Holzrahmenbau- Wand von Innen zuerst oder außen?

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Hi,

sagt mal warum scheint es mir als ob im HRB immer die Wände von "Innen" zuerst gebaut werden. Beispiel aus der Umgebung was ich beobachtet habe:

Erst später kam dann die Gefache Dämmung, Folie außen und aussenverkleidung drauf..

und auch bei @Holz-Christian seinem Wohnhaus hat er ja erst innen OSB und dann außen weitergearbeitet. Würde es nicht erst sinn machen die Außenseitige Folie und Außenplatten zu machen damit es Regen dicht wird?

Oder gibt es einen Grund das es anscheinend oft sorum gemacht wird?

Bildschirmfoto 2021-03-02 um 11.21.03.png
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Servus, die OSB innen hat ja eine Doppelaufgabe.
Zum einen Wandaussteifung zum anderen Dampbremse.
Wenn’s von außen wirklich mal in die offene Wand regnet ist das halb so wild, trocknet ja wieder aus.
Erst wenn die Dämmung rein kommt muss im gleichen Zug außen Regendicht gemacht werden, sei es mit diffusionsoffener Fassaden Unterspannbahn oder wie in meinem Fall mit überputzbaren Fassadenplatten.

Da fällt mir ein, wird mal wieder Zeit für einen Zwischenbericht über mein Haus.
 
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Ok die Aussteifung erreiche ich bei mir wohl auch durch die Steico Universal Black Platte außenseitig, dann würde ich es glaub ich andersrum angehen....

Auf jedenfall ich lerne aus deinen Berichten, ich bau ja ca 1:10 nach :emoji_slight_smile:
 

sonicbiker

ww-esche
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Moin,
wenn man erst von innen beplankt kann man von außen anschließend schön die Dämmung andrücken. Besser jedenfalls, als gegen die Unterspannbahn, Lattung etc.
Das würde mir dazu einfallen.
Viele Grüße, Wolfram
 

U.Tho

ww-robinie
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Eine generelle Variante ist das nicht - ich kenne das eher andersrum - zu erst außen zu, dann innen.
Gruß Uwe
 

tomkaes

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Die Beplankung innen wird zuerst aufgebracht, weil die Verankerungselemente (Blechformteile) da durchgenagelt werden
und in der Installationsebene verschwinden. Ich brauche ja auch einen Untergrund für meine Elementstöße abzuklebden,
und an die Bodenplatte anzuschließen, wie soll das ohne Beplankung eine luftdichte Ebene ergeben?
Der Aufbau von Holz-Christian ist korrekt ausgeführt.
 

U.Tho

ww-robinie
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Ah- ok. jetzt brauch ich Aufklärung, vertraue an dieser Stelle auch Deiner Fachkenntnis - ich sehe halt Holzständerwände, die mit OSB beplankt sind. Was ist das dann hier und wo liegt der generelle Unterschied?
 

tomkaes

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- ich sehe halt Holzständerwände, die mit OSB beplankt sind.

Wenn man es richtig macht, ist HRB u. a.: von innen nach außen diffusionsoffener Wandaufbau, Verzicht von "Plastikfolie" ("Leben in der Einkaufstüte"), Dämmstoffe mit verbessertem Temperaturamplituden Verhältniss (Sommerlicher Wärmeschutz), deutlich (!) bessere CO2 Bilanz Wandbildner, geringere Wärmebrücken; ein Gewerk plant, fertigt und montiert die Hülle, ohne das die klassischen 20 anderen Gewerke große Gelegenheit bekommen, alles wider zu zerstören. Abgesehen von der Preisdiskussion beliebig fortsetzbar.
Aber "Geiz ist Geil" ... :emoji_thumbsdown: kombiniert mit dem unerschütterlichen Glauben an "Glaser"

Die vorrangige Frage ist nicht nach einer preiswerten Lösung, sondern wie gehts billiger. :emoji_cry:
 

U.Tho

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Also in der Variante innen OSB übernimmt (auch) die Funktion als Dampfbremse und außen dann Unterspannbahn und irgendeine Fassade. Ich frag mal meinen Neffen, der ist Zimmerermeister in einer Fertighausfirma, die gehobene Klasse baut - nehme an, die machen das auch so.

Was ich nicht verstehe, das Holzrahmenbau mit Folien (und meinetwegen Glasfaserdämmstoff) kein "richtiger" Holzrahmenbau sei. Das gleicht irgendwo der Aussage, der Dacia ist kein richtiges Auto nur der Mercedes ist ein richtiges Auto. Mein Nachbar hat mit Eiche Fachwerk gebaut und Schafwolldämmung - alles eine Frage des Geldes, kann sich halt nicht jeder leisten.
 
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hukiman

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Aloha,

bei allen Zimmereikollegen die ich kenne inkl. unserer Firma werden bei allen die Wände außen beplankt geliefert. Eben aus besagtem Grund, dass das Haus sofort von außen bewittert werden kann. Das ist ja gerade der riesen Vorteil am Holzrahmenbauhaus. Ich habe selbst gerade ein Massivholzhaus gebaut und musste von außen dämmen, das ist im Winter bei Schnee und Regen kein vergnügen, vor allem bei den Holzfaserdämmplatten die teilweise nicht nass werden dürfen. Klar die Putzträgerplatte aus Holzweichfaser ist dann wieder kein Problem, aber alles dahinter eben schon.

