Ich weiss, ihr kotzt alle meterweit ...

lavazzacaffe

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aber ich hab trotzdem noch paar Fragen zum Thema Hochbett:emoji_stuck_out_tongue:

Es soll ein richtiger Zwischenboden 180 x 230 cm (mit OSB-Platten oder Dielen) werden, also nicht nur der Lattenrost, d.h. dass auf der Konstruktion max. 300 kg lasten.

Habe mich für Holzdübel entschieden. Bleibt die Frage, wie víele und welche Abmessungen - da gaben all die bisherigen Threads leider nicht allzu viel her. Meine aktuelle Planung sieht vor, die Balken (120 x 60) jeweils mittels drei Dübeln (Durchmesser 20 mm? Länge 60mm?) sowie zwei Holzschrauben (d =8?) seitlich mit den Pfosten (80 x 80) zu verbinden (siehe jpg).
- Reicht das, wären 4 kleinere Dübel statt der 3 20er besser oder schlechter, oder sind die 20er sowieso überdimensioniert oder reichen nur 2?
- Reicht diese Verbindung auch für die Längsträger (Länge ca. 230 cm) oder müssten diese besser oben auf dem Pfosten aufliegen? (was optisch schlechter wäre)

Zweite Frage dreht sich um die Anzahl der Querträger: OSB benötigen je nach Dicke alle 60 bis 80 cm eine Unterstützung. Sind Vollholzdielen da tragfähiger, so dass man auf 230 cm Länge mit 3 Querträgern auskäme?

Wäre nett, wenn sich trotz aller Hochbett-Threads hier noch mal jemand dessen annimmt:emoji_slight_smile:

Viele Grüße
Elke
 

edelres

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Hochbett

Hallo Elke,

Im Moment kann ich keine Tabelle finden, in welcher die Bruch/Scherfestigkeit von Duebeln angegeben ist.

Dein bevorzugter Vorschlag, laesst sich mit 12 mm Duebeln (3 Stueck) und 6 mm Schrauben verwirklichen. Ich kann das im Moment nicht rechnerisch belegen, doch aus dem Gefuehl heraus und frueheren Konstruktionen aehnlicher Art sehe ich keinerlei Schwierigkeiten. Das gleiche gilt fuer OSB, da sehe ich zwei Stuetzen ausreichend.

Ich benutze einen Einachsanhaenger, Ladeflaeche 240 cm x 150 cm, den Boden habe ich aus zwei 19 mm OSB Platten 240x75 cmgefertigt, die Platten liegen in der Mitte (120cm) auf und seitlich 75 cm, der Anhaenger ist fuer ca 700 kg ausgelegt, mit dieser und hoeherer Last wurde er in ca 15 Jahren beladen. Die OSB Platten habe ich am Anfang 2 oder dreimal mit Leinoelfirnis gestrichen. Der Anhaenger steht im Freien und ist dem Wetter ausgesetz. Is soweit ich das sehe noch voll einsatzbereit. Nur in der Mitte, wo beide Platten seitlich zusammenstossen ist ein kleiner
Wasserschaden sichtbar (kosmetisch).

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Deine Bettkonstruktion, sieht nach Festigkeitsklasse "Elephantenhochzeit mittel" aus.
 

Norbert

ww-robinie
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Hallo Elke,

ich stimme edelres zu, daß die Verbindung Wange-Pfosten in der gezeigten Art ausreichend fest ist, wenn nur vertikale Belastungen auftreten (allerdings würde ich die Dübel 20 mm länger wählen -> Dübelstab nehmen und passend absägen).

Wird die Liegefläche auf den langen Pfosten (Hochbett!) auch in horizontaler Richtung beansprucht, was bei einem Bett ja vorkommen soll, so mußt Du dafür sorgen, daß die Rahmenkonstruktion seitlich fixiert ist. Das geht u.a. durch

- Befestigung mindestens einer Rahmenseite oder von zwei Pfosten an einer Wand
- Befestigung von zwei Rahmenseiten oder drei Pfosten in einer Wandecke (besser, aber eigentlich kann man sich dann 3 Pfosten sparen)
- Einzug von Diagonalstreben zwischen den Pfosten (optisch nicht so der Hit)
- Einfügung breiter!, senkrechter Bretter/Platten in mindestens zwei Felder zwischen den Pfosten
- Einfügung einer zweiten Ebene (z.B durch eine Tischplatte auf breiten Zargen oder durch Schrankkorpusse) jeweils mit fester Anbindung an die Pfosten.

Wenn ich Dich recht verstehe, willst Du auf die OSB-Platte einen Lattenrost auflegen? Wenn dieser 1,80 m überspannt, mußt Du ihn nur an den Längsseiten, z.B durch an die Wangen geleimte und geschraubte Längsträger (z.B. Kantholz 5 x 5 cm) unterstützen, d.h. die Platte hat nur eine Abschlußfunktion (optisch und gegen Staub).

Wenn Du zwei Lattenroste darauf plazieren willst, dann ist es sinnvoll, in der Mitte, wo diese zusammentreffen, als Auflage für beide Roste eine dritte Wange einzuziehen die an die äußeren Querwangen ebenso angeschlossen werden kann, wie die äußeren Wangen an die Pfosten.

