Holzzeichnungen richtig zeichnen/bemaßen

SamuelS

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Servus,

ich habe mit Sketchup Pro einige Zeichnungen gezeichnet. Beispiel:



Unsere amerikanischen Freunde zeichnen bei weiterführenden Hölzer ein ZickZack rein. Beispiel:



Als Zimmerer haben wir solche Schraffuren nie gezeichnet. Wie ist das im Möbelbau?
 

Besserwisser

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Mal abgesehen davon, dass perspektivische Zeichnungen auch perspektivisch bemasst werden müssen:
Das Zickzack machen wir auch, nach 919 als Freihandlinie für "unterbrochene" Bauteile, aber da der Compi so schlecht freihand zeichnen kann, hat man das als Zickzack gemacht.
 

Daniboy

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Justus, es geht nicht um Schraffur, sondern um Bruchlinien.

Die DIN 919 kostet über 120 Euro, ich habe die nicht, aber zB Nutsch, Handbuch technisches Zeichnen und Entwerfen von 2013.
Darin werden keine Bruchlinien dargestellt, weder in unterbrochenen Schnitten noch in isometrischen Darstellungen.
Also keine Handlinien oder ZickZack die die Bruchkante darstellen.

Vergleiche auch Nutsch, Holztechnik Gestaltung Konstruktion Arbeitsplanung (Seite 10):
http://www.fs-fachbuch.at/images/products/41113-7.pdf
 

carsten

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Hallo

wenn ihr schon den Nutsch erwähnt.
just ist im dds ein Artikel von Ihm mit der Überschrift Oh, ihr DIN Gläubigen.

Hier mal das Fazit:
Letztlich gilt bei der Rechtsverbindlichkeit von DIN-Normen: »Die Anwendung ist grundsätzlich freiwillig. DIN-Normen werden erst verbindlich durch Bezugnahme, z. B. in einem Vertrag oder in Gesetzen und Verordnungen. DIN-Normen richten sich an Fachleute. Deshalb muss jeder Anwender so viel Sachverstand haben, dass er die Verantwortung für sein Handeln selbst übernehmen kann.« Also, lassen wir doch in dieser Frage mehr Sachverstand walten!

wer alles lesen will der Artikel ist über facebook von dds lesbar.
 

Besserwisser

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Die Freihandlinie wird tatsächlich nur im Schnitt ausgeführt, in der Ansicht werden einfach die Körperkanten unterbrochen. Glaub ich. Muss ich noch mal nachgucken.
Letzlich gilt auch und vor allem DIN 6, weniger 919, die ergänzt ja nur.
 

Komihaxu

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Die Frage ist: Was willst du zeichnen? Für wen zeichnest du das?

Im ersten Bild geht es wohl nicht um ein konkretes Bauteil, sondern du willst wohl die empfohlene Dimensionierung für so eine Holzverbindung zeigen. Mit einem tatsächlich zu fertigenden Bauteil hat das ja nichts zu tun.
Es kann hier also auch keine Irrtümer bei der Bemaßung der Balken geben, denn du hast ja überhaupt keine Längenmaße angegeben.

Egal ob es in der DIN steht oder nicht würde ich den gesunden Menschenverstand einsetzen und sagen:
Wenn ich jemandem eine Zeichnung übergebe und es besteht ohne die Zickzacklinien die Gefahr, dass er die Zeichnung falsch liest und dadurch Fehler bei der Fertigung passieren, dann sollten sie rein.

In deinem großen Bild fange ich vielleicht an, nach der Gesamtlänge zu suchen.
Beim kleinen Bild hingegen sehe ich die Zickzacklinien und weiß sofort, dass die Länge nicht abgebildet ist bzw. in dieser Zeichnung überhaupt nicht relevant ist, weil es einen Schnitt zeigt.
 

Besserwisser

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OK,

alles zurück, hab mal einen Blick in die 919 geworfen- die Freihandlinie als Begrenzung eines unterbrochenen Schnitts taucht da NICHT auf. Das wird so im Metallbereich für unter- oder abgebrochene Werkstücke gemacht, aber nicht im Holzbau.
 

magmog

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Guuden,

Der Themenstarter wollte vom "richtig Zeichen" Wissen.

In seinem Bild und im Text geht es auch um Schraffuren
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Freihandlinien sind auch im Holzbereich üblich, entsprechend der Zeichennormen.
In der DIN 919 sind die besonderen Vorschriften für technische Zeichnungen in der Holzverarbeitung festgelegt, die Anderen gelten ebenfalls.
 

SamuelS

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Also erstmal vielen Dank für die vielen Stimmen/Meinungen.

Es geht mir hier nicht um die Schraffur, sondern um die Bruchlinie. Längenmaße sind meistens irrelevant. Die Holzverbindungen sollen so gekennzeichnet werden, dass man diese klar und deutlich versteht. Ohne Missverständnisse.

Interessant finde ich das Buch das Daniboy online gestellt hat: http://www.fs-fachbuch.at/images/products/41113-7.pdf

Hier werden die Bruchlinien ganz anders angedeutet. Das gefällt mir persönlich am besten und es wäre fachlich korrekt.

Was meint ihr?
 

uli2003

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Es geht mir hier nicht um die Schraffur, sondern um die Bruchlinie.

Was soll uns das sagen?

Es gibt einen Schnitt, da gibt es keine Bruchlinie. Ein Schnitt ist ein Schnitt, und sagt mit dem Namen schon, dass das Bauteil hinter dem Schnitt weiter geht. Die Schnittfläche wird schraffiert.

Ein Bruch kann, muss aber nicht mit Freihand-Begrenzungslinien versehen werden.
Die DIN 919-1 gibt einen Abstand von 5 mm zwischen den unterbrochenen Linien vor.

Grüße
Uli
 
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