Die OSB ist als Aussteifung für die Wandelemente notwendig, daher verbauen wir pro Außenwand mindestens eine OSB-Platte, damit das Wandelement ausreichend ausgesteift ist. Wobei die Holzrahmenelemente mit der Holzweichfaserplatte ja komplett verklammert werden, ist jetzt nicht so, dass da was wackelt. Nur wenn eben auch während der Bauphase mal ein Sturm kommt, ist es schon gut, wenn ein paar OSB-Platten die Windlasten übernehmen können.

Nicht das wir mit Folien arbeiten aber die Aussage von tomkaes ist völliger Quatsch. Ein Holzrahmenbau, bei dem mit Folien gearbeitet wird ist deswegen trotzdem ein Holzrahmenbau. Der Name sagt ja nur, dass das Haus eben als Stabwerk konstruiert ist.

Es gibt in der Regel keine Blechvormteile beim Holzrahmenbau, da an den Schwellen einfach direkt in die Nivellierschwelle oder in den Beton gedübelt wird. Hier braucht es keine Winkel oder ähnliches. Das Argument mit der Verklebung ist auch quatsch. Die Verklebung an die Bodenplatte funktioniert genauso wenn die OSB nachträglich montiert werden. Nur ist es wichtiger das Haus von außen regendicht zu bekommen, als von innen luftdicht...
 

tomkaes

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... aber die Aussage von tomkaes ist völliger Quatsch.

So unterschiedlich ist das Weltbild des Holzbaus.
Ihr habt also gar keine Zulassung für beidseitig beplankte, vorgefertigte Wand-, Decken- und Dachtafeln?
Ihr seit nicht vom DHV zertifiziert und dürft kein Ü-Zeichen auf eure Elemte vergeben?
Dann reden wir nur aneinander vorbei, bleiben aber bitte sachlich.
Nur weil du es nicht kennst, und ich damit seit Jahren baue, musst du andere Menschen nicht des "völligen Quatsches" bezeichnen. :emoji_wink:
 

Mitglied 24010 keks

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Ich denke in Zukunft wird es wohl mehr werden, dass außen zuerst beplankt wird. Die aktuellen DWD Platten, z.B von Egger oder Agepan, teilweise sogar als Putzträger zugelassen, sind als aussteifende Beplankung zugelassen nur noch nicht so sehr verbreitet. Ebenfalls übernehmen die dann die Winddichtigkeit.
Ich persönlich sehe in dem System ziemlich viele Vorteile - wir werden das bald testen und dann evtl. vom klassischen, innen OSB als Aussteifung weggehen. Dann kommt innen Dampfbremse, Inst.- Ebene, OSB und dann GK.

Gruß Daniel
 

Michel1984

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Die Beplankung mit OSB innen macht schon Sinn, die dampfdichte Ebene ist sofort fertig ausgeführt. Wenn die OSB erst später verbaut wird, ist sie an den Innenwänden unterbrochen und somit eine Schwachstelle..
Außerdem können so die Ecken der Außen-und Trennwände vernünftig verschraubt werden.
 

Mitglied 24010 keks

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Wenn die Aussteifung außen liegt, braucht's innen doch keine OSB mehr. Höchstens unter dem GK um eine stabilere Wand zu erreichen.
IW zu AW werden doch eh in die Riegel verschraubt. Und bei den Außenecken ändert sich doch auch nichts??

Gruß Daniel
 

U.Tho

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Die Beplankung mit OSB innen macht schon Sinn, die dampfdichte Ebene ist sofort fertig ausgeführt. Wenn die OSB erst später verbaut wird, ist sie an den Innenwänden unterbrochen und somit eine Schwachstelle..
Außerdem können so die Ecken der Außen-und Trennwände vernünftig verschraubt werden.
Schlüssig ist mir das nicht, aber macht halt jeder, wie er die besten Erfahrungen gemacht hat und/oder wie man`s gelernt hat.
 

U.Tho

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Höchstens unter dem GK um eine stabilere Wand zu erreichen.
Das würde ich auf jeden Fall vorziehen, insbesondere wenn es drum geht, was an der Wand festzumachen.
Oben im Bild sehe ich auch, dass der Fußbalken durchgebohrt ist, im Beton verankert - anders (Winkel?) kenne ich das auch nicht.
 

Mitglied 24010 keks

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Oben im Bild sehe ich auch, dass der Fußbalken durchgebohrt ist, im Beton verankert
Das reicht aber in der Regel nicht zum Abtrag der Windlasten. Da müssen die Zugkräfte aus den Riegeln in die Bodenplatte eingeleitet werden. Das geht in der Regel nicht mit den Schrauben die die Verbindung zwischen Schwelle und Riegel machen. Somit müssen in der Regel Zuganker angebracht werden die die Kraft aus dem Riegel in den Beton einleiten.

