Holzzaun Nachbauen

HolzJaehter

ww-pappel
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Guten Tag,

ich bin neu hier und möchte euch ein paar Fragen zu meinem Zaun Projekt stellen, dass ich angehen möchte. Ich habe zwar etwas technisches gelernt, bin aber kein Schreiner, Tischler etc., daher nutze ich ggf. nicht immer die richtigen Fachwörter, lerne aber gerne dazu.

Ich möchte einen Zaun "nachbauen", den ich online gefunden habe. Zum einen kann ich dadurch die Kosten senken, die Längen der Elemente selbst bestimmen und ich glaube auch, dass die Konstruktion ein paar Mängel hat. Und darüber hinaus macht es Spaß.

Vorab sei gesagt, ich bin absolut bewusst, dass der Zaun nicht der perfekte Zaun ist, da sich konstruktiver Holzschutz nur bedingt umsetzen lässt bzw. der Zaun in dieser Hinsicht Nachteile hat. Deswegen aber auch meine Fragen weiter unten.

Den Original Zaun findet ihr unter folgendem Link, oder ihr googelt einfach "Zaun Vinesse":
https://www.meingartenversand.de/ho...K6ToocmU1LYjW9SaNijuKQnT_DFlTmJ4aAsX4EALw_wcB

Konstruktive Mängel sehe ich in der Nut, in welche die vertikalen Bretter gesteckt sind, da sich in den nach oben offenen Nuten doch direkt das Wasser sammelt und wahrscheinlich selbst ein Loch zum Abfluss nur bedingt funktioniert. (Frage 1) Sehe ich das richtig?

Also habe ich mir überlegt, die Nut wegzulassen und durch Flachdübelverbindungen zu ersetzen (siehe angehangenes Bild). Nun habe ich aber in einem eurer Beträge gelesen, dass Leim und Zaun nicht gut miteinander funktionieren, selbst wenn man D4 Leim verwendet. Im Unterschied zum dem gelesenen Beitrag, möchte ich den Zaun aber auch mit Wetterschutzfarbe streichen, da er schwarz-grau werden soll. (Frage 2) Hilft der Lack die Verbindungen zu "versiegeln" und wäre eine Flachdübelverbindung dann in Ordnung?

Ich bin mir auch bewusst, dass ich einen gestrichenen Zaun immer wieder streichen muss und dass das Geld und Zeit in Anspruch nimmt. Aber wir wollen ihn streichen und wie gesagt, es wird in Bezug auf "konstruktivem Holzschutz und "low maintenance" kein perfekter Zaun werden.

(Frage 3) Was haltet ihr davon? Hat so ein ein Zaun eine ausreichende Lebensdauer, wenn auch nicht die aller längste?
(Frage 4) Ich plane, sibirische Lärche zu verwenden anstatt Kiefer / Fichte wie im Original - macht das Sinn?
(Frage 5) Ich bin offen für alle Tipps und Tricks (oder Befürchtungen), die ihr sonst noch für mich habt...?

Danke im Voraus!
Der HolzJaehter
 

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mj5

ww-robinie
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N' Abend!

Lamellos und Zaun? Wuerd ich auch nicht machen.
Und die gruen eingezeichneten Duebel (?) sollten auch nicht aus Buche sein!

Schau dir mal Bild 6 in deinem Link zum Zaun an.
Fuer mich sieht es so aus, als ob der Hersteller fuer die Querstuecke keine genuteten Kanthoelzer benutzt. Das waere, wie du ganz richtig erkannt hast, eine echte Schwachstelle. Ich denke die verbauen fuer die horizontalen Traversen statt genutetem Kantholz zwei Bretter und die vertikalen Staebe sorgen fuer den Abstand. Dann kann Wasser ablaufen und Luft kommt auch ran. Das Oberstueck natuerlich als genutetes Kantholz. Aber da steht ja auch auf dem Kopf.

Wenn es farbig gestrichen sein muss, dann wuerde ich vor dem zusammen Bau pinseln. Und nur nochmal einen finishing touch nach der Montage machen. Erstens schuetzt das (ein wenig) auch die Stellen, an die man spaeter nicht mehr rankommt. Zweitens hat man keine unschoenen ungestrichenen Eckchen wenn es mal schwindet oder anderweitig arbeitet.

Bitte keine sibirische Laerche! Es findet sich bestimmt etwas das nicht aus Raubbau stammt.

Gruesse
Mattes
 

Roterbischof

ww-robinie
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Hallo, D4 Leim macht schon einen wesentlichen Unterschiede, auch, wenn er nicht jeden konstruktiven Fehler rettet.
Hier kann ich den fertigen von Leimwerk empfehlen, zumindest die Tropen auf meinem T-Shirt lassen sich seit über 2 Jahren nicht rauswaschen :emoji_slight_smile:. Vielleicht kannst du ja Schlitz und Zapfenverbindungen herstellen und aufrechte und senkrechte Teile so tauschen, das es konstruktiv besser wird. MFG
 

HolzJaehter

ww-pappel
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Vielen Dank für euer Feedback!

wie lang soll denn der Zaun insgesamt werden?

