Holzfassade und Witterung (Glatte oder rauhe Bretter)

Daniellus

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Guten Morgen Forum,

hat jemand Wissen/Erfahrung zu meiner im Titel gestellten Frage.
Bei mir wird demnächst eine Giebelseite mit Stülpschalung zugemacht.
Das Holz ist Lärche und soll wegen Streichfaulheit nicht behandelt werden.
Spielt es eine Rolle ob die Bretter etwas rauh oder glatt gehobelt sind?
Bei rauhen Brettern könnte man vermuten das der Regen leichter und tiefer ins Brett zieht, aber der trocknet ja auch wieder raus....und glatte Bretter rauhen durch die Witterung eh irgendwann auf.
Vermutlich ist es egal? Oder doch nicht?

Grüße!
 

Mitglied 59145

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Nimm einfach Sägerauh. Wird seit Jahrhunderten so gemacht. Ich meine sogar mal gelesen zu haben gehobelt sei nachteilig. Es rechtfertigt jedenfalls nicht den Mehraufwand. Das was du abhobelst müsste ja auch erstmal vergammeln......

Hier zählt "günstig ist ausreichend gut"!

Gruss
Ben
 

LangFingFang

ww-kastanie
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Moin,

ich lebe seit über 16 Jahren in einem Vollholz-Blockbohlenhaus und Dachränder usw. sind mit sägerauhen Hölzern verkleidet. Erst einmal musste ich einen kleinen Bereich austauschen, aber nur deshalb, weil dort durch einen Defekt Staunässe entstanden ist.
Ich hätte also auch keine Probleme sägeraues Holz erneut zu verwenden. Allerdings habe ich diese Hölzer u.a. auch aus optischen Gründen mit HK-Lasur der Firma Remmers behandelt. Und auch hier hat das sägeraue Holz den Vorteil, dass die Lasur wesentlich besser einzieht als bei glattgehobelten Brettern.

Gruß, Roland
 

Mitglied 30872

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...ich lebe seit über 16 Jahren in einem Vollholz-Blockbohlenhaus und Dachränder usw. sind mit sägerauhen Hölzern verkleidet....

Bei mir sind es 15 Jahre. Die Giebelseiten sind auch sägeraue Hölzer als Deckelschalung ausgeführt. Ein Giebel steht nach Westen und wird entsprechend strapaziert. Alles kein Problem.
Wichtig ist, dass alles möglichst rasch wieder abtrocknet.
Das raue Holz lässt sich zwar schlechter streichen, hält die Farbe dafür besser.
Farbe nur wegen der Optik, notwendig ist sie nicht.
 

Daniellus

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Na das scheint ja ziemlich eindeutig zu sein.
Habe nochmal nachgeschaut, es ist ein feingesägter Schnitt.
Sehr gut, ich bedanke mich!

Grüße!
 

Rei123

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Trotz Streichfaulheit würde ich zumindest 1 mal streichen. Das lohnt sich schon.
Lasur ist doch schnell gemacht.
Danach dann in Würde altern lassen...
 

Dietrich

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Hallo,

in Skandinavien wo Holzhäuser die Normalität sind findet man fast ausschließlich sägerauhes Holz am Haus.
Aber die sägen die Stämme ganz anders als wir mit einer Kreissäge sternförmig und erhalten so ausschließlich stehende Jahresringe. Außerdem sind die Nadelhölzer, vor allem die, die aus subarktischen Regionen stammen von einer ganz anderen Qualität und dennoch gibt es kein Haus ohne Anstrich.

Gruß Dietrich
 

uli2003

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Ich finde das sieht immer sch..... aus. Gefällt mir natürlich besser als so Farbreste.

