Homepagesterben März 2021

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
ich habe vor kurzem in der Handwerkszeitung folgenden Artikel gelesen: https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/google-maerz-2021-mobile-only-indexing/150/3101/408458
Fand ich doch sehr interessant, besonders dass:
-97% der Handwerksbetriebe eine Homepage haben, -was mich doch sehr wundert
-Die Hälfte der Seiten so veraltert sind, dass sie durch eine Neue ersetzt werden müssen, um auch zukünftig gefunden zu werden.
Daraus ergibt sich für mich die Frage: Warum geben die die Hälfte der Handwerksbetriebe viel Geld für eine Hompage aus wenn sie diese scheinbar überhaupt nicht brauchen, sonst wäre sie doch auf einem aktuelleren Stand.
Wie seht ihr dies?
Gruß Georg
 

Mitglied 24010 keks

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Ganz einfach. Es gab mal Zeiten, noch nicht so wahnsinnig lange her, da war die Auftragslage schlechter als die letzten Jahre. Jetzt hat keiner Zeit und Nerven sich darum zu kümmern da das Telefon eh nicht still steht.
Geht mir genauso... Ich wollte mich immer um eine Homepage kümmern - bin erst seit gut einem Jahr voll selbstständig - aber warum sollte ich da jetzt wertvolle Zeit und Geld investieren? Ist nicht notwendig. Hab mehr Arbeit als ich schaffen kann. Wollt auch immer mal eine Beschriftung aufs Auto machen... Wofür? Damit ich nachher noch mehr Arbeit absagen muss?
Ich würd sagen die meisten Betriebe haben im Moment einfach keine Zeit und keinen Nerv sich darum zu kümmern...

Gruß Daniel
 

flow

ww-robinie
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Oder sie bespielen andere Kanäle. Je nach Zielgruppe werden eher Facebook und Instagram, oder auch YouTube genutzt, die bei richtiger Nutzung eine billigere und ebenso gute Außendarstellung ermöglichen (bitte jetzt keine Diskussion pro/contra Social Media).

Wolf
 

fragnix

ww-robinie
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Eine Webseite dient nicht selten dazu, im Netz überhaupt gefunden werden zu können. Und das ändert sich ja im März 2021 nicht, genausowenig wie Homepages absterben oder abgeschaltet werden. Auch werden altmodisch programmierte (Handwerker-) Homepages nach wie vor gefunden werden, wenn ich die Tischler in meinem Ort suche. Und selbst wenn ich den Tischler kenne und da schon siebzehn mal war, suche ich seine Telefonnummer über's Internet. Daher braucht es mindestens eine Homepage oder etwas vergleichbares.

(Begriffsklärung: Unter Homepage hat man früher die Startseite eines Internetauftritts verstanden, also das, was ich unter siemens.com sehe, bevor ich mich in den Produkt-Unterseiten verlieren. Heute wird das eher als Landing Page bezeichnet, und unter Homepage wird eher eine Web-Visitenkarte verstanden, als eine oder sehr wenige Webseiten (nicht zu verwechseln mit Websites), die kaum mehr als die Existenz eines Unternehmens dokumentieren)

Warum überhaupt irgendjemand 2500 oder mehr für eine Homepage ausgibt? Es scheint keine vernünftige Konkurrenz zu geben. Der Preis an sich ist überzogen. Warum der Preis dennoch bezahlt wird? Man muss ja online präsent sein...
 

