Holzwerken: Artikel über Oberflächenbehandlung

sven.achstetter

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Hallo zusammen,

habe gestern die aktuelle "Holzwerken" erstanden - und mit Faszination den Artikel über Oberflächenbehandlung gelesen - und freue mich schon auf die Fortsetzung. Da ist gleich auf der ersten Seite des Artikels ein Brett Lärche dreimal anders behandelt abgebildet.
Vielleicht ist der eine oder andere hier auch drüber gestolpert.

Nun meine Frage: Wie bekomme ich es hin, dass die Lärchendielen und die Pergola meiner Terrasse so aussehen, wie Bild ganz rechts?

Da ich nächste Woche mit dem Terrassenbau starten werde kann ich leider nicht auf die nächsten Ausgaben warten. Und eine Falschbehandlung verzeiht einem die Terrasse bestimmt auch irgendwann - aber auf den Abriss will ich nicht warten... :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:

Gefühlt hätte ich nun mit einem farblosen Teaköl gestartet - oder ist das schon mal grundfalsch?

Vielen Dank schon mal vorab!

Gruß,

Sven
 

frankundfrei

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Terrassendielen - farbliche Unterschiede

Ich habe die Holzwerken noch nicht vorliegen - aber unabhängig davon:

Wenn Du mit farblosen Teaköl arbeitest, dann wirst Du farblich ein entsprechendes Ergebnis haben - die Frage bleibt nur, wie lange das anhält.

Lärche verhält sich wie Fotopapier. Nach ein paar Tagen sieht die schon wieder dunkler und dadurch anders aus. Ohne Farbpigmente kommt dann irgendwann die Vergrauung in Gang.

Ich würde an Deiner Stelle mit einem Terrassenöl arbeiten, das Pigmente enthält. Du kannst Dir vorher auch Muster anlegen. Aber die Muster bleiben Muster - die anschließend behandelten Dielen werden durch Sonne und Wetter ihren eigenen Charakter entwickeln.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

heiko-rech

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Hallo,
habe gestern die aktuelle "Holzwerken" erstanden - und mit Faszination den Artikel über Oberflächenbehandlung gelesen - und freue mich schon auf die Fortsetzung. Da ist gleich auf der ersten Seite des Artikels ein Brett Lärche dreimal anders behandelt abgebildet.
lies die Bildunterschriften noch einmal genau. Das Holz wurde nicht behandelt. Die Bilder Zeigen Lärchenholz, das unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt war.


Nun meine Frage: Wie bekomme ich es hin, dass die Lärchendielen und die Pergola meiner Terrasse so aussehen, wie Bild ganz rechts?
Genau diese Optik bekommst du, wenn das Holz viele Jahre ubehandelt der Witterung ausgesetzt wurde.

Wenn die diese Optik künstlich erzeugen willst, musst du das Holz bürsen und mit einem Öl behandeln, das graue Pigmente beinhaltet. Aber ob das nach einem Jahr noch gut aussieht? Ich weiß nicht. Ich denke auch, dass du es nicht so gut hinbekommen wirst, wie es die Natur über viele Jahre hinbekommt.

Gruß

Heiko
 

sven.achstetter

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Guten Morgen zusammen,

dankeschön allerseits!

Die Unterschriften habe ich natürlich gelesen - da sich für mich als Laie jedoch Lärche 1 und Lärche 3 nahezu gleich lesen, das Ergebnis allerdings signifikant anders aussieht, habe ich gestutzt.
Geschickter gewesen wäre irgendwas wie: 1: Unbehandelte Lärche nach 3 Jahren, 3: Lärche nach 10 Jahren - dann wäre es klar gewesen...

Das Holz soll auch nicht sofort so aussehen - künstlich soll nichts beschleunigt / verändert werden. Habe auch keine Probleme viele Jahre zu warten - das Holz auf dem Bild sieht immerhin noch so aus, dass die Terrasse danach noch einige Jahre genossen werden kann.

Mein Gedanke zum farblosen Teaköl war: Witterungsprozess (konstruktive Eigenschaften) aufhalten / verzögern - Vergrauung zulassen, auch wenn es mit Teaköl länger dauert.
Wenn das Holz dann später silbergrau aussieht, aber sich die Haltbarkeit markant verlängert - dann wunderbar, dann ist der Weg ja richtig eingeschlagen!


Gruß,

Sven
 

WinfriedM

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Ja, so kannst du es machen. Farbloses Öl verzögert die Vergrauung nur ein wenig, sorgt aber dafür, dass nicht so viel Wasser ins Holz eindringt und dieses auch schneller wieder trocknen wird (das wurde experimentell nachgewiesen). Meine Beobachtungen deuten darauf hin, dass das Holz so länger hält, für definitive Aussagen fehlen mir allerdings harte Langzeitfakten. Hab auch nichts dazu im Internet gefunden.

