Holzfeuchte

adler

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Servus Kollegen,

weiß von Euch jemand ob irgendwo Richtlinien oder Toleranzen zur Holzfeuchtigkeit geregelt werden, wenn Schnittholz vom Holzhändler als Kammertrocken verkauft wird?

Als Beispiel: Holzhändler liefert Eiche als Kammertrocken aus, bei der Prüfung mit dem Holzfeuchtemessgerät (Gann) wird eine Feuchte von 15-17 % festgestellt.:eek::mad:

Wie wir alle wissen soll ja in zentralbeheizten Räumen das Holz eine Feuchte von 6-8% aufweisen, was eigentlich von keinem Händler geliefert werden kann, aber eine max. Feuchte von 11-12% sollte durchaus möglich sein, da man ja sonst gleich wieder selber die Trockenkammer anheizen kann.

Für Informationen oder Verlinkungen zu entsprechenden Quellen wäre ich sehr dankbar.

Gruß
Christoph
 

Mitglied 59145

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....wir schreiben das ins Angebot oder die Rechnung. Für mich bedeutet kammertrocken 9+-3%. Lufttrocken geben wir mit 18+-3% an.

Sprich mit deinem Händler, in der Regel ist er ja auch an einer funktionierenden Geschäftsbeziehung interessiert.

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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In den "Tegernseer Gebräuchen" ist nichts zu finden. Es gibt noch nen Verband des Holzhandels oder so ähnlich. Vielleicht haben die was, gilt dann aber nur für Mitgliedsbdtriebe. Wichtig ist was im Angebot steht.

Es ist halt auch allgemein bekannt das Holz vom Händler selten so trocken ist wie angegeben. Ist quasi auch schon ein "gebräuchliches Vorgehen".

Als Tip, ich rufe an sage denen was ich brauche. Dann frage ich ob es trocken ist, darauf in der Regel die Antwort das es in der Kammer gewesen sei.
Ich erwidere dann das ich das nicht gefragt hätte und er bitte an 3Stellen messen soll.
Ich warte dann auf Rückruf bevor ich iwo hin fahre.

Gruss
Ben
 

Sägenbremser

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Hallo Christoph

Dein als "kammertrocken" gekauftes Eichenschnittholz ist
mit den 17-18% RHF gerade richtig abgelagert um es nach-
folgend technisch trocknen zu können.

Wenn es aber als kammergetrocknete Ware angeboten
worden ist, wäre der Toleranzbereich deutlich enger. Hier
werden 10+/-2% erwartet.

Gruss Harald
 

adler

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Servus,

@ Ben, die Sache ist mit dem Holzhändler bereits geklärt. Nach seinen Angaben hat er das Holz vom Sägewerk ungeprüft weiter verkauft.
Mit welcher Holzfeuchte kaufst Du deine Ware ein und wie kannst Du es auf diesem Niveau halten? (beheizte Halle o.ä.?)

In den Tegernseer Gebräuchen habe ich auch nichts zu dem Thema finden können, da es darin scheinbar hauptsächlich um Klassifizierungen und dergleichen geht.

@ Harald, da bin ich ganz Deiner Meinung.
Die Frage ist, ob es in einem Land, in dem jede Kleinigkeit gesetzlich geregelt ist, keinen Leitfaden o.ä gibt wo festgelegt ist wonach sich der Handel zu richten hat.

Meiner Erfahrung nach gibt es nur sehr wenige Holzhändler die ihr Schnittholz mit eine Feuchte von unter 12% ausliefern. Egal ob sie es vom Sägewerk beziehen oder selber trocknen und da frage ich mich natürlich schon warum das so ist.
Eventuell liegt es daran das schlicht und ergreifend kosten durch eine niedrigere Trocknung gespart werden sollen, was ich aber keinem unterstellen will.