Gruß Daniel
 

U.Tho

ww-robinie
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Das reicht aber in der Regel nicht zum Abtrag der Windlasten.
Mir ist schon klar, dass man vom Sparren bis unten alle zusammenhalten muss, damit das Dach nicht wegfliegt. Mir ging es nur um das Detail Befestigung der Schwelle. Selbst beim meinem Haus als Massivhaus ist das Dach gut angeschraubt, das liegt nicht so einfach nur drauf. Lange Gewindestangen weit ins Mauerwerk und die freistehenden Pfosten - alles fest.
 

Mitglied 24010 keks

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Mir ging es nur um das Detail Befestigung der Schwelle.
Genau davon schrieb ich. Die horizontalen Lasten, hauptsächlich Wind, müssen im Holzbau über die Aussteifung (Platte) in die Bodenplatte eingeleitet werden. So werden aus der horizontalen Last, abhebenden Vertikallasten in den aufrechten Riegeln des Holzrahmenbaus. Diese Lasten müssen in den Boden abgeleitet werden. Das funktioniert in der Regel nicht bloß über die Schwelle andübeln. Da müssen gezielt Zuganker von den senkrechten Riegeln zur Bodenplatte angebracht werden.
Die untere Wandschwelle läuft nämlich i.d.R. durch und die senkrechten sind entweder mit zwei Schrauben z.B. 5x120 oder sogar nur Nägeln befestigt. Da können keine Zugkräfte übertragen werden, da die Verschraubung ja ins Hirnholz erfolgt.

Kann dir das sonst aber auch Mal aufskizzieren.

Gruß Daniel
 
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oha jetzt macht ihr mich stutzig wegen der Schwelle - ich wollte meine Schwelle genau so mit Betonschrauben einfach auf die Bodenplatte schrauben, ich kann euch aber nicht ganz folgen was denn daran falsch ist bzw. wie es besser wäre?
 

hukiman

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So unterschiedlich ist das Weltbild des Holzbaus.
Ihr habt also gar keine Zulassung für beidseitig beplankte, vorgefertigte Wand-, Decken- und Dachtafeln?
Ihr seit nicht vom DHV zertifiziert und dürft kein Ü-Zeichen auf eure Elemte vergeben?
Dann reden wir nur aneinander vorbei, bleiben aber bitte sachlich.
Nur weil du es nicht kennst, und ich damit seit Jahren baue, musst du andere Menschen nicht des "völligen Quatsches" bezeichnen. :emoji_wink:

Ich erstelle seit knapp 10 Jahren die Werkplanungen für Wohnhäuser in Holzrahmenbauweise...
Und nein, wir werden nicht fremdüberwacht, das würde sich bei uns nicht lohnen. Da 90% der Kunden den Innenausbau selbst vor nimmt.

@tomkaes hukiman meint, Deine Darstellung ist Quatsch, also das ein Haus mit Folien als Dampfbremse kein Holzrahmenbau wäre.

Jupp, ganz genau... Und ich bleibe dabei - diese Aussage ist völliger quatsch. Was daran nicht sachlich sein soll erschließt sich mir nicht.

Die Beplankung mit OSB innen macht schon Sinn, die dampfdichte Ebene ist sofort fertig ausgeführt. Wenn die OSB erst später verbaut wird, ist sie an den Innenwänden unterbrochen und somit eine Schwachstelle..
Außerdem können so die Ecken der Außen-und Trennwände vernünftig verschraubt werden.

Wir montieren die einzelnen OSB Platten eben genau an diesen Stellen. So läuft die OSB Dampfbremsebene komplett durch.

Wenn die Aussteifung außen liegt, braucht's innen doch keine OSB mehr. Höchstens unter dem GK um eine stabilere Wand zu erreichen.
IW zu AW werden doch eh in die Riegel verschraubt. Und bei den Außenecken ändert sich doch auch nichts??

Ja, das ist korrekt, aber in der Regel wird der Holzrahmenbau mit Holzweichfaserplatten außen beplankt, diese sind nicht aus aussteifende Beplankung zugelassen.

Das reicht aber in der Regel nicht zum Abtrag der Windlasten. Da müssen die Zugkräfte aus den Riegeln in die Bodenplatte eingeleitet werden. Das geht in der Regel nicht mit den Schrauben die die Verbindung zwischen Schwelle und Riegel machen. Somit müssen in der Regel Zuganker angebracht werden die die Kraft aus dem Riegel in den Beton einleiten.

Jabb, genau. Hier werden dann noch Wandscheibenendverankerungen bzw. Zuganker angebracht. Zum Beispiel so etwas hier, je nach Statik oft auch kleiner.
 

hukiman

ww-ahorn
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oha jetzt macht ihr mich stutzig wegen der Schwelle - ich wollte meine Schwelle genau so mit Betonschrauben einfach auf die Bodenplatte schrauben, ich kann euch aber nicht ganz folgen was denn daran falsch ist bzw. wie es besser wäre?

Nichts ist falsch daran, das kannst du auf jeden Fall so machen. Nur wird dir dein Statiker sagen, dass du eben an bestimmten Stellen auch noch zusätzlich Zuganker anbringen musst.
 
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