Holztüren fürs Gewächshaus

girder

ww-pappel
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An alle, liebe Moderatoren, meine Frage:
Bin zwar Schreiner, aber momentan überwiegend in der Montage tätig.
Möchte daher mein Problem gerne mitteilen. Also Gegenstand, wie oben schon genannt, sind zwei Holztüren, die vorgesehen sind, gegenseitig in einem Gewächshaus, 5m lang 3m breit. an den gegenüberliegenden, kurzen Seiten, eingebaut zu werden. Fantastisch und fast perfekt gelingt zwar der Einbau, aber das ist nicht das Problem. Es ist jetzt die dritte Garnitur, d. h. es wurden bereits schon zweimal, neue Türen eingebaut, zuletzt auch von mir. Der Punkt ist, daß die Türen nach dem ersten Winter derart aus dem Leim sind, daß sie komplett im Rahmen klemmen oder bereits unter größter Anstrengung aufgehebelt, nach kurzem, völlig in den Seilen hängen. Wichtig! Der Kunde wünscht, daß die Türen nach außen hin zu öffnen sind. Dagegen spricht der herstellerseits auf Verglasung angebrachte Aufkleber: "Die Türen sind zwingend nach innen öffnend einzubauen". Mit neuerlicher Lieferung weist ein Vermerk des Lieferscheins jedoch zusätzlich aus, daß diesmal die Türen auch nach außen öffnend eingebaut werden sollen. Der Lieferschein ist aber dem Vertriebspartner (Baumarkt) zuzuordnen. Ich versuche dem Kunden mit aller Überzeugung beizukommen, um zu erklären, dass das wieder schiefgehen wird. Und das ist doch auf den klimatisch bedingten und somit immer wiederkehrenden Druckunterschied (Wasserdampfdruck) zwischen Innen- und Außenbereich zurückzuführen. Gebt Ihr, geben Sie, mir, darin, Recht??? Wenn ja, gleich jetzt ein tolles Danke schön. Nur wie lässt sich das noch plausibel vermitteln? Dafür erst Recht ein riesiges Dankeschön.
Gruß
 

eisenwurm

ww-ulme
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Es kann Dir doch egal sein, wenn der Kunde das ausdrücklich wünscht?
Falls Du Regressansprüche fürchtest, dann lass den Kunden was unterschreiben.
Die Türen scheinen für die Anforderungen völlig ungeeignet zu sein.
Der Kunde sollte sich mal nach Holztüren mit verzinktem Stahlrahmen umsehen.
 

girder

ww-pappel
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Na Miezekater, der Kunde ist eben immer noch König. Daß deren Wunsch mir aber nicht nur Befehl würde, habe ich mir dies in Gegenwart bereits anzumerken gewusst. Ich arbeite dran. Danke
 

girder

ww-pappel
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Hallo und Danke Eisenwurm,
Ob Kunsstoff oder Stahlzargen, es wird für mich sicher etwas mehr Überzeugungsarbeit bedeuten. Aber ich lass mich gerne auf den Neuversuch ein. Die Frage dann ist aber immer noch, was sagt z. B. eine unabhängige Baustoffprüfung zur Geeignetheit. Eine entsprechende Unterlage in Form eines techn. Merkblattes oder eine Dokumentation über eine Versuchsreihe würden bestimmt entscheidend weiterhelfen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Jeder Türenhersteller hat doch Anwendungstechniker, die einem sagen können, welche Tür aus ihrem Programm für welchen Zweck geeignet ist. Nichts ist unmöglich, aber es braucht dann eben Türen, die dem Anwendungszweck entsprechen. Das geht sicher auch in Holz, wird dann aber vielleicht auch einiges mehr kosten.

Wenn der Türenhersteller klar sagt, dass das mit dieser Tür nicht funktioniert, hast du doch auch gleichzeitig eine Argumentationsgrundlage für den Kunden.

@Eisenwurm: Für mich ist das eine unprofessionelle Haltung, dem Kunden das einzubauen, was er wünscht, obwohl man weiß, dass es so nicht funktioniert. Das geht mir gewaltig gegen die Berufsehre. Fachmann sein, heißt fachmännisch handeln. Und nicht, Murks zu machen, wenn der Kunde es wünscht.
 

girder

ww-pappel
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Hallo WinfriedM,
Das mit der Berufsehre liegt mir auch am Herzen, aber im Zweifel möchte ich für meine Kompetenz nicht um jeden Preis streiten. Dennoch sehe ich den Sachverhalt als relevant für die gesamte Branche. Den der Einsatz von Materialien ist hier auch noch von bauphysikalischen Eigenheiten abhängig, die nicht sofort berücksichtigt wurden. Zum einen steht der Bau des Gewächshauses bereits als Holzrahmenkonstruktion. Damit sind Holztüren klar die erste Wahl. Aber noch schöner wäre natürlich, wenn eine Vorbehandlung der Türen die Runde machen könnte, nach der beschriebene Folgeschäden weitestgehend ausgeschlossen werden können. Und darum dreht sich mein Anliegen. Kammergetrocknet und imprägniert sind sie laut Hersteller. Wofür sie sich sonst noch eignen wird diesem weitestgehend egal sein. Er argumentiert, dass er ein handwerklich nicht zu beanstandendes Produkt ausfertigt. Da er womöglich aber vorbeschriebenes, schadenverursachendes Phänomen bereits kennt, ergeht von seiner Seite der Hinweis. Nun möchte ich/man aber doch immer noch schlauer sein und suche nach dem Patentrezept um eine möglichst allseits zufriedenstellende Lösung zu praesentieren. Punktum werde ich mich weigern die Türen in ein Eisenkorsett zu legen, noch überzählige Schrauben zu verbauen. Ich probiers noch mal mit einer dreifachen Grundierung aus Leinölfirnis (Terpentin-verdünnt 1:1), einem einschichtigen Holz-Isoliergrund (weiß, Praktikerqualität) und schließlich einem zweifach aufzutragenden Acrylfarblack. Damit danke ich aber für Eure Beiträge und werde abwarten. Na, vielleicht stell ich nachher eine kurze Rückmeldung ein, jedenfalls noch vor nächster Fussball-Euro.
Gruß Girder
 
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