusammengebauten Kreuz nur, wenn man zwei Brettchen als Abstandshalter zum Längsanschlag benutzt. Somst ist ja der Kreuzarm im Wege.

Brett oder Leiste als Anschlag und eine auf Zug sägende Säge, Nut- Grad- oder Japansäge.
Wobei die Japansägen mir da zu weich sind! Mit Gefühl geht es aber auch.

Wenn Vorhanden, dann mit dem Grundhobel die Tiefe aushobeln. :emoji_grin:
Ist der nicht vorhanden
Anschlag, Doppelsimshobel und ein schmales Stecheisen einstezen, welches mit einem selbst angeschnittenen Keil festklemmen wird, geht auch :emoji_grin:

Ja ein Streichmaß sollte nirgends fehlen :emoji_wink:
aber
Wenn nicht,
einen Holzklotz, und in den eine entsprechnd lange kräftige Schraube , mit flach angefeiltem Kopf rein drehen :emoji_wink:

Für die Erstellung der Nut an der TKS,
einfach und schnell- das Kreuz von hinten auf eine Platte schrauben,

etwas aufwendiger- entsprechend Leisten auf die Platte schrauben, dass das Kreuz von den Leisten gehalten wird.

Was mich dann aber stören würde, ist das man an den Köpfen das Sägezahnmuster sieht, wenn man nicht wieder mit dem Grundhobel nacharbeitet.

Gruß Ralf
 
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