Idee: begehbares Treppenregal / Frage zur Stabilität

SaHaZi

ww-pappel
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Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich habe hier schon häufiger interessante Beiträge verfolgt, beschäftige mich aber selber eher unregelmäßig mit Holzwerken. Diesmal hätte ich jedoch selber mal eine Frage und hoffe auf hilfreiches Feedback...

Das Projekt bzw. die Idee ist ein begehbares Treppenregal, daß einerseits als Aufstieg zum Hochbett meines Sohnes dienen und andererseits Stauraum (Bücher etc.) bieten soll. Eine grafische Darstellung des Regals habe ich angehängt, ich denke die grundsätzlichen Maße sind erkennbar.
Als Material wollte ich MDF verwenden und das Regal aus 5 Korpus bauen, die miteinander jeweils mit 2 - 4 Verbindungsschrauben verbunden werden sollen. Die gesamte Konstruktion soll auf einem (nicht abgebildeten) 5 cm hohen Sockel stehen, der aus hochkant stehenden aufgedoppelten Leisten aus 19mm MDF konstruiert wird (mit Querstreben an den Stellen, wo jeweils 2 verbundene Korpus draufstehen werden).

Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie stabil meine Idee der Korpus-Konstruktion ist. Als Boden- und Decckplatten soll jeweils 25mm MDF zum Einsatz kommen. Gleiche Stärke auch jeweils bei den außen stehenden Wänden der beiden äußeren Korpus. Für die restlichen ("innenliegenden") Wände der Korpus hätte ich mit 19mm (oder sogar nur 16mm) MDF geplant, da ich durch die Verbindung mit den Verbindungsschrauben ausreichende Stärke über den jeweils längeren Teil der Wand erwarte und nur ein ca 215mm langer Teil mit einfacher Materialstärke auskommen muß. Aber trägt das wirklich (bis hin zu einem Erwachsenen mit 100kg) oder ist das nicht ausreichend stabil? Welche gute Alternative gäbe es zu meiner Idee?



Schon mal danke fürs lesen und hilfreiche Hinweise
Sascha
 

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bello

ww-robinie
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So habe ich es gebaut. Es besteht aus drei Regalteilen. Die Stufen sind alle auf einzelne grün gebeizt kleine Kästen geklebt. Diese wurden mit den Regalen verschraubt.
So kann später die Treppe einfach zum Regal umgebaut werden und das Hochbett durch Kürzen der Ständer zum Jugendbett.
 

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Martin Graf

ww-eiche
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Hallo Sascha,

ich bin zwar kein Statiker (vielleicht meldet sich ja noch einer?), aber ich würde da noch einiges überdenken:
  • MDF ist (zumindest für die Deckbretter = Stufen) sicherlich das falsche Material. MDF darf überhaupt nicht auf Biegung beansprucht werden, allenfalls zur Aussteifung. Viel besser ist sicherlich Multiplex oder andere Mehrschichtplatten. In diesem Fall würde ich persönlich an keiner Stelle MDF verwenden. Wenn Du den Aufwand und die Kosten für Grundieren, ggf. Spachteln, Lackieren berücksichtigt, dann sparst Du mit MDF auch kaum Geld.
  • Statt einer einfachen Rückwand würde ich diese auch tragend und in gleicher Dimension wir die Seitenwände ausführen.
  • Die kritischste Deckplatte ist sicherlich die vom linken Korpus. Die könnte man durch einen untergeleimten Streifen an der Vorderkante deutlich verstärken.
  • So schnell werden die Platten nicht durchbrechen, aber sie biegen sich jedes Mal durch und belasten damit die Verbindung zu den Schrankseiten, d. h. diese Verbindung muss gut überlegt sein und diese Bewegungen auch dauerhaft mitmachen.
  • Die Treppe ist sehr steil und die Stufen für ein Kind evtl. recht hoch. Denke daran, dass Dein Kind auch mal schlaftrunken und bei Dunkelheit da runter muss.
  • Ein Handlauf (an der Wand) und eine rutschsichere Oberfläche wären das Mindeste, was Du vorsehen solltest. Es gibt da so selbstklebende Antirutschstreifen, die sehen aus wie Schleifpapier. Auch sollte die Treppe am Bett und/oder an einer Wand befestigt werden.

Viel Erfolg!
Martin
 

gleiter

ww-robinie
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Hallo, Sascha!

