Holzfenster lasieren

Dave123321

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Hallo,

Ich habe folgendes Problem. Ich habe eine Haus in Griechenland am Meer geerbt. Hier sind Holzfenster eingebaut die jetzt mal wieder gestrichen werden müssen.

Leider habe ich von der Materie sehr wenig bis gar keine Ahnung.

Die Fenster sind innen noch sehr gut aber auf der Außenseite sind diese sehr angegriffen.

Jetzt habe ich mit einem Maler gesprochen der mir Capadur F7 Langzeitlasur Mahagoni Dünnschichtlasur empfohlen hat . Jetzt habe ich das erste Fenster abgeschliffen und schon zwei mal mit der Lasur gestrichen und das Ergebnisse ist alles andere als schön. Ich habe das Gefühl hier irgendwie falsch geraten worden zu sein. Jetzt ist hier das Problem das man hier nicht einfach in ein Fachgeschäft gehen kann und was richtig gutes kaufen kann da das meiste hier leider sehr minderwertige Qualität hat.

Innen sehen die Fenster noch super aus und ich würde sie dann nur außen streichen wollen.

Anbei mal ein paar Fotos wie die Fenster aktuell aussehen und wie ich sie gerne wieder haben würde.

Jetzt ist die Frage wie ich das erreiche.
Man sieht ja die Maserung durch. Ist das dann eher eine Dünnschichtlasur oder Dickschicht?
Ich kann leider erst wieder in Herbst ein passendes Produkt mitnehmen und weis nicht genau wie ich jetzt vorgehen soll.

Entweder ich schleife und streiche alle Fenster mit Capadur um wenigstens ein bißchen Schutz zu haben oder ich lasse die Fenster bis zum Herbst mit den Rissen etc die man auf den Fotos sieht. Hier sei aber erwähnt, dass vor jedem Fenster alte Holzschlagläden sind, die natürlich auch ein bißchen vor Regen schützen und es ab jetzt eh nicht mehr so viel regnet.

Zum Capadur habe ich auch noch eine Frage: muss hier der Altanstrich komplett restlos weg, sodass wirklich nur noch das nackte Holz zu sehen ist? Ich war hier allerdings nicht sehr ordentlich beim entfernen da ich dachte das die Lasur durch die Farbe etwas deckt.

Kann man auf den Fotos erkennen ob aktuell Dick oder Dünnschichtlasur auf den Fenstern ist? Als Jemand der Ahnung hat meine ich.

Ich weiß das das jetzt ein paar sehr blöde Fragen sind aber ich will einfach nicht die sehr guten Fenster riskieren.

Dave
 

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Holzrad09

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vom Lande
Hallo Dave
Das schaut mir noch sehr nach der Originalbeschichtung vom Hersteller aus, da verwendet man Dickschichtlasur auf Wasserbasis, welche im Airlessverfahren aufgespritzt wird.
Für Reparaturanstriche empfiehlt sich sowas aber nicht, da würde Ich eher auf lösemittelbasierte Dickschichtlasur setzen. Gute Produkte bekommst Du von allen namhaften Herstellern, wie Remmers, Adler, Sikkens oder auch Südwest und Jansen.
LG
 

Dave123321

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Hallo,

Vielen dank schonmal. Aber die Fenster wurden auf jedenfall mal vor einigen Jahren gestrichen. Sie sind knapp 20 Jahre alt.
 

WinfriedM

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Sehe ich auch so: Wenn Original, ist es eine Dickschichtlasur, nur diese werden normalerweise verwendet. Bei der Wartung nimmt man gerne Dünnschichtlasuren. Das gilt dann, wenn man nur anschleift und nur eine zusätzliche dünne Schicht braucht. Würde man jedes Mal Dickschicht nehmen, würde die Schichtdicke zu groß, dann ist die Gefahr sehr groß, dass es dir abblättert.