Ein Element soll ca. 1,5m werden, der gesamte Zaun besteht aus 18 Elemente, also ca. 28m mit Pfosten etc.

Lamellos und Zaun? Wuerd ich auch nicht machen.
Und die gruen eingezeichneten Duebel (?) sollten auch nicht aus Buche sein!

Im Thread von joh.t. (Danke für den Tipp) habe ich Flachdübel aus Eiche gefunden, würde das gehen oder grundsätzlich lieber keine Flachdübel?

Schau dir mal Bild 6 in deinem Link zum Zaun an.
Fuer mich sieht es so aus, als ob der Hersteller fuer die Querstuecke keine genuteten Kanthoelzer benutzt. Das waere, wie du ganz richtig erkannt hast, eine echte Schwachstelle. Ich denke die verbauen fuer die horizontalen Traversen statt genutetem Kantholz zwei Bretter und die vertikalen Staebe sorgen fuer den Abstand. Dann kann Wasser ablaufen und Luft kommt auch ran. Das Oberstueck natuerlich als genutetes Kantholz. Aber da steht ja auch auf dem Kopf.

Sehr guter Hinweis, darauf bin ich nicht gekommen. Ich fände, dass Kanthölzer besser aussehen würden, da man einen durchgängigen Rahmen hätte ohne offene Stellen zwischen den Stäben, aber zwei Bretter machen wahrscheinlich mehr Sinn. Ich frage mich nur, wie die Bretter dann mit den Stäben verbunden sind? An den Ecken 4 Ecken sieht man Nägel, aber bei den Stäben sieht man nichts. Habt ihr da eine Idee?

Und Danke für alle anderen Tipps, bspw. zum vorher streichen. Das mit der sibirischen Lärche schaue ich mir auch noch einmal an.

Gruß,
Bastian
 
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Holzrad09

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fahe

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Sehe ich das richtig?
...ich denke: Nein...:emoji_wink:

Ich gaube nicht, dass in den Riegel eine Nut gefräst ist. Es werden wohl schlicht zwei Brettchen sein, die den Riegel bilden.

:emoji_joy: Edit: Jetzt wo ich's geschrieben habe, sehe ich, der Mann aus der kanadischen Wildnis hat das längst erkannt, während der Rest noch über Russland und die Nachteile von Buche debattierte...
 

DZaech

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Entgegen der landläufigen Meinung gibts übrigens auch heimische Lärche die mindestens so robust ist wie sibirische, dazu in aller Regel auch noch astfrei (was sibirische oft nicht ist). Beim Holzkauf halt genau hinschauen. Auf den Bildern sieht man ein Beispiel, erkennbar durch die starke rote Farbe und das hohe Gewicht. Nicht zu vergleichen mit der schnell gewachsenen, astigen Lärche die häufig zu Fassadenbrettern etc. verarbeitet wird.
 

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Leibhaftiger

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...
Ich möchte einen Zaun "nachbauen", den ich online gefunden habe. Zum einen kann ich dadurch die Kosten senken, die Längen der Elemente selbst bestimmen und ich glaube auch, dass die Konstruktion ein paar Mängel hat. Und darüber hinaus macht es Spaß.
....

Hast Du Dir das ganze mal durchgerechnet? Meistens spart man bei solchen Unternehmungen nicht wirklich viel. Hab mal mit Obi Preisen (Douglasie Terrassenmaterial in Deinen Dimensionen) das ganze überschlagen, und komme auf knapp 140 Euro nur für das Holz. Dann noch Schrauben, Farbe, ggfs. Leim und Lamellos etc, da bist Du fast bei den 165 Euro, die das fertige Element kostet. Und Du sparst Dir einen Haufen Arbeit.

Soll jetzt nicht heissen: Mach das nicht. Wenn Du Lust drauf hast, oder Du den Zaun personalisieren willst, ist das bestimmt ein tolles Projekt. Wird halt ein ordentlicher Aufwand, das sind ganz schön viele Einzelteile. Die notwendigen Werkzeuge hast Du dafür? Wenn Du rohes Schnittholz kaufen und verarbeiten kannst, könnte man den Preis noch bestimmt etwas drücken. Dann könntest Du z.B. Kastanie nehmen, für den Zaun würde ja luftgetrocknetes Holz reichen.
 

