Holzstaubexplosion möglich ?

Snoopy83

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Hallo an Alle,

ich habe eine Frage bezüglich Holzstaub .
Mein Mann lagert bei uns im Keller ca. drei Tonnen Holzbriketts in einem Lagerraum von einer Größe von ca. 10 m2 . Die Briketts bestehen aus Buchenholz . Da beim einfüllen bzw umräumen der Briketts Holzstaub aufgewirbelt wurde, der sich auf im Lageraum überall abgesetzt hat, ist meine Frage ob bei solchen Mengen eine Gefahr einer Holzstaubexplosion besteht? Da auch der Lagerraum selten gesaugt wird.

Hoffe, dass mir hier in diesem Forum jemand diese Frage beantworten kann . Bitte kein hate bin absolute Laiin
 

yoghurt

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Hallo,
zunächst: der liegende Staub kann nicht explodieren. Der Staub in der Luft kann ein zündfähiges Gemisch ergeben. Die Konzentration muss aber sehr genau stimmen. Ich würde jetzt beim Befüllen nicht mit Wunderkerzen spielen und mich sonst nicht verrückt machen.

Als Lehrling habe ich am Schreinerei-Ofen regelmäßig Verpuffungen erzeugt und auch mal versucht Staub zu zünden (jung und dumm). Das hat nicht geklappt.
 

weissbuche

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Die Gesellen in der Lehre haben alle geraucht in der Werkstatt. Der eine hat beim Schleifenmit dem Schwingschleifer ohne Absaugung erst mal ne Juno angesteckt.( Aus gutem Grund ist Juno rund). In der Staubwolke war die Glut der Kippe gut zu erkennen. Zündfähiges Gemisch wird so schnell nicht erreicht.
 

magmog

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.... aber wenn, dann knallt es! Im Germanischen Museum wurde immer eine Holzstaubexplosion
im kleinen Maßstab vorgeführt, das hat schon schön geknallt. Das bringt Respekt!
 

Snoopy83

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Ja deshalb ist mir auch etwas mulmig. Deshalb wollte ich ja auch wissen ob es bei den Gegebenheiten zu einer Holzstaubexplosion kommen kann, oder ob das Risiko nur in gewerblichen Anlagen besteht ( da dort ja deutlich größere Mengen aufgewirbelt werden ).
 

magmog

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Guuden,

Dazu muss eine ganz bestimmte Staub in der Luft sein,
Und auch noch eine Zündquelle. Beides wird in dem Keller kaum gleichzeitig zustande kommen.
 

weissbuche

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So etwas ähnliches, nämlich eine Mehlstaub Explosion hat 1975 das Mehlsilo einer Mühle in Bremen zerlegt. Sehr beeindruckend fand ich den breiten Riss, der sich über mehrere Meter durch den dicken Beton zog.
 

odul

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Wenn man gesehen hat, wieviel Holzstaub früher in den Schreinereien rumflog und wieviel Staub spanende/schleifende Maschinen erzeugen, dann ist man wegen etwas Staub auf dem Boden vollkommen entspannt.
 

U.Tho

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Wie sagte Paracelsus? Allein die Dosis machts ...
Wir haben seinerzeit Schweißarbeiten bei BASF in München gemacht unter Großbehältern mit Verdünnung (Magnetbandherstellung) dazu hatten wir ein bestimmtes Messgerät, welches die Konzentration in der Luft misst. Für den richtigen "Wums" muss die Konzentration schon gut passen.
 

Dirm

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Einen Trichter mit Mehl oder feinem Holzstsub füllen und dann knapp über eine brennende Kerze oder Fackel blasen. Gibt eine schöne Stichflamme :emoji_grin:
Aufpassen, dass sonst nichts brennt...
 

Arkhan1806

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Ok, also um das nochmal zusammenzufassen... :emoji_slight_smile:
1. Wenn der Staub nicht aufgewirbelt wird (und nur in der Gegend rumliegt), kann absolut garnichts passieren. Beim reinen Lagern besteht also keinerlei Risiko.
2. Beim Befüllen des Kellers -könnte- es mit ganz viel Pech zu nem zündfähigen Gemisch kommen, da wird ja dann Staub aufgewirbelt. Dazu bräuchte man dann jetzt aber gleichtzeitig noch ne Zündquelle (Kerze, Funke vom Schalten des Lichtschalters, etc.), jetzt wird das ganze noch deutlich unwahrscheinlicher. Wenn du wirklich sicher sein willst, könntest du einfach noch nen Ventilator aufstellen, der während des Befüllens die staubige Luft durch ein Fenster (oder die Luke zum befüllen) nach draussen drückt. Generall würde ich mir aber auch da keine allzugroßen Gedanken machen. :emoji_slight_smile:
 

willyy

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Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass

1. die Menge an aufgewirbeltem Staub niemals dafür ausreicht

2. die Art des Staubes dafür zu grob ist. Zur Zündung muß man sich überlegen, dass ein Funke so viel Energei haben muß, dass er ein oder ein paar Staubkörner entzünden kann. Bei ganz feinem Schleifstaub (oder Mehl) mag das möglich sein.
Bei Staub aus gegenseitigem Abrieb aus der Schüttung werden die Partikel einfach zu groß sein.

