Holzkbabine dämmen, Dampfsperre nötig?

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In der nächsten Woche baue ich eine Schallkabine aus Holz.
Die Bodenplatte wird auf zahlreichen Schaumstoffringen gelagert, somit ist die Kabine schwimmend gelagert und der Körperschall (über den Boden) ausgeschaltet.
Darauf baue ich ein Ständerwerk aus Kanthölzern, die dann außen UND innen mit Spanplatten verkleidet werden (billigeres Material habe ich nicht gefunden). In den Zwischenraum soll Isoliermaterial (z.B. Mineralwolle oder Zellulose, da weiß ich aber noch nicht, ob man letztere überhaupt im Baumarkt kaufen kann).
Die Kabine wird im Keller stehen, der in den 50ern gebaut wurde und relativ trocken, aber eben nicht ganz trocken ist.
Meine Frage: Falls wir uns für Mineralwolle entscheiden, wird dann eine Folie als Dampfsperre benötigt, um diese vor Feuchtigkeit zu schützen? Oder ist Spanplatte ein diffusionsoffenes Material, das eine Folie überflüssig macht?
Vielen Dank für Hinweise und Verbesserungsvorschläge!
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

wenn du Schall dämmen möchtest, brauchst du weniger ein großes Volumen, sondern vielmehr brauchst du Masse.
Wir haben mal Schallkabinen gebaut, die wir komplett mit Sand ausgefüllt haben. Die funtionierten sehr gut. Allerdings brauchst du dann nicht mehr mit Spanplatten anzufangen, das wird das Gewicht des Sandes nicht aushalten.

Das Beste ist, wenn der Schall stark gebrochen wird, das in Kombination mit Masse wäre ideal. Mineralwolle oder Zellulose ist zwar eine gute Wärmedämmung, aber kein gutes Material für eine Schalldämmung.

Im Betrieb haben wir eine große Schallkabine, die ist doppelwandig aus KS gemauert. Hat drei schwere Eingangstüren hintereinander. Funktioniert sehr gut. Unsere transportable Kabine ist auch sehr schwer. Womit diese allerdings gefüllt ist, kann ich dir nicht sagen, da sie fertig gekauft wurde. Vielleicht findest du einen Hersteller solcher Kabinen, der dir hierüber Informationen gibt.

Gruß

Heiko
 

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Ich möchte die Kabine nutzen, um darin Schlagzeug zu spielen. Studioansprüche habe ich nicht, aber mit einem vernünftigen Aufwands-Ertrags-Verhältnis möchte ich ein möglichst gutes Ergebnis erzielen.

Sie soll einerseits den Schall nach außen dämmen, wobei ruhig etwas zu hören sein darf.
Andererseits soll sie innen mit Teppich ausgekleidet werden, um den Raumklang zu verbessern. Die Wände werden übrigens nicht ganz parallel sein, um ein Aufschwingen zu verhindern.
 

raftinthomas

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ok, das macht die sache etwas klarer.
je schwerer die platten, desto besser, also besser 22er als 19er. spanplatte ist schon ganz ok, mdf wär besser, aber deutlich teurer.
nimm für die innere schicht eine andere plattenstärke als für die äussere, auch so entkoppelst du innen-und aussenwand, zb 22er und 16er.
wunder wirst du nicht erwarten dürfen.
zum teppich: ich nehme an, du stellst auch da keine besonderen anforderungen. telefoniere mal die ortsansässigen messebauunternehmen ab, ob die nicht noch (gebrauchte) teppichreste haben. die sind meist noch ok, da nur kurz im einsatz, und werden anderfalls entsorgt. so kommst du umsonst (bzw gegen kaffeekassenspende) zu teppich und die sind ihn los.
 

raftinthomas

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so, noch zur eigentlicvhen frage: solange deine kabine frei im raum steht (min. wandabstand ca 10cm), brauchst du keine dampfsperre, das innenklima ist ja nicht anders als das aussenklima.
 

yoghurt

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Ein Tip noch: der Informationsdienst Holz hat eine Menge Broschüren zum Bestellen oder Downloaden auf seinen Seiten. Dort müssten sich Informationen über entsprechende Konstruktionen und die in etwa zu erwartende Schalldämmung finden lassen.
Ansonsten kannst Du auch die Schalen deiner Box von einander entkoppeln in dem Du sie an zwei von einander getrennten Ständerwerken befestigst. Solche Konstruktionen sind im Trockenbau üblich. Darüberhinaus stimmen natürlich die anderen Tips...

Gruß

Heiko
 

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Danke!!!

Vielen Dank für die vielen Hinweise. Werde ich beherzigen.

Eine Frage noch, ist Isoliermaterial Deiner Schätzung nach notwendig oder bringt eine Luftschicht eventuell genauso viel? Der Zwischenraum zwischen den Wänden beträgt 8 cm. Falls es notwendig ist, fänd ich eine Schüttung (z.B. Zellulose) gut. Das sollte vom Gewicht ja kein Problem sein. Ich kann nur nicht einschätzen, ob es was bringt.
 

yoghurt

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hmmm, gute Frage! die entsprechenden DIN reden bei leichten Trennwännden in Ständerbauweise (was deine Konstruktion ja im weiteren Sinne ist) immer von einer Hohlraumbedämpfung mit irgendeiner Zahl vor einer dieser zusammengesetzten Einheiten nach dem Motto aus jedem Einheitsdorf ein Hund.....
Kurz und gut, lass den Zwischenraum nicht leer, pack halt Dämmwolle oder sonstwas dazwischen, was irgendeinen möglichst hohen Strömungswiderstand hat....

Gruß

Heiko
 
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