Gefällt mir auch nicht, da es die Vergrauung in unschöner Weise verzögert. Der älteste Giebel mit sägerauen Brettern bei mir ist 345 Jahre alt. (Süd- und Nordseite)
Unbehandelte Eiche, sind noch die ersten dran. Gut, man sieht den Zahn der Zeit, aber das macht nichts.
 

uli2003

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Nein, die alte Deele ist von 1673. Hier mal ein paar Bilder, Spinnen habe ich oben nicht gefegt:
(Die letzten 50 Jahre ist an dem Giebel nix verändert worden, das zumindest wüsste ich persönlich)

Bild_G_200.jpg Bild_G_100.jpg Bild_G_300.jpg
 

Mitglied 59145

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Nein, die alte Deele ist von 1673. Hier mal ein paar Bilder, Spinnen habe ich oben nicht gefegt:
(Die letzten 50 Jahre ist an dem Giebel nix verändert worden, das zumindest wüsste ich persönlich)

Anhang anzeigen 57542 Anhang anzeigen 57541 Anhang anzeigen 57543

Das sieht noch sehr original aus, auch das gestopfte Stroh zwischen den Hohlpfannen(?) lässte darauf schliessen.
Welch Glücksfall das die Bretter so belassen wurden als das Fachwerk angemalt wurde!
Traumhafte Patina!!
Sollte doch mal was fehlen, von dem Material mit solcher Färbung habe ich noch etwas hier:emoji_wink:.

Gruss
Ben
 

IngoS

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Ich vermute auch, die streichen ihre Häuser nicht zuletzt deswegen bunt an, damit sie keine Depressionen bekommen im langen dunklen Winter.

Hallo,

Reiche Schweden konnten sich Häuser aus den üblichen roten Ziegeln leisten. Die weniger begüterten strichen dann ihre Holzhäuser rot an, um zumindest optisch eine Ähnlichkeit zu den roten, Ziegelhäusern herzustellen.

Gruß

Ingo
 

Dietrich

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Hallo Ingo,

nein, das es sich beim schwed. Holzhaus um ein "arme Leute" Haus handelt ist ein völlige Fehleinschätzung.
Und man möchte mit dem klissischem Falunrot auch kein Ziegel nachahmen:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

Domi

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Aber die sägen die Stämme ganz anders als wir mit einer Kreissäge sternförmig und erhalten so ausschließlich stehende Jahresringe. Außerdem sind die Nadelhölzer, vor allem die, die aus subarktischen Regionen stammen von einer ganz anderen Qualität
Ich denke nicht, dass das generell stimmt. Ich war im Sommer in Schweden und hab auch ein Sägewerk besucht. Die Stämme sind dort im Durchschnitt gar nicht so stark, dass sich ein so aufwändiger Einschnitt anbietet.
 

Küstenharry

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Hallo,

in Skandinavien wo Holzhäuser die Normalität sind findet man fast ausschließlich sägerauhes Holz am Haus.
Aber die sägen die Stämme ganz anders als wir mit einer Kreissäge sternförmig und erhalten so ausschließlich stehende Jahresringe. Außerdem sind die Nadelhölzer, vor allem die, die aus subarktischen Regionen stammen von einer ganz anderen Qualität und dennoch gibt es kein Haus ohne Anstrich.

Gruß Dietrich

Hallo,
hast du diese radiale Einschnitttechnik schon mal gesehen um Riftbretter zu bekommen?
Ok, Holzschindeln werden so gespalten.
Unsere Rohware aus Skandinavien kommt aus Zerspanerwerken, die aus Russland teilweise noch aus Gattermühlen.
In Nordrussland haben die alten Holzhäuser auch keine Farbe an der Fassade.
Unser Holzhaus habe ich mit Douglasien Deckelschalung verkleidet, sägerauh roh.
 

Dietrich

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Hallo,

gesehen hab ich es einmal in einer Sägewerkshalle in Mittelschweden. Vielfach sieht man die typ. konischen Bretter auf Lagerplätzen. Aber man bekommt fast nur Bauholz auf dem Kreissägespuren sind, keine bei uns typ. Blockbandsägenspuren. Die Abmessungen/Querschnitte von sichtbarem sind meißt kleiner, sind aber genauso stabil und reißen praktisch nicht, so bspw. die beliebten Holzterrassen, sind immer aus Nadelholz und fast immer völlig rißfrei, das deutet auf diese Art der Verarbeitung hin.

Gruß Dietrich
 
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