Du musst einen guten Kompromiss zwischen Aufwand und Ergebnis finden. Den höchsten Aufwand hast du, wenn du komplett abschleifst, aber dann auch das beste optimische Ergebnis. Wenn Lasur schon teilweise abgeblättert ist und du dann nur dünnschichtig drüber gehst, wirst du nie eine farblich homogene Fläche hinbekommen. Die Lasur ist ja in der Regel halb-transparent, man sieht also die Untergrund durch. Das ist dann auch ein Grund, warum man gerne mit stärker deckenden Lasuren bei der Renovierung arbeitet. Dann ist natürlich auch nicht mehr die Holzmaserung zu sehen, sieht dann etwas künstlicher aus.

Du siehst, du musst irgendwo einen Kompromiss machen.

Stell doch mal Bilder ein, wie das Ergebnis jetzt mit der Dünnschichtlasur aussieht.

Nebenher: Wenn du einen kompletten Neuaufbau machst, ist es bei vielen Herstellern so, dass zuerst mit Dünnschicht grundiert wird und dann mit Dickschicht endbeschichtet wird. Insofern könntest du also zuerst jetzt auch alles mit Dünnschicht machen, hast einen gewissen Schutz und kannst später noch mit Dickschicht drüber gehen.

Und noch was: Es gibt Leute, die langfristig besser nur mit Dünnschicht auf Fenstern gefahren sind. Das ist nicht das offizielle Verfahren, scheint aber in der Praxis doch oft recht gut oder sogar besser zu funktionieren.
 

WinfriedM

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Jetzt habe ich mit einem Maler gesprochen der mir Capadur F7 Langzeitlasur Mahagoni Dünnschichtlasur empfohlen hat .

Hab mal im Merkblatt geschaut, das ist keine Dünnschichtlasur, es ist eine Dickschichtlasur für die Endbeschichtung. Als Alleinbeschichtung eher ungünstig. Warum? Weil dickschichtige Endbeschichtungen kaum ins Holz einziehen und sich so nur schlecht im Holz verankern. Man nimmt zuerst immer ganz dünnflüssige Grundierungen, die tiefer ins Holz einziehen und baut erst dann mit dickeren Materialien einen Endschicht auf.

https://www.caparol.de/caparol_pim_import/caparol_de/products/ti/2699/TI_188.pdf

WICHTIG: Immer die Technischen Merkblätter lesen, da stehen viele wertvolle Infos, die einen davor schützen, etwas falsch zu machen.
 

Dave123321

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Ok vielen Dank. Dann bin ich wohl komplett falsch beraten worden.

Es wundert mich sehr da es wirklich sehr wenig deckt und ich dachte das Dickschichtlasur besser deckt.

Aber im konkreten Fall kann man die Fenster ja nicht einfach überstreichen oder? Ich meine die Farbe platzt ja richtig ab.
Es bleibe ja nur alles runter zu schleifen und komplett neu alles zu machen, oder?
 

WinfriedM

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Es wundert mich sehr da es wirklich sehr wenig deckt und ich dachte das Dickschichtlasur besser deckt.

Eine Lasur soll ja halbtransparent sein. Mit Dick/Dünnschicht hat das nichts zu tun, es ist eher eine Frage, wie der Hersteller eine Lasur einstellt, ob also transparenter oder deckender.

Worauf du achten solltest: Manchmal deckt eine Lasur weniger als gewollt, weil man die Dose nicht gut aufgerührt hat. Pigmente setzen sich gerne am Boden ab.