Gruß
Christoph
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Christoph

du hast es ja schon selber beschrieben, bei welcher
Raumfeuchte wird das Holz gelagert. Ein Holzhändler
hat wohl kaum die Möglichkeiten grosse Mengen seines
Sortimentes in einem temperierten Lager aufzurichten.

Da sind die kammergetrockneten 10-12% praktikabler.
Einzige Norm nach Baurecht wäre noch für abgesperrte
Holzwerkstoffe die Din 68705. Die Tegernseer Gebräuche
sind jetzt schon etwas älter, beziehen sich aber nur auf
den Handel mit Nadelschnittholz/Sperrholz und im Anhang
mit den Gebräuchen für die Vermittlung im Holzhandel. Das
bezieht sich ausschliesslich auf den Umgang von Kaufleuten,
Sägewerkern und Waldbesitzern/Kommunen.

Du hast natürlich Recht mit der Kostenannahme. Um dieses
Schnittholz von 12-14% auf 10% zu bekommen, bedarf es
in etwa nur 1/4 des Zeit/Energieaufwandes wie es notwendig
wäre auf die raumgerechte Holzfeuchte von 8% zu gelangen.
Da kommt dann die Trockentruhe, oder etwas Zeit zum Einsatz.

Gruss Harald
 

Friederich

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Eventuell liegt es daran das schlicht und ergreifend kosten durch eine niedrigere Trocknung gespart werden sollen, was ich aber keinem unterstellen will.
Hallo Christoph, das kannst du getrost unterstellen. Trocknen ist richtig teuer.
Hinzukommt, dass Trocknen auf die idealen 8% (für Innenausbau) nur dann Sinn macht, wenn man dieses Holz dann im Sommer luftdicht in Folie packt. Sonst hat es bald wieder über 10%.
 

Mitglied 59145

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Hallo Christoph,

inzwischen kaufe ich kein Holz mehr ein. Wir handeln und verarbeiten Altholz. Natürlich kaufen wir auch, aber halt nicht vom Händler und nicht getrocknet.
Wir haben auch eine Kammer sowie regional Zugriff auf andere Kammern. Wir lagern ca.20cbm in unserer beheizten Ausstellung.Ca 5cbm in der beheizten Tischlerei und ca. 10cbm eingewickelt in Folie in der Kalthalle.

Wir schaffen es so das alle Anfragen mit Holz von deutlich unter 12% zu bedienen.
Bei grösseren Aufträgen trocknen wir gezielt. Es bedarf schon einigen Aufwand solch einen Vorrat vorzuhalten.

Was dein Händler im Vertrauen irgendwo kauft ist relativ egal. Zählt was er dir verkauft.... Oder sagst du deinen Kunden hinterher dann auch das du halt dachtest es sei trocken. Hat ja immerhin dein Händler gesagt....:emoji_wink:

Gruss
Ben
 

adler

ww-kastanie
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Servus,

gut zu wissen daß es auch noch Händler gibt die sich mit dem Thema Holzfeuchte ernsthaft auseinandersetzen.

Scheinbar ist es tatsächlich so daß es keine festen Regeln gibt die eingehalten werden müssen.
Ist schon traurig wenn man für KD Holz bezahlt das nicht den Erwartungen entspricht und letztlich wieder nachgetrocknet werden muss.

Wie handhaben das eigentlich die anderen Schreiner? zumal ich mir nicht vorstellen kann daß jeder eine Trockenkammer hat.

Einfach verarbeiten und hoffen das alles gut geht?

Gruß
Christoph
 

Sägenbremser

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Hallo Christoph

ist als Möbeltischler eigentlich völlig egal. Das als
kammergetrocknete Ware verkaufte Holz reicht
so fast nie für die Verwendung im Innenbereich.

Bei einer Zwischenlagerung im ordentlich beheizten
Werkstattbereich wird das aber schon brauchbarer.

Eine "Trockenkammer" wäre für viele Betriebe schon
etwas überdimensioniert. So etwas hält man vor wenn
grössere Mengen Schnittholz laufend benötigt werden
und so direkt beim Sägewerk günstiger eingekauft wird.