Mitglied 24010 keks

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Oder sie bespielen andere Kanäle. Je nach Zielgruppe werden eher Facebook und Instagram, oder auch YouTube genutzt, die bei richtiger Nutzung eine billigere und ebenso gute Außendarstellung ermöglichen (bitte jetzt keine Diskussion pro/contra Social Media).
Das wird dann, wenn ich mich dazu entschließe, wohl auch am ehesten gemacht. Ist einfach, kann ich selber - bzw. meine Frau und kostet somit so gut wie nichts. Eine wirklich professionelle Homepage kostet ja richtig Geld. Oder es wird ein Blog wie z.B. Wordpress mit einem fertigen Design. Paar Stichwörter gut platzieren und man landet in den Suchen auch ganz oben und kostet auch so gut wie nichts.
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
ein Aspekt wird bei der ganzen Sache leider oft total vergessen: Veraltete Internetseiten erfüllen oft nicht die geforderten rechtlichen Standards. Es reicht heute leider ncht mehr aus ein Impressum mit den wichtigsten Daten auf der Seite zu haben um vor Abmahnungen sicher zu sein. Das Ganze ist inzwischen sehr komplex geworden. Vor allem dann, wenn die eigene Internetseite nicht nur auf ein paar HTML-Dateien basiert.
Wenn man z.B. einen der einfach zu bedienenden Homepage-Baukästen benutzt, muss man schon sehr genau hinsehen. Werden Google-Fonts benutzt? Wie wird die Statistik erstellt? ist das Kontaktformular rechtskonform, wird die DSGVO eingehalten? All das muss in den Informationen über den Datenschutz einfließen. Dazu noch die aktuelle Richtline bezüglich der Cookies. Wenn man sich um das alles selbst kümmern will ist das ein ganz schöner Aufwand.
Ich habe dieses Jahr einige Euros an einen Fachanwalt überwiesen, der sich bei meiner Seite darüm kümmert. Nun betreibe ich keine herkömmliche Handwerkerseite, aber egal. Es gibt natürlich Pflichten, die der Betreiber zu erfüllen hat und da hat sich in den letzten Jahren sehr viel geändert.

Der Aspekt "Ich habe ja genügend Kunden, warum soll ich in meine seite investieren?" ist meiner Meinung nach auch zu kurz gedacht. Die Auftragslage ist derzeit für Handwerker sehr gut. Aber wird das so bleiben? Warum sollte man als Selbstständiger erst reagieren, wenn der Handlungsbedarf wirklich da ist? Auf lange Sicht ist das denke ich keine gute Strategie.

Darüber hinaus kann eine gut gestaltete Internetseite auch den Kundenstrom gezielt lenken. Wenn man beispielsweise auf seiner Seite ganz deutlich hervorhebt, dass man Möbel baut, aber keine Fenster, Türen und Wintergärten, muss man vielleicht weniger Anfragen nach neuen Fenstern beantworten und bekommt mehr Anfragen nach Möbeln. Eine gut gemachte Seite kommuniziert selbstständig. Der Kunde kann schon erkennen, ob er sich bei einem Betreib befindet, der eher die gehobene Kundschaft bedient, oder ob er dort auch eine Stuhlreparatur anfragen kann.

Die Sozialen Medien sind zwar billig, aber auch schnelllebig und sollten einen guten Internetauftritt meiner Meinung nach unterstützen, aber nicht ersetzen.

Wenn ich mir anschaue, was an Geld in neue Maschinen oder Branchensoftware gesteckt wird, sind 2500 Euro für einen Zeitgemäßen Internetauftritt doch kaum einer Überlegung wert. Die Zeiten in denen der Neffe des Schwagers die "Homepage gebastelt hat" sind lange vorbei,

Gruß
Heiko
 

brubu

ww-robinie
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Hallo
Bei uns findet man jeden Handwerker der eine im offiziellen Register eingetragene Telefonnummer hat im Netz, egal ob er eine Homepage hat oder
nicht. Eine Eingabe nach Fachgebiet reicht und man erhält alle Handwerker einer Ortschaft oder Region. Da habe ich mich schon mehrmals bei
neuen ganz unbekannten Kunden, teilweise ausländischer Herkunft, gewundert. Wenn ich die Kunden danach frage sagen sie mir, es interessiere sie nicht ob wir eine Homepage hätten oder nicht.
Gruss brubu
 