Holzrad09

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Hast Du Dir das ganze mal durchgerechnet? Meistens spart man bei solchen Unternehmungen nicht wirklich viel. Hab mal mit Obi Preisen (Douglasie Terrassenmaterial in Deinen Dimensionen) das ganze überschlagen, und komme auf knapp 140 Euro nur für das Holz. Dann noch Schrauben, Farbe, ggfs. Leim und Lamellos etc, da bist Du fast bei den 165 Euro, die das fertige Element kostet. Und Du sparst Dir einen Haufen Arbeit.
Also Ich würde das bisschen anders rechnen. :emoji_wink:
Der Zaun vom Anbieter ist aus Fi / Ki, Ich würde Kiefern Kernholz von der lufttrockenen 50mm Baudiele nehmen, da liegt der m2 bei etwa 25 Eu.
https://holzhandel24.com/produkt/bohle-50x200mm-5m/
Aus 50er ( 44mm ) Material ist aber nur der äußere Rahmen und das würde Ich mal mit 0,3 m2 ansetzen, also etwa 8 Eu.
Die Latten sind 16mm, da würde Ich 24mm Kiefernschalung / lufttrocken verwenden, da bekommt man den m2 für etwa 10 Eu und den braucht man auch etwa pro Feld.
Geht natürlich nur, wenn man die Möglichkeit hat Rohware zu bearbeiten.
LG
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Hab gerade einen Auftrag ein paar Fensterläden nachzubauen. Die Originalen sind aus Fichte... Da die eh deckend gestrichen werden bin ich auf Kiefer ungeschwenkt. Kiefer ist aktuell preislich ganz OK. Hab für AB 770€ netto bezahlt. Fichte liegt bei meinem Händler aktuell gut über 1000€. Lärche ebenso. Bin auf die Qualität gespannt - hab noch nie Massivholz ohne Anschauen gekauft. :emoji_grin:

Also wenn du Rohholz bearbeiten kannst, geht da schon einiges. Mit einem m³ Holz kann man schon viel Zaun bauen.

Gruß Daniel
 

IngoS

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Hallo,

Für meinen Staketenzaun aus Lärche (Riegel 40mm dick, Latten 26mm dick, habe ich Bretter 40 x 200mm und 26 x 160mm sagerauh gekauft. Im März 21, 470,-€ +, Im März 22, knapp 600,-€ +.
Da kommt der Zaun ca. 12,50€, bzw. 16,50€ je lfd. Meter plus Schrauben und Pfähle.

IMG_20220522_073724.jpg

Gruß Ingo
 

Holz-Christian

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Servus, man könnte die Verbindungen zwischen Latten und unteren Querriegel auch so gestalten:
43652622gw.jpeg


43652625bv.jpeg


43652628sn.jpeg


43652631ga.jpeg


43652632px.jpeg

Ist halt ein bisschen mehr Arbeit.
 

Mater1984

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Lamellos und Zaun? Wuerd ich auch nicht machen.
Und die gruen eingezeichneten Duebel (?) sollten auch nicht aus Buche sein!

lamellos gibt es auch aus Eiche
https://www.amazon.de/original-HAKU...t=&hvlocphy=9042061&hvtargid=pla-699300303790
Kiefer spricht nichts dagegen oder Douglasie. Sind beides heimische Hölzer die sehr harzhaltig sind. Meine Fenster sind auch aus Kiefer und wurden jetzt nach ca. 40 Jahren ausgetauscht. Und die wurden vom Vorbesitzer noch nicht mal regelmäßig gestrichen o.ä.
 

Holzrad09

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HolzJaehter

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Danke für all die Antworten und Hinweise. Ich kann leider kein Rohholz verarbeiten, aber alleine nicht an die Original Element-Breite gebunden zu sein, ist schon ein riesen Vorteil. Zusätzlich kam ich auf eine Kostenersparnis ggü. dem Original, aber das prüfe ich noch einmal. Und in meiner Kostenrechnung ist ein 10% Rabatt enthalten, den ich über meinen Arbeitgeber beim Holzhändler bekomme.

Was mich aber vielmehr interessieren würde, wie werden die senkrechten Stäbe zwischen den querlaufenden Riegeln (2 Brettern) befestigt?

Und hat jemand noch eine guten Tipp für die Aufhängung am Pfosten?
Einen Winkel finde ich optisch nicht ansprechend und im Original wird eine Metallplatte verwendet, die erst mittig an das Element und dann von der anderen Seite an den Pfosten geschraubt wird, was aber auch keine Spiel zulässt.

Dank & Gruss
 

Heener

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Was soll auch dagegen sprechen, seit Jahrhunderten wird Kiefernholz für Fenster, Türen, Läden und sonstige Teile im Außenbereich verwendet. Man sollte nur zwischen Kern und Splintholz unterscheiden. Während das Kernholz als witterungsbeständig gilt, ist das Splintholz sehr anfällig für Pilze und Insekten und sollte daher nur im Innenbereich genutzt werden.
LG
Ok.
Wenn ich Kiefernsplint nicht für statische Zwecke einsetze und es getrocknet ist: kann man es bedenkenlos für Regale o.Ä. in Scheune oder Überdachungen verwenden?
Vielleicht noch eine Lasur streichen.....Mir ist es für den Ofen zu schade. Da verbrenne ich lieber die vom Käfer befallenen Hölzer, die noch in der Scheune sind.
 

Holzrad09

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Mir ist es für den Ofen zu schade
Um Himmels Willen, Du kannst doch das Kiefernsplintholz nicht verbrennen :emoji_astonished:
Die Industrie packt es sogar ins Fensterholz. Im Innenbereich oder auch im überdachten Außenbereich kannst Du es bedenkenlos verwenden.
Für den bewitterten Außenbereich würde Ich es nicht nehmen, da Splintholz anfälliger für Pilz und Insektenbefall ist, mit Bioziden ( Bläuesperrgrund z.B.) kann man es etwas verzögern.
LG
 
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