Holzzylinder für Schleifrolle anfertigen

hobbybohrer

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Hallo,
ich möchte einen Grundkörper für einen Schleifzylinder an einer TBM anfertigen. Dazu habe bereits Holzräder ausgesägt und auf einer 10mm Gewindeschraube miteinander verleimt. Am unteren Ende befindet sich ein Kugellager, dass ein ein Loch in der Platte auf der TBM passt, um den Andruck aufzunehmen.
Nun ist der Holzzylinder nicht ganz genau zentriert, sodass er nicht rund läuft. Ich habe bereits mit Sandpapier versucht den Zylinder passend zu schleifen, erziele aber keine sichtbaren Fortschritte. Wie bekomme ich den Zylinder nun rund?
Grüße Richard
 

flywolf

ww-ahorn
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Hallo,

Gebe mal „drechseln Standbohrmaschine“ bei Google ein, kommen einige Tips bzw Videos.
So wird’s rund

Gruß Wolfgang
 

lunateide

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Hallo Richard,
diese Thema teressiert mich auch sehr.
Ich habe schon einiges zusammengetrage, u.a. dieses Video:

Allerdings wird auch hier die Unwucht mit Schleifen beseitigt.

Bitte teile mir eine Quelle mit, wo man ein Kugellager mit 10 mm Bohrung bekommt.

Wie wirst Du das Schleifpapier befestigen.

Gruß
Roland
 

hobbybohrer

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Hallo, vielleicht ist da ein erfahrener Drechsler, der mir nen Tipp geben kann. Das Problem ist ja eng umrissen und ich will keine Schachfiguren klöppeln.
Richard
 

magmog

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Guuden,

jeder Shop im WWW für Wälzlager, und im technischen Handel vor Ort.
Du brauchst
Typ 6000, Øinnen 10 mm, Øaußen 26 mm, Höhe 8 mm, min. staubdicht.
 

hobbybohrer

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Hallo, Roland. Das Video hat mich verleitet, das Kugellager einzubauen. und da hab ich auch die Sache mit dem Schleifpapier auf dem Brett her. Aber ich vermute, dass man so nicht die Asymmetrie wegbekommt, weil man immer der aktuellen Oberfläche folgt. Uns so mal eben ein Stecheisen dranhalten geht auch nicht.
Ich hatte noch ein 12er (6201). Zusammen mit einer 12x1er Messingstange für einen kleinen Passring klappte das sehr gut.
Aber 10er Lager gibt es doch (ab 6800).
Das Papier wird im Video ja geklebt. Bei meinem ersten Versuchsmodell habe ich ein 4mm Loch parallel zu Achse durchgebohrt und dieses von Rand der ausgesägt. Darein dann die beiden Papierenden reingesteckt und mit einer dünnen Stange gesichert.
Richard
 

lunateide

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Hallo Richard,

"Aber ich vermute, dass man so nicht die Asymmetrie wegbekommt, weil man immer der aktuellen Oberfläche folgt".

Muß nicht sein, ich habe folgendes gemacht:

Rohling rotiert (zappelt) in der Ständerbohrmaschine.
Grobes Schleifpapier auf einem Stück Kantholz befestigt, diese auf einen Kreutisch gespannt und dann an den Schleifzylinder herangefahren.
Stopp bei der ersten Berührung, bis sich am Klotz nichts mehr reibt.

Gruß
Roland
 

lunateide

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Hallo Richard,
bist Du noch da?

Schleifpapier auf den Zylinder kleben, ist die schlechteste Variante.
Fängt sich sofort am Werkstück.

Zwei Laschen im Schlitz ist auch nicht viel besser. Am Knick ist immer eine Erhöhung, die schlägt.
Der Papierwechsel ist manchmal eine Qual, weil die Laschen ja mit der rauen Seite aneinander vorbei in den Schlitz geschoben werden.

Ich teste z.Zt. diese Variante der Befestigung (das System besitze ich nicht, denke aber darüber nach)


Gruß
Roland
 

Orgelbauer

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Moin,
wenn Ihr an Unwucht denkt, habt Ihr sicher die kleinen Ungenauigkeiten der verwendeten Bauteile nicht bedacht ? :emoji_thinking:
Eine Gewindestange M10 hat nicht das Nennmaß, hier also <10mm, so daß sich bei einer 10er Bohrung schon ein Spiel zur 10er Gewindestange ergibt.
Dgl. auch 10er Gewindestange zu 10er Innenbohrung vom Kugellager !
Also lieber ein geschliffenes 10er VA Rundmaterial (Stahlhandel oder Bucht) nehmen, dann ist dieser Part schnell erledigt !
Also Null Problemo. :emoji_sunglasses:
Für so Kleinigkeiten zahlst Du da nicht die Welt - und die Rundstangen sind schon schön genau !
GGfs. um den Stab in das Lager zu bekommen, ein klein wenig nachschleifen (ab 180er Papier) ... dann klappts auch mit der Nachbarin :emoji_wink:
Verdrehsicherung für Holz gegen Welle mach Ihr am Besten mit Splinten, Spannstiften oder kleinen Nägeln, die eingesteckt werden (Bohrung durch Holz und Welle)
Viel Erfolg
 

damadi

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Ist eine HOLZ-Rolle nicht eher suboptimal? Normalerweise nimmt man da hohle Aluminium-Zylinder um die Rolle auch kühlen zu können.
 