Bzgl. Bedenken Tragfähigkeit MDF schliesse ich mich meinem Vorschreiber an. Detto bei der Rückwand, würde ich auch massiv ausführen.

24 cm Tritthöhe sind schon arg viel - kommt halt auch darauf an wie alt/groß Dein Sohn ist.

Hat es einen Grund für den doppelt breiten Teil ganz links? Sechs Stufen mit Tritthöhe 20 cm wären einer Überlegung wert. Simulieren kannst Du diese Situationen ja relativ einfach mit Bücherstapeln, Kisten etc um zu sehen wie leicht/schwer sich Dein Sohn tut.

Treppen zu Hochbetten baue ich ausschliesslich in Massivholz mit einer Mindeststärke von 22 mm und massiven Rückwänden. So ein Teil muß schon Einiges aushalten.

Ein Handlauf aussen macht nicht nur den Aufstieg leichter sondern bietet zudem einen Schutz gegen unbeabsichtigte Abstürze, bei Kindern ein Muß.

Bild im Anhang ist eine Treppe ähnlicher Dimension, Tritthöhen 239 mm bei einer Tiefe von lediglich 150 mm. Raumbedingt nicht anders machbar, ist diese Treppe nur für Erwachsene oder größere Kinder gut nutzbar. Eine Tritttiefe von 24 cm wie bei Deiner Idee macht das Begehen ein wenig einfacher.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

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SaHaZi

ww-pappel
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Ah, ok. Anhand der Antworten stelle ich fest, dass meine Infos nicht ausreichend sind/waren.
Auf jeden Fall schon mal danke für die Hinweise, vielleicht hilft folgendes Update von mir noch weiter:

- Die Rückwände wären bereits mit einer ordentlichen Stärke geplant, nicht mit "Presspappe" :emoji_slight_smile:
- Mein Sohn ist 10 Jahre alt, sollte mit der Tritthöhe somit kein echtes Problem darstellen
- Das Treppenregal soll nicht auf die Seitenwange des Bettes zulaufen, sondern soll am Kopf-/oder Fußende positioniert werden (siehe auch Skizzen im Anhang). Das erklärt (hoffentlich) die größere Breite des letzten Korpus. Mit dieser Positionierung der Treppe ist ein Handlauf meiner Meinung nicht zwingend notwendig

Den Hinweis auf mangelnde Stabilität bei MDF hab ich verstanden, welche Stärke sollte ich dann bei Multiplex anstreben?

Auch gerne weitere hilfreiche Hinweise.


Viele Dank und viele Grüße
Sascha
 

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Friederich

ww-robinie
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Hallo Sascha,
die Stufen gegen Durchbiegung verstärken durch unterseitiges Anschrauben und Anleimen von je 2 Leisten in Dachlattenstärke an der Unterseite, unterm Podest 4;
Um das "Zusammenklappen" zu vermeiden, die einzelnen Korpusse sehr fest miteinander verbinden, und dabei nicht mit den Schrauben sparen. Am großen Korpus vorneweg 10 Schrauben.
Die Öffnung unter der kleinen Stufe mit Plattenmaterial verschließen. Erhöht auch die Winkelsteifigkeit, und da würde sich eh nur Dreck ansammeln.
An der Öffnung unterm Podest ein Querfries von ca 20cm aus Plattenmaterial anbringen.

Das linke Ende (Erste Zeichnung) stößt ja an der Wand an? Das wär natürlich vorteilhaft. Ich würds an die Wnd schrauben, das erhöht dann auch die Stabilität in die andere Richtung.
Dukannst es wohl nicht flächig bis an die Wand schieben wegen der Fußleiste. Also Platte oben entsprechend überstehen lassen, damit diese die Wand berührt. In den entstehenden Spalt zwischen Wand und Korpus einen Klotz mit der genau passenden Dicke einklemmen. Schraube dann durch diesen Klotz gehen lassen.
Selbst wenns möglich wäre, es bis an die Wand zu schieben, würd ichs nicht flächig an die Wand schrauben, denn wenn irgendwas nicht genau rechtwinkelig ist, entstehen Spannungen. Z.B. könnte sich das andere Ende, mit der erste Stufe, ein wenig vom Boden hochheben. Wandkontakt an ein oder zwei Punkten genügt.
Bei fachgerechtem Bau dürfte sogar 19 mm Stärke genügen. Max 21/22.
 
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