Mitglied 24010 keks

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Hallo,
ein Aspekt wird bei der ganzen Sache leider oft total vergessen: Veraltete Internetseiten erfüllen oft nicht die geforderten rechtlichen Standards. Es reicht heute leider ncht mehr aus ein Impressum mit den wichtigsten Daten auf der Seite zu haben um vor Abmahnungen sicher zu sein. Das Ganze ist inzwischen sehr komplex geworden. Vor allem dann, wenn die eigene Internetseite nicht nur auf ein paar HTML-Dateien basiert.
Wenn man z.B. einen der einfach zu bedienenden Homepage-Baukästen benutzt, muss man schon sehr genau hinsehen. Werden Google-Fonts benutzt? Wie wird die Statistik erstellt? ist das Kontaktformular rechtskonform, wird die DSGVO eingehalten? All das muss in den Informationen über den Datenschutz einfließen. Dazu noch die aktuelle Richtline bezüglich der Cookies. Wenn man sich um das alles selbst kümmern will ist das ein ganz schöner Aufwand.
Puh danke für den Hinweis. Das war mir so nicht bewußt.
Der Aspekt "Ich habe ja genügend Kunden, warum soll ich in meine seite investieren?" ist meiner Meinung nach auch zu kurz gedacht. Die Auftragslage ist derzeit für Handwerker sehr gut. Aber wird das so bleiben? Warum sollte man als Selbstständiger erst reagieren, wenn der Handlungsbedarf wirklich da ist? Auf lange Sicht ist das denke ich keine gute Strategie.
Aber da kann ich mir doch auch Gedanken machen wenn es anfängt ruhig zu werden. Wenn man das professionell machen lässt, dauert das doch höchstens einen Monat oder so. Also kann ich dann doch schnell reagieren.
Klar, bei dir ist das was anderes. Du "lebst" von deinem Onlineauftritt. Ich leb davon, dass ich derzeit in Maschinen investiere, da ich damit derzeit Geld verdienen kann. Für mich wäre, im Moment, eine Homepage totes Kapital. Ich hätte einfach nichts davon. Bei mir läuft derzeit die beste Werbung die man sich vorstellen kann sehr erfolgreich - Mundpropaganda.
Wenn ich mir anschaue, was an Geld in neue Maschinen oder Branchensoftware gesteckt wird, sind 2500 Euro für einen Zeitgemäßen Internetauftritt doch kaum einer Überlegung wert.
Da geb ich dir absolut Recht! Wenn ich bemerken sollte, dass die Arbeit dünner wird, werde ich wohl so eine professionelle Lösung anstreben - auch auf Grund deiner "Warnungen" oben. Hätte nicht gedacht, dass das so günstig machbar ist. Ich hab immer davon gehört, dass das sau teuer ist. Hab mich da aber auch nie näher mit beschäftigt.

Gruß Daniel
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo Daniel,
natürlich kann man erst dann reagieren, wenn man merkt, dass die Auftragslage dünner wird. Aber macht das wirklich Sinn? Wäre es nicht besser erst garnicht in diese Situation zu kommen? Ist es nicht clever einen Vorsprung, den man gegenüber Mitbewerbern hat immer groß genug zu halten?

Und warum sollte die Erstellung einer Website nur ein paar Wochen dauern? Denkst du die Firmen und Agenturen haben nichts zu tun und warten nur auf dich? Wenn es professionell gemacht wird dauert das schon etwas länger. Da muss ein schlüssiges Konzept erstellt werden, es sollen professionelle Fotos gemacht werden, rechtliche Fragen evtl. geklärt werden und erst dann wird umgesetzt. Und dann ist es ja auch nicht so, dass ein Konzern wie Google mit seinen Algorithmennur darauf wartet deine kleine Seite direkt nach der Erstellung ganz oben in den Suchergebnissen zu listen.

Dreh doch den Spieß mal um. Stell dir vor ein Kunde kommt zu dir und sagt: "Ich brauche einen Schrank, machen Sie mal schnell. Das kann ja nicht viel Arbeit sein."

