Holzwerkstoff - Abkürzungen

Hunzenstrunz

ww-eiche
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also in zeichnungen sind die bezeichnungen:
FU - furniersperrholz (inkl. multiplex)
KP - kunstharzpressholz (wie oben bloß halt mit kunstharz verpresst)
MDF - ist ja bekannt
HB/HDF - hartfaser
ST - stabsperrholz
STAE - stäbchensperrholz
KF - kunststoff beschichtete spanplatte
BFU - bausperrholz
FPY/FPO - spanplatte

das sind so die abkürzungen die man als lehrling bei zeichnungen verwenden muss...
 

Ole Welzel

ww-kastanie
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Tja Hunzenstrunz,
dass ist so eine Sache, ob man in Zeichnungen etwas verwenden muss,
was es nicht gibt.
Du hast Zeichnen nach DIN 919 gelernt.
Die ist auch immer noch so gültig.

Wie schon erwähnt, existieren FPY, FPO u.s.w. auch als als Eigenschaft nicht mehr.

Auch die dazugehörenden Merkmale
wie z.B. V100G für wasserbeständiges Bindemittel,
Platte mit Holzschutzmittel
gibt es nicht mehr.

Die Verwendung von 100 G-Platten ohne nähere Kennzeichnung (nach DIN EN 351-1)
- des Holzschutzmitteltyps (z.B. HF-Salz),
- Einbringtiefe P und
- aufgenommene Menge R
ist mittlerweile eine Straftat,
für die es bis zu 3 Jahre Gefängnis geben kann,
bei Gefährdung von Menschen sogar bis zu 5 Jahren.

Die neuen Plattentypen haben,
wie weiter oben von mir geschrieben
ganz andere Eigenschaften (z.B. Brandschutz, Mindestfestigkeit u.s.w.)

Weil die Plattentypen-Kurzzeichen auf nicht mehr gültige/erlaubte Werkstoffe verweisen
verwenden wir inzwischen die DIN DIN 919 nur noch sinngemäß


Dass heißt, wir verwenden die Kurzzeichen,
die ich in meinem online-Fachbuch als Überblick zur Rahmennorm DIN EN 13986
als Tabelle aufgelistet habe: z.B. P1 bis P7 statt FPY, FPO.

KF für werkseitig kunststoffbeschichtete FPY
heißt übrigens inzwischen nach DIN EN 14322 "MFB EN 312 (P2)",
wenn die tragende Spanplatte für allgemeine Verwendung im Trockenbereich gedacht ist
und wenn die Kunststoffbeschichtung nicht durch Aufleimen von HPL erfolgt ist.

Viele Berufsschullehrer wissen das immer noch nicht,
weil an Fortbildung gespart wird und die Bücher Jahre veraltet sind.

Der Verlag Handwerk und Technik hat aber ab der 4. Auflage von
Fachwissen Holztechnik die meisten Änderungen schon ganz gut drin.
Beim Europaverlag, beim Eins-Verlag und den anderen Tischler-Fachbüchern hinken die Inhalte jedoch weit zurück. Da werden teilweise Dinge gelehrt,
die zu Straftaten führen können (z.B. Holzschutz).

Ich kann übrigens verstehen, dass viele die Originalnormen samt Querverweisden nicht selbst lesen mögen.
Da ist viel "Kuddelmuddel", der manchmal noch nicht eindeutig geregelt ist.


Ich habe lange an meinen Erläuterungen gearbeitet
und oft würde ich gern die Normausschüsse und einen bestimmten Verlag würgen,
der ein Monopol auf die Normtexte hat.

Ich hoffe aber, dass viele mit meinen Texten und Tabellen besser zurecht kommen als mit dem Gewusel an Veröffentlichungen, die es bisher gab.

Herzlichst

Ole Welzel
 

Matthieu

ww-pappel
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kennt hier irgendjemand das fachlich korrekte kürzel für tischlerplatten mit mdf decksicht?
 

Ole Welzel

ww-kastanie
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Tischlerplatten mit MDF-Deck

lieber Matthieu,

für diese und für andere Verbundplatten gibt es definitiv kein genormtes Kurzzeichen.
Im Handel ggf. verwendete Kurzzeichen sind herstellerintern und herstellerbedingt.

Sollte das Kurzzeichen für eine technische Werkzeichnung benötigt werden:
Die DIN 919 wird gerade aktualisiert und wird dann Symbole auch Verbundwerkstoffe haben.

So lange müssen/dürfen wir improvisieren.

Ole Welzel
 
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