Grundsätzlich gilt: Alle losen Beschichtungen müssen entfernt werden. Was noch optimal mit dem Untergrund verbunden ist, muss nicht entfernt werden. Bei Lasuren die halbtransparent sind, siehst du dann natürlich deutliche Unterschiede auch nach der Neubeschichtung: Wo noch alte Lasur darunter war, sieht es anders aus, als dort, wo das rohe Holz war. Bei deckenden Anstrichen hast du das Problem nicht.
 

magmog

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Guuden,

da das Holz teilweise keinerlei Beschichtung mehr aufweist,
sollte alles gut angeschliffen werden und mit einer Fenstergrundierung
auf Lösemittelbasis behandelt werden.
(Bei montierten Fenstern sehr gut mit einem feinporigen Schwamm zu bewerkstelligen. Eine Längskante schräg unter sich schneiden,
so lassen sich einfach gerade Linien ziehen.
Schneiden von Schaumgummi geht mit einem Brotmesser am besten)

Diese Grundierungen werden fertigungsseitig im Tauchverfahren aufgebracht, deshalb sollten besonders die rohen Stellen mehrmals in den Genuss des Grundierens kommen.
Als weitere Behandlung würde ich dünnschichtig im System der Grundierung
weiterarbeiten.
 

hlzbt

ww-eiche
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... und gerne die Kanten / Ecken ein (oder ein paar) Mal vorstreichen ...
 

Dave123321

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Und was wäre den im konkretenFall sinnvoll zu nehmen um meine Fenster wieder so zu bekommen wie sie vorher waren? Ich habe mal ein Bild von innen wie es sein soll angehängt.

Das Capdur ist ja anscheinend das falsche. Kann ich so ein Ergebnisse mit dem Capdur f7 überhaupt erreichen?

Mit welchen Farben bekomme ich so ein Ergebnis?
 

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wirdelprumpft

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Mit welchen Farben bekomme ich so ein Ergebnis?
Die alte Beschichtung komplett runter schleifen und neu aufbauen - gemäß Herstellerangabe - ob Sikken, Brillux, Sto , Remmers ist Geschmacksache
Brillux Gel 510 Lasur find ich ganz gut
Wie weiter oben geschrieben ist alles andere ein Kompromiss-
 

magmog

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Guuden,

beim Lasieren, egal ob dünner oder dicker Typ, ist für ein gleichmäßiges Bild ein gleichmäßiger Untergrund wesentlich, um so heller desto mehr.
Also alles runterschleifen und dann komplett neu beschichten.
 

WinfriedM

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Ich würde eine Kompromiss wählen, um nicht alles runterschleifen zu müssen (ist nämlich ein Mords-Aufwand). Die Capadur ist nicht verkehrt, die braucht nur erstmal eine Grundierung zumindest mit einer passenden Dünnschichtlasur. Siehe Merkblatt. Wie stark die Capadur pigmentiert ist, weiß ich nicht. Mach doch mal ein Muster: Rühr die Capadur gut auf, damit keine Pigmente am Boden sind. Und dann nimm mal ein frisches Stück Holz (z.B. Kiefer/Fichte) und trag 2 Schichten auf. Dann weißt du, wie die Farbwirkung ist und wie sehr die deckt.

Persönlich würde ich im Außenbereich es mir ganz einfach machen: Deckende dunkelbraune Wetterschutzfarbe nutzen. Das erscheint mir der beste Kompromiss. Die Optik wird einheitlich. Persönlich würde ich dafür Gori 88 verwenden:

https://www.gori.de/Produkte/Aussen/GORI-88-COMPACT-FARBE

Was passendes vom Farbton mixen lassen.

Merkblatt:
https://www.ppg-media.com/getmedia/...a3-b452c36e6dcb/TM-GORI-88-COMPACT_1.pdf.aspx

Auch wenn nicht unbedingt erforderlich, würde ich mit einer dünnflüssigen Dünnschichtlasur einmal grundieren, z.B. mit Gori 66. Ist nicht ganz nach offizieller Empfehlung, erscheint mir aber sinnig.

Bei der Überarbeitung nutze ich lieber lösemittelbasierte Systeme. Die verbinden sich besser mit dem Untergrund bzw. man hat weniger Haftungsprobleme bei nicht optimaler Vorbereitung.
 
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