Gruß
Heiko
 

fragnix

ww-robinie
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Ich finde Heikos Vergleich mit dem Schrank gut. Meiner Ansicht nach steckt in einem Schrank mehr Arbeit, aber tun wir mal für den Moment so, als wären das zwei vergleichbare Arbeiten.

-Der Anbieter hat laufende Aufträge, also komme ich erst in 2-3 Monaten dran.
-Der Anbieter hat Ahnung von seinem Geschäft, Basisanforderungen müssen also nicht besprochen werden
---Beispiel Tischler: Wird frisch geschlagenes Holz verarbeitet, oder durchgetrocknetes?
---Beispiel Homepage: DSGVO Kompatibilität von Google Analytics
--- - - -(Mit allen gebührenden Respekt, aber entweder ist es ein Profi und nimmt 70,- ++ pro Stunde, dann muss so etwas klar sein, oder es ist ein Anfänger, nimmt 35,- die Stunde, und rechnet mir den Aufwand für DSGVO Ermittlungen ab. So etwas mag ich garnicht, Profi-Stundensatz berechnen mit der Begründung, man habe ja ganz viel Erfahrung und würde besser und schneller arbeiten als ein Anfänger, und dann Anfänger-Arbeiten abrechnen.)

-Der Anbieter hat so etwas schon einmal gemacht, was sich positiv auf Qualität und Dauer auswirkt. "Eine Tischlerei betreiben sie, das finde ich spannend. Moment, lassen sie mich mal kurz überlegen.... Dieses oder jenes oder dieses dritte Layout wäre meiner Ansicht nach ein guter Startpunkt. Welches davon gefällt Ihnen am Besten?". Wenn der Anbieter erst einmal wissen will, was die Homepage (ich meine Web-Visitenkarte) überhaupt erzählen soll, und um die Texte für die Homepage bittet, dann ist er ein elendiger Amateur ohne Ahnung. So als ob der Tischler mich fragen würde, welche Funktion der Tisch haben soll, ob es notwendig ist, dass er 20 kg tragen kann. Bei so einem Tischler würde ich auf der Hacke umdrehen und rausgehen. Warum akzeptieren so viele Firmen so schlechte Webdesigner? Ich meine nicht, dass deren Layoutkünste schlecht wären, sondern dass sie den Kunden mit Fragen und Klärungen von Pontius und Pilatus an belästigen.

Beim Autokauf darf ich doch auch voraussetzen, dass der Wagen meinen Einkauf nach Hause bringen wird. Beim Tisch setze ich voraus, dass ich die Einkaufskiste darauf abstellen kann. Und bei der Homepage ist DSGVO Kompatibilität selbstverständlich. Und überhaupt: Wozu Google Analytics für eine Homepage? Weil es bei meinem selbstgewählten CMS nun einmal automatisch dabei ist? Dann habe ich vielleicht schlicht das falsche CMS ausgewählt. Überhaupt wäre ein CMS viel zu gross für eine Homepage. Und für die Auswahl des falschen Werkzeugs bezahle ich als Kunde dem vermeintlichen Profi kein grosses Geld.

Den Rest von Heikos Anmerkungen finde ich sehr gut :emoji_wink:
 

U.Tho

ww-robinie
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Also ich lasse unsere Seiten von einem Profi pflegen, zumal ich gar nicht die Ahnung dazu habe und 2.500,- muss eine Erstellung nicht kosten. Wahrscheinlich liegt es auch daran, wie umfangreich das Ganze ist. Die Pflege an sich ist ja auch nicht aufwändig, juristisch aktuell ist wichtig, dann eben Neuerungen einpflegen - das vielleicht alle halbe Jahre.
Gruß Uwe
 

Mitglied 24010 keks

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@fragnix bist du vom Fach?

