Holzfugen gleichfarbig schließen

janisholz

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Hi Holzies,

seit Wochen richte ich meine Holz-Heimwerkerwerkstatt ein und kaufe Holz und Geräte und baue Hilfseinrichtungen für die Werkstatt. Die Familie murrt noch nicht ... aber in mir wächst der Druck, endlich Produktives zu leisten.

Wir haben einen 2m langen Eßzimmertisch aus Mexiko: der ist vom Design her eher grob, also nichts "Feines" ... aber genau das ist es, was wir wollen. Das Holz ist weitestgehend unbehandelt. Ich möchte das Holz nun "konservativ" mit Leinölfirnis behandeln:

0. Fugen schließen
1. 240er schleifen + abwaschen
2. Erster Anstrich ... nach 30 Minuten Pfützen entfernen
3. 24h warten
4. 320er nachschleifen
5. zweiter Anstrich ... nach 30 Minuten Pfützen entfernen
6. 24h warten
7. dritter Anstrich ... nach 30 Minuten Pfützen entfernen
8. 24h warten
9. fertig
10. einmal pro Jahr ölfeucht überwischen

Nur mein Schritt "0" macht mir Probleme.

Ich habe gelesen und auch ausprobiert, Spachtel zum Fugenschließen aus Ponal + Holzstaub des zu spachtelnden Holzes herzustellen. Aber das war immer viel dunkler als das Ausgangsmaterial; siehe Anhang 1.

Wie mache ich das besser für unseren Esstisch; siehe Anhang 2 + 3?

Gruß
Janis
 

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andama

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Das mit den Fugen schließen ist so eine Sache.
Bei deinem Tisch trifft Längsholz auf Querholz, was für Quellen und Schwinden ungünstig ist. Alles was du jetzt spachtelst wird nicht halten und wieder ausbröckeln. Da ihr das Rustikale so wolltet, nimm es so an und Öle ihn einfach und freue dich - fertich.
 

Komihaxu

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Ganz hart gesprochen ist dieser Tische eine "Fehlkonstruktion".
Das Holz wird immer arbeiten.
Lass die Fugen so und öle einfach.
 

Friederich

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Zuspachteln fällt immer auf und sieht ganz übel aus.
Wenn überhaupt, dann füllt man Risse mit eingeleimten dünnen Leisten, Furnierstreifen...

Wir haben gerade Anfang der Heizperiode. Bis März werden die Risse noch weiter aufgehen.
Flickt man sie wie beschrieben, dann können beim Quellen, das im Sommer eintreten wird, die Verbindungen auseinandergerissen werden.
Bei solch einer Konstruktion können Risse einfach nicht vermieden werden. Sie hätten lediglich reduziert werden können durch sorgfältigere Holzauswahl.

Einigermaßen praktikable Notlösung wären Wachskittstangen. Das kriegt man farblich recht gut hin.
 

janisholz

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Wir haben gerade Anfang der Heizperiode. Bis März werden die Risse noch weiter aufgehen.
Flickt man sie wie beschrieben, dann können beim Quellen, das im Sommer eintreten wird, die Verbindungen auseinandergerissen werden.
Bei solch einer Konstruktion können Risse einfach nicht vermieden werden. Sie hätten lediglich reduziert werden können durch sorgfältigere Holzauswahl.

Kann man aus den Fotos erkennen, welches Holz das ist?

Eine Info noch: den Tisch haben und lieben wir seit 1995, also über 20 Jahre. Besonders starkes Arbeiten der Fugen konnte ich bisher nicht fgeststellen. Aus den bisherigen Antworten schließe ich: die Fugen einfach so lassen, wie die letzten 20 Jahre und den Tisch wie geplant mit Leinölfirnis behandeln. Korrekt?
 

WinfriedM

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Sehe ich genauso, der Tisch ist eine Fehlkonstruktion und die Fugen solltest du nicht schließen, sonst bekommst du Probleme. Das Holz ist durch den Rahmen eingesperrt und sollte etwas Luft zum Arbeiten haben.

Öle eher sparsam, so dass dir das Öl nicht stark in die Fugen läuft. Das geht mit einem Küchenschwamm ganz gut. Persönlich würde ich ein Arbeitsplattenöl und kein Leinölfirnis verwenden.
 

Friederich

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die Fugen einfach so lassen, wie die letzten 20 Jahre und den Tisch wie geplant mit Leinölfirnis behandeln. Korrekt?
Würd ich so machen. Auf Bild 3, das scheint aber ein Riss im Brett zu sein? Den, könnte man mit Wachs schließen. Fugen zwischen den Brettern aber belassen.
Leinölfirnis ist mir persönlich sympathisch. Aber nur ca 15 Minuten warten bis zum Trockenreiben.
Bei allen Folgeaufträgen sehr dünn auftragen; und dann besonders grüdlich trockenreiben.

Typischer Fehler ist, dass hier zu viel aufgetragen wird und stehenbleibt, so dass ein klebriger Film verbleibt.
 

