Holzboden einer Segeljolle restaurieren

fraidl

ww-pappel
Registriert
3. August 2007
Beiträge
2
Hallo,

ich habe mir eine ältere Segeljolle zugelegt, deren Holzboden dringend eine Überarbeitung benötigt (Der Rest des Bootes ist GFK). Ich nehme an, dass es sich um Mahagoni- oder Teak-Sperrholz handelt. Es hat ziemlich viele kleine, oberflächliche Risse und wurde vom Vorbesitzer auch mal mir Klarlack versiegelt. Der blättert jedoch ganz hässlich ab.

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich erstens den alten Klarlack abbekomme (schleifen oder beizen?) und wie ich das Holz behandele, damit es wieder wasserbeständig wird und gleichzeitig nicht zu rutschig? Können sich durch Ölen kleinere Risse wieder zuziehen?

Vielen Dank schon mal vorab!
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Segelboot

Hallo fraidl,


Bei meiner Ankunft hier in California, war ich von allen Bootsarten sehr begeistert und in meiner Naivitaet, bot ich mich, Bekannten an bei der Restaurierung zu helfen. Seit ich weiss wieviel Zeit dafuer zu investieren ist, bin ich etwas schwerhoeriger geworden bei Anfragen usw.

Spass beiseite, ich wuerde den Boden, vollkommen von allen alten Lackspuren befreien. Ich machte gute Erfahrungen mit den 10 12 cm Ø Winkelschleifern. Beim Beginn benutzte ich Koernung 36 um den Lack usw zu enfernen, (sofort aufhoeren wenn das Holz sichtbar wird), war dieser entfernt wechselte ich zu Koernung 100/120.

Ich wuerde nachdem alles sauber verschliffen, alle Risse usw sauber verspachtelt wurden, den Boden mit Epoxidharz streichen. Hier wird ein Epoxidharz verkauft welches fuer den Bootsbau entwickelt wurde. Ich arbeite mit diesem Produkt taeglich und es erleichter meine Arbeit bzw ich kann Reparaturen ausfuehren welche dauerhaft sind mit anderem Material undenkbar waeren auszufuehren.


Fuer den ersten Auftrag wuerde ich das Epoxidharz mit ca 5 % Azeton verduennen (Harzhersteller befragen), durch das Verduennen fliest das Harz gleichmaessiger aus und Lufteinschluesse, welche unvermeidbar sind, koennen leichter entweichen.


Wegen der Griffigkeit des Bodens (Rutschen) gibt es hier Mittel welche auf die letzte feuchte Lackschicht aufgepudert werden, sollte es in D auch geben.


Wie sieht der Boden auf der Wasserseite aus? Hier wuerde ich den Boden mit Fieberglas beschichten und weit auf die GFK-huelle ueberlappen. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, 15+ Jahre.

Bei allen Holzreparaturen, ist die Trockenheit des Holzes ausschlaggebend fuer den Erfolg, evtl verbliebene Holzfeuchtigkeit erzwingt sich ihren Weg durch das Finish.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar

PS: Ich verwende als Epoxidharz das "Westsystem" Gougeon Brothers, Inc., das soll keinerlei Reklame sein sondern Erfahrungen mit ca 100 kg+ mit dem Material.
 

garfilius

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2007
Beiträge
923
Ort
Leipzig
Hallo Fraidl,

was ist mit "Holzboden" gemeint? Der Rumpf unten oder der "Fußboden" in der Plicht (da, wo man beim Segeln sitzt)?

Gruß
Gero
 

fraidl

ww-pappel
Registriert
3. August 2007
Beiträge
2
Kleines Update: Ich hab den Boden jetzt komplett rausgerissen und werde mit Hilfe eines befreundeten Tischlers einen neuen einsetzen. Das Holz war doch an einigen Stellen nicht mehr zu retten. Es geht übrigens nur um den Zwischenboden, Rumpf und Deck sind aus GFK.
Die Tipps mit dem Epoxydharz zur Behandlung klingen sehr vielversprechend und werden sicherlich auch dem neuen Boden zugute kommen. Vielen Dank dafür!
 

brandstaedter

ww-fichte
Registriert
14. August 2007
Beiträge
18
Ort
Martfeld
Hallo fraidl,
Gute Produkte und gute Beratung findest Du bei der Firma TOPLICHT in Hamburg. Hier kann man zu fast allen nautischen Holzarbeiten und deren Versiegelung Rat erhalten.
Viel Erfolg
brandstaedter
 
Oben Unten