Gruß

Norbert
 

Karli1

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Hallo Elke,

Schraube bzw Duebel (oder beides wenn du magst) doch zwischen die Quertraeger noch einen Laengstraeger, dann hast du nur ca. 80 cm zu ueberbruecken. Das macht dann dein OSB bzw. Hobeldiele auch mit -> ist der geringste Aufwand, jedenfalls besser als 3 quertraeger...
20er Duebeldurchmesser halte ich zwar fuer etwas uebertrieben, aber wenn du das Werkzeug und Material hast, dann nehm's ruhig her. (2 tun's sicher)
 

Mister G

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Sehe ich das richtig, dass Du die Holzschrauben durch die Pfosten in das Hirnholz der Wange schrauben willst? Das wäre keine so gute Idee, im Hirnholz halten die Schrauben nicht sonderlich gut.

Entweder lässt Du von der Innenseite der Wange dort ein Hartholzklötzchen ein (Faserverlauf dann rechtwinklig zur Wange) oder verwendest Gewindeschrauben und Quermutterbolzen.
 

Calimero

ww-kastanie
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Hallo Elke,

ich muss "Mister G" erstmal recht geben. Die Hirnholzverschraubung ist keine gute Idee. Sie ist auch rechnerisch nicht nachweisbar bzw. für tragende Zwecke nicht erlaubt.
Um sicher zu gehen, würde ich 2 Dübel zu Lagesicherung und zusätzlich einen Bett- oder Korpusverbinder(ähnlich Minifix/Maxifix) verwenden.
Solltest du doch das Verschrauben in Erwägung ziehen, kann ich dir Hilti Hus 7,5x140mm (Schraubanker) empfehlen. Finde, dass man mit dieser Schraube auch gute Ausziehwerte in Hirnholz erreicht.

Hinsichtloch Lattenrost kann ich nur Nobert zustimmen.
An den Wangen Blindhölzer zur Lastabtragung anbringen und auch die 3te Wange(Mittelwange) ist sehr empfehlenswert.

Nur zur Info:
Du hast angeben, dass das Bett mit 300 kg belastet wird. Überschlägig gerechnet, dürfte sich eine Wange(Sortierung C24 / Kiefer), bei einer Belastung von 150 kg ca. 4mm durchbiegen.

Gruß, Martin
 

lavazzacaffe

ww-pappel
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Hallo ihr alle,

erst mal euch allen vielen Dank für die vielen Hinweise, da gibts ja doch noch so einiges zu beachten:emoji_slight_smile:

Das mit der Verschraubung bzw. Korpusverbinder oder Hartholzklötzchen muss ich wohl noch mal überlegen. Evtl. mach ich dann eben doch nen Rahmen, der oben auf den Pfosten aufliegt. Danke für die Info!

Dritter Längsträger ist auch fein (danke!) und an der Wand anschrauben wollt ich das Ding sowieso.

Zur Scher- und Biegefestigkeit von Hölzern habe ich inzwischen zumindest ein paar Anhaltspunkte gefunden (wen's interessiert: if-holzarten und Holzarten im HOLZ.DE - Holzartenlexikon - beta-Version 1.0) und denke dann aber doch fast, dass 3 12mm Dübel grenzwertig wären. Dann doch lieber Elephantenhochzeit:emoji_wink: Evtl. kommt s ja auch vor, dass Mann sich mit 85 kg mittig auf einen Längsträger stellt o.ä.

@ Martin: Meinst du echt, dass es sich um 4 mm durchbiegt? hab da kein Gefühl dafür, ist das unangenehm? Kann mir fast nicht vorstellen, dass es so viel ist, die Last tritt ja i.d. R. als Flächenlast auf, d.h. OSB-Platten, Lattenroste, Matratze und liegende Menschen.

Aber egeal, schätz mal mit 4 mm kann man leben, jetzt hab ich zumindest mal Anhaltspunkte, wo es langgeht und nochmal wichtige Hinweise bekommen.

Thx @ all, falls das bett irgendwann mal fertig wird, post ich euch noch ein Foto:emoji_wink:

Grüße

Elke
 

Calimero

ww-kastanie
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Ich geb dir recht, in der Regel haben wir im Bett Flächenlasten.
Hätte vielleicht erwähnen sollen, dass ich von dem Grenzwertfall ausgegangen bin, dass eine Person mit etwa 1,5kN beim Ein- Aussteigen vom Bett sich auf die Bettkante setzt(Einzellast, Wangenmitte).
Dies würde tatsächlich eine Verformung von 4mm hervorrufen. Glaub, dass man damit leicht leben kann

Die Wange von meinen Bett ist aus Buche mit den Abmaßen (180*25*2100mm). Bin damit sehr zufrieden...

Sollte es dich interessieren, die Durchbiegsteifigkeit eines rechteckförmigen Stabes hängt vom Trägheitsmoment ab, das sich berechnet aus:emoji_frowning2:Breite*Höhe³)/12 (wie du siehst, geht die Höhe des Bauteils in 3ter Potenz ein). Daraus lässt immer schnell ermitteln, welcher Querschnitt besser ist.
P.S.: Mein Querschnitt biegt sich um 40% weniger durch wie deiner.

Gruß, marti
 
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