Friederich

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Würde auf irgendeine Kiefer tippen. Davon dürfte es in Mexiko etliche Arten geben.
 

raziausdud

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Hallo Ianis,

Murks wird man immer sehen.

Anhand von Fotos schwer zu beurteilen, aber eine Möglichkeit wäre eventuell noch den Spalt (dann also alle Spalten ...) etwas zu einer sauberen, geraden Fuge aufzufräsen, also an beiden Seiten 45 Grad. Das sieht dann aus wie gewollt, der eigentliche Spalt liegt im Schatten, die Fuge lenkt davon ab. Oder Bootsoptik, elastisches schwarzes "Etwas" (was, das kann ich herausfinden) in die gefrästen Fugen, betont diese.

Grüße
Rainer
 

janisholz

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Hallo Ianis,

Murks wird man immer sehen.

Anhand von Fotos schwer zu beurteilen, aber eine Möglichkeit wäre eventuell noch den Spalt (dann also alle Spalten ...) etwas zu einer sauberen, geraden Fuge aufzufräsen, also an beiden Seiten 45 Grad. Das sieht dann aus wie gewollt, der eigentliche Spalt liegt im Schatten, die Fuge lenkt davon ab. Oder Bootsoptik, elastisches schwarzes "Etwas" (was, das kann ich herausfinden) in die gefrästen Fugen, betont diese.

Grüße
Rainer

Die Fugen in Holzschiffen werden/wurden kalfatert: mit Stoff, Pech oder Kunststoff ausgefüllt; siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalfatern.
Das hätte was für einen Seemann :emoji_slight_smile:, aber die Familie hat so geschaut :eek:, als ich die Bootsoptik als Alternative vorstellte.

Ich denke, ich lasse die Fugen, wie hier auch geraten, unverändert.

Einige von Euch sagten recht hart, der Tisch sei "Pfiusch". Das trifft mich, auch wenn es nichts daran ändert, dass wir diesen Tsch mögen. Aber lasst uns dazu lernen. Was würde ein deutscher Schreiner an unserem Tisch keinesfalls machen und wie würde er es richtiger machen ... ohne jetzt einen ganz anderen Tisch zu bauen.

Schönes Wochenende
Janis
 

teluke

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Einige von Euch sagten recht hart, der Tisch sei "Pfiusch". Das trifft mich, auch wenn es nichts daran ändert, dass wir diesen Tsch mögen. Aber lasst uns dazu lernen. Was würde ein deutscher Schreiner an unserem Tisch keinesfalls machen und wie würde er es richtiger machen ... ohne jetzt einen ganz anderen Tisch zu bauen.
Janis

Eine solche Fuge entsteht hier zwangsläufig weil sich das Querholz der Füllung, bei Änderung der Holzfeuchte, stärker dehnt/schrumpft als das Längsholz am Kopfende und zwischen den Füllungen.
Wenn ein deutscher Schreiner die Tischplatte so ausführen würde wäre das Problem das Gleiche.
Ein wirkliches Problem kann ich da nicht sehen, ist halt so bei der Machart.

Da euch der Tisch gefällt lasst es einfach wie es ist.
Wenn die Holzfeuchte steigt geht der Spalt von alleine wieder zu.
Wenn Du den Spalt schließt riskierst Du dass dann bei steigender Feuchte der Rahmen auseinander gedrückt wird.

Da man den Bildern nicht entnehmen kann wie ansonsten der Tisch aufgebaut ist kann man da auch nichts dazu bemerken.

Auf dem Bild 1, das ja mit dem Tisch gar nichts zu tun hat, hast Du den Fehler gemacht Längsholz und Querholz zu verleimen.
Das geht nur auf kurzen Stücken gut. Eine Füllung, und sowas scheint das ja zu sein, darfst Du nicht fix einleimen.
Wenn schon dann nur kurz in der Mitte.
 

Friederich

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Da Janis den Tisch schon über 20 Jahre hat sollte das nicht das Problem sein.
Dann wäre der Fehler schon vor 20 Jahren aufgetreten.
So wie er schreibt, scheint das aber der Fall zu sein. Er sagt ja, dass er an der Fugenbreite keine große Änderung bemerkt.
Sie scheinen also von Anfang an dagewesen zu sein.
Holz wäre also von vornerein zu feucht verbaut.
 

janisholz

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Auf dem Bild 1, das ja mit dem Tisch gar nichts zu tun hat, hast Du den Fehler gemacht Längsholz und Querholz zu verleimen.
Das geht nur auf kurzen Stücken gut. Eine Füllung, und sowas scheint das ja zu sein, darfst Du nicht fix einleimen.
Wenn schon dann nur kurz in der Mitte.

Ist nur ein kleiner Ständer für meine Oberfräse, damit ich die auch mit Kopierhülse auf den Tisch stellen kann, also sehr kleines Werkstück. Wobei ich das unwissend auch bei großen Werkstücken kreuz und quer verleimt hätte. Also danke :emoji_slight_smile:
 
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