Holzzerstörender Pilz

uli2003

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Moin die Runde,

ich habe in einer Eiche bei mir vor der Tür einen (vermutlich holzzerstörenden) Pilz.

Bevor ich jedoch mit meinem Pilz-Halbwissen hier etwas in den Raum werfe, kann mr vielleicht jemand etwas zu dem Schädling sagen. Bild anbei :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

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Sägenbremser

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Guten Abend Uli

bin jetzt wirklich nicht der Waldfex, aber wenn die
Fruchtkörper eines Pilzes soweit in Bodennähe zu
sehen sind, wird es kaum einen wirklichen Schaden
für das Holz des Baumes geben. So ein Pilz braucht
ja organische Nahrung, da sein Mangel an Chlorophyll
ihn nicht zur Assimilation befähigt. Die wird er in der
Erde bestimmt schnellstens finden.

Der Fruchtkörper des Pilzes ist nur die Vermehrungszelle,
während der Hauptthyphenkomplex sich im Wirt verbirgt.

Bis sich solch ein Pilzgebilde, an dieser Stelle zu einem für
die Standfestigkeit des Baumes wirklich gefährdendes Teil
entwickeln könnte, werden wir beide nicht mehr auf der
Welt sein und der Baum wohl auch nicht mehr.

Das Entfernen der Fruchtkörper hilft auch nicht weiter, das
Myzelgewebe bleibt im Holz erhalten, ruht sich etwas aus und
vermehrt sich bei günstiger Bedingung weiter. Pilze sind auf der
Erde allgegenwärtig, bestimmt auch mehr als wichtig für unsere
Assimilation und wie ich gerade genossen habe, auch sehr lecker.

Gruss Harald
 

Holz-Fritze

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Das Entfernen der Fruchtkörper hilft auch nicht weiter, das
Myzelgewebe bleibt im Holz erhalten, ruht sich etwas aus und
vermehrt sich bei günstiger Bedingung weiter. Pilze sind auf der
Erde allgegenwärtig, bestimmt auch mehr als wichtig für unsere
Assimilation und wie ich gerade genossen habe, auch sehr lecker.

Gruss Harald

Hallo Harald,

da habe ich an unserer Stammrose eine andere Erfahrung gemacht. Dort wuchs ein Fruchtkörper aus dem oberen Stammbereich heraus. Den Fruchkörper habe ich mehrmals aus dem Stamm vorsichtig herausgeschnitten und das Holz anschließend mit einer Lösung aus Alkohol und Schachtelhalmextrakt eingepinselt. Der Fruchtkörper kam zweimal wieder, dann blieb er aus. Die Rose ist nun ein Jahr später wieder kerngesund und blühte schöner den je.
 

uli2003

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Es scheint ein Flacher Lackporling zu sein, wenn man den Bildern und Vergleichsmöglichkeiten im Internet Glauben schenken darf.

Es sind schon mehrere Pilze im Wurzelbereich, und nach Entfernung sind die fix wieder da. Der Pilz verursacht Weißfäule in der Wurzel, und man sollte - wenn die Vitalität des Baumes nachlässt - mit der Säge tätig werden :emoji_grin:

Erschwerend kommt hier hinzu, dass der Befall auf der Zugseite der Wurzel ist, der Baum ist schon recht einseitig belastet. Fällt er um, dann über die Straße und in Nachbars Haus..

Zu Recht hat die Streckenkontrolle bei der Baumprüfung darauf hingewiesen denke ich.

Die Frage ist nur, wie lange kann ich den Baum noch stehen lassen?

Grüße
Uli
 

Mitglied 30872

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Hallo Uli,

als Baumeigentümer bist Du verkehrssicherungspflichtig. Das wurde Dir ja offensichtlich von der Baumprüfung gesagt, wusstest Du aber sicher vorher bereits. Wie lange der Baum dann noch stehen bleibt, kann nicht beantwortet werden, da es hierzu eines Sturmereignisses bedarf. Je stärker der Sturm, umso leichter fällt der Baum um. Das ist soweit klar. Die Verkehrssicherungspflicht bleibt bei Dir. Selbst bei stärkerem Sturm, der ab Stärke 8 als höhere Gewalt gewertet wird, hast Du in Kenntnis der Vorschädigung ein Problem im Schadensfall, den Du wissentlich in Kauf nimmst.
Es kann Dir vorher keiner sagen, was passiert, wenn etwas passiert, da es sich immer um Einzelfallentscheideungen handelt. Da Du von dem Schaden weißt, hast Du ganz schlechte Karten.
Wenn es in Deinem Falle wirklich kribbelig sein sollte, schneide den Baum ab oder konsultiere einen Baumsachverständigen. Ferndiagnose funktioniert nicht.
 