Bleibt allerdings die Frage, ob die Verlängerung der Lebensdauer den Preis des regelmäßigen Ölens aufwiegt. Da bin ich skeptisch.
 

Holzsinn

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Hallo zusammen,
Als Autorin des Artikels in Holzwerken möchte ich mich jetzt auch mal einschalten: die Lärchenbretter sind alle gleich alt, nämlich 17 Jahre und unbehandelt. Der Grad der Vergrauung und Abwitterung ist abhängig von der Lage, ob das Holz mehr oder weniger Sonne und Regen ausgesetzt war.
Ich würde Lärchenholz nicht behandeln, dann wird es von alleine so schön grau und hält trotzdem viele Jahre. Lärche zählt auf Grund seines Harzgehaltes zu den besonders witterungsbeständigen Hölzern. Almhütten in den Bergen sind viele Jahrzehnte alt, das Holz unbehandelt und wird dann eben so schön "orange" oder grau, je nach Seite.
Viel wichtiger ist der konstruktive Holzschutz: die Terrassendielen müssen mit ausreichendem Abstand zum Boden und zueinander verlegt sein, möglichst leicht schräg, damit das Regenwasser besser ablaufen kann. Wenn dann noch die tragenden Riegel oben abgerundet sind und die Dielenbretter eine möglichst geringe Auflagefläche darauf haben, kann nichts modern und braucht keinen zusätzlichen Anstrich. Nach einem Winter beginnt das Holz grau zu werden.
 

sven.achstetter

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Guten Morgen zusammen,

wenn ich jetzt lese - herzlichen Dank für die Info! - dass Lärche nach 17 Jahren unbehandelt immer noch so gut und stabil aussieht (aussehen kann),
dann freue ich mich, mit dem Holz wohl die richtige Wahl getroffen zu haben!

Wunderbar, ich ging von eienr Lebensdauer von maximal 15 Jahren aus...

Gruß,

Sven
 

frankundfrei

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Lärche steht wieviel Jahre?

Lärche "hält" tatsächlich sehr lange. Ich bin immer wieder begeistert von den Berglärchen der Alpen. Die dort gebauten Häuser oder deren Verkleidungen halten viele Generationen - ohne Anstrich. Sie vergrauen natürlich.

Genauso gibt es auch die farbliche Gestaltung. Dort kamen dann die Leinölfarben zum Einsatz - auch angereichert mit Lärchen- oder Kiefernharz.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

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stephanPo

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möglichst leicht schräg, damit das Regenwasser besser ablaufen kann.
Habe ich auch gedacht. Meine Terrasse hat ein Gefälle von ca 5% und das bereue ich jeden Tag.
Erstens nervt es mich schief zu sitzen, muß allerdings dazu sagen. dass ich der einzige bin dem das auffällt, Zweitens rinnt da nix ab. Wasser hat so eine hohe Oberflächenspannung, dass man schon ein Gefälle von geschätzten 15% einbauen müßte damit es rinnt.

Könnt ihr ja mal selbst ausprobieren: Macht mal eine Wasserlacke auf ein rohes Brett, hebt es auf einer Seite an und beobachtet bei welchem Gefälle es zu fliesen anfängt.

Sollte ich die Terrasse nochmal bauen wird sie auf jeden Fall absolut waagrecht.

Ach ja, die Bohlen sind aus Kiefer mit sehr feinen Jahresringen (also sehr langsam gewachsen) und unbehandelt. Auf die komischen Rillen, die man oft bei Terrassen sieht, habe ich verzichtet, da diese die Verwitterung nur beschleunigen.

Schönen Gruss
Stephan
 

WinfriedM

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Genau da liegt vielleicht der Unterschied: In den Rillen. Wenn man die hat, bringen 2 Grad bereits einiges, hatte ich mal irgendwann getestet (mit feiner Riffeldiele). Es kommt auch sehr darauf an, wie hydrophil die Oberfläche ist, das hängt von vielen Faktoren ab, z.B. Verschmutzung, Mikroorganismen, Öl/Oberflächenbehandlung. Kann man ja auch schön bei Autos beobachten: Frisch gewachst bleiben große Wasserperlen stehen, verschmutzt hingegen läuft das Wasser schneller ab, dickere Wasserperlen können nirgendwo entstehen.

Auch wenn erstmal die ganze Diele wirklich mit Wasser benetzt ist, läuft es wesentlich besser.

5 Grad finde ich etwas übertrieben, 2 Grad sind glaube ich eher so die Empfehlung.
 
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