Eigentlich wollte ich nur eine mögliche Begründung liefern wie es, meiner Meinung nach, zu der Eingangs gestellten Frage kommt.
Letztendlich muss das ja jeder Betrieb für sich entscheiden.
Für gut das nächste halbe Jahr sind meine Aufträge weitestgehend safe... Sollte sich ab Mai irgendwas abzeichnen, komme ich auch mit einem 2-6 Monate Horizont klar bis eine Homepage fertig ist.
Gibt es eigentlich Statistiken darüber was für ein Auftragsvolumensteigerung über eine Homepage zu erwarten ist?

Gruß Daniel
 

U.Tho

ww-robinie
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Heutzutage im Internetzeitalter ist die eigene Seite wichtig - vielleicht sogar das wichtigste Werbemittel, welches man nicht vernachlässigen sollte.
Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen (Henry Ford)
 

fragnix

ww-robinie
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@keks010982 Ja, ich arbeite in einer IT Dienstleistungsfirma, die unter anderem Online Systeme erstellt. Für eine Web Visitenkarte im eigenen Umternehmensverbund kalkulieren wir zwei Tage, also 16 Stunden Arbeit.
 

Mitglied 59145

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Internetseiten sind so individuell wie das Handwerk. Von Mundpropaganda kann ich leben, wenn ich regional arbeite und einen nicht zu großen Betrieb habe. Je spezialisierter, desto spezialisierter muss die Werbung sein.
Hier gilt auch dieser Spruch "Alle Verallgemeinerungen sind falsch, immer!"

Die Webseite muss zum Betrieb passen, was will ich erreichen, wen will ich erreichen d wie soll der Betrieb sich entwickeln. Ganz wichtig, was davon ist realistisch.

Webdesigner gibt es viele, das muss halt auch passen.

Gruss
Ben
 

anselmh

ww-nussbaum
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Warum überhaupt irgendjemand 2500 oder mehr für eine Homepage ausgibt? Es scheint keine vernünftige Konkurrenz zu geben. Der Preis an sich ist überzogen. Warum der Preis dennoch bezahlt wird? Man muss ja online präsent sein...

Der Tisch für 2500€ vom Tischler ist auch völlig überzogen, gibts ja viel billiger woanders.

kalkulieren wir zwei Tage, also 16 Stunden Arbeit.

Ja, da sagst du’s schon. Visitenkarte, 16 Stunden Arbeit. Ich gehe einfach mal von einem branchenüblichen Stundensatz aus, dann weiß ich jetzt auch, wovon wir hier reden. Ggf. sollte ein Betrieb halt dann doch mehr, z.B. 2500€ oder sogar 5000€ investieren — es kommt halt drauf an, was erreicht werden soll.

Ich kann ne Webseite für 500€ basteln, ich kann eine für 50k+ entwickeln und manch eine soll sogar noch teurer sein :emoji_wink: . Letztlich kann ich aber auch bei Squarespace o.ä. auch für 15€/Monat ne Webseite kaufen, ohne Zusatzkosten, schaut sogar sehr schön aus.

Eine Pauschalantwort gibts dafür nicht, es hängt völlig und ganz davon ab, was an Funktionen, Bedürfnissen und Anforderungen da ist. Es macht einen Unterschied, ob sie durch ein CMS pflegbar ist oder nicht, ob sie barrierefrei ist oder nicht, ob sie einen Shop hat und ob sie DSGVO konform und bedienbar ist.

Benben schreibts schon gut, man muss als Betrieb wissen, was man braucht, legt sein Budget fest und dann beauftragt man jemanden, der einen ganz normalen Branchenstundensatz hat dafür. Was man als Kunde halt wissen sollte sind div. Grunsatzanforderungen wie ob man DSGVO konform sein möchte (was das heißt sagt der ITler), ob man Barrierefreiheit einhalten möchte und ob man selbst pflegen möchte.

Auch kann ich von vornherein sagen, dass ich als Kunde in 2 – 3 Jahren das Layout ein bisschen neu haben möchte. Oder ich stelle in 2 – 3 Jahren fest, dass ich dass jetzt doch haben will und zahle dann aber wieder mehr, weil div. Sachen neu geschrieben werden müssen.