uli2003

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Das ist mir schon klar Stefan. Der Befall ist recht frisch, 2-3 Jahre. Der Baum ist völlig vital.
Meine Frage bezog sich auf die Art des Pilzes, und ggf. Kenntnisse hierüber.
Das sollte dazu dienen, mir ein Bild zu machen wann ich tätig werden sollte.

Ganz so trivial ist das Umsägen dieses Baumes nunmal nicht.

Grüße
Uli
 

Fiamingu

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Guten Abend Uli,
interressant ist jetzt, da der Baum eh
weichen muss, ob er für dich verwert-
bar ist? Wenn er verwertbares Holz hat
solltest du daher vielleicht nicht zu lange
warten. Wenn er den öffentlichen Raum
gefährdet sind die Kosten umlegbar. So
übernimmt evtl. die Stadt auch einen
Teil der Kosten.....
 

Mitglied 30872

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Guten Abend Uli,
interressant ist jetzt, da der Baum eh
weichen muss, ob er für dich verwert-
bar ist? Wenn er verwertbares Holz hat
solltest du daher vielleicht nicht zu lange
warten. Wenn er den öffentlichen Raum
gefährdet sind die Kosten umlegbar. So
übernimmt evtl. die Stadt auch einen
Teil der Kosten.....

Ist das bei Euch so? Für hiesige Verhältnisse kaum vorstellbar, dass sich die öffentliche Hand an derlei Problemen privater Grundstückseigentümer beteiligt. Aber vielleicht gibt es hier tatsächlich auch solche Möglichkeiten. Müsste Uli mal prüfen.

Uli, mir ist nicht bekannt, dass es hinsichtlich ihrer "Aggressivität" Unterschiede bei den Pilzen geben sollte. Insofern ist Deine Frage auch nicht zu beantworten. Es kann auch sein, dass der Befall schon wesentlich länger besteht, sich jetzt allerdings erst die Konsolen zeigen. Aber Mark hat hinsichtlich der Nutzung schon recht: vielleicht besser eher als später.
Zum Fällen: Problembäume werden ja nicht im Ganzen umgeschnitten, sondern von oben mittels Hubbühne oder Seilklettertechnik runtergeklotzt. Selbst die abgeschnittenen Stücken werden sanft am Seil nach unten gelassen, falls notwendig. Ob sich dann allerdings noch nutzbare Holzlängen ergeben, muss man eben sehen.
 

uli2003

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Uli, mir ist nicht bekannt, dass es hinsichtlich ihrer "Aggressivität" Unterschiede bei den Pilzen geben sollte.

Doch natürlich. Einige erzeugen Weißfäule, einige Braunfäule, einige sehen nur mehr oder weniger gut aus.

Zum Fällen: Problembäume werden ja nicht im Ganzen umgeschnitten, sondern von oben mittels Hubbühne oder Seilklettertechnik runtergeklotzt.

Das ist mir klar. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich eine Jahrhundert Jahre alte Eiche fälle, oder eine Fichte.

Ob sich dann allerdings noch nutzbare Holzlängen ergeben,

40 cm passen prima in den Kamin.

Grüße
Uli
 

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Mitglied 30872

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Doch natürlich. Einige erzeugen Weißfäule, einige Braunfäule, einige sehen nur mehr oder weniger gut aus.

Richtig, sagt aber nichts über die Aggressivität aus.

Das ist mir klar. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich eine Jahrhundert Jahre alte Eiche fälle, oder eine Fichte.

Für Dich vielleicht, für einen erfahrenen Baumsteiger/-pfleger nicht wirklich.

40 cm passen prima in den Kamin.

Das ist richtig. :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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Richtig, sagt aber nichts über die Aggressivität aus.