Fidgety Feet

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Eine Gewindestange ist die denkbar schlechteste Art der Anwendung, um als Welle für einen Schleifzylinder dienen. Nicht nur dass sich der effektive Durchmesser durch erhebliche Untermaße vom Nennmaß unterscheidet, auch deren Art der Herstellung garantiert gerade nicht bei einer Drehzahl von 1000-2000 U/min einen schwingungsfreien Lauf, der beim Bau einer Schleifwalze schließlich angestrebt wird. Dazu kommt noch meist die Absicht, ein Gewindeende in das Bohrfutter einer Bohrmaschine einspannen zu wollen, wobei es selten gelingt, die Konzentrität des Systems zu erhalten.

Also lieber ein geschliffenes 10er VA Rundmaterial (Stahlhandel oder Bucht) nehmen, dann ist dieser Part schnell erledigt !
Kann man so annehmen, wenn man einen kostengünstigen Zugriff auf geschliffenen Edelstahl hat und sich hernach nicht beschwert, weil das Durchbohren der Edelstahl-Achse zur Qual wird.

Günstiger wird es allemal, wenn man sich nach blank und kalt gezogenem Rundstahl umsieht, der wird gelegentlich auch als Automatenstahl angeboten. Dieser Stahl hat den Vorteil, dass er auch mit normalem HSS-Werkzeugen bearbeitet werden kann. Die Qualität der Abmaße liegt im Passungbereich h6, also nicht schlechter als geschliffener Edelstahl.
 

hobbybohrer

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Hallo,
der Tipp von Roland hats gebracht: einen Schleifklotz fest positionieren. Nun ist die Rolle rund.
Die GewindeSCHRAUBE hat tatsächlich 0,2mm Untermaß. Dafür lohnt aber der Aufwand nicht, auf glattem Stabstahl den Körper zu befestigen.
Es gibt natürlich Alu-Rollen, aber auch Gummirollen, die die Wärme sicherlich genauso schlecht abführen, wie Holz. Ich sehe da kein Problem.
Nun noch eine gute Befestigungsart für das Schleifpapier überlegen: Schlitz plus Klettgewebe wäre wohl das Beste.
Wie weit bist Du da, Roland?
Welche Schleifmittelqualitäten verwendet Ihr so? Welche sind auch preislich attraktiv?
Richard
 

lunateide

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Hallo
an alle, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen.

Ein M 8 Gewindestab hat ordentlich Luft in der 8 mm Bohrung des Schleifzylinders.
Zur Abhilfe eine spontane Überlegung, nicht getestet,nur als Gedankenanstoß:

Man schraubt eine runde Gewindehülse (Verbindungsmuffe, die Bezeichnungen sind vielfältig) auf den Gewindestab und fixiert sie mit einem Kleber.
Die Hülse hat einen Außendurchmesser von ziemlich genau 11 mm.
Darauf schiebt man den Schleifzylinder mit einer 11 mm Bohrung.
Der Schleifzylinder ist wenige mm länger ald die Hülse und wird mit 2 Muttern auf dem Gewindestab gespannt.

Könnte das funktionieren

Gruß
Roland
 

Fidgety Feet

Gäste
Ein M 8 Gewindestab hat ordentlich Luft in der 8 mm Bohrung des Schleifzylinders.
Zur Abhilfe eine spontane Überlegung, nicht getestet, nur als Gedankenanstoß....
Ich habe da einen ganz anderen Gedankengang, der zum Prinzip hat, dieses Spiel erst gar nicht entstehen zu lassen. Damit schließt sich auch schon von vorne herein die Verwendung von Gewindestangen aus. Geht man davon aus, dass die Schleifzylinder ohnehin aus Holz und damit mehr oder weniger homogen sind, braucht es keine Muttern mehr, um das Holz zusammen zu pressen.
  • Man kann eine Spindel aus Rundstahl herstellen, in die etwa in der Mitte eine Querbohrung eingebracht wird. Diese Querbohrung nimmt einen Mitnehmer auf.
  • Der Rohling des Schleifzylinders wird in zwei Hälften gefertigt, bzw. diese Hälften aus mehreren Scheiben. Die Scheiben sind gebohrt, in die Bohrungen passt äußerst stramm die Spindel. Die Bohrung aber nicht freihändig ausführen! Unbedingt senkrecht bohren!
  • Zunächst werden die Scheiben links und rechts des Mitnehmers miteinander verleimt, dazu muss man eine Scheibe vorher etwas ausarbeiten und den Mitnehmer mit etwas ausarbeiten, natürlich nicht zu großzügig, damit der Mitnehmer auch stramm in der Scheibe sitzt. Ggf. mit geeignetem Klebstoff auffüllen.
  • Wenn alle Scheiben aufgeschoben und miteinander verleimt sind, ist der Rohling nach der Trocknungszeit fertig für die weitere Bearbeitung.
Zu der Verwendung von Gewindestangen in Bohrfuttern hatte ich mich schon einmal negativ geäußert und entsprechend der v.g. Bauweise sind sie auch nicht erforderlich. Der so gefertigte Schleifzylinder kann super sicher im Bohrfutter gespannt werden. Und das andere Ende der Achse des Schleifzylinders kann mit einem Lager geführt werden, dass man in einer Platte einlassen kann. Die Platte kann man festzwingen oder schrauben. Das Abrichten des Zylinders erfolgt dann in der bereits bekannten Art.
 
