holzbiege versuch gescheitert, was war falsch?

BastlMartin

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hallo leute

ich schau schon seit einiger zeit bei euch ins forum rein und war bisher durch die suchen funktion auch immer ganz gut beraten.
allerdings könnt ich nun doch nen persönlichen ratschlag von euch ganz gut gebrauchen.
ich hab heute erstmals versucht eine Holzleiste ca 20 auf 30 auf 950 mm zu biegen.
leider brach diese nach dem dämpfen beim einspannen.
Hier mein ablauf:
- Erhitzen des wassers im schnell kochtopf (über 1,5 kw kochplatte)
- Leiten des dampfs über plastikschauch (durchmesser 1,5 mm) in ein
kunststoffrohr.
das kunststoffrohr ist an beiden enden mit Holz abgedichtet, mit einer alten
decke
und einer alumatte isoliert und am eingang 40 mm höhergelegt. die leiste ist
durch abstandshalter ungefähr mittig zur rohrwand.
- ca 1 stunde dämpfen (kondenzwasser tropft an den enden des rohrs ab)
- Leiste aus dem kunststoffrohr nehmen und in biege vorrichtung legen und mit
spannzwingen festziehen. ( ich habe als vorrichtung mit der stichsäge einen
radius durch ein holzbrett gesägt, und in die beiden enstandenen teile die leiste
gespannt.)
beim festziehen ist dann leider die leiste gebrochen.

bevor ich nun meinen nächsten versuch starte hätte ich noch ein par fragen:
- der topf war nicht ganz dicht an der verbindung zwischen schauch und topf. ich denke ich werde das beim nächsten mal abdichten.
allerdings frag ich mich ob der durchmesser des schlauches(1,5 mm) ausreichend ist?
- nach dem dämpfen hatte sich sehr viel flüssigkeit im rohr gebildet. Ist der winkel des rohrs vielleicht zu gering (40mm) oder sollte ich versuchen das rohr anderst abzudichten?
-ich hab die leiste gut 1 stunde gedämpft. ich denk das war vielleicht zu kurz, da das holz nach dem dämpfen nur einen feuchtigkeitswert von 18% hatte (davor 11 %). was für einen wert würdet ihr anstreben bzw. war das holz davor schon zu trocken?
- außerdem frag ich mich was für ein min. biegeradius die leiste hat (buche)?
- würdet ihr mir eine andere biegevorrichtung empfehlen?

danke schon mal im vorraus für die antworten

liebe grüße BastlMartin

hier noch n paar bilder vom versuch
 

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Eurippon

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Meine Vermutungen: Dämpfzeit zu kurz. Meine Literatur zu diesem Thema sagt eine Stunde pro cm Holzdicke...also in Deinem Fall 3 Stunden. Beim der Solidshell-Herstellung für Snares im Schlagzeugbau beträgt die Dämpfzeit im PROFESSIONELLEN Dämpfer eine Stunde bei 15mm Materialdicke. Dieses Holz hat aber schon einen höheren Feuchtegehalt als 11%.

Du hast beim Biegen auch vergessen einen Metall-Gegenzug zu verwenden, d.h. damit das Holz nach aussen während des Biegens nicht reisst wird eine Zulage aus Metall mit angepresst.

Schau Dir mal dieses Video an. Das könnte bereits hilfreich sein. Die Zulage ist in diesem Fall das Metallblech welches mit aufgewickelt wird.

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=Tvy7iS4K0Os]YouTube - how it's made drums shell[/ame]
 

BastlMartin

ww-pappel
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danke für deine schnelle antwort Eurippon. das video war auch sehr interressant.

ich werds demnächst mal mit einer länger dämpfzeit und besser dichtung am topf versuchen.
ich denk wenn sichs dann nicht richtig biegen läst muss es wohl daran liegen, dass das holz schon zu trocken war/ist.

ich schreib dann wieder obs geklappt hat.

lg bastlmartin
 

raziausdud

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Hallo,

wie Michael schon geschrieben hat: außen einen Metall-Gegenzug verwenden. Denn wenn man Holz ohne diesen biegt, wird es innen gestaucht und außen gedehnt, dort reisst es dann. Der Gegenzug hält außen die Länge konstant, die Biegung wrid jetzt nur durch mehr oder weniger starkes Stauchen des Holzes erzeugt.

Hier noch eine Abbildung eines solchen Gegen-DRUCKS (muss man ja besser sagen) , die ich mir aus einem älterem Beitrag ich meine von Ottmar ("Edelres") gespeichert habe.

Grüße
Rainer
 

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