So meinst du das.. Daher die Frage nach der Art des Schädlings, und Erfahrungen damit. Der Baum wird nicht der Erste befallene seiner Art sein :emoji_slight_smile:

Natürlich kommt ein Baumpfleger damit zurecht. Aber ganz sicher ist eine über der Straße hängende Eiche schon etwas schwieriger zu entfernen. Das hat mit der Dimension des Baums, sowie mit den Randbedingungen zu tun.
Die Leitung muss sicher abgehangen werden, die Siedlung per Aggregat versorgt - nicht mal eben einen Samstag Holz sägen, damit ist es nicht getan.
Ggf. hilft auch nur ein Kran. Mal sehen :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Sägenbremser

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Unabhängig von der Fällproblematik eines
alten, grossen Eichenstammes im Wohngebiet,
da hilft euch auch das THW gegen kleines Geld
schon sehr gerne weiter, unsere Kasse war so
immer sehr gut gefüllt, bleibt die Einschätzung
des Baumbestandes doch etwas im Dunklen.

Eine Eiche ist ein Pfahlwurzeler und so sind die
paar Pilzkörper am Stammansatz eher als von
kosmetisch unschönen Art zu bewerten. Würde
mich schon überraschen wenn ein Baumpfleger
zu dem Thema etwas anderes ausgesagt hätte.

Gruss Harald
 

uli2003

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Heute habe ich die nächste Eiche fällen müssen. Stand zwar auf der Wiese weit entfernt der Straße, aber eine Gefährdung des Pächters ist ja nun auch zu vermeiden.
Stammdurchmesser unten ca. 1,40m, man glaubt gar nicht was Eichenholz für einen Zug aushalten kann.

Hier mal ein par Fotos:
 

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uli2003

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Wie ging denn die Geschichte mit dem ersten Baum weiter?
Den ersten Baum habe ich, um das zu prüfen, erst mal am Stamm lang gelassen. Den oberen Teil dann direkt zerteilt um das Holz beurteilen zu können.
Zwei Dinge haben mich das Teil dann zu Brennholz machen lassen:
Blaue Einläufe durch viel Eisen (freistehende Hofeiche, was da alles schon drangenagelt wurde, will ich gar nicht wissen), sowie ein für den Standort typisch verwachsenes, astiges Holz, hier würde man 'westfälische Graseiche' dazu sagen. Als Giebelbretter vorm Schuppen vermutlich unschlagbar. Aber am Giebel sind Bretter dran, und Brennholz hätte ich auch kaufen müssen.

Hallo,
ist an dem Holz etwas tischlerisch verwertbares?
In etwa 3 m Höhe wurde mal ein wirklich dicker Ast weggeschnitten, spätestens dort wäre es mit langen Brettern vorbei. Im unteren Bereich sieht man nur Weißfäule, der komplette Kern ist eine weiche Masse. Ich habe den Stamm noch nicht weiter aufgesägt, bin mal gespannt wie weit das schon hochgezogen ist.
Mache aber ein paar Fotos, wenn ich am sägen bin.
Auslöser war ein Blitzeinschlag, welcher am Stamm heruntergelaufen ist. Imposant ist halt, dass man von außen außer der Beschädigung vom Blitz nichts sieht, und so ein Trümmer nur noch aus Fäule bestehen kann. Bei nächsten Sturm mit Laub wäre er von selbst umgefallen, ob in die gewünschte Richtung lässt sich schwer sagen :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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Den ersten Baum haben wir mit dem Steiger von ganz oben an stückweise abgetragen, bis zu einem Durchmesser von ca. 80 cm.
Das war dann mit dem Steiger doch mühsam, mit großer Säge und elendig schweren Abschnitten.
Das waren dann die letzten ca. 7m Stamm, welche wir so umgesägt haben. Das Pflaster darunter musste ich stellenweise hochnehmen und neu legen, hatte durch den Einschlag der Stücke von oben aber auch schon diverse Absenkungen.

Schon erstaunlich was für Gewichte da vorherrschen.
Die Stromleitung haben wir vorher von der RWE trennen und abhängen lassen.
 

uli2003

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Heute habe ich den Stamm zerteilt. Wie zu erwarten nicht mehr brauchbar. Also klein sägen und spalten :emoji_slight_smile:
 

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uli2003

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Nö. Ist nur etwas mitgenommen. Wäre komplett weggefault, bis sie umgekippt wäre.
 
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