Der hier eher übliche Bedarf an ordentlichem Holz wird
wohl eher mit einem Trockenschrank/Truhe erstellt. Die
ist nicht so voluminös und der Energiebedarf läßt sich da
auch noch rein elektrisch erzeugen. Die Steuerung wird
vom Anlagenbauer für die gängigen Holzarten zugeliefert
und die Trocknungsführung damit recht einfach gehalten.

Gruss Harald
 

adler

ww-kastanie
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Servus,

na ja völlig egal würde ich jetzt nicht sagen, denn wie Du ja auch bestätigst reicht die Holzfeuchte so gut wie nie.
Der ordentlich beheize Werkstattbereich ist im Winter eine Option, im Sommer wird es da schon interessant. Bei uns wird bei fast jedem Auftrag Massivholz eingesetzt und jede Komission zuschneiden und 2-4 Wochen zwischenlagern ist jetzt auch nicht so Kosten fördernd.

Die Trockentruhen von Braun oder ebac sind nicht schlecht, bist aber auch ganz schnell deine 6000,00 € los und musst noch die Truhe bauen.
Was mich wieder zu meiner Frage zurückbringt ob die hier mitlesenden Kollegen das Holz trocken genug erhalten, oder ob es nach allen Regeln der Schreinerkunst verarbeitet und auf gut Glück ausgeliefert wird.
Meine Erfahrung ist hald das immer wieder gesagt wird, daß das Holz 8 % hatte und es warscheinlich auf dem Transport angezogen hat.
Das kann man jetzt glauben oder auch eben nicht.
Vor allem dann wenn man mal bei einer Hausmesse zu den Händlern kommt und sieht wie und die Blockware gelagert wird.
Beim großen Schwaben mit den 3 weißen Buchstaben funktioniert es recht gut, nur leider hat der nicht immer das schönste Schnittholz.
Zum selber hinfahren und aussortieren, fehlt mir die Zeit und der Kostenfaktor spielt dabei auch eine erhebliche Rolle.

Gruß
Christoph
 

Schneekönig

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Moin,
auch uns treibt dieses Thema seit einigen Monaten um. Die letzten Jahre hatten wir eigentlich nie Probleme mit der Holzfeuchte, jetzt aber immer mehr. Bei uns liegt es aber, unserer Meinung nach, auch daran, dass die Neubauten in die wir einbauen, immer trockener werden.

Heute wieder 1cbm Erle geholt mit einer Feuchte von 14%. Wir fangen jetzt an alles aufzuschneiden und in einem warmen Raum abzulagern, aber das dauert. Alternative wäre eine Trockenkammer 10km entfernt, aber das be-/entladen und fahren kostet auch wieder Zeit und Geld und die Kammer muss auch noch frei sein.

Ich habe von einer befreundeten Firma gehört, die haben sich einen Übersee-Container hingestellt und einfach einen Bautrockner rein gestellt. Wie problemlos/problematisch ist das?

Gibt es Ideen zum Selbstbau?
 

Mitglied 59145

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Ich habe von einer befreundeten Firma gehört, die haben sich einen Übersee-Container hingestellt und einfach einen Bautrockner rein gestellt. Wie problemlos/problematisch ist das?

Zum nachtrocknen funktioniert das ganz gut, dauert halt etwas:emoji_wink:. In meinem Lehrbetrieb wird das noch immer so gemacht.
Sollte halt schon auch eine Wärmequelle vorhanden sein, entweder im Trockner oder halt zusätzlich. Meist wurde Auftragsbezogen zugeschnitten und dann noch mal in den Container, teilweise aber auch gleich Blockware eingestapelt.
Zusätzlich gab es einen Ventilator.

LEhrlingsjob war es immer das Wasser auszuleeren.......:rolleyes:

Sonst nach anderen Händlern umsehen, Versand ist ja Heute nicht das entscheidenste....

Gruss
Ben
 
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