Egal, wer da nen Ansprechpartner braucht schreibt mir ne PN. Ich leiste gerne selbst oder vermittle zu Kollegen…

-Die Hälfte der Seiten so veraltert sind, dass sie durch eine Neue ersetzt werden müssen, um auch zukünftig gefunden zu werden.
Daraus ergibt sich für mich die Frage: Warum geben die die Hälfte der Handwerksbetriebe viel Geld für eine Hompage aus wenn sie diese scheinbar überhaupt nicht brauchen, sonst wäre sie doch auf einem aktuelleren Stand.

Ich schätze mal es geht hier wirklich um Codestrukturen, die jetzt zum Problem werden. Die Frage ist aber einfach zu beantworten: Die meisten der Seiten haben Geld gekostet. Jetzt müsste man sie mittlerweile komplett neu schreiben lassen (Kosten) und die Inhalte auch überdenken (fast das größte Thema, hier gehts ja um die eigene Zeit). Die meisten werden sich einen Kundenstamm aufgebaut haben oder nutzen vermehrt Insta, FB und co. Für viele reicht das.

Google findet auch diese Seiten weiterhin (außer sie sind rein Flash, aber dann war das noch nie anders). Die ganzen Google Ranking Geschichten interessieren hier doch die wenigsten (ggf. Heiko R. mal ausgenommen). Man sucht spezifisch nach einem Betrieb, dann ists gut. Alles andere ist schnick-schnack für die großen Firmen, die national oder online ihre Produkte vertreiben wollen.
 

flow

ww-robinie
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ob man DSGVO konform sein möchte (was das heißt sagt der ITler)
Oh Gott, bei Datenschutz bloß keine IT-ler fragen! :emoji_wink: Lieber Leute, die sich damit auskennen (wobei gute Firmen/Dienstleister da entsprechende Ansprechpartner für haben sollten). Allerdings sollte 'DSGVO-konform sein' bei Online-Auftritten keine Kann-Anforderung sein. Die Landes-DSB fangen mittlerweile an, sich auch die kleineren Läden anzugucken und Bußgelder zu verhängen - vor allem, wenn sie einen Hinweis auf fehlende/fragliche Konformität erhalten (und solche Hinweise kann jeder formlos beim LDSB melden - auch der Konkurrent).

Viele Grüße

Wolf, der ständig das Datenschutzverständnis von IT-lern mit der Realität abgleichen muss :emoji_wink:
 

uli2003

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Der Aspekt "Ich habe ja genügend Kunden, warum soll ich in meine seite investieren?" ist meiner Meinung nach auch zu kurz gedacht.
Kann ich absolut nicht bestätigen. Vor 20 Jahren bin ich mit dem Gerüst einer Homepage angefangen und dabei ist es geblieben. War nie online.
Social-Media kommt für mich nicht in Frage. Dennoch Anfragen ohne Ende.

Müsste ich meine Produkte deutschlandweit verkaufen, sähe das ggfs. anders aus.
Muss ich aber nicht, und möchte ich auch nicht.
 

woodtr1

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DSGVO-konform sein

kein ITler wird eine Rechtberatung durchführen, kannst bei großen Hostern schauen, wie die sich um das Thema rumschreiben.
Letztendlich ist der Betreiber verantwortlich, und zu dem Thema gehört viel, das fängt bei der Gestaltung der Hosting-Verträgen an.

Web-Designer ist kein geschützter Begriff, das fängt dabei an, einsprechende Programme zu schreiben und endet beim Design.
Insgesamt braucht es beide....

