Holzfenster neu steichen - Silikonfuge abkleben?

[miele]

Hallo zusammen,

ich möchte gerne diesen Frühling meine Holzfenster neu streichen. Der alte Lack ist von außen augenscheinlich in Ordnung, lediglich von der Sonne teilweise heller geworden. Ich möchte diesen mit Schleifpapier anrauen und dann überpinseln. Störkonturen sollen abgeklebt werden. Ich frage mich nur, wie mit der Silikonfuge verfahren. Diese sieht intakt aus. Wie verfahrt ihr damit, klebt ihr die Silikonfuge ab? Wenn ja, welches Klebeband hält darauf... Oder ist es sinnvoll die grundsätzlich zu erneuern...? möchte ich gerne vermeiden... Oder nur das Glas abkleben und vorsichtig entlang Pinseln? Grüße Michael

 

[NeuWäller]

Silikonfugen erneuern? Nur, wenn sie beschädigt sind, sonst auf keinen Fall. Die bekommst du wahrscheinlich nicht mehr so sauber hin, behaupte ich mal, ohne deine Fugen gesehen zu haben.
Lack hält auf Silikon nicht wirklich, daher streiche ich nur bis ran, allerdings freihändig, ohne Abkleben. Mit einem guten Pinsel und etwas Übung geht das. Zum Anrauhen nehme ich gerne grobe Stahlwolle.
Gruß
Robert

 

[miele]

Hallo Robert,

vielen Dank für deine Rückmeldung...

Nur, wenn sie beschädigt sind, sonst auf keinen Fall. Die bekommst du wahrscheinlich nicht mehr so sauber hin

Das befürchte ich auch... Werde auch mit einem Pinsel heran streichen. Hatte die Hoffnung gehabt ein Klebeband empfohlen zu bekommen, welches auf Silikon hält.

Zum Anrauhen nehme ich gerne grobe Stahlwolle.

Welchen Vorteil bietet Stahlwolle, schnellerer Arbeitsfortschritt da es sich nicht so schnell zusetzt, oder "einfach" preisgünstiger?

Grüße

 

[Besserwisser]

Bitte daran denken, aus bauphysikalischen Gründen auch innen zu streichen. Sonst stimmen die Diffusionsgefälle nicht mehr (innen dichter als außen).
Ansonsten- freihand.

 

[uli2003]

Zum Anrauhen nehme ich gerne grobe Stahlwolle.

Mache ich nie, bleiben immer Reste hängen, die bei wasserbasierten Anstrichen dann unschön rosten - wenn man keine Edelstahlwolle verwendet.

 

[Holzrad09]

Bitte daran denken, aus bauphysikalischen Gründen auch innen zu streichen. Sonst stimmen die Diffusionsgefälle nicht mehr (innen dichter als außen).

Du solltest Dich damit nochmal näher beschäftigen ! https://energytools.de/wp-content/uploads/2016/01/al_6b-2.gif
LG

 

[Besserwisser]

Erklär mal bitte, wie du das meinst.

 

[Holzrad09]

Erklär mal bitte, wie das meinst.

Innen dichter als außen bedeutet nicht, dass ein Holzfenster auch von innen trotz intakter Oberflächer mit gestrichen werden sollte.
Es bedeutet lediglich, dass bei der Herstellung der Fensterflügel 1mm Luft nach außen zum Blendrahmenüberschlag haben sollte. ( siehe Link oben )
Somit kann Kondenswasser aus dem Falz bzw. der Glasfalzbelüftung nach außen hin ablüften.
LG

 

[Besserwisser]

Sorry,

aber das hat ja nix mit Kondenswasser zu tun?
Das Holzfenster ist ja auch eine Art (Wärme)Isolation. Wenn du jetzt die Außenbeschichtung immer erneuerst, innnen aber nicht, dann sinkt die Diffusionsfähigkeit der äusseren Schicht stark ab. Das ist dann, als wenn du bei einer Isolation auf die Aussenseite eine doppelte Lage Dampfbremsfolie aufbringst. Das führt zu Problemen, weil Wasser, das von innen ins Holz diffundiert, nicht mehr nach draußen weg kann. Und dann gammelt's.

 

[Holzrad09]

Das führt zu Problemen, weil Wasser, das von innen ins Holz diffundiert, nicht mehr nach draußen weg kann.

Bei einer intakten inneren Beschichtung diffundiert keine Feuchtigkeit ins Holz, darf es ja auch nicht.
LG

 

[Besserwisser]

Es wäre mir komplett neu, dass Kunststoff(beschichtungen), welcher Art auch immer, diffusionsdicht seien. Deshalb sind ja PE-Folien auch immer Dampfbremsen, nur Bitumen und Metall Sperren.

 

[Holzrad09]

Es wäre mir komplett neu, dass Kunststoff(beschichtungen), welcher Art auch immer, diffusionsdicht seien. Deshalb sind ja PE-Folien auch immer Dampfbremsen, nur Bitumen und Metall Sperren.

Natürlich ist er diffusionsoffen, das heißt doch aber nicht, dass das Holz bei intakter Oberfläche Feuchtigkeit aufnimmt !
Diffusionsoffen bleibt die Oberfläche auch wenn Ich 5 mal drüberstreiche ! Trotzdem ist es mir unbegreiflich wieso immer innen mit gestrichen werden sollte.

 

[Besserwisser]

Hab ich doch oben erklärt.
Natürlich nimmt das Holz auch trotz intakter Beschichtung Feuchtigkeit auf und gibt diese ab. Langsamer als ohne Beschichtung, klar, aber das passiert. Eben durch Diffusion.
Mal als Extrembeispiel: Du setzt bei einer Wandisolation die Dampfbremse nicht auf die Raumseite, sondern auf die Außenseite. Dein Isolationsmaterial wird (von speziellen Ausnahmen abgesehen) durchfeuchten. Da sind wir uns einig?
Das ist bei Fenstern genau das selbe.

 

[NeuWäller]

Welchen Vorteil bietet Stahlwolle, schnellerer Arbeitsfortschritt da es sich nicht so schnell zusetzt, oder "einfach" preisgünstiger?

Stahlwolle liegt einfach besser in der Hand und passt sich den Profilen an, finde ich. Und mit Rost hatte ich noch nie Probleme, ich wische die Fenster vor dem Streichen nochmal mit einem sauberen Lappen ab. Allerdings sind meine Fenster auch nicht weiß, sondern blau, vielleicht sind mir rostende Partikel auch nicht aufgefallen.

Von innen habe ich meine Fenster übrigens in über 20 Jahren noch nie gestrichen. Ich glaube, dass der Wasserdampfdurchgang in der Praxis so gering ist, dass eine unterschiedliche Schichtdicke keine Rolle spielt. Belegen kann ich das aber nicht.

Gruß
Robert

 

[miele]

Stahlwolle liegt einfach besser in der Hand und passt sich den Profilen an, finde ich. Und mit Rost hatte ich noch nie Probleme, ich wische die Fenster vor dem Streichen nochmal mit einem sauberen Lappen ab. Allerdings sind meine Fenster auch nicht weiß, sondern blau, vielleicht sind mir rostende Partikel auch nicht aufgefallen.

.... vielen Dank für die Info, hört sich schlüssig an, dass sich die Stahlwolle den Profilen anpasst..

Grüße Michael