holzschuppen

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hallo,
habe mir gerade einen schuppen zur lagerung von holz gebaut. meine grundkonstruktion steht. nun soll die aussenschalung aus holz auf die balken verschraubt werden. das satteldach ist zugeschalt mit 25 mm fichtenholz, darauf kommt diff.-offene dachbahn, anschl. trapezblech. meine fragen: 1. brauche ich eine entlüftung am first,2. müssen die bretter der aussenschalung luftdurchlässig angebracht werden (habe vor, zwischen jedem senkrecht angebrachtem brett etwa 1 cm luft zu lassen), 3. sind fichtenbretter bezügl. der haltbarkeit o.k., 4. meine rückwand zum nachbargrundstück möchte ich mit mdf-platten dicht verkleiden, und diese zur aussenseite mit z.bsp. trapezblech gegen die witterung verkleiden. sind die mdf dafür geeignet oder quellen diese bei luftfeuchte auch auf?.

danke für die tips.

littletoba
 

Norbert

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Hallo littletoba,


hallo,
habe mir gerade einen schuppen zur lagerung von holz gebaut. meine grundkonstruktion steht. nun soll die aussenschalung aus holz auf die balken verschraubt werden. das satteldach ist zugeschalt mit 25 mm fichtenholz, darauf kommt diff.-offene dachbahn, anschl. trapezblech.
Ein Holzlagerschuppen ist per definitionem ein Gebäude, bei dem das Dach Regen/Schnee abhalten, aber der Wind von allen Seiten durchpfeifen soll. Die Dachbahn kannst Du Dir schenken (wenn die Trapezbleche richtig verlegt werden).

1. brauche ich eine entlüftung am first,
Wozu? Der ganze Schuppen ist doch entlüftet.

2. müssen die bretter der aussenschalung luftdurchlässig angebracht werden (habe vor, zwischen jedem senkrecht angebrachtem brett etwa 1 cm luft zu lassen),
Auf jeden Fall; 1 cm Lücke sind deutlich zu wenig! Es sollten mindestens 30%, besser 50%, noch besser 100% der Wände durchlässig sein. Daher Bretter nicht zu breit wählen und Lücken ähnlich breit wie die Bretter wählen (die ja nur zum Stützen der Holzstapel oder gegen Langfinger angebracht werden). Wenn aus optischen Gründen eine Abdeckung erforderlich sein sollte, diese 10 cm als eigene Wand mit gleichem Aufbau davor setzen.

3. sind fichtenbretter bezügl. der haltbarkeit o.k.,
Allemal, wenn sie so luftig wie beschrieben sitzen. Unten genügend Abstand zum feuchten Boden halten (15 - 20 cm) und dann grau werden lassen ist der beste Witterungsschutz. Ggf alle 5 Jahre mal das ein oder andere Brett auswechseln. (Btw: ich habe letzte Woche den Trauf meines Holzschuppens, den mein Vorgänger vor 22 Jahren errichtet hat, repariert: weil das Wasser zwischen den Ziegeln der letzten Reihe (Biberschwanz) immer durchtropfte, verfaulten die letzte Doppel-Dachlatte und die Traufenden der Sparren. Sparren wurden mit beigeschraubten Fichtebrettern( unbehandelt) wieder tragfähig für eine neue Doppellage Dachlatten gemacht. Aber: ein übergeschobenes Zinkblech-U verhindert jetzt, daß Sparrenenden und Dachlatten naß werden. Das wird länger halten, als jemals zuvor.

4. meine rückwand zum nachbargrundstück möchte ich mit mdf-platten dicht verkleiden, und diese zur aussenseite mit z.bsp. trapezblech gegen die witterung verkleiden. sind die mdf dafür geeignet oder quellen diese bei luftfeuchte auch auf?
Ich käme nie auf die Idee dafür eine MDF-Platte zu nehmen. Warum nicht Fichtebretter in passendem Abstand und die Trapezbleche darauf befestigen? Abstand z.B. 1/2 Tafelbreite. Wenn der Dachüberstand genügend ist und nirgends ständig Wasser hineintropft, werden deine Enkel noch Holz darin lagern können - sofern die Befestigungselemente für die Bleche dann noch dicht sind (das nämlich ist die Schwachstelle).

Gruß

Norbert
 

littletoba

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Hallo Norbert,
danke für die Tips. Bei dem Abstand der senkrechten Bretter möchte ich auf jeden Fall rein aus optischen Gründen den Abstand sehr gering halten. Wenn alle Wände (einschl. Rückwand ) dann mit ca. 2 cm Abstand zwischen den Brettern erstellt würden und die Luft "durchpfeifen" kann, sollte das doch funktionieren.

Heute wurde mir bezüglich der Verbretterung von einem "Holzprofi" diesbezüglich empfohlen unbedingt Douglasien- Bretter anstelle von Fichte / Tanne zu verwenden, da diese wesentlich länger halten würden. Hast Du eine Ahnung, was davon der Qm in ca. 25 mm Stärke so kostet.

Was hältst Du davon?

mfg
Littletoba
 

Norbert

ww-robinie
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Hallo littletoba,

Douglasie oder auch Lärche ist im allgemeinen haltbarer als Fichte/Tanne.

Es kommt aber stets auf die Holzqualität an: auch feinjährige Fichte kann, wenn sie richtig verbaut ist, über hundert Jahre alt werden, wie uns mancher Schober im Voralpenland zeigt. Bei konstruktiv richtiger Bauweise hält auch Fichte mehrere Jahrzehnte.

Optisch ist Douglasie wegen des leicht rötlichen Tons vielleicht etwas ansprechender; aber diese Farbe weicht bei Bewitterung schon bald dem gleichen Grauton wie bei Fichte.

Zum Preis: ich habe hier (Bodenseeregion) vor 2 Jahren für 120 x 24 mm Douglasiebretter 17 EUR/qm inkl. MwSt. bezahlt.

Gruß

Norbert

P.S.: Vorige Woche habe ich bei meinem Holzschuppen das Dach am Trauf repariert: hier waren fast alle Sparren auf den letzten 10 - 15 cm angefault. Warum? Weil das Wasser durch die Lücken der letzten Reihe Biberschwanzziegel auf Sparren und Dachlatte kam. Die Hütte hatte der Vorbesitzer vor 20 Jahren aus einfachen ungehobelten und unbehandelten Fichte-Kanthölzern, -Brettern und -Dachlatten errichtet. Jetzt nach der Reparatur, mit zusätzlich untergelegtem Zinkblechstreifen, hält sie mindestens weitere 20 Jahre, ohne daß irgendein Handschlag daran zu tun sein wird.
 
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