Bin die Tage auf eine Schreinerseite gestoßen, wo mich ein "Flash-Film" erwartete, Flash Player wird zum Jahresende nicht mehr unterstützt und demnächst von Adobe gesperrt.
Auch Seiten auf denen unter "Aktuelles" Neuigkeiten aus 2018 stehen, machen nicht den Eindruck eines Interesses Kunden zu gewinnen.
Also muss man bei der Gestaltung überlegen, was will ich vermitteln und wieviel Aufwand will ich in Zukunft reinstecken.

im offiziellen Register eingetragene Telefonnummer
Meines Wissens gibt es ein solches Register in Deutschland nicht. Manche Gemeinden machen "Werbung" für ihr Gewerbe, aber nur auf Anfrage. Und ansonsten gibt es noch Adressbuch-Verlage. Von der HK ist mir nichts bekannt, dass diese ein solches Register im Internet haben.
Bleibt also primär Google.
 

brubu

ww-robinie
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Meines Wissens gibt es ein solches Register in Deutschland nicht. Manche Gemeinden machen "Werbung" für ihr Gewerbe, aber nur auf Anfrage. Und ansonsten gibt es noch Adressbuch-Verlage. Von der HK ist mir nichts bekannt, dass diese ein solches Register im Internet haben.
Bleibt also primär Google.
Wie findet man denn bei Euch die Telefonnummern? Bei uns sind Einträge zwar nicht Pflicht, aber Personen die nicht eingetragen sind findet man
tatsächlich nicht. Auch nicht die Postadresse, das kann in Notfällen ein Problem sein an das viele Personen nicht denken.
Gruss brubu
 

carsten

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Hallo

also für mich gehört in der heutigen Zeit für einen Modernen Betrieb auch eine onlinePräsenz hinzu. OK nicht jeder will es oder braucht es. ABER wenn man sich mal dazu entscheiden hat sollte man die auch pflegen.
Als Startseite die Weihnachtsgrüße von 2017 finde ich ebenso wenig vertrauenserweckend wie "letzte Aktualsierung 2006". Das Impressum sollte auch passen bzw zum Rest passen. Und die angegebene E-Mail Adresse sollte auch abgerufen werden.
 

Lallumper

ww-ulme
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also für mich gehört in der heutigen Zeit für einen Modernen Betrieb auch eine onlinePräsenz hinzu.

Sehe ich auch so. Aktuell ist es vielleicht kein Problem, weil die Auftragslage gut zu sein scheint und die Konkurrenz auch keine Internetseiten hat. Aber wenn sich Beides mal ändert, werden es die Betriebe ohne Webseite schwerer haben.
Wenn ich sehe, dass ein Betrieb keine Internetseite hat, kommt mir immer das Gefühl, die haben kein großes Interesse an neuen Kunden. Selbst wenn ich Kunden ohne Ende hätte, würde ich meinen Kunden den zeitgemäßen Komfort bieten wollen, dass sie sich die wichtigsten Informationen über mich bequem über wenige Klicks im Internet holen können.
 

brubu

ww-robinie
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@brubu Bei uns auch nicht Pflicht, wer nicht drin stehen will, den findet man nicht. Was für Notfälle sollen das sein?
Wenn man irgend etwas sieht was nicht sein sollte, eine tropfende Leitung, ein offenes Tor, ein Problem mit einem Angehörigen, die demente Mutter einer Person die man nirgends findet, auch eine Erbschaft die man verteilen sollte und so weiter. Wenn sich die Leute verstecken wollen hat das auch Nachteile. Ich hatte einmal von einer Mieterin keine Angaben gefunden bei der ich eine Zimmertüre mitgenommen hatte zur Reparatur.
Eine Kleinigkeit, aber ich hatte die Nase voll und liess die Sache hocken.
Als sie Ihre Wohnung abgeben wollte fragte sie dann nach.....
Gruss brubu
 

U.Tho

ww-robinie
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@brubu In allem, was Du aufgezählt hast sehe ich keinen Notfall, schon gar nicht bei Erbschaftsgeschichten. tropfende Leitung? (warst Du im Haus oder was?), ein offenes Tor??? Bei einem wirklichen Notfall ruft man den Notruf. Was Du angesprochen hast ist in der Nachbarschaft relevant aber da kennt man normalerweise jeden.
 
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