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Orgelbauer

ww-robinie
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Moin,
warum immer theoretisch theorethisieren ? :emoji_fearful:
Ein Dummfug, VA nicht bohren zu können. Willst Du nun vom Praktiker nen Hinweis, oder schwafeln ? :emoji_expressionless:
Schau doch mal, wie günstig selbst mit 180er bis 240er geschliffene VA-Stangen sind. Dann kommen wir weiter...:emoji_grin:
SaschHörr 2018.JPG
zB. hier meine Einkauf 2018 bei
Fa. Sascha Hörr Edelstahlhandel e.K.
Auf dem Stock 7
53937 Schleiden-Herhahn

Daneben gibt es daneben noch etliche andere (zB. Heck&Sevdic usw. usw.)
 

Fidgety Feet

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warum immer theoretisch theorethisieren ?
Es ist entspricht keiner Theorie, sondern der Praxis, dass die Kostenlage von Edelstahl (z.B. 1.4301) in Bezug auf Material und Bearbeitung deutlich ungünstiger ausfällt als bei Automatenstahl (S355 J2+C). Dass man Edelstahl nicht bohren kann, wurde nie behauptet und steht auch hier nicht zur Diskussion. Es ist aber erwiesen, dass sich die Bearbeitung von Edelstahl um einiges schwieriger als bei normalen Stahl darstellt. Das Internet gibt hierüber bereitwillig Auskunft, was bei der Bearbeitung von Edelstahl beachtet werden muss.

Der Einkauf von Automatenstahl (S355 J2+C) liegt selbst beim relativ ungünstigen ebay bei etwa gut der Hälfte des Edelstahlpreises bei vergleichbaren Abmessungen.

was für eine Diskussionskultur... wer so redet... ach, weg damit... kommt auf die Ignorierliste.
 

lunateide

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Hallo,
noch eine Überlegung am Rand zum Thema Kugellager.
Einerseits eine feine Sache, andererseits wird das Schleifpapier immer nur an einer Stelle genutzt.
Wie sehr man allerdings einer Bohrmaschine beim Schleifen ohne Kugellager schaden kann, vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich selbst habe keine Kugellager an den Schleifzylindern und kann sie deshalb beliebig auf- und abbewegen.

Allerdings habe ich keinen Direktantrieb durch Bohrmaschine , sondern benutze einen Motor mit Riemenantrieb im Bohrständer.
Somit entsteht kein horizontaler Druck auf die Motorwelle.

Ich denke, wir sollten uns langsam auch mit dem Thema Befestigung des Schleifmittels befassen, wobei ich wie in den Video von Simon Hope gezeigt verfahre.

Gruß
Roland
 

Fidgety Feet

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Es gibt immer wieder warnende Stimme, dass man die Kugellager von Bohrmaschinen keinem seitlichen Druck aussetzen soll. Die (Hand)-Bohrmaschinen, die ich kenne, haben in dem fraglichen Bereich offensichtlich keine so empfindlichen Lager. Nach der Bauart scheinen es in den mir bekannten Fällen Radiallager zu sein, die, wer glaubt es kaum, geradezu danach rufen, radial belastet zu werden. Die Zulässigkeit sollte bei extremer Anwendung der Schleifzylinder im Einzelfall geprüft werden.

Ich bevorzuge jedoch die Kugellager, weil gerade bei feinen Schleifarbeiten, die Führung der Rolle so am optimalsten ist.

Mein Variante der Befestigung: Ich säge auf der TKS einen Längsschlitz mit einer Tiefe von etwa 10..12 mm. Den Grund des Längsschlitzes weite ich durch eine größere Bohrung auf. Das Schleifpapier wird an beiden Enden in den Schlitz geführt, in die Bohrung stecke ich danach einen dünnen Rundstahl und klemme so das Schleifpapier fest. Bohrung und Rundstahl müssen natürlich aufeinander abgestimmt sein. Bei kleinen Zylinderdurchmessern hat man da keine sonderliche Variationsmöglichkeiten. Somit kann ich x-beliebiges Schleifpapier zu günstigsten Preisen von der Rolle kaufen. Die Befestigung mit Klettband ist natürlich vom feinsten.
 
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