3. wenn das eine echte Gefahr wäre, gäbe es gerade in Deutschland (!) dafür Auflagen und Abnahmeprüfungen
 
Zuletzt bearbeitet:

derdad

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Ich habe in den 80er Jahren meine Lehre absolviert. In einer Zeit als Holzstaub noch kein grosses Thema war. Maximale Arbeitsplatzkonzentration nur wenigen bekannt war. Brennholz und Staub z.T. noch mit dem Korb aus der Werkstatt getragen wurde. Und nach einem Tag an der Langbandschleifmaschine sah man aus wie ein Müller der in den Mehlsack gefallen ist. Jedenfalls ist mir in meiner langen Berufspraxis keine Tischlerei persönlich bekannt in der es je zu einer Staubexplosion gekommen ist.
Ab den 90ern war die häufigste Ursache von Bränden falsch entsorgte Öllappen.
LG Gerhard
 

Oloide

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Hallo ,
etwas fällt mir noch zu Holzstaubablagerungen ein : Bitte nie in einem Lagerraum mit Holzstaubablagerungen mit der Flex arbeiten bzw. Funken produzieren ! Das gibt zwar keine Holzstaubexplosion kann aber sehr schnell z.B. über Nacht zu einem üblen Schwelbrand führen .
Grüße
Andreas
 

U.Tho

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Jedenfalls ist mir in meiner langen Berufspraxis keine Tischlerei persönlich bekannt in der es je zu einer Staubexplosion gekommen ist.
Mir auch nicht, trotzdem ist die Gefahr vorhanden - i.d.R. in Verbindung mit Absauganlagen:
Von der BG Zitat:
>>>>Brennbare Stäube sind organische Materialien wie Holz, Mehl, Cellulose und Metallpulver wie Aluminium-, Magnesiumpulver. Eine zündfähige Partikelgröße ist eine Korngröße unter 500 µm (0,5 mm). Aber auch bei Korngrößen zwischen 0,5 und 1 mm können im Einzelfall abhängig vom Staub Staubexplosionen auftreten. <<<<<<<

https://www.bgbau.de/themen/sicherh...hrstoffe/sicherheitsdatenblatt/staubexplosion
 

U.Tho

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Ahhh, das Thema schon oft genug....
Ja - eigentlich brauch man nur Suchbegriff Absauganlage eingeben.
Im Netz wird man aber schlecht fündig zur Frage Holzstaubexplolsion in einer Schreinerei, d.h. die Tage ist wohl eine Schreinerei in Mettmann nach einer Verpuffung abgebrannt - wurde aber noch nicht bekanntgegeben, was da verpufft ist. Könnte ja auch was anderes gewesen sein (Lösungsmittel).
Ich habe mal paar Kollegen von Belfor und Polygonvatro angeschrieben, ob denen so ein Fall bekannt ist - Brand- und Wasserschäden sind ja deren Tagesgeschäft.
Nebenbei - Polygon bearbeitet ja u.a. auch den Schaden mit dem geborstenen Aquarium in dem Berliner Hotel - falls bekannt.
 

Snoopy83

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Hätte ich eine Schreinerei mit Absauganlage, hätte ich wohl kaum hier im Forum diese Frage gestellt , da ich mir sie dann wohl selbst beantworten hätte können. Aber danke für alle Antworten für mich hat sich das erledigt bin jetzt beruhigt da ja aus den Antworten hervorgeht das es sehr unwahrscheinlich bis unmöglich ist. Vielen Dank für alle Antworten
 

magmog

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Guuden,

Bei Tischlereien ist das Problem dass Funken beim versehentlichen zerspanen von
metallischen oder mineralischen Einschlüssen im Holz entstehen können.
Werden die bei ungünstiger Späne- und Staubsituation durch die anfachend wirkende Absauge in den Sammler eingeblasen.......
Eine, wenn nicht DIE Ursache für branchentypische Brände.
